Guten Tag
Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) verursachen während der Einnahme bei sehr vielen Leuten Sexualstörungen. Dies ist weithin bekannt und steht auch in der Packungsbeilage. Was jedoch nur die wenigsten wissen und wovor auch nirgends gewarnt wird: Die sexuellen Störungen verschwinden bei einigen Personen auch nach dem Absetzen des SSRI nicht.
Nebst SSRI können mindestens auch SNRI (Selektiver Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer) und eventuell SSRE (Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Erhöher) bleibende Sexualstörungen verursachen.
Dieser Medikamentenschaden läuft unter der Bezeichnung PSSD (Post-SSRI Sexual Dysfunction, übersetzt: Post-SSRI sexuelle Funktionsstörung). Folgende Symptome sind typisch für PSSD (brauchen nicht alle zusammen vorhanden zu sein, oft sind es aber mehrere davon):
- verminderte oder nicht vorhandene Libido
- Impotenz oder reduzierte Vaginalbefeuchtung
- Schwierigkeiten, eine Erektion oder sexuelle Erregung hervorzurufen oder aufrechtzuerhalten
- andauernde genitale Erregungsstörung trotz fehlender sexueller Erregtheit
- schwacher, verspäteter oder fehlender Orgasmus (Anorgasmie)
- Orgasmus ist weniger oder überhaupt nicht befriedigend (ejakulatorische Anhedonie)
- vorzeitiger Orgasmus
- verminderte Empfindlichkeit des Penis, der Vagina oder der Klitoris
- genitale Gefühlstaubheit
- keine oder verminderte Reaktion auf sexuelle Reize vermindertes Sperma-Volumen
- Dauererektion (Priapismus)
- verminderte Emotionen (negativ/positiv)
PSSD kann nach dem Absetzen des SSRI Wochen, Monate, Jahre und länger andauern.
Die genaue Ursache von PSSD ist noch nicht definitiv bekannt. Momentan deutet aber vieles darauf hin, dass SSRI das Gehirn auf genetischer Ebene permanent verändern (und zwar u.a. die Serotonin-Rezeptoren). Bei Nagetieren zumindest wird dieser Defekt erwiesenermassen vererbt. Es ist davon auszugehen, dass es sich beim Menschen gleich verhält. Es besteht somit die reelle Gefahr, dass PSSD auf die Kinder übertragen wird.
Wie häufig PSSD eintritt, ist ebenfalls nicht ermittelt. Es handelt sich jedoch definitiv nicht um absolute Einzelfälle; dafür gibt es einfach zu viele PSSD-Leidende. Zum Glück scheint aber nur eine Minderheit betroffen zu sein.
Die grosse Mehrheit der Ärzte weiss nichts von PSSD. In aller Regel wird einfach angenommen, die Sexualstörungen seien pychischer Natur. Das trifft teilweise sicher auch zu, aber nicht bei PSSD - einem neurologischen Problem.
In der Forschung ist die Existenz von PSSD mittlerweile auch anerkannt. Es existieren zahlreiche wissenschaftliche Studien, die PSSD belegen (vgl. dazu den Wiki-Artikel). Leider dringt dieses Wissen gar nicht, bzw. viel zu langsam an die Öffentlichkeit. Man lernt normalerweise erst von PSSD, wenn es schon zu spät ist. Nebst weitergehender Forschung ist es deshalb dringend nötig, die Leute über PSSD aufzuklären.
Momentan sind keine Therapien/Heilmittel bekannt, die PSSD beheben. Immerhin erholen sich einige Betroffene mit der Zeit von alleine und anderen helfen bestimmte Substanzen (Vitamine, Aminosäuren, Heikräuter). Zudem sind Experimente mit Nagetieren im Gange, die zu vorsichtigem Optimismus Anlass geben ( http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1943 ... d_RVDocSum ).
Es geht uns nicht um Angstmacherei oder Antidepressiva-Bashing, sondern darum, dass die Leute eine informierte Entscheidung treffen können, wenn es um SSRI & co. geht. Und PSSD ist nun mal ein möglicher Folgeschaden. Dass das Wissen um PSSD Personen vor sehr schwierige Abwägungen stellen kann, ist unbestritten; aber die Realität lässt sich nicht ändern. Um unsere Selbstverantwortung als Patienten wahrnehmen zu können, müssen wir wissen, was wir uns überlegen, einzunehmen.
