Infektion durch Masturbation möglich, Diagnostik

Chronische Beckenbodenschmerzen, Urogenitalsyndrom- Beckenbodenmyalgie, Prostatitis

Moderator: DMF-Team

Fragender5
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Infektion durch Masturbation möglich, Diagnostik

Beitrag von Fragender5 »

Hallo zusammen,

ich habe folgendes Problem:

Vor über einem Jahr habe ich häufig einen Verwandten im Krankenhaus besucht, bei dem später ein VRE-Keim festgestellt worden ist. Aufgrund meiner damaligen Internetpornosucht habe ich im Anschluss an die Krankenhausbesuche häufig onaniert, auch mit dem sog. Kronengriff. Nach circa drei Wochen bekam ich urologische Probleme: dünner Harnstrahl, geteilter Harnstrahl, gespaltener Harnstrahl, verzögerter Mittionsbeginn, wässriges Ejakulat, später sehr geringes, dünnes Ejakulat bis heute. Darüber hinaus ein Ziehen bei und nach der Ejakulation sowie ein häufiges Ziehen im Bereich der Harnröhre.

Darüber hinaus bekam ich nach dem Beginn der Besuche Darmprobleme, häufiger Durchfall und veränderter Stuhl. Möglicherweise hängen die Darmprobleme damit zusammen, dass ich im Anschluss an die Krankenhausbesuche häufig etwas gegessen habe, auch mit der Hand. Die Darmprobleme haben sich etwas verbessert, der Stuhl ist aber nach wie vor verändert.

Außerdem habe ich ein Schwächegefühl und häufiges starkes Schwitzen. Wenn ich schwitze, steigt die Körpertemperatur auf 37,3 bis 37,8 Grad an, sinkt dann aber rasch wieder auf 37,0 Grad ab.

Bin seitdem bei drei Urologen und weiteren Ärzten gewesen (Hausarzt, Gastroenterologe, Psychiater). Trotz verschiedener Urin- und Ejakulatproben und zweier Abstriche wurden keine Entzündungsanzeichen bzw. Keime gefunden. PSA-Wert ist bei 0,5, CRP-Werte zwischen 0,75 bis 1,5. Gefunden wurde eine erweiterte Prostata (30 ccm³) , Restharn sowie ein schlechter Uroflow (12,6 max.). Eine Urodynamik hat laut meines Urologen ergeben, dass ich einen etwas schwachen Blasenmuskel habe. Festgestellt wurde außerdem ein Diabetes mellitus II und Testosteronmangel. Eine Blasenspiegelung hat obstruktive prostatische Seitenlappen ergeben, ansonsten keine Auffälligkeiten.

Eine Darmspiegelung hat keine Hinweise auf bestimmte Keine ergeben, lediglich leicht entzündliche Prozesse wurden festgestellt.

Die Ärzte machen nun den Diabetes, die erweiterte Prostata und den Testosteronmangel für die Symptome verantwortlich. Der Testosteronmangel sei verantwortlich für die Schwächegefühle und das Schwitzen. Außerdem hätte ich eine Krankheitsfixierung, indem ich die Symptome mit den Krankenhausbesuchen in Verbindung bringe.

Da ich vor den Krankenhausbesuchen keine Probleme hatte, hätte ich nun folgende Fragen:

1.) Ist es möglich, dass ich mich durch das häufige Onanieren nach den Krankenhausbesuchen infiziert habe, also Keime in die Harnröhre eingerieben habe bzw. Keime durch das Essen in den Magen-Darmraum gelangt sind ? Kann hierdurch eine sog. prostatitis entstanden sein ?

2.) Welche diagnostischen Maßnahmen gibt es außer Ejakulatproben, Abstrichen und Urinproben (2 Gläserproben wurden gemacht) ?

3.) Weiß jemand spezialisierte Ärzte im Bereich Urologie bzw. Infektionsmedizin bzw. Institutionen, an die ich mich wenden könnte (da hier keine konkreten Personen bzw. Institutionen genannt werden dürfen, gerne auch per PN). Das Klinikum in Hessen mit der Spezialisierung auf Prostatitis ist mir bekannt.

4.) Was würdet Ihr mir raten, was ich machen soll ?

