Pornos und ED

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Salieri
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Pornos und ED

Beitrag von Salieri »

Hallo.

Ich bin rein zufällig über dieses Subforum hier gestolpert und hab mal in einige Threads reingelesen. Und es erstaunt mich zum Teil schon, dass hier permanent von psychischen Problemen und Viagra die Rede ist, aber nie von Pornos. Ich meine: hier ist jemand, der Zeitweise ununterbrochen Pronos geschaut hat und auch danach nicht davon weg kam. Er liefert die (vermutliche) Ursache seiner Probleme auf dem Silbertablett und die erste Antwort betrifft was? Die Ernährung. Die Ernährung hat bestimmt irgendwo Einfluss auf den gesamten Körper, als Veganer bin ich mir dessen durchaus bewusst. Aber das wird hier wohl kaum die Ursache gewesen sein... -.-'

Ich empfehle hier dringend folgende Website zur Sichtung: YourBrainOnPorn.com

Mal kurz zusammen gefasst: Der Zusammenhang von Pornos und ED ist nicht endgültig erforscht. Das hat zwei Gründe:
1. Niemand verdient daran, wenn Männer eine Erektion bekommen weil sie keine Pornos schauen. Weder die Hersteller von Medikamenten oder Pumpen, noch die Pornoindustrie. Wer hat sonst noch viel Geld und sollte ein Interesse an der Erforschung haben?
2. Es gibt keine Kontrollgruppe. Lest das nochmal. Es gab Versuche zu dem Thema wissenschaftliche Erhebungen und Studien zu machen, aber man hat nie genug Leute für eine Kontrollgruppe gefunden. Es gibt einfach kaum junge Männer, die keine Pornos schauen oder noch nie geschaut haben. Auch bei den etwas älteren aber ansonsten gesunden Männern sieht es nicht viel besser aus.

Aber es gibt eine große Anzahl Menschen, die auf oben genannter Website und in anderen Gruppen (erwähnenswert wäre vlt noch "NoFap" auf Reddit), die behaupten ihre ED durch den kompletten (und lebenslangen) Verzicht auf Pornografie und degressiven (und zeitweisen) Verzicht auf jede Form von Sexualität geheilt haben. Zunächst wird jeder sexuelle Reiz, selbst die Fantasie, ausgeschlossen und eine Zeit lang asexuell zu gelebt. (Das dauert scheinbar länger, je früher man mit Pornos schauen angefangen hat. Bis zu 18 Monate und mehr sollen wohl in schweren Fällen nötig sein.) Im weiteren Verlauf beginnt man im Idealfall damit langsam wieder partnerschaftliche Sexualität zu beginnen, während Masturbation aber noch ausgeschlossen ist. (Das nennen sie dann "Reboot".) Die Leute, die das machen berichten von wieder einsetzenden spontanen und morgendlichen Erektionen, von besserer Erektionsqualität und verbesserter Sexualität. Vor Allem behaupten sie damit ihre ED geheilt zu haben. Teilweise werden auch andere Krankheiten wie Sozialphobie genannt, die als Symptom des Pornokonsums angesehen und scheinbar mit dem Reboot kuriert wurden.
Die Idee dahinter ist, dass Pornos den Menschen auf gewisse Weise abstumpfen. Das Gehirn baut bei dem anhaltendem Konsum von Pornografie neuronale Verbindungen auf und vernetzt Sexualität mit Pornografie. Diese Verbindungen verhindern bei Reizen, die geringer als das gewohnte pornografische Material ausfallen eine Erektion. Nach dem Motto: Warum bei einer Frau im eigenem Bett gleich erregt werden, wenn auf dem Computermonitor ein Gang Bang Porno mit 20 Frauen laufen könnte. - Das ist durchaus logisch, besonders wenn es länger dauert, wenn man früh angefangen hat, weil bei jungen Menschen Verbindungen ja viel schneller gebildet werden.
Es fängt dann lt. der Website oft so an, dass der Betroffene keine Erektion mehr bei partnerschaftlicher Sexualität und geringerem pornografischen Material bekommt. Dann werden immer härtere Pornos notwendig, was dann sogar Fetische auslösen kann, die der Betroffene ohne Pornografie nie entwickelt hätte. Wenn dann keine anderen und härteren Pornos mehr gefunden werden bleibt auch da bald eine vollständige Erektion aus.

