Schulter OP/Pkexus
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Schulter OP/Pkexus
Hallo, Ich muss an der Schulter operiert werden( Impingement, Schleimbeutel etc)Da ich auf gar keinen Fall eine Vollnarkose möchte bin ich auf der Suche nach Erfahrungen mit Plexus (Scalenus) Anästhesie an der Schulter. Ich kenne die Problematik und Schwierigkeiten, die es dabei gehen kann, dennoch möchte ich keine andere Narkose. Also wurde schon mal jemand ohne Vollnarkose an der Schulter operiert und kann mir sagen wo und wer das macht? Es bietet auf jeden Fall jemand an, dieser ist aber 700 km von mir entfernt, die Anreise würde ich aber auf mich nehmen...
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Re: Schulter OP/Pkexus
Hallo,
jeder Anästhesist beherrscht die Methode einer Plexusanaesthesie.
jeder Anästhesist beherrscht die Methode einer Plexusanaesthesie.
Grüße Dr. Fischer
Unter Bezugnahme auf § 7 (3) der Berufsordnung für Ärzte ist mein Beitrag eine Stellungnahme,die auf den vorliegenden Angaben beruht .Sie ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Behandlung durch Ihren Arzt.
Unter Bezugnahme auf § 7 (3) der Berufsordnung für Ärzte ist mein Beitrag eine Stellungnahme,die auf den vorliegenden Angaben beruht .Sie ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Behandlung durch Ihren Arzt.
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Re: Schulter OP/Pkexus
Guten Tag,
grundsätzlich lernt jeder Anästhesist auf dem Weg zum Facharzt die Technik der supraclaviculären Blockaden von Nerven.
Allerdings ist es eine Frage der täglichen praktischen Anwendung, wie gut man es dann letztlich beherrscht. In einigen niedergelassenen Praxen (Ambulantes Operieren) werden Regionalanästhesien nicht routinemäßig angewendet. Da ist es dann nicht verwunderlich, wenn viele KollegInnen dieses Verfahren nicht anbieten.
Und es gibt noch einen weiteren Grund:
Für eine arthroskopische Schulter-OP braucht man eine verlässliche Betäubung. Teilweise wird stark am Arm gezogen, um den Gelenkspalt besser dazustellen. Das wirkt sich u.a. auch auf die Halsmuskulatur aus, die nicht mit betäubt ist. Das Ganze kann vom Patienten als durchaus unangenehm empfunden werden.
Daher muss man das Vorgehen ausführlich gemeinsam (Operateur, Anästhesist, Patient) besprechen. Das übliche Vorgehen bei Schulter-Operationen ist die Kombination aus einer Allgemeinanästhesie und einer Regionalanästhesie (zur postoperativen Schmerzbehandlung).
Alfred Flaccus
grundsätzlich lernt jeder Anästhesist auf dem Weg zum Facharzt die Technik der supraclaviculären Blockaden von Nerven.
Allerdings ist es eine Frage der täglichen praktischen Anwendung, wie gut man es dann letztlich beherrscht. In einigen niedergelassenen Praxen (Ambulantes Operieren) werden Regionalanästhesien nicht routinemäßig angewendet. Da ist es dann nicht verwunderlich, wenn viele KollegInnen dieses Verfahren nicht anbieten.
Und es gibt noch einen weiteren Grund:
Für eine arthroskopische Schulter-OP braucht man eine verlässliche Betäubung. Teilweise wird stark am Arm gezogen, um den Gelenkspalt besser dazustellen. Das wirkt sich u.a. auch auf die Halsmuskulatur aus, die nicht mit betäubt ist. Das Ganze kann vom Patienten als durchaus unangenehm empfunden werden.
Daher muss man das Vorgehen ausführlich gemeinsam (Operateur, Anästhesist, Patient) besprechen. Das übliche Vorgehen bei Schulter-Operationen ist die Kombination aus einer Allgemeinanästhesie und einer Regionalanästhesie (zur postoperativen Schmerzbehandlung).