Vielen Dank !
Fragender5
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Re: Infektion durch Masturbation möglich, Diagnostik

Beitrag von Fragender5 »

Nachtrag:
Da die Thematik beide Bereiche betrifft, poste ich diesen Beitrag sowohl im Prostatitis- als auch im Infektionsforum.
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Infektion durch Masturbation möglich, Diagnostik

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Abend,
ist nicht möglich, wie sollte so etwas gehen! Sie haben doch schon eine Vielzahl an Untersuchungen diesbezüglich erhalten.
Grüße Dr. Fischer
Unter Bezugnahme auf § 7 (3) der Berufsordnung für Ärzte ist mein Beitrag eine Stellungnahme,die auf den vorliegenden Angaben beruht .Sie ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Behandlung durch Ihren Arzt.
Fragender5
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Re: Infektion durch Masturbation möglich, Diagnostik

Beitrag von Fragender5 »

@Dr. Fischer
Der Infektionsweg könnte gewesen sein : Bakterien sind im Krankenhaus an die Hand geraten und dann von der Hand in die Penisharnröhre ( beim Onanieren) und in den Mund (Essen) geraten.
Eine andere Erklärung für die plötzlich auftretenden Symptome habe ich nicht.
Vielleicht war ich durch den Diabetes infektanfällig.
Was kann ich noch tun ?
Vielen Dank !
elo22
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Re: Infektion durch Masturbation möglich, Diagnostik

Beitrag von elo22 »

Fragender5 hat geschrieben: 11.02.20, 18:47 Der Infektionsweg könnte gewesen sein : Bakterien sind im Krankenhaus an die Hand geraten und dann von der Hand in die Penisharnröhre ( beim Onanieren) und in den Mund (Essen) geraten.
Weder desinfiziert noch Hände gewaschen?

Lutz
Fragender5
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Re: Infektion durch Masturbation möglich, Diagnostik

Beitrag von Fragender5 »

Doch. Aber möglicherweise nicht korrekt bzw. zu kurz. Und ich kann es durchaus auch ab und zu vergessen haben.
Ich wäre für Hinweise, wie ich weiter vorgehen kann, sehr dankbar.
Fragender5
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Re: Infektion durch Masturbation möglich, Diagnostik

Beitrag von Fragender5 »

Ich habe mich jetzt bei der bewußten Klinik in Hessen angemeldet. Termin ist erst am 02.11.2020. Total überlaufen.
Weiß nicht jemand, wohin ich mich sonst wenden könnte und was ich tun könnte ?
thomas.
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Re: Infektion durch Masturbation möglich, Diagnostik

Beitrag von thomas. »

Das einzig auffällige ist, aus meiner Sicht, der schlechte Uroflow max. Hier würde ich ansetzen. Das kann von einer Striktur, BPH, usw. kommen.
Deshalb unbedingt zum Urologen und dahingehend untersuchen lassen.
Bakterien würde ich an Deiner Stelle als Ursache nicht mehr weiterverfolgen.
Fragender5
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Re: Infektion durch Masturbation möglich, Diagnostik

Beitrag von Fragender5 »

@thomas
Danke für Deinen Beitrag.
Ich habe nächste Woche noch einen Termin beim Urologen, um zu prüfen, ob sich der Uroflow verändert hat.
Bisher ist ja eine vergrößerte Prostata festgestellt worden, bei einer urodynamischen Untersuchung ist ein etwas schwacher Blasenmuskel diagnostiziert worden.
Möglicherweise ist die Prostata ja durch eine Prostatitis vergrößert worden.
Warum ich glaube, dass es sich um eine Infektion handeln könnte, ist das plötzliche Auftraten der Symptome im Zuge der Krankenhausbesuche, vorher hatte ich keinerlei solche Symptome. Sozusagen von null auf Hundert.
Darüber hinaus auch das plötzlich verminderte Ejakulat, das Schwitzen und das Schwächegefühl, sowie das leicht schmerzhafte Ziehen beim Ejakulieren. Gerade das Schwitzen ist zeitweise extrem.
Natürlich werde ich die anderen Sachen auch verfolgen, aber angesichts der Gesamtgeschichte würde ich die Infektionsfrage gerne endgültig abklären, zumal bei etwaigen Operationen der Prostata ja auch Keime in die Blutbahn gelangen könnten, sollten diese vorhanden sein.

Bei der Terminvereinbarung in der Hessischen Klinik sagte man mir übrigens, ich solle 5 Tage vor dem Termin sexuelle Karenz einhalten. Da geht es wahrscheinlich um die Ejakulatprobe. Das hat mir vorher keiner der behandelnden Ärzte mitgeteilt.

