Fragen zu Symptomen und Röntgenbild

Medizinische Fragen zu COVID-19 (Coronavirus), Infektiologie, Hygiene und Reisemedizin

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Anjahatfragen
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Fragen zu Symptomen und Röntgenbild

Beitrag von Anjahatfragen »

Hallo an alle,

ich halte den Beitrag mal etwas allgemeiner.

Patient X, 32 Jahre alt, ist ohne Vorerkrankungen und ein fitter Stiefel. Nichtraucher, wenig Alkohol. Patient X wurde Mitte März richtig doll krank. Eine Schwäche ungeahnten Ausmaßes. Dazu bei Krankheitsbeginn Husten, danach Kurzatmigkeit, Fieber bis 38,5. Patient X konnte nicht mehr sitzen, keinen Stift mehr halten. Lag nur noch mit Atemnot im Bett. Es fühlte sich an, als würde ein Sack auf der Brust liegen und als ob die Lunge winzig klein wäre. Atmen gegen gefühlten Widerstand. Tief durchatmen unmöglich. Starker Nachtschweiß. Es wurde immer schlimmer, Patient X war nicht mehr in der Lage, zum Arzt zu fahren, also wurde 8 Tage nach Symptombeginn der Rettungswagen gerufen. Patient X durfte das Krankenhaus aber nicht betreten, weil sie dachten, Patient X hätte Covid19. Ein Rachen-Abstrich wurde gemacht, ebenso auf Influenza. Dann wurde Patient X wieder nach Hause gefahren, Patient X sei jung und könnte das zu Hause auskurieren. Die Testergebnisse kamen nach 5 Tagen: beides negativ.

Zwischenzeitlich wurde es auch wieder besser. Es fühlte sich sogar so an, als sei es weg. Patient X schonte sich die ganze Zeit. Doch jetzt, seit ca. 1 Woche (5,5 Wochen nach Erkrankungsbeginn), ist es wieder schlimmer geworden. Der Schleim, den Patient X mit Mühe und Not abhustet, ist weiß, Brustkorb schmerzt leicht, Atmen ist anstrengend, die Luft ist knapp, Druck im Brustkorb, 38 Grad Temperatur. Patient X schleppte sich Freitag luftschnappend zum Arzt, der ein Blutbild und EKG anordnete, EKG wurde sofort gemacht, das war in Ordnung. Dann wurde Patient X in die Röntgenpraxis eine Straße weiter geschickt. Hier wurde die Lunge geröntgt und nur wortlos die CD ausgehändigt.

Man kann natürlich als Laie nichts erkennen. Patient X wird den Hausarzt selbstverständlich heute anrufen und fragen, ob er die Bilder von der Röntgenpraxis schon bekommen hat.

Ist hier jemand, der Erfahrung mit Lungenröntgenbildern hat und mal einen Blick darauf werfen kann? Könnten diese kleinen weißen Punkte, möglicherweise Granulome, etwas mit Kurzatmigkeit und Druckgefühl auf Bronchien was zu tun haben? Die Bronchien fühlen sich so an, als ob sie sich ständig verengen, was völlig unbekannt für Patient X ist. Ist das eine postinfektiöse Reaktion oder ein Rückfall? Könnten auch vergrößerte Lymphknoten die Bronchien zudrücken? Gibt es irgendeinen Stoff, der das ständige Verengen beseitigt? Gibt es irgendeinen Namen für diese Symptome? Löfgen Syndrom oder sowas?

Hier das Bild von vorne: https://www.bilder-upload.eu/bild-90a09 ... 1.png.html
Hier das Bild von seitlich links: https://www.bilder-upload.eu/bild-e4a3b ... 8.png.html

Lieben Dank und viele Grüße!

PS: Wenn ich die Blutergebnisse habe, kann ich sie hier gerne posten.
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jaeckel
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Re: Fragen zu Symptomen und Röntgenbild

Beitrag von jaeckel »

Hallo Anja,

natürlich steht auch bei negativem Abstrich und unspezifischem Röntgenbefund heutzutage bei typischen Symptomen (respiratorischer Infekt mit Luftnot, Fieber) die Verdachtsdiagnose COVID-19 im Raum. Daher sind neben einer klinischen Untersuchung (Atemfrequenz, Auskultationsbefund, Sauerstoffsättigung?) auch bestimmte Laborparameter (Troponin, D-Dimer, LDH, Lymphozyten, CRP, PCT etc.) und auch eine Blutgasanalyse von besonderem Interesse.

Bei klinischen Beschwerden wie subjektive Luftnot, die sich z.B. über die Atemfrequenz oder Blutgase objektivieren läßt, ist eine stationäre Aufnahme zu empfehlen.

Übrigens haben wir ein eigenes COVID-19 (Coronavirus) - Forum im Deutschen Medizin Forum. Ich werde den Beitrag dorthin verschieben aber auch im alten Forum verlinken.
Alles Gute!

Herzlichen Gruss
Ihr

Dr. med. Achim Jäckel
Klinische Akut- und Notfallmedizin
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Nephrologie
Intensivmedizin, Notfallmedizin, Hypertensiologe (DHL), ABS
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