Gynäkomastie OP Erfahrungen

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softi22
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Gynäkomastie OP Erfahrungen

Beitrag von softi22 »

Hallo allerseits!
Ich bin neu hier im Forum und habe mich angemeldet, um meine Erfahrung mit euch zu teilen.
Wie schon in der Überschrift beschrieben, geht es um die Gynäkomastie. Es ist jetzt schon Juni und ich habe meine Operation vor 6 Monaten erfolgreich hinter mich gebracht.
Ich möchte durch diesen Bericht Anderen bei ihrer Entscheidung für oder gegen eine OP helfen, denn mir persönlich haben ähnliche Berichte auch geholfen.
Ich litt seit ca. dem 14 Lebensjahr an beidseitiger Gynäkomastie und hatte richtige Knubbel unter den Brustwarzen, anfangs hat mich das kaum gestört und ich habe es ignoriert. Nach ein paar Wochen bis Monaten habe ich aber meine Mutter darauf angesprochen, dass meine Brustwarzen ziemlich angeschwollen waren (die Reche doch schon sehr groß), die hat dann gemeint es würde an der Pubertät liegen und in ein paar Monaten wäre das schon wieder weg. Ich war zwar etwas misstrauisch hoffte aber darauf, dass es von allein weggehen würde und wartete. Als sich dann aber immer noch nichts getan hatte sprach in meine Mutter abermals darauf an, die mit einer ähnlichen Antwort kam. Ich suchte etwas im Internet und fand schnell das Wort "Gynäkomastie", dass es bei Jungen in der Pubertät, durch ein Hormonungleichgewicht, häufig dazu kommen kann. Also beließ ich es dabei. Aber die Gynäkomastie belastete mich zunehmend, ich mied es T-Shirts zu tragen und ging auch nicht mehr schwimmen. Auch in der Schule wurde ich ab und zu damit "aufgezogen", später wurde ich bei dem Thema sehr empfindlich und rastete schon aus wenn ich dachte, dass jemand z.B. bei dem Wort Kuh mich anschaut. :evil:
Sport wurde auch zur Qual, vor allem in der Schule. In der Umkleide bin ich auf´s Klo gegangen, um mir mein T-Shirt aus- und anzuziehen. Mit 15 Jahren wurde es dann schlimm. Ich traute mich nichts mehr, blieb oft zu Hause, wollte im Klassenzimmer nicht mal mehr aufstehen und suchte verzweifelt nach irgendeiner Lösung im Internet. Trotz meines Problems meldete ich mich, mit ein paar Freunden, in einem Fußballverein an. Aber es hatte mir überhaupt keinen Spaß gemacht, weil mir immer nur eines durch den Kopf ging, ob man meine kleinen Brüstchen sieht :? . Später habe ich versucht sie zu verbergen, indem ich 4-5 Unterhemden trug, Verbandszeug um meine Brust wickelte und sie mit sehr starkem Klebeband abklebte.Später hatte ich auf nichts mehr Lust und war eigentlich nur zu Hause, während andere schwimmen, oder Fußball spielen waren. Ganz selten traute ich mich doch raus zum Kicken, dann kam aber ein Spruch wie " Du hast schon kleine Titten", oder " Spring mal", woraufhin ich schnell in Rage geriet und aggressiv wurde. Aber das Leben ging weiter und ich machte mir immer wieder mut, indem ich etwas im Internet stöberte wie lange so etwas maximal dauert, oder wie andere damit umgehen. Mit ende 15 entschied ich mich endlich zu meine Kinderarzt zu gehen, um ihm mein Problem zu schildern. Der sagte dann