Frage zu Rußregen in Folge Glaskörperabhebung

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Maveraick76
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Frage zu Rußregen in Folge Glaskörperabhebung

Beitrag von Maveraick76 »

Hallo und guten Tag,

ich hätte hier mal eine Frage an die Experten. Von den meisten behandelnden Ärzten bekommt man ja leider oft nur rudimentäre Erklärungen.

Erstmal zur Vorgeschichte:

Mitte Februar wurde ich bei meinem Augenarzt vorstellig, da ich auf einmal auf dem rechten Auge eine kreisförmige Struktur soviel ein paar schwarze Punkte gesehen habe. Nach einer Untersuchung mit der Spaltlampe wurde eine sich im Gange befindliche Glaskörperabhebung diagnostiziert. Ich solle mir hier erstmal keine Sorgen machen, aber auf weitere Symptome wie Blitze, Schatten oder auch Russregen achten und sofern so etwas auftritt sofort wieder vorstellig werden. Gegen Ende Februar war es dann soweit. Ich habe im unteren Bereich des Auges beim Ausschalten des Lichts abends immer ein bis zwei Blitze wahrgenommen. Außerdem haben sich die schwarzen Punkte vermehrt und machten jetzt en Eindruck, von oben nach unten durch das Auge zu regnen (wenn auch nicht massiv). Ich also sofort zum Augenarzt. Eine erneute Untersuchung mit der Spaltlampe ergab einen Riss in der Netzhaut. Ich wurde also sofort als Notfall in die Augenklinik geschickt. Dort wurde dann nicht nur einer, sondern gleich mehrere kleine Netzhautrisse sowie eine begonnene Ablösung der Netzhaut festgestellt. Das wurde dann alles noch am gleichen Tag erfolgreich gelasert. Das war am 27.02. Alle Nachuntersuchungen bisher ergaben eine gut fortschreitende Vernarbung sowie keine weiteren Aufälligkeiten auf der Netzhaut. Auch die fallenden schwarzen Punkte hatten merklich nachgelassen. Dann kam Mittwoch dieser Woche (15.03.) ein erschreckendes Erlebnis. Aus heiterem Himmel hatte ich mehrere Wellen an Rußregen im gleichen Auge, und zwar RICHTIGEN Russregen (jetzt weiß ich, was das bedeutet). Die ersten zwei Wellen haben "nur" Schlieren produziert, die von oben nach unten durchs Auge gefallen sind. Aber die dritte Welle hat dann zusätzlich gefühlt Millionen an mini grauen Flecken mitgebracht, die sich jetzt im Glaskörper festgesetzt haben. Voller Panik bin ich (da mein Augenarzt Mittwochs nachmittags geschlossen hat) gleich in der Augenklinik vorstellig geworden. Nach einer ausführlichen Untersuchung wurde festgestellt, dass die Netzhaut zumindest keine Schaden genommen hat. Allerdings wurde (wenn ich den Ausdruck richtig verstanden habe) eine periorbitale Blutung festgestellt, bedingt durch den Zug des sich natürlich weiterhin abhebenden Glaskörpers.

Jetzt zu meiner eigentlichen Frage: Die Ärzte sagten mir mit einer Selbstverständlichkeit, dass sich das Blut im Glaskörper mit der Zeit wieder auflöst. Ehrlich gesagt habe ich da aber so meine Zweifel. Es sind wirklich Millionen an grauen Flecken. Ich sehe durch das Auge wie durch eine total verstaubte Brille. Noch dazu hat offenbar eine Nachblutung dafür gesorgt, dass ich zudem eine riesige Schliere im Auge habe, die sich immer genau in die Blickrichtung schiebt. Außerdem bin ich mir nicht ganz sicher, ob es nicht immer noch immer wieder mal leicht nachblutet und für "Nachschub" sorgt, wenn auch lange nicht mehr so extrem. Das Sehen ist im Moment echt keine Freude und das Lesen noch viel weniger. Stimmt es tatsächlich, dass sich diese ganze grau marmorierte Wand mit der Zeit wieder auflöst? Oder steht mir da ggf. eine Entfernung des Glaskörpers ins Haus.
Über eine weitere Einschätzung (auch wenn das natürlich eine echte Untersuchung nicht ersetzt) wäre ich sehr dankbar.
Feuerblick
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Re: Frage zu Rußregen in Folge Glaskörperabhebung

