Nach Unfall auf einem Auge blind

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Maelle
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Nach Unfall auf einem Auge blind

Beitrag von Maelle »

Liebe Medizin-Forum-Mitglieder,
mein Vater ist vor einiger Zeit von der Leiter gefallen und hat sich dabei stark am Arm verletzt, so dass er operiert werden musste. Zudem sieht er seit dem Unfall auf einem Auge nichts mehr.
Der Arzt hat ihm gesagt, dass er dem ganzen 3 Monate geben muss und falls er bis dahin nichts sieht, steht eine Operation an. Diese 3 Monate sind nun bald vorbei.
Ich erhoffe mir hier einige Tipps bezüglich Therapien und guten, empathischen Ärzten. Aufgrund einer eigenen Krankheitsgeschichte im Bandscheibenbereich, habe ich die Erfahrung gemacht, dass es viele konservative Methoden gibt, die einen vor einer OP retten. Man braucht nur das nötige Hintergrundwissen und die richtigen Anlaufstellen und natürlich Geduld sowie Kraft.
Oder vielleicht gibt es ja verschiedene OP-Methoden, die einen besser, die anderen schlechter(?). Oft schwören ja bestimmte Ärzte auf bestimmte Methoden und schauen nicht über den Tellerrand hinaus.
Vielen Dank im Voraus.
Liebe Grüße
Maelle
Feuerblick
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Re: Nach Unfall auf einem Auge blind

Beitrag von Feuerblick »

Es wäre schön, wenn Sie die Diagnose nennen könnten, die der Augenarzt gestellt hat... Es ist ja nun eher ungewöhnlich, dass ein Sturz, der ausschließlich eine Armverletzung nach sich gezogen hat, eine einseitige Erblindung verursacht haben soll. Und dass man dann auch noch drei Monate abwartet, ob das Sehen wiederkommt... Da würde mich schon interessieren, wie das von Augenarzt und/oder Neurologen "genannt" wurde.
Bitte stellen Sie Ihre Fragen nur, wenn Sie die Antwort auch wirklich wissen wollen und nicht Dr. Google vorziehen. ;-)
Maelle
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Re: Nach Unfall auf einem Auge blind

Beitrag von Maelle »

Danke für Ihre Antwort. Die Diagnose lautet Glaskörperblutung Amotio Retinae mit makula Belegung, retrohyaloidale Blutung. Das scheint so eine Art "Bluterguss hinter dem Auge" zu sein.
Grüße
Maelle
Feuerblick
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Re: Nach Unfall auf einem Auge blind

Beitrag von Feuerblick »

Und man will bei Netzhautablösung und Makulabeteiligung drei Monate bis zur OP warten? Siche, dass da eine Amotio diagnostiziert wurde? Was erhofft man sich nach drei Monaten von einer OP - außer dem Erhalt des Augapfels?
Sorry, wenn ich zu kritisch frage, aber bisher passt das alles nicht wirklich.
Eine traumatische Amotio operiert man eigentlich sofort, wenn man irgendwas vom Sehen retten will. Bei reiner Glaskörperblutung könnte man abwarten, ob sich das Blut von selbst abbaut.
Bitte stellen Sie Ihre Fragen nur, wenn Sie die Antwort auch wirklich wissen wollen und nicht Dr. Google vorziehen. ;-)
Maelle
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Re: Nach Unfall auf einem Auge blind

Beitrag von Maelle »

Hallo,
danke für die schnelle Antwort. Das ist die Diagnose, die mir meine Mutter mitgeteilt hat bzw. so steht es in den ärztlichen Unterlagen (Arztbericht Augenklinik). Ich bin ja auch nur ein Laie und nicht vor Ort, konnte also selbst noch mit keinem Arzt sprechen. Die Laienerklärung lautet: Bluterguss hinter dem Auge. Das macht ja auch Sinn, wenn sich das Blut von selbst zurückbilden soll. Wenn Sie jetzt aber sagen, das eine macht mit dem anderen zusammen keinen Sinn, dann weiß ich auch nicht weiter.
Die Frage bleibt, falls eine OP folgt, welche Methoden es gibt. Mir hat ein Arzt mal erklärt, dass eine Klinik die Methode anwendet, in der die Ärzte ausgebildet sind und das muss nicht unbedingt die neueste und minimal-invasivste sein. Ist eine OP dann überhaupt sinnvoll oder überflüssig?
Ich wäre auch schon operiert, hätte ich auf die ersten beiden Ärzte gehört, auf die ich getroffen bin. Heute bin ich gesund und habe das auch ohne OP geschafft (hatte nichts mit den Augen zu tun). Tatsächlich habe ich damals entscheidene Tipps aus dem Internet bekommen, auch wenn das gerne verteufelt wird. :-) Man muss eben das Beste rausfiltern und sich nicht verrückt machen lassen.
Was würden Sie denn tun?
Vielen lieben Dank für Ihre Bemühungen.
Maelle
P.S. Ich telefoniere später nocheinmal mit meinem Vater und hänge dann eventuell neue Infos an.
Feuerblick
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Re: Nach Unfall auf einem Auge blind

Beitrag von Feuerblick »

Das Problem ist, dass man das alles anhand Ihrer Angaben nicht beurteilen kann.