auch gleich, dass das normal wäre meine aber doch schon groß waren, also schickte er mich zur Endokrinologie, damit man ausschließen könnte, dass dahinter eine Krankheit steckt. Nachdem ich, nach langer Wartezeit, endlich dran war hat sich eine Frau meine Brüste angeschaut, meine Hoden abgetastet und mir Blut abgezapft. Ich musste noch einmal eine halbe Ewigkeit warten bis meine Ergebnisse endlich da waren. Man konnte nichts ungewöhnlichen feststellen. Danach ging ich wieder zu meinem Kinderarzt, ich fragte ihn wieso sich meine Brust nicht wieder zurückbildet, wenn ich keine Krankheit oder ein Hormonungleichgewicht habe, dieser meinte nur, dass er es auch seltsam finde und erklärte mir, dass der Grund sein könnte, dass meine Brust zu groß war ( ich kann mich nicht mehr so genau daran erinnern). Er sagte mir man müsste sie Operieren und, nachdem ich es mit meinen Eltern geklärt hatte, stimmte ich zu. Ich wurde an einen Kinderchirurgen überwiesen, wir machten einen Termin für die OP aus und er klärte mich noch darüber auf, wie es ablaufen wird, dass es nur ein kleiner Eingriff sei und über eventuelle Risiken. Dann hieß es warten.
Es war ein ambulanter Eingriff, ich konnte also am selben Tag noch nach Hause. 6 Stunden vor der OP durfte ich nichts mehr essen oder trinken. Ich wartete mit meine Mutter, bis wir aufgerufen wurden. Dann legte ich mich auf eine kleine Trage und mir wurde ein Narkotikum gespritzt. Ich wurde etwas benebelt und schlief langsam ein. Danach bin ich in einem kleinen Zimmer aufgewacht und ich habe eine Kleinigkeit zu essen und trinken bekommen. Ich hatte keine großen Schmerzen, nur ein Stechen an der Brust und ein kratzen im Halts. Außerdem hatte ich kleine Behälter, in die Blut von der Wunde tropfte. Ich ging nach Hause und legte mich erstmal hin. Ich konnte wegen den Behältern nur auf dem Rücken liegen was ganz schon genervt hat. Nach 3 Tagen wurden mir diese Behälter entfernt, ich musste aber für einen weiteren Monat eine Kompressionsweste tragen, damit noch verbleibende Schwellungen verschwinden und ich durfte auch keinen Sport machen.
Die Schmerzen verschwanden relativ schnell, es tat nur weh wenn man draufdrückte. Nach einem Monat bin ich noch einmal zur Kontrolle gegangen und der Chirurg meinte es wäre alles gut, die restliche Schwellung wird mit der Zeit auch zurückgehen.
Nun sind schon ca. 8 Monate vergangen und es ist wirklich unbeschreiblich, was sich alles geändert hat. Sport und auch Kleidung ist kein Thema mehr, auch war ich jetzt wieder, seit Jahren, im Schwimmbad. Habe jetzt auch viel mehr Selbstbewusstsein.
Müsste ich die OP noch einmal machen würde ich es auf jeden Fall tun, denn man wird von dieser Last , die einen IMMER begleitet, befreit. Im Nachhinein betrachtet wäre es, in meinem Fall, viel schlimmer gewesen ich hätte mich gegen eine OP entschieden. Falls ihr wirklich sehr lange unter einer Gynäkomastie leidet kann ich, nach meiner Erfahrung, nur sagen: Macht es ! :mrgreen:
Ich hoffe ich konnte euch ein wenig weiterhelfen :wink:
Anästhesieschwester
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Re: Gynäkomastie OP Erfahrungen