Beitrag von Feuerblick »

In aller Regel bilden sich kleinere Glaskörperblutungen (d.h. Blutungen, die Rußregen, Punkte oder Schlieren verursachen) von selbst wieder zurück. Das dauert aber seine Zeit - mit mehreren Wochen müssen Sie leider rechnen. Gut wäre es, wenn Sie mit erhöhtem Oberkörper schlafen könnten. Dann sinkt das Blut von selbst nach unten und stört zumindest vormittags weniger. Im Laufe des Tages wirbelt man das Blut leider mit Kopf- und Augenbewegungen wieder auf.
Sollte aber wieder Rußregen o.ä. auftreten, bitte sofort wieder in die Augenklinik!
Dass bei einer Glaskörperabhebung mit Glaskörperblutung eine Vitrektomie (also die Entfernung des Glaskörpers) notwendig wird, ist wirklich sehr selten. Diejenigen, bei denen so ein Eingriff nötig wird, sind oft Diabetiker, bei denen der Glaskörper so voller Blut läuft, dass die Patienten wirklich gar nichts mehr sehen. Bei allen anderen, leichteren Blutungen ist das Ganze sehr lästig, führt aber eher nicht zur OP.

Eine gute Nachricht habe ich aber für Sie: Irgendwann hat sich der Glaskörper komplett von der Netzhaut gelöst - dann ist zumindest mit diesen Symptomen an diesem Auge Ruhe.
Bitte stellen Sie Ihre Fragen nur, wenn Sie die Antwort auch wirklich wissen wollen und nicht Dr. Google vorziehen. ;-)
Maveraick76
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Re: Frage zu Rußregen in Folge Glaskörperabhebung

Beitrag von Maveraick76 »

Hallo,

erstmal vielen Dank für die doch etwas beruhigende Antwort.
Schön zu hören, dass auch diese große Menge vom Körper resorbiert werden kann.

Eine Frage hätte ich da aber noch: Bei all dieser Menge von Russ und Schlieren, wie erkenne ich da "neuen" Russregen? Einfach dadurch, dass in diesem Fall wieder neue "Schwaden" durch das Auge fallen?

Ansonsten heißt es dann eben: Geduld haben und hoffen, dass die Glaskörperabhebung selbst eher früher als später abgeschlossen ist. Ist nicht so ganz meine Stärke bei solchen Dingen, aber ich bemühe mich :-)
Feuerblick
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Re: Frage zu Rußregen in Folge Glaskörperabhebung

Beitrag von Feuerblick »

Ja, genau. Wenn wieder was von oben regnet, wenn es plötzlich und akut mehr wird mit Schlieren und Punkten… Genau wie man sich Blitze sehen und Rußregen nicht vorstellen kann zu erkennen (Sie haben ja erlebt, dass man es sehr eindeutig erkennt), genauso erkennt man neuen Rußregen aber doch zuverlässig.
„Große Menge“ ist bei Blut im Glaskörper relativ. Solange Sie rausschauen und andere reinschauen können, ist es eigentlich gar nicht so viel Blut. Quasi analog zu ein paar Blutstropfen in einer Wasserpfütze. Sieht mehr aus als es ist.
Der Körper schafft das. Es dauert, aber er schafft das.
Bitte stellen Sie Ihre Fragen nur, wenn Sie die Antwort auch wirklich wissen wollen und nicht Dr. Google vorziehen. ;-)
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