Katecholamingabe über periphere Braunüle - mit oder ohne Trägerlösung?

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Whirlpool92
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Katecholamingabe über periphere Braunüle - mit oder ohne Trägerlösung?

Beitrag von Whirlpool92 »

Hallo,
in unserem Team in der Anästhesie ist die Disskussion aufgekommen ob Katecholamine (Spezifisch Noraedrenalin 3mg/50ml) mit oder ohne Trägerlösung laufen sollen wenn sie peripher über eine VVK gegeben werden.
Am ZVK werden diese ohne Trägerlösung laufen gelassen, an der VVK ist aber immer eine Ringer-Infusion angeschlossen was bei Zeiten dazu führt dass keine Katecholammine ankommen wenn die Trägerlösung leer ist. Gibt es dazu Literatur? Wie handhabt ihr das?
LG
Whirlpool
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jaeckel
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Re: Katecholamingabe über periphere Braunüle - mit oder ohne Trägerlösung?

Beitrag von jaeckel »

Hallo Whirlpool,

nach neueren Leitlinien sollte z.B. im septischen Schock in gewissen Fällen schon in der Notaufnahme ein Vasopressor (meist Noradrenalin) peripher gegeben werden. Grundsätzlich sehe ich das nur als kurzfristige Übergangslösung (Notaufnahme, präklinisch etc.) bis zur definitiven Versorgung auf einer Intensivstation. Die Katecholamingabe ist grundsätzlich eine Lehrbuch-Indikation zur ZVK-Anlage. Eine echte Volumentherapie, die ja im Schock ebenfalls passieren soll, würde ich keinesfalls über den gleichen peripheren Zugang geben. Die Trägerlösung soll auch bei Transporten (wichtig!) langsam und möglichst gleichmäßig laufen. Da sie so langsam läuft, sollte bis zu ZVK-Anlage kein Wechsel einer Flasche/des Bestecks notwendig sein. Also MIT Trägerlösung.
Alles Gute!

Herzlichen Gruss
Ihr

Dr. med. Achim Jäckel
Klinische Akut- und Notfallmedizin
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Nephrologie
Intensivmedizin, Notfallmedizin, Hypertensiologe (DHL), ABS
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