Beitrag von Anästhesieschwester »

Hallo softi22,

schön, dass Sie so positive Erfahrungen gemacht haben. Ihr Erfahrungsbericht hilft anderen mit diesem Problem gewiss dabei, sich einen ersten Eindruck von den Abläufen der Voruntersuchung und dem Befinden nach der OP zu bilden.

Gruß
Die Anästhesieschwester
bimbambum123
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Re: Gynäkomastie OP Erfahrungen

Beitrag von bimbambum123 »

Hallo Leute,

Ich litt an einer echten Gynäkomastie und einer erhöhten Fetteinlagerung an der Brust, fast ein A Körbchen.
Zum seelischen Leiden als Mann wegen einer Gynäkomastie muss ich wohl nicht viel sagen.
Medikamente, Anabolika und Drogen habe ich nie eingenommen.

Ich bin frisch am 26.11.2014 erfolgreich und ohne Komplikationen in Vollnarkose operiert worden.
Die Ärzte und Krankenschwestern waren sehr nett und bemüht, das Krankenhaus macht solche OPs sehr häufig mit guten bis sehr guten Resultaten. Ihr glaubt gar nicht wie viele darunter leiden.
Das Drüsengewebe wurde komplett entfernt und ein gewisser Anteil an Fett abgesaugt, die sogenannte Brustkonturierung.
Da ich weder dick noch dünn bin, konnte man mich nicht zum "Flachbrett" machen. :-)

Ich bin um 12 Uhr operiert worden und gegen 14 Uhr wieder langsam aufgewacht, die Kompressionsweste wurde mir direkt nach der OP angelegt.
Nach dem aufwachen hatte ich keine Schmerzen nur war ich etwas groggy, mir wurden zwei Drainagen links und rechts unterhalb der Brust angelegt - dort floss Blut und Wundwasser ab, ca 30 ml jede Seite.
Dies ist wohl wichtig um Einblutungen zu vermeiden.

Die erste Nacht konnte ich nicht besonders gut schlafen, da ich ein Bauch und Seitenschläfer bin und dies nicht ging.
Am nächsten Tag wurden bei der Kontrolle die Pflaster getauscht und die Drainagen gezogen, das zog etwas.
Ich wurde am gleichen Tag entlassen.
Seitdem bin ich zu Hause, fühle mich gut und komme sehr gut zurecht. Am dritten Tag habe ich erstmals die Weste zum duschen abgenommen, der erste Blick war etwas skeptisch und ängstlich.

Meine Brust ist geschwollen und mit vielen blauen Flecken versehen, Gnubbel oder sichtbare Verhärtungen gibt es keine aber beim zweiten Hinsehen sieht man schon eine große Veränderung - echt toll, ich gehe soweit zu sagen das Thema ist erledigt für immer! *upsmilie* *drehsmilie* :-)
Jahrelang habe ich mich gequält und nach zwei Stunden war es vorbei, unglaublich.

Durch das entfernen des Drüsengewebes ist die weibliche Wölbung an der Brustwarze weg und die Brust durch das Fettabsaugen deutlich flacher. Bitte beachtet die OP ist noch keine zwei Wochen her. Die Brust ist schön symmetrisch geworden, an den Brustwarzen ist das Gefühl auch zurückgekommen, Entzündungen oder Schmerzen hatte ich gar keine. Nur hatte ich am 4-6 Tage ein sehr starkes Jucken, dies ist aber ein sehr gutes Zeichen für Geweberegeneration, dies ist mittlerweile auch weg.

Ich trage die Kompressionsweste immer, Tag und Nacht, nur zum duschen ziehe ich sie aus. Der Arzt sagte mir ich solle sie volle 6 Wochen tragen, ohne wenn und aber - das empfehle ich jedem auch.
Kraftsport und Gewichte heben sind komplett Tabu, wer damit prahlt ist blöd da dies weiches und sehr empfindliches Gewebe ist welches 6 Monate oder länger zur Regeneration braucht.
Verhärtungen, Hautstraffungen und Asymmetrie werden so vermieden, niemand möchte denke ich eine weitere OP mit einer möglichen Korrektur.

Diesen Donnerstag werden die Fäden gezogen, dann gibt es noch ein Arztfeedback. Ich würde die OP immer wiederholen, es war die richtige Entscheidung und das Ergebnis ist jetzt schon gut sichtbar.