Alfred Flaccus
Re: Schulter OP/Pkexus
Vielen Dank für die Antwort. Das hört sich doch schon mal gut und logisch an. Hier würde tatsächlich ambulant in den Praxen operiert werden und der Arzt der mir die Plexus angeboten hat, operiert im Krankenhaus ( der hat da u.a. Belegbetten) ich bin absolut nicht schmerzempfindlich und denke, das ich das gut aushalten werde. Dann werde ich wahrscheinlich 700 km fahren für die OP...
Schmerzkatheter/Plexus/Schulter
Hallo,
Ich habe schon mal gefragt wegen einer Plexus Anästhesie in der Schulter. Jetzt habe ich einen Arzt gefunden, der die OP so durchführen würde, aber dafür muss man stationär bleiben, da ein Schmerzkatheter gelegt werden würde. Warum kann dieser nach der OP nicht wieder entfernt werden? Ein stationärer Aufenthalt ist für mich genauso schlimm wie eine Vollnarkose...
Ich habe schon mal gefragt wegen einer Plexus Anästhesie in der Schulter. Jetzt habe ich einen Arzt gefunden, der die OP so durchführen würde, aber dafür muss man stationär bleiben, da ein Schmerzkatheter gelegt werden würde. Warum kann dieser nach der OP nicht wieder entfernt werden? Ein stationärer Aufenthalt ist für mich genauso schlimm wie eine Vollnarkose...
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Re: Schulter OP/Pkexus
Guten Abend,
wird denn die OP ausschließlich mit dem Schmerzkatheter durchgeführt?
Ich hatte ja schon auf die Probleme hingewiesen, die eine reine Lokalanästhesie für diesen Bereich mit sich bringt.
Was hat denn der behandelnde Arzt dazu gesagt?
Dr. A. Flaccus
wird denn die OP ausschließlich mit dem Schmerzkatheter durchgeführt?
Ich hatte ja schon auf die Probleme hingewiesen, die eine reine Lokalanästhesie für diesen Bereich mit sich bringt.
Was hat denn der behandelnde Arzt dazu gesagt?
Dr. A. Flaccus
Re: Schulter OP/Pkexus
Hallo,
Auf Nachfrage von mir, hat er mir erklärt, dass er das nur mit Schmerzkatheter ( +Lokalanästhesie) operiert, das ist jetzt auch nicht unbedingt mein Problem, sondern das ich anschließend 2 Tage stationär bleiben soll. Ich kann das halt nicht nachvollziehen und der Arzt in Bayern auch nicht. Der operiert auch ambulant mit " Single Shot" Plexusanästhesie. Der Arzt hier hat allerdings tatsächlich noch nie eine Schulter in Plexus operiert, würde das aber für mich machen , will sich aber dadurch wohl absichern. Jetzt bin ich so weit wie vorher....wird man bei einer Vollnarkose denn intubiert oder geht das auch über Maskennarkose?
Auf Nachfrage von mir, hat er mir erklärt, dass er das nur mit Schmerzkatheter ( +Lokalanästhesie) operiert, das ist jetzt auch nicht unbedingt mein Problem, sondern das ich anschließend 2 Tage stationär bleiben soll. Ich kann das halt nicht nachvollziehen und der Arzt in Bayern auch nicht. Der operiert auch ambulant mit " Single Shot" Plexusanästhesie. Der Arzt hier hat allerdings tatsächlich noch nie eine Schulter in Plexus operiert, würde das aber für mich machen , will sich aber dadurch wohl absichern. Jetzt bin ich so weit wie vorher....wird man bei einer Vollnarkose denn intubiert oder geht das auch über Maskennarkose?
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Re: Schulter OP/Pkexus
Hallo,
wie Sie schon selbst bemerken: Eine Schulter OP in reiner Lokalanästhesie ist nicht üblich.
Sie beschreiben mit der Reaktion meiner KollegInnen exakt den aktuellen Stand, der allgemein üblich ist:
OP in Allgemeinanästhesie (meist sitzende OP-Position mit Tubus oder Larynxmaske) plus zusätzlich ein supraclaviculärer Katheter oder Block.