Gleichzeitig stellt YBOP auch fest, dass eine Änderung der Lebensumstände nötig ist um nachhaltig geheilt zu werden, so schrieb jemand beispielsweise folgenden Posting: http://www.yourbrainrebalanced.com/inde ... ic=15558.0

Abschließend kann ich nur sagen, dass das alles sehr viele Informationen für einen Jux sind. Mir scheint da wirklich was dran zu sein und daher würde ich empfehlen im Zweifelsfalle einfach den Versuch zu machen. Besonders und gerade wenn der Arzt eine körperliche Ursache schon ausgeschlossen hat. Und da das auf YBOP so viele sind, wäre es auch schön, wenn das Bewusstsein dafür steigen würde. Sodass jemandem, der Tag und Nacht Pornos schaut, nicht mehr nahe gelegt wird erstmal die Ernährung umzustellen. Es gibt hier nicht wenige Threads, bei denen kann ich mir gut vorstellen, dass Pornos eine Rolle spielen, aber niemand scheint sich dessen sonderlich bewusst zu sein. Ich möchte damit nicht die Kompetenz der Community in Frage stellen, auf keinen Fall. Ich sage nur, dass das ein Faktor sein könnte, den viele noch nicht kannten oder dem viele noch nicht viel Beachtung geschenkt haben. Auch gibt es ganz sicher viele andere Ursachen für ED, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. Und vielleicht hilft dieser Thread irgendwann ja mal irgendjemandem.
SimonHalker
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Re: Pornos und ED

Beitrag von SimonHalker »

Persönlich hilft ich porn lösen Probleme mit erektiler Dysfunktion. Ich bin von anderen Mädchen abgelenkt und dann ein paar Wochen mit meiner Frau ist alles gut :)
magda.k
noch neu hier
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Re: Pornos und ED

Beitrag von magda.k »

Ich bin auch ein bisschen wegen meines Freundes besorgt.

Im Bett bringt es häufiger nicht mehr so richtig. Soll heißen, dass er nicht mehr so hart wird und er auch nur noch selten kommt. Es nagt schon etwas an meinem Selbstbewusstsein. Ich habe weder zugenommen, noch sonst irgendwie abgebaut.

Mein Freund schaut sich auch täglich Pornos an. Vielleicht ist das die Ursache?!

Ich werde mit ihm mal darüber reden.

Danke für die Infos :D
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Pornos und ED

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Hallo,
"
Mein Freund schaut sich auch täglich Pornos an. Vielleicht ist das die Ursache?!"- aber mit Gewissheit und daher muß es auch nicht an Ihrem Selbstbewußtsein nagen. Vermutlich wird er sich auch ,während er Pornos ansieht, masturbieren. Bei dieser Häufigkeit besteht dann natürlich :
:arrow: irgendwann einmal eine mangelnde Erektionsfähigkeit
:arrow: nicht immer eine Ejakulation.
Ferner ist natürlich klar, dass -wenn man eine Freundin hat und sich tgl. Pornos ansieht- diese Beziehung in sexueller Hinsicht nicht mehr gut funktioniert.
Grüße Dr. Fischer
Unter Bezugnahme auf § 7 (3) der Berufsordnung für Ärzte ist mein Beitrag eine Stellungnahme,die auf den vorliegenden Angaben beruht .Sie ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Behandlung durch Ihren Arzt.
Salieri
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Re: Pornos und ED

Beitrag von Salieri »

Dr.med.Holger Fischer hat geschrieben:Mein Freund schaut sich auch täglich Pornos an. Vielleicht ist das die Ursache?!"- aber mit Gewissheit und daher muß es auch nicht an Ihrem Selbstbewußtsein nagen.
Gewiss aber an dem des Freundes, weshalb hier große Vorsicht geboten ist. Also immer schön sachte dabei.
Dr.med.Holger Fischer hat geschrieben:Ferner ist natürlich klar, dass -wenn man eine Freundin hat und sich tgl. Pornos ansieht- diese Beziehung in sexueller Hinsicht nicht mehr gut funktioniert.
Das ist nicht gesagt und halte ich auch für ziemlich voreilig unterstellt, bei dem Mangel an Informationen. Pornos können süchtig machen, was hier genauso gut der Fall sein kann.
Dr.med.Holger Fischer
DMF-Moderator
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Re: Pornos und ED

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Hallo,
"Pornos können süchtig machen, was hier genauso gut der Fall sein kann."- dass sie süchtig machen, mag wohl stimmen, wenn aber diese Sucht so stark ist, dass man sich sexuell mehr an den Pornos orientiert und erfreut als an dem Körper seiner Freundin, liegt eine Störung vor.
Grüße Dr. Fischer
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Salieri
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Re: Pornos und ED

Beitrag von Salieri »

Dr.med.Holger Fischer hat geschrieben:Hallo,
"Pornos können süchtig machen, was hier genauso gut der Fall sein kann."- dass sie süchtig machen, mag wohl stimmen, wenn aber diese Sucht so stark ist, dass man sich sexuell mehr an den Pornos orientiert und erfreut als an dem Körper seiner Freundin, liegt eine Störung vor.
Ob das der Fall ist, ist aber Spekulation. Wir haben darüber keine Informationen und auch die Erektionsstärke lässt keine Rückschlüsse darauf zu, wie sehr er sich am "Körper seiner Freundung erfreut". Ich halte es durchaus auch für möglich, dass er einfach durch neuronale Veränderungen nicht mehr in der Lage ist bei seiner Freundin dieselbe Erektionsqualität zu erreichen wie bei Pornos. Erläuterungen dazu finden sich auf der Website, die ich eingangs gepostet habe: http://yourbrainonporn.com/
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