Wir haben vor kurzem eine deutschsprachige Selbsthilfe-Gruppe für PSSD-Betroffene gegründet. Sie findet sich unter http://de.groups.yahoo.com/group/SSRIsex_German/ Wir würden uns sehr freuen, wenn Personen, die unter sexuellen Problemen nach dem Absetzen von Antidepressiva leiden, beitreten würden. So können wir uns austauschen und zusammen nach Lösungen suchen. Die Seite ist noch im Anfangsstadium. Wir haben aber vor, nach und nach einige Dokumente aufzuschalten. Vor allem jedoch hoffen wir auf neue Mitglieder, um gemeinsam die Sache anzugehen.
Unser Vorschläge an alle, die etwas in Sachen PSSD unternehmen möchten:
- Ärzte (v.a. Psychiater und Neurologen) auf die Problematik ansprechen, am Besten unter Vorlage des Wiki-Artikels, der auf Fachliteratur verweist.
- Wenn ihr jemanden kennt, der von PSSD betroffen ist oder es sein könnte: Bitte auf PSSD aufmerksam machen.
- Wenn ihr selber an PSSD leidet, es eventuell auch noch den Arzneimittelbehörden melden.
Achtung! Bitte auf Grund dieses Beitrags ja nicht die Behandlung mit SSRI abbrechen!!! Wenn überhaupt sollte dies stets mit der behandelnden Fachperson abgesprochen werden und allenfalls langsam geschehen. Im Übrigen könnte ein zu schnelles Absetzen die Entstehung von PSSD unter Umständen sogar begünstigen, nebst allen anderen z.T. gefährlichen Nebenwirkungen.
Noch ein paar Links zu PSSD:
- http://de.wikipedia.org/wiki/PSSD informativer deutschsprachiger Wikipedia-Eintrag
- http://de.groups.yahoo.com/group/SSRIsex_German/ deutschsprachige Selbsthilfe-Gruppe
- http://health.groups.yahoo.com/group/SSRIsex/ englischsprachige Selbsthilfe-Gruppe
Freundliche Grüsse
Bleibende Sexualstörungen durch SSRI (PSSD)
Moderator: DMF-Team
nach der ersten einnahme wurde mir eiskalt am körper, ich wurde saumüde. mein bestes stück hat sich zusammengezogen und wurde eiskalt/gefühlstaub; ich hatte extrem geweitete pupillen, war immer irgendwie neben der spur, hatte manchmal extremes kribbeln über den ganzen körper, später mit bluthochdrück und drückendes gefühl in der lungengegend, nachts extremes schwitzen( mein ganzes bett war nass), ich wurde total emotionslos( mein opa lag im krankenhaus mit krebs... hat mich kalt gelassen), teilweise bewegungsstörungen, keine freude mehr über gutes essen, kino, spiele, party... irgendwie alles einheitsbrei, keine erotischen gedanken mehr kein bedrüfniss mehr nach liebe... einfach ein gefühlsloser zombie.
meine persönliche vermutung:
unser serotoninspiegel war vollkommen normal (depressionen können verschiedene ursachen haben siehe radiobeitrag) wenn nicht sogar erhöht. die zusätzliche erhöhung durch den wiederaufnahme hemmer des serotonins hat die konzentration im synaptischen spalt so stark erhöht das die darunterliegenden rezeptoren föllig überreizt wurden. die autorezeptoren 5ht1a etc. haben mit einer downregulation reagiert. dieser "schaden" kann nicht behoben werden, da diese autoreceptoren nur nachgeschaltet sind. zusätztlich werden auch die 5ht2a rezeptoren im zentralen nervensystem verringert(weniger angst, emotionen etc.) sind die folge.
wofür die einzellnen rezeptoren gut sind und was sie mit deinem befinden sowie körperfunktionen zu tun haben kannst du hier nachlesen.
http://en.wikipedia.org/wiki/5-HT_receptor#Subtypes
was bei der einnahme von ssri in deinem kopf passiert hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Serotonin- ... e_Adaption
das der pharma das problem bekannt ist hier:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1943 ... d_RVDocSum
vergleiche einmal die rezeptoren und die hier aufgeführten nebenwirkungen.
http://en.wikipedia.org/wiki/Ssri#General_side_effects
wie ein sertoninsyndrom aussieht und was da alles passiert, ich hab persönlich nachts zb. derbe geschwitzt, drückendes gefühl in der lunge.