Bei der Katheter-Technik 2 Tage stationäre Aufnahme.
Bei der Block-Technik ambulante OP möglich.
Welche Variante in Frage kommt und ob der Anästhesist vor Ort lieber mit Tubus oder Larynxmaske arbeitet, müssen Sie mit den KollegInnen vor Ort besprechen.
Grundsätzlich ist beides möglich und etabliert.
Dr. A. Flaccus
wie Sie schon selbst bemerken: Eine Schulter OP in reiner Lokalanästhesie ist nicht üblich.
Sie beschreiben mit der Reaktion meiner KollegInnen exakt den aktuellen Stand, der allgemein üblich ist:
OP in Allgemeinanästhesie (meist sitzende OP-Position mit Tubus oder Larynxmaske) plus zusätzlich ein supraclaviculärer Katheter oder Block.
Bei der Katheter-Technik 2 Tage stationäre Aufnahme.
Bei der Block-Technik ambulante OP möglich.
Welche Variante in Frage kommt und ob der Anästhesist vor Ort lieber mit Tubus oder Larynxmaske arbeitet, müssen Sie mit den KollegInnen vor Ort besprechen.
Grundsätzlich ist beides möglich und etabliert.
Dr. A. Flaccus
Re: Schulter OP/Pkexus
Okay,
Vielen Dank für Ihre Antworten. 700 km zu fahren ist natürlich irrsinnig, obwohl ich das wirklich in Erwägung gezogen haben. Es gibt noch 250 km weiter entfernt eine Klinik die Plexusanästhesie anbietet, aber in welcher Form weiß ich auch nicht. Also muss ich wohl meine Angst überwinden und lasse die Schulter ambulant bei meinem Orthopäden operieren, ich habe mir das wirklich alles einfacher vorgestellt. Im Moment sind die Schmerzen stärker als die Angst, Gespräch habe ich am Donnerstag und ich hoffe ich bekomme schnell einen OP Termin, damit ich nicht lange drüber nachdenken kann...
Vielen Dank für Ihre Antworten. 700 km zu fahren ist natürlich irrsinnig, obwohl ich das wirklich in Erwägung gezogen haben. Es gibt noch 250 km weiter entfernt eine Klinik die Plexusanästhesie anbietet, aber in welcher Form weiß ich auch nicht. Also muss ich wohl meine Angst überwinden und lasse die Schulter ambulant bei meinem Orthopäden operieren, ich habe mir das wirklich alles einfacher vorgestellt. Im Moment sind die Schmerzen stärker als die Angst, Gespräch habe ich am Donnerstag und ich hoffe ich bekomme schnell einen OP Termin, damit ich nicht lange drüber nachdenken kann...
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Re: Schulter OP/Pkexus
Was viel wichtiger ist, wie häufig wird diese OP in dieser Klinik durchgeführt?
Je häufiger diese durchgeführt wird, desto routinierter sind die Ärzte und weniger Folgeschäden sind zu erwarten.
Wenn ein Arzt sagt, dass sie eine Methode ausnahmsweise nach Patientenwunsch durchführen werden, kannst du davon ausgehen, dass niemand da eine gute Routine hat. Und als "Jugend forscht Patient" möchte man sich sicher nicht zur Verfügung stellen.
Eine Intubationsnarkose wird in Deutschland täglich tausendfach durchgeführt. Alle Anästhesisten haben da einen großen Erfahrungsschatz, Narkosezwischenfälle gibt es sehr selten. Auch wenn es für einen sehr ungewohnt ist, so einfach die Kontrolle an andere abzugeben.
Trau dich einfach und springe über deinen Schatten. Es machen tagtäglich viele weitere Patienten auch.
Je häufiger diese durchgeführt wird, desto routinierter sind die Ärzte und weniger Folgeschäden sind zu erwarten.
Wenn ein Arzt sagt, dass sie eine Methode ausnahmsweise nach Patientenwunsch durchführen werden, kannst du davon ausgehen, dass niemand da eine gute Routine hat. Und als "Jugend forscht Patient" möchte man sich sicher nicht zur Verfügung stellen.