Prinzipiell würde man eine Vitrektomie durchführen, Glaskörper samt Blut entfernen und mittels Gas/Luft/Silikonöl die Netzhaut wieder anlegen (falls diese tatsächlich abgehoben sein sollte, was mich bei drei Monaten Wartezeit doch wundern würde). Da gibt es zwar unterschiedliche Methoden (laienhaft: unterschiedlich "dicke" Instrumente, je dünner, desto eher geht es ohne Naht), aber prinzipiell läuft das Ganze dann doch gleich ab. Meist wird zusätzlich, wenn nicht schon vorher irgendwann mal passiert, eine Katarakt-Operation durchgeführt. Eine Wahl der OP-Methode im engeren Sinne besteht da nicht - am Ende wird es immer eine Vitrektomie sein. Und am Ende ist dann auch die "Dicke" der Instrumente nicht wirklich wichtig.
Die Prognose ist abhängig davon, was wirklich als Diagnose vorhanden ist. Wenn die Netzhaut tatsächlich incl. Makula (Stelle des schärfsten Sehens) seit drei Monaten abgehoben ist, dann ginge es in der OP lediglich darum, den Augapfel als solchen zu erhalten. Eine wirkliche Sehfähigkeit jenseits von Handbewegungen würde ich nicht erwarten. Sollte sich nur im (nicht hinter, da hat ihre Mutter was falsch verstanden) Auge/Glaskörper Blut befinden, was sich nicht von selbst abgebaut hat und die Netzhaut intakt sein, dann sieht die Prognose besser aus.

Sie sehen, Sie haben eigentlich nur eine Chance auf eine valide Auskunft: Reden Sie mit den behandelnden Ärzten, fragen Sie, was die Optionen sind und lassen Sie sich ausführlich erklären, wie die Prognose ist. Hier im Internet ist das mit so vagen Angaben einfach Lesen aus einer Glaskugel.
Bitte stellen Sie Ihre Fragen nur, wenn Sie die Antwort auch wirklich wissen wollen und nicht Dr. Google vorziehen. ;-)
Maelle
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Re: Nach Unfall auf einem Auge blind

Beitrag von Maelle »

Sie haben mir auf jeden Fall sehr weiter geholfen. Habe aufgrund der von Ihnen erhaltenen Infos, einige Fragen formuliert, die mein Vater dem Arzt beim nächsten Termin stellen wird. Sobald ich mehr weiß (sichte Unterlagen demnächst persönlich), schreibe ich nochmal und lasse Sie wissen wie es weiter geht. Vielleicht helfen ja Diagnose, Verlauf, ausstehende Behandlung jmd. anderem in Zukunft.
Danke.
Ringo1983
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Re: Nach Unfall auf einem Auge blind

Beitrag von Ringo1983 »

Maelle hat geschrieben:Hallo,
danke für die schnelle Antwort. Das ist die Diagnose, die mir meine Mutter mitgeteilt hat bzw. so steht es in den ärztlichen Unterlagen (Arztbericht Augenklinik). Ich bin ja auch nur ein Laie und nicht vor Ort, konnte also selbst noch mit keinem Arzt sprechen. Die Laienerklärung lautet: Bluterguss hinter dem Auge. Das macht ja auch Sinn, wenn sich das Blut von selbst zurückbilden soll. Wenn Sie jetzt aber sagen, das eine macht mit dem anderen zusammen keinen Sinn, dann weiß ich auch nicht weiter.
Die Frage bleibt, falls eine OP folgt, welche Methoden es gibt. Mir hat ein Arzt mal erklärt, dass eine Klinik die Methode anwendet, in der die Ärzte ausgebildet sind und das muss nicht unbedingt die neueste und minimal-invasivste sein. Ist eine OP dann überhaupt sinnvoll oder überflüssig?
Ich wäre auch schon operiert, hätte ich auf die ersten beiden Ärzte gehört, auf die ich getroffen bin. Heute bin ich gesund und habe das auch ohne OP geschafft (hatte nichts mit den Augen zu tun). Tatsächlich habe ich damals entscheidene Tipps aus dem Internet bekommen, auch wenn das gerne verteufelt wird. :-) Man muss eben das Beste rausfiltern und sich nicht verrückt machen lassen.
Was würden Sie denn tun?
Vielen lieben Dank für Ihre Bemühungen.
Maelle
P.S. Ich telefoniere später nocheinmal mit meinem Vater und hänge dann eventuell neue Infos an.

Hallo,

mach Dir hier nicht zu viele Sorgen. Sicherlich das Augenlicht ist sehr wichtig. Doch inzwischen sind die Technologien deutlich vorangeschritten. Es gibt mit Sicherheit auch Medikamente die hier helfen können
Feuerblick
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Re: Nach Unfall auf einem Auge blind

Beitrag von Feuerblick »

Äh nein... gegen ein erblindetes Auge gibt es weder Medikamente noch "Technologien", die es wieder sehend machen... Auch wenn heute Weihnachten ist, sollte man bei der Wahrheit bleiben.
Bitte stellen Sie Ihre Fragen nur, wenn Sie die Antwort auch wirklich wissen wollen und nicht Dr. Google vorziehen. ;-)
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