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/u ... _24632.jpg
http://en.wikipedia.org/wiki/Serotonin_syndrome
ein interessanter beitrag über antidepressiva im deutschlandfunk, empfehlenswert!
http://www.dradio.de/aodflash/player.ph ... ag=1065917&/
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/wib/1065917/
dieser (nari) ist übrigens wirkungslos
http://iqwig.de/index.981.html
ich persönlich habe das medikament(ssri) genommen ohne zu wissen das dies passieren könnte (pssd). ich habe über ein jahr lang, auch noch nach der einnahme gedacht das ich sowas wie eine depressive phase hatte und deshalb meine libido so im keller war und ich keine richtige erektion bekam( oder nur bei direkter berührung ). keine erotischen gedanken nix. die hatte ich vor der einnahme egal wie beschiessen ich mich gefühlt habe ! daraufhin fand ich diese selbsthilfe gruppe mit mitlerweile über 2200 mitgliedern. da ich kein englisch genie bin habe ich mit teephos selber eine eigene gruppe aufgemacht. heute versuchen wir eine lösung für das problem zu finden, sowie einen guten interessierten neurologen.
wer die kraft aufbringen kann. ihr seid herzlich willkommen.
http://de.groups.yahoo.com/group/SSRIsex_German/
schöne grüße
meine persönliche vermutung:
unser serotoninspiegel war vollkommen normal (depressionen können verschiedene ursachen haben siehe radiobeitrag) wenn nicht sogar erhöht. die zusätzliche erhöhung durch den wiederaufnahme hemmer des serotonins hat die konzentration im synaptischen spalt so stark erhöht das die darunterliegenden rezeptoren föllig überreizt wurden. die autorezeptoren 5ht1a etc. haben mit einer downregulation reagiert. dieser "schaden" kann nicht behoben werden, da diese autoreceptoren nur nachgeschaltet sind. zusätztlich werden auch die 5ht2a rezeptoren im zentralen nervensystem verringert(weniger angst, emotionen etc.) sind die folge.
wofür die einzellnen rezeptoren gut sind und was sie mit deinem befinden sowie körperfunktionen zu tun haben kannst du hier nachlesen.
http://en.wikipedia.org/wiki/5-HT_receptor#Subtypes
was bei der einnahme von ssri in deinem kopf passiert hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Serotonin- ... e_Adaption
das der pharma das problem bekannt ist hier:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1943 ... d_RVDocSum
vergleiche einmal die rezeptoren und die hier aufgeführten nebenwirkungen.
http://en.wikipedia.org/wiki/Ssri#General_side_effects
wie ein sertoninsyndrom aussieht und was da alles passiert, ich hab persönlich nachts zb. derbe geschwitzt, drückendes gefühl in der lunge.
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/u ... _24632.jpg
http://en.wikipedia.org/wiki/Serotonin_syndrome
ein interessanter beitrag über antidepressiva im deutschlandfunk, empfehlenswert!
http://www.dradio.de/aodflash/player.ph ... ag=1065917&/
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/wib/1065917/
dieser (nari) ist übrigens wirkungslos
http://iqwig.de/index.981.html
ich persönlich habe das medikament(ssri) genommen ohne zu wissen das dies passieren könnte (pssd). ich habe über ein jahr lang, auch noch nach der einnahme gedacht das ich sowas wie eine depressive phase hatte und deshalb meine libido so im keller war und ich keine richtige erektion bekam( oder nur bei direkter berührung ). keine erotischen gedanken nix. die hatte ich vor der einnahme egal wie beschiessen ich mich gefühlt habe ! daraufhin fand ich diese selbsthilfe gruppe mit mitlerweile über 2200 mitgliedern. da ich kein englisch genie bin habe ich mit teephos selber eine eigene gruppe aufgemacht. heute versuchen wir eine lösung für das problem zu finden, sowie einen guten interessierten neurologen.
wer die kraft aufbringen kann. ihr seid herzlich willkommen.
http://de.groups.yahoo.com/group/SSRIsex_German/
schöne grüße
Hallo,
.