Eine Intubationsnarkose wird in Deutschland täglich tausendfach durchgeführt. Alle Anästhesisten haben da einen großen Erfahrungsschatz, Narkosezwischenfälle gibt es sehr selten. Auch wenn es für einen sehr ungewohnt ist, so einfach die Kontrolle an andere abzugeben.
Trau dich einfach und springe über deinen Schatten. Es machen tagtäglich viele weitere Patienten auch.
Re: Schulter OP/Pkexus
Danke für die Antwort. Ich kann auch gar nicht sagen, warum ich vor einer Vollnarkose Angst habe. Ich möchte halt wissen , was die da machen. Mein Orthopäde hat schon zig Schultern operiert und ist da spezialisiert drauf, der operiert ambulant in der Praxis. Der Arzt der Plexus "ausprobiert " hätte , ist ein leitender Oberarzt in einem Krankenhaus. Ich fühle mich bei meinem Orthopäden auf jeden Fall gut aufgehoben und es ist natürlich auch für die Nachsorge viel unkomplizierter, wenn nur diese Vollnarkose nicht wäre...
Schlafnarkose
Hallo, so ich hatte dann heute wegen der Schulter OP ein Aufklärungsgespräch bei meinem Orthopäden. Er hat gesagt das ich keine Angst haben muss, die OP erfolgt in einer Schlafnarkose über die Vene. Das Gespräch mit der Anästhesie habe ich noch, aber heißt Schlafnarkose, das man selber atmet?
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Re: Schulter OP/Pkexus
Ich kenne keine Schlafnarkose.
Für mich ist eine Narkose immer mit einer künstlichen Beatmung verbunden.
Jedoch bin ich kein Fachmann.
Für mich ist eine Narkose immer mit einer künstlichen Beatmung verbunden.
Jedoch bin ich kein Fachmann.
Re: Schulter OP/Pkexus
Ich denke damit wäre ein Dämmerschlaf gemeint....OP Dauer ist laut Arzt ca 20-30 Minuten...
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Re: Schulter OP/Pkexus
Hallo blakylein,
"Für mich ist eine Narkose immer mit einer künstlichen Beatmung verbunden"- das ist nicht richtig.Die Ursprünge der Narkose liegen jetzt über 150 Jahre zurück, Aether und Chloroform waren die vorhandenen Narkosemittel-verabreicht später über die Schimmelbuschmaske, sogenannte Tropfnarkose.
Heute nennt man dies Maskennarkose und eine Intubation ist bei kurzen Operationen nicht nötig, wobei die durchaus dann 30 min und länger dauern darf. Meist wird aber dann eine Larynxmaske bevorzugt.Bei einer Maskennarkose atmet der Patient selbständig die Narkosegase ein, früher Lachgas, Sauerstoff und das wichtige Halothan, letzteres wurde vor über 20 Jahren durch moderne Gase ersetzt.
"Für mich ist eine Narkose immer mit einer künstlichen Beatmung verbunden"- das ist nicht richtig.Die Ursprünge der Narkose liegen jetzt über 150 Jahre zurück, Aether und Chloroform waren die vorhandenen Narkosemittel-verabreicht später über die Schimmelbuschmaske, sogenannte Tropfnarkose.
Heute nennt man dies Maskennarkose und eine Intubation ist bei kurzen Operationen nicht nötig, wobei die durchaus dann 30 min und länger dauern darf. Meist wird aber dann eine Larynxmaske bevorzugt.Bei einer Maskennarkose atmet der Patient selbständig die Narkosegase ein, früher Lachgas, Sauerstoff und das wichtige Halothan, letzteres wurde vor über 20 Jahren durch moderne Gase ersetzt.
Grüße Dr. Fischer
Unter Bezugnahme auf § 7 (3) der Berufsordnung für Ärzte ist mein Beitrag eine Stellungnahme,die auf den vorliegenden Angaben beruht .Sie ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Behandlung durch Ihren Arzt.
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