Der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen das meine gesetzliche Krankenkasse die gesamte Op bezahlt hat, da eine echte Gynäkomastie mit Drüsengewebe vorlag. Das Krankenhaus verlangte vorher eine schriftliche Zusage meiner Krankenkasse welche ich nach Einreichung eines Blutbildes, eines Sonographiebefundes meiner Brust und einer Schilderung meines seelischen Leidens nach 6 Wochen bekam.

Die Kurzfassung, ihr habt eine echte Gynäkomastie - die hat beim Mann nichts zu suchen und kann auf Krankenkassenkosten entfernt werden. Falls die Kasse dies ablehnt hilft ein Widerspruch und viel Hartnäckigkeit.

Ich hoffe euch ist geholfen und ihr geht die Sache genauso positiv und energisch an wie ich.
Viel Erfolg, beste Grüße !
alex9999
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Re: Gynäkomastie OP Erfahrungen

Beitrag von alex9999 »

Hallo zusammen, habe mich auch hier angemeldet um die Erfahrungen über die Gynäkomastie OP und was damit zu tun hat weiterzugeben.
Ich bin 43 Jahre alt, wiege 80 Kg, bei einer Grösse von 180 cm.
Ich habe vor 4 Tagen die OP gehabt.
Im Zeitraum von 15 Monaten habe ich 45 Kilo abgenommen durch Umstellung der Ernährung und Sport. Das funktionierte sehr gut. Mittlerweile halte ich das Gewicht und der Sport ca. 2-3 x in der Woche ist fester Bestandteil geworden. Soweit ganz ok, wären da nicht die Altlasten im Brustbereich, sprich, die restlichen Fettteilchen die sich halt nicht mehr zurückbilden, trotz Krafttraining. Dadurch sind die Brustwarzen nicht ganz an der Stelle wo sie hingehören. Sie hängen unterhalb der Brustmuskulatur. Durch den vielen Sport "schwabbeln" die so vor sich hin und haben sich regelmäßig blutig gescheuert.
Daraufhin habe ich bei meiner AOK einen Antrag auf Behandlung gestellt, da dies immer sehr schmerzhaft war. Ich musste daraufhin zur Mammographie gehen, Blut- und Hormonuntersuchung machen lassen, sowie zur Endokrinologie gehen. Die verschiedenen Befunde wurden an den medizinischen Dienst der Krankenkassen geschickt, die mir dann eine Kostenübernahme durch die AOK zugesagt haben.
Daraufhin habe ich einen plastischen Chirurgen in Ulm besucht, der auf diesem Gebiet einen sehr guten Ruf genießt.
So nun war wie gesagt am 14.01. die OP unter Vollnarkose. Sie verlief ganz gut, durfte danach wieder heim mit einem Brustgurt. Ein Antibiotikum, sowie Schmerztabletten sollte ich die ersten Tage einnehmen, gegen die leichten Schmerzen und Schwellungen, und damit sich nichts entzünden kann. Mir gehts soweit ganz gut, schonen ist halt angesagt, am Dienstag, 20.01. muss ich zur Kontrolle. Mal schauen was der Prof. dann meint.
Falls Euch was interessiert, nur keine Hemmungen. Bis dann, Gruß Alex
Lelex
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Erste Schritte

Beitrag von Lelex »