Meine Einschätzung ist, dass hier von möglichen Einzelfallbeobachtungen auf die Gesamtheit der Psychopharmaka geschlossen wird. Die Tatsache, dass SSRI Nebenwirkungen haben und vermutlich eben auch (ggf. protrahierte) Sexualstörungen verursachen können, ist bekannt und wird auch auf dem Beipackzettel ganz klar erwähnt. In mindestens demselben Maße geht die zu behandelnde Krankheit ebenfalls mit Sexualstörungen einher. Keiner repräsentativen Studie weltweit ist je eine eindeutige Abgrenzung gelungen, ob Sexualstörungen letztlich Folge der Depression oder Folge der Therapie waren. Die Betonung liegt vor allem auf repräsentativ, ein paar hundert Einzelbeobachtungen sind bei weltweit milliardenfacher Verordnung schlicht und ergreifend vernachlässigbar. Zu bedenken ist nämlich, dass -auch ganz ohne Medikamente- ca. 10% der Menschheit unter sexuellen Störungen oder gar Asexualität leiden, die Dunkelziffern einmal ausgenommen. Dies gilt unter Depressionen natürlich erst recht.
Dann noch ein Wort zu Medikamenten im Allgemeinen. Pharmazeutika sind in der Regel niemals gesund und stellen für den Körper immer einen Giftstoff dar, mit denen er sich individuell auseinanderzusetzen hat. Aus diesem Grunde gilt der Leitsatz von der kritischen Nutzen-Risiko-Abwägung. Welche Risiken für Patienten mit Depressionen permanent bestehen, hat nicht erst der medienwirksam präsentierte Fall des Robert Enke gezeigt. Eine Depression ist in vielen Fällen eine so schwere Erkrankung, dass es für die Betroffenen tatsächlich größere Probleme gibt als
Die hier beschriebenen "Horrorerfahrungen" sind lediglich geeignet, Betroffene zu verunsichern oder gar zum Therapieabbruch zu bewegen. In Anbetracht der bisher nicht bekannten Alternativen finde ich das überhaupt nicht lustig.
ich hab zumindest schon einmal die Kraft aufgebracht, den dank hartnäckiger kleinschreibung und magerer Grammatik etwas schwierigen Beitrag zu lesenwer die kraft aufbringen kann. ihr seid herzlich willkommen.

Meine Einschätzung ist, dass hier von möglichen Einzelfallbeobachtungen auf die Gesamtheit der Psychopharmaka geschlossen wird. Die Tatsache, dass SSRI Nebenwirkungen haben und vermutlich eben auch (ggf. protrahierte) Sexualstörungen verursachen können, ist bekannt und wird auch auf dem Beipackzettel ganz klar erwähnt. In mindestens demselben Maße geht die zu behandelnde Krankheit ebenfalls mit Sexualstörungen einher. Keiner repräsentativen Studie weltweit ist je eine eindeutige Abgrenzung gelungen, ob Sexualstörungen letztlich Folge der Depression oder Folge der Therapie waren. Die Betonung liegt vor allem auf repräsentativ, ein paar hundert Einzelbeobachtungen sind bei weltweit milliardenfacher Verordnung schlicht und ergreifend vernachlässigbar. Zu bedenken ist nämlich, dass -auch ganz ohne Medikamente- ca. 10% der Menschheit unter sexuellen Störungen oder gar Asexualität leiden, die Dunkelziffern einmal ausgenommen. Dies gilt unter Depressionen natürlich erst recht.