Aufgrund der Sachlage wäre ich dankbar, wenn mir jemand mitteilen könnte, wohin ich mich wenden könnte, um die Infektionsfrage zeitnah abklären zu können bzw. was ich sonst noch in der Sache tun könnte.
thomas.
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Re: Infektion durch Masturbation möglich, Diagnostik

Beitrag von thomas. »

Um eine bakterielle Infektion zu erkennen/auszuschließen, sollte eine sogenannte 3Gläser Probe durchgeführt werden.
Ein schwacher Harnstrahl kann natürlich auch von einer entzündeten Prostata und somit vergrößerten Prostata kommen, da hast Du absolut recht. Du hast ja eine vergrößerte Prostata nachgewiesen.
Wie alt bist du eigentlich?
Fragender5
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Re: Infektion durch Masturbation möglich, Diagnostik

Beitrag von Fragender5 »

@thomas
Ich bin 43 Jahre alt.
Fragender5
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Re: Infektion durch Masturbation möglich, Diagnostik

Beitrag von Fragender5 »

Mein Problem bei der Sache ist, dass ich nicht weiß, wie ich weiter vorgehen soll. Der Termin in Hessen ist erst am 02.11.2020, die dortige Prostatitissprechstunde muss äußerst gefragt sein. Es scheint viele Problemfälle zu geben. Vielleicht sind darunter ja auch solche, bei denen (zunächst) keine Keime gefunden werden ?
Daher wäre ich äußerst dankbar, wenn mir jemand einen Tipp geben könnte, wohin ich mich sonst noch wenden könnte, wie gesagt gerne per PN.
Vielen Dank !
P.S.: Die Vornahme einer Biopsie zur Abklärung von Infektionsfragen ist unüblich oder ?
Fragender5
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Re: Infektion durch Masturbation möglich, Diagnostik

Beitrag von Fragender5 »

Mein Problem bei der Sache ist, dass ich nicht weiß, wie ich weiter vorgehen soll. Der Termin in Hessen ist erst am 02.11.2020, die dortige Prostatitissprechstunde muss äußerst gefragt sein. Es scheint viele Problemfälle zu geben. Vielleicht sind darunter ja auch solche, bei denen (zunächst) keine Keime gefunden werden ?
Daher wäre ich äußerst dankbar, wenn mir jemand einen Tipp geben könnte, wohin ich mich sonst noch wenden könnte, wie gesagt gerne per PN.
Vielen Dank !
P.S.: Die Vornahme einer Biopsie zur Abklärung von Infektionsfragen ist unüblich oder ?
thomas.
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Re: Infektion durch Masturbation möglich, Diagnostik

Beitrag von thomas. »

Rein vom Alter könnte eine BPH schon sein, aber sehr unwahrscheinlich. Ich bin einen tick älter, als Du und habe ein Prostatavolumen von 18ml.
Biopsie an der Prostata macht man ausschließlich, wenn man einen begründeten Tumorverdacht hat.

Zur weiteren Empfehlung: Wenn Du aus dem Stuttgarter Raum kommst, könnte ich Dir per PN eine gute Adresse geben zur weiteren Untersuchung.
Fragender5
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Re: Infektion durch Masturbation möglich, Diagnostik

Beitrag von Fragender5 »

@thomas
Das mit der Biopsie habe ich von einer Seite, auf der Ärzte befragt werden, dort hat ein Arzt einem Patienten zu einer Biopsie bei unklarem Keimnachweis geraten. In dem Fall wurden aber immer verschiedene Keime gefunden.
Das würde aber doch heißen, es gibt zum Nachweis einer Prostatitis nur Ejakulatprobe, Abstriche und zwei, drei bzw. vier Gläser-Probe. Wenn auf diese Weise keine Keime und Entzündungszeichen gefunden werden, muss man demnach davon ausgehen, dass auch keine vorhanden sind, selbst wenn dies nach den Umständen und Symptomen durchaus möglich wäre ?
Bildgebende Verfahren sollen ja auch nicht aussagekräftig sein.
Das würde doch heißen, dass wenn sich Keime in der Prostata oder im sonstigen Urogenitaltrakt "verstecken", aber nicht gefunden werden, der Patient so lange mit den Symptomen leben müsste, bis eine Tur-P oder sonstige Operation wegen Harnverhalts unerlässlich ist ? Dann hätte man ja "Material" zur Untersuchung. Wäre diese Vorgehensweise nicht sehr gefährlich, denn es könnten ja im Zuge der Operation Keime aus der Prostata in die Blutbahn geschwemmt werden ?
Entschuldige die vielen Fragen, aber die ganze Sache beeinträchtigt mich erheblich.

Dass ich für das Auftreten einer BPH noch relativ jung bin ist es ja u.a., was mir Sorgen bereittet und zusammen mit den Symptomen an eine Infektion denken lässt.

Ich bin nicht aus dem Stuttgarter Raum, sondern aus dem Raum Südniedersachsen. Vielleicht weißt Du oder jemand anderes ja einen Experten für urologische Infektionen, der näher zu meinem Wohnort praktiziert ? Zur Not bin ich aber auch bereit, eine weite Anfahrt auf mich zu nehmen.

Vielen Dank !

@ thomas: ich schreibe Dir noch eine PN.
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