
Pagermeldung: „w17, Alkintox mit Atemnot“
Mannschaft: 1 Rettungssanitäter als Fahrer und ich (auch Rettungssanitäter)
Patientin: weiblich, ca. 17 Jahre, stark alkoholisiert
Ort: (Kleine Gemeinde in Österreich

Beim ankommen am Einsatzort vor einer Diskothek fanden wir unter cirka 20-30 schreienden stark alkoholisierten, lästigen Jugendlichen
unter anderem eine junge Dame die im ersten Moment starke Atemnot ausstrahlte.
Sie saß auf dem Schoß eines Freundes. Die engsten Kollegen/innen alle weinend rundherum, alle in Panik, es war sehr laut sodass man fast kein Wort verstah,
Securitys leider keine in der Nähe und von Platz zum arbeiten nicht die rede.
Somit beschlossen wir sofort den Tragstuhl zu holen und die Patientin mit einer besten Freundin in den RTW zu verlagern.
Als ich dort zu Wort kam antwortete Sie mir jedoch nicht. Eine Kollegin die ebenfalls im RTW war sagte mir das Sie raus in die frische Luft wollte
und auf einmal keine Luft mehr bekam. Auf die Frage ob Sie sonst normal reden kann antwortete die Freundin mit „JA KLAR“!
(Es war alles ein bisschen dramatisch für die Freundin sie schrie die ganze Zeit ich soll der Patientin Sauerstoff geben sonst würde sie noch versticken

Peripherer Puls war ein bisschen schnell und stark.
Pupillen waren weit jedoch versicherte mir die Freundin, dass sie sicherlich keine anderen Drogen außer Alkohol genommen hat und auch nie das Getränk offen da stand.
Auf die Aufforderung, dass die Patientin meine Hand fest zudrücken soll reagierte Sie schnell somit wusste ich schonmal, dass sie mich hören konnte.
Als ich die Patientin darauf frage ob Sie ein kribbeln bzw. komisches Gefühl in den Fingern/Hände hat nickte Sie ein deutlich, Pfötchenstellung hatte Sie jedoch keine.
Sie war sehr blass jedoch auf die Frage ob ihr übel ist verneinte Sie mit einem Kopf schüttelnden nein.
Somit beschloss mein Fahrer und ich schonmal los in Richtung Krankenhaus zu fahren.
Pulsoxie ergab 99% Sauerstoff und 120 Puls
Meine erste Diagnose war somit für mich eine klare Hyperventilation

- Panikattacke im Club darum wollte Sie raus
- 99% Sauerstoff dank des schnellen Atmens
- das kribbeln/komische Gefühl in den Händen
Als ich Ihr dann gleich geraten habe ruhig zu bleiben, keine angst zu haben und das alles gut ist wurde die Atmung sofort besser
Jedoch konnte Sie auch nach 5 Minuten fahrt im RTW immer noch nicht reden – was Sie auch nicht besonders störte.
Klar sah man ihr die Panik in den Augen jedoch versuchte Sie nicht einmal zu reden.
Hattet ihr sowas schon einmal

Kann es sein das durch eine Hyperventilation eine Verbale Blockade oder sowas eingeleitet werden kann?
Liege ich vielleicht mit meine Diagnose falsch?

Wäre super wenn ich vielleicht 1 oder 2 antworten bekommen würde.
Danke und schöne Grüße aus Österreich
Elija


(Top motivierter Rettungssanitäter seit 1,5 Jahren beim Österreichischen Roten Kreuz)