Dann noch ein Wort zu Medikamenten im Allgemeinen. Pharmazeutika sind in der Regel niemals gesund und stellen für den Körper immer einen Giftstoff dar, mit denen er sich individuell auseinanderzusetzen hat. Aus diesem Grunde gilt der Leitsatz von der kritischen Nutzen-Risiko-Abwägung. Welche Risiken für Patienten mit Depressionen permanent bestehen, hat nicht erst der medienwirksam präsentierte Fall des Robert Enke gezeigt. Eine Depression ist in vielen Fällen eine so schwere Erkrankung, dass es für die Betroffenen tatsächlich größere Probleme gibt als
.keine richtige erektion bekam oder nur bei direkter berührung
Die hier beschriebenen "Horrorerfahrungen" sind lediglich geeignet, Betroffene zu verunsichern oder gar zum Therapieabbruch zu bewegen. In Anbetracht der bisher nicht bekannten Alternativen finde ich das überhaupt nicht lustig.
Grüßle,
zackbohne
zackbohne
Hallo zackbohne,
die Einwürfe sind prinzpiell richtig.
Aber es sind wohl mehr als Einzelfallbeobachtungen:
http://www.arznei-telegramm.de/html/199 ... 71_03.html
Laut ärztlicher Arzneimitteldatenbank sind Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) Reservemedikamente, zur kritischen Zurückhaltung wird wegen der immensen Nebenwirkungen und der "unbefriedigenden Datenlage" geraten. Außerdem wird ausführlich vor der manipulierten (gemeint ist = geschönten) Datenlage gewarnt, da von den insgesamt 36 Negativstudien nur 3 (8%) veröffentlicht wurden.
Da darf man als Patient schon verunsichert sein. Bitte wenden Sie sich bei Zweifeln immer an Ihren behandelnden Arzt/Ärztin.
die Einwürfe sind prinzpiell richtig.
Aber es sind wohl mehr als Einzelfallbeobachtungen:
http://www.arznei-telegramm.de/html/199 ... 71_03.html
Laut ärztlicher Arzneimitteldatenbank sind Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) Reservemedikamente, zur kritischen Zurückhaltung wird wegen der immensen Nebenwirkungen und der "unbefriedigenden Datenlage" geraten. Außerdem wird ausführlich vor der manipulierten (gemeint ist = geschönten) Datenlage gewarnt, da von den insgesamt 36 Negativstudien nur 3 (8%) veröffentlicht wurden.
Als Quellen für diese Aussage zur kritischen Bewertung von firmenfinanzierten Studien wird angegeben: 1, 2arzneimittel datenbank des arznei-telegramm hat geschrieben:Jede Empfehlung eines SSRI, die sich an den veröffentlichten Studien orientiert, beruht auf verzerrter Datenlage, urteilten 2003 Mitarbeiter der schwedischen Arzneimittelbehörde
Da darf man als Patient schon verunsichert sein. Bitte wenden Sie sich bei Zweifeln immer an Ihren behandelnden Arzt/Ärztin.
Alles Gute!
Herzlichen Gruss
Ihr
Dr. med. Achim Jäckel
Klinische Akut- und Notfallmedizin
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Nephrologie
Intensivmedizin, Notfallmedizin, Hypertensiologe (DHL)
Herzlichen Gruss
Ihr
Dr. med. Achim Jäckel
Klinische Akut- und Notfallmedizin
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Nephrologie
Intensivmedizin, Notfallmedizin, Hypertensiologe (DHL)
Guten Abend Herr Jäckel,
dass SSRI teils erhebliche Nebenwirkungen haben können (was übrigens auch der Hauptgrund für Therapieabbrüche ist), ist unbestritten. Auch, dass die Hersteller erwartungsgemäß wenig Interesse an einer sachlichen Situationsdarstellung haben. Insoweit besteht sogar Übereinstimmung. Eine Datenunterdrückung durch Profteure muss geahndet werden.
Die Frage ist doch aber, welche Alternativen bestehen. Ein verunsicherter Patient stellt sich ja zu Recht auch die Frage, wie er seiner Erkrankung dennoch Herr werden kann.
In schweren Fällen bleibt meist nur eine Pharmakotherapie, und möglicherweise alternative Präparate wie Trizyklika oder Neuroleptika sind den SSRI nebenwirkungstechnisch locker ebenbürtig.
Meine Bedenken richten sich daher gegen die Art der Darstellung. Wir brauchen eine differenzierte Bewertung und keine Pauschalkritik.
Zudem es in den verwiesenen Publikationen im Wesentlichen um die Indikation bei Kindern/Jugendlichen/Schwangeren, um die Suizidalität, um die Aggressionssteigerung und um kardiotoxische Wirkungen geht.
Es gibt zahlreiche Krankheitsbilder, bei denen SSRI heute leitliniengerecht first choice sind. Off label stellen meist nur Nebenindikationen wie z.B. Schmerztherapie oder vegetative Symptome dar.
dass SSRI teils erhebliche Nebenwirkungen haben können (was übrigens auch der Hauptgrund für Therapieabbrüche ist), ist unbestritten. Auch, dass die Hersteller erwartungsgemäß wenig Interesse an einer sachlichen Situationsdarstellung haben. Insoweit besteht sogar Übereinstimmung. Eine Datenunterdrückung durch Profteure muss geahndet werden.
Die Frage ist doch aber, welche Alternativen bestehen. Ein verunsicherter Patient stellt sich ja zu Recht auch die Frage, wie er seiner Erkrankung dennoch Herr werden kann.
In schweren Fällen bleibt meist nur eine Pharmakotherapie, und möglicherweise alternative Präparate wie Trizyklika oder Neuroleptika sind den SSRI nebenwirkungstechnisch locker ebenbürtig.
Meine Bedenken richten sich daher gegen die Art der Darstellung. Wir brauchen eine differenzierte Bewertung und keine Pauschalkritik.
Bin zum Glück nicht behandlungsbedürftig, wäre mir da einer Beseitigung der Zweifel aber auch nicht so sicher. Das Thema wird absolut kontrovers diskutiert.Bitte wenden Sie sich bei Zweifeln immer an Ihren behandelnden Arzt/Ärztin.
Zudem es in den verwiesenen Publikationen im Wesentlichen um die Indikation bei Kindern/Jugendlichen/Schwangeren, um die Suizidalität, um die Aggressionssteigerung und um kardiotoxische Wirkungen geht.
In Anbetracht der weltweiten Verordnungszahlen dürften Ihre in den psychiatrischen Einrichtungen tätigen Kollegen dies wohl in der Überzahl anders sehen .Laut ärztlicher Arzneimitteldatenbank sind Selektive Serotonin-wiederaufnahmehemmer (SSRI) Reservemedikamente
Es gibt zahlreiche Krankheitsbilder, bei denen SSRI heute leitliniengerecht first choice sind. Off label stellen meist nur Nebenindikationen wie z.B. Schmerztherapie oder vegetative Symptome dar.
Grüßle,
zackbohne
zackbohne
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- Registriert: 27.08.13, 10:15
Re: Bleibende Sexualstörungen durch SSRI (PSSD)
Hallo, ich habe eine Frage zu den Medikamenten die das PSSD verursachen können. Gehört das Amitriptylin auch dazu? Muss man das Zeug eine bestimmte Zeit einnehmen damit das zu dem Problem kommt?
Ich habe das Zeug 3 Monatelang genommen. Ich war etwas gestresst wegen Prüfungen von der Uni, fühlte mich nicht so wohl und bin zu Hausarzt gegangen. Dieser hat mich zum Neurologen geschickt weil er meinte das mir dort besser geholfen wird. Der Neurologe hat in einem 5 Minuten Gespräch mir eine Depression diagnostiziert, war der Meinung das ich an einem angeborenen Serotoninmangel leide und ich diese Dinger nehmen muss und ich keine andere Wahl habe. Er hat es auch gut und überzeugen erklärt und so doof wie ich war, habe ich das nicht wirklich infrage gestellt. Den Beipackzettel durchgelesen und er hat auch einiges dazu gesagt, aber von einer Möglichen bleibenden Nebenwirkung wurde natürlich nichts gesagt. Nach etwa 1,5 Monaten habe ich dem Arzt berichtet das einige Nebenwirkungen vorhanden sind und ob man nicht ein anderes Medikament geben könnte. Er meinte das es nicht geht und ich geduldig sein soll und die weiter nehmen soll. Nach nochmal 1,5 Monaten habe ich dann diese abgesetzt. Ich war nie depressiv... hinterher ist man immer schlauer. Ich habe gelesen das der Arzt Test hätte machen müssen bevor er solche Medikamente verschreibt... diese Test wurde nie gemacht... wie gesagt, nur ein 5 Minuten Gespräch. Nach dem absetzen verschwanden alle Nebenwirkungen... bis auf die Libido... die ist bis heute nicht da... und das ist schon mehr als 2 Jahre her. Kann es Psychischer Natur sein? Kann es das PSSD sein, obwohl ich die nur 3 Monate eingenommen habe und das mit einer kleinen Dosis? Kann mir einer einen Tip geben was ich machen kann um herrauszufinden was los ist? kann man PSSD irgendwie mit Tests diagnostizieren. Kann man das lindern,...???
Ich habe das Zeug 3 Monatelang genommen. Ich war etwas gestresst wegen Prüfungen von der Uni, fühlte mich nicht so wohl und bin zu Hausarzt gegangen. Dieser hat mich zum Neurologen geschickt weil er meinte das mir dort besser geholfen wird. Der Neurologe hat in einem 5 Minuten Gespräch mir eine Depression diagnostiziert, war der Meinung das ich an einem angeborenen Serotoninmangel leide und ich diese Dinger nehmen muss und ich keine andere Wahl habe. Er hat es auch gut und überzeugen erklärt und so doof wie ich war, habe ich das nicht wirklich infrage gestellt. Den Beipackzettel durchgelesen und er hat auch einiges dazu gesagt, aber von einer Möglichen bleibenden Nebenwirkung wurde natürlich nichts gesagt. Nach etwa 1,5 Monaten habe ich dem Arzt berichtet das einige Nebenwirkungen vorhanden sind und ob man nicht ein anderes Medikament geben könnte. Er meinte das es nicht geht und ich geduldig sein soll und die weiter nehmen soll. Nach nochmal 1,5 Monaten habe ich dann diese abgesetzt. Ich war nie depressiv... hinterher ist man immer schlauer. Ich habe gelesen das der Arzt Test hätte machen müssen bevor er solche Medikamente verschreibt... diese Test wurde nie gemacht... wie gesagt, nur ein 5 Minuten Gespräch. Nach dem absetzen verschwanden alle Nebenwirkungen... bis auf die Libido... die ist bis heute nicht da... und das ist schon mehr als 2 Jahre her. Kann es Psychischer Natur sein? Kann es das PSSD sein, obwohl ich die nur 3 Monate eingenommen habe und das mit einer kleinen Dosis? Kann mir einer einen Tip geben was ich machen kann um herrauszufinden was los ist? kann man PSSD irgendwie mit Tests diagnostizieren. Kann man das lindern,...???
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Re: Bleibende Sexualstörungen durch SSRI (PSSD)
Kennt jemand den Zusammenhang von PSSD und Androgene?
Wenn die Androgene zu wenig sind, dann könnte man doch vielleicht mit Testosteron dagegen arbeiten?
Quelle: Link entferntDie Auslöser sind bislang unbekannt. Unter der SSRI Therapie wird eine Reduktion des Testosteronwertes als mögliche Ursache vermutet. SSRI verändern zudem durch Methylierung sowie Modifikation Gene (Histone, Gen-Silencing, etc.), die für die Sexualität relevant sind.
Die aktuelle Forschung ist laut einer aktuellen Metastudie noch ungenügend, so dass weitere Forschung notwendig ist. (2) Obwohl das Vorhandensein des PSSD lange umstritten war, ist die Erkrankung mittlerweile im DSM-5 (3) sowie in den Fachinformationen der SSRI (4) enthalten. Die Europäischen Arzneimittel-Agentur erkennt das PSSD ebenfalls als Erkrankung an. (5)
Wenn die Androgene zu wenig sind, dann könnte man doch vielleicht mit Testosteron dagegen arbeiten?
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