Guten Abend miteinander,

ich bin 23 Jahre alt und habe den Verdacht, an einer Gynäkomastie zu leiden. Zumindest leide ich >darunter<, und das seit der Pubertät.
Kommende Woche habe ich einen Termin bei meiner Hausärztin, um mich daraufhin untersuchen zu lassen.
Angefangen hat alles im Sportunterricht, als ich schätzungsweise 13 oder 14 war, da fielen die ersten Sprüche: "Du hast ja größere Titten als meine Schwester" ‒ das muss ich sicherlich niemandem erzählen, der dieselben Symptome aufweist. Meine erste Freundin neckte mich dann auch, ich könne ja gern ihre BHs mitbenutzen. Zu dem Zeitpunkt war ich 15. Mein Verhältnis zu meinem Körper verschlechterte sich dementsprechend, aber ich forschte im Internet nach und fand heraus, dass es sich wohl um eine Pubertätsgynäkomastie handelte, die sich mit dem Ende der Pubertät in der Regel wieder zurückbilde. Also wartete ich ab, und die Hoffnung auf Besserung war wohl das einzige, das mir den Blick in den Spiegel erträglich machte. Ich wartete, wartete, und bis heute hat sich nichts, wirklich rein gar nichts getan.
Nun wird es wieder Sommer, und seit Jahren quäle ich mich durch diese Jahreszeit. T-Shirts kann ich nur anziehen, wenn ich darüber eine Strickjacke oder ein Hemd trage ‒ besonders angenehm in den heißen Monaten, in denen selbst das dünnste Stück Stoff am Körper noch zu viel ist. Ins Schwimmbad gehen ist für mich undenkbar, sogar aufs Fahrrad steige ich nur ungern, weil ich Angst habe, dass sich durch den Gegenwind beim Fahren die Konturen meiner Brust abzeichnen. Den Rucksack nehme ich oftmals nur auf eine Schulter. Mit dem Winter habe ich mich arrangiert, aber selbst da kann ich an keiner spiegelnden Oberfläche vorbeigehen, ohne einen kritischen Blick auf meine Silhouette zu werfen; im Sommer potenziert sich das. Zumeist getraue ich mich nicht einmal, vor meiner Freundin das Shirt auszuziehen.

Bei einer Größe von 1,72m wiege ich ca. 70kg. Dadurch bin ich nicht sehr dünn, aber ebenfalls nicht übergewichtig; dabei gibt es Männer von einem ähnlichen Größe/Gewicht-Verhältnis, oder gar dickere Männer, deren Brust nicht im geringsten vergrößert ist. Ich schließe deshalb eine Lipomastie aus ‒ auch weil ich niemals stark übergewichtig gewesen bin: Vor zwei Jahren wog ich sogar 10‒12kg weniger, also ca. 60kg, und die Brust hatte dieselbe Form wie ehedem und heute: vergrößert, spitz zulaufend, aufgequollene Brustwarzen. Wenn ich sie betaste, kann ich sehr deutlich recht große Verhärtungen erfühlen, die meinen Verdacht auf eine >echte< Gynäkomastie bestätigen.

Da das nur ein Verdacht ist, will ich es endlich von meiner Hausärztin überprüfen lassen. Sollte es sich als Gynäkomastie bestätigen und somit ein Operationsgrund vorliegen, dann würde es meine Welt verändern.

In den vergangenen Monaten habe ich mich zunehmend damit befasst, mit Möglichkeiten und Unmöglichkeiten, habe viele, viele Erfahrungsberichte gelesen und mich in meinem Vorhaben gestärkt gefühlt. Jahrelang hatte nicht nur Angst, mich generell zu zeigen, sondern auch Angst davor, Ärzte anzusprechen. Nun bin ich endlich so weit, dass ich sage: Bis hierhin und nicht weiter. Ich will endlich, dass es sich ändert und dass ich ein halbwegs intaktes Verhältnis zu meinem Erscheinungsbild aufbauen kann, denn ich weiß nicht, wie ich das mein Leben lang ertragen sollte...

Generell scheint wohl zu gelten, dass die Krankenkasse (mittlerweile?) die Kosten für eine solche Operation übernimmt, wenn es sich um eine hormonell bedingte Veränderung des Drüsengewebes handelt. Ich hoffe, ich hoffe.

Aber erst einmal ab zum Arzt, am Dienstag ist es so weit.

Ich wünsche euch eine schöne Woche,

Lelex
Miros
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Re: Gynäkomastie OP Erfahrungen

Beitrag von Miros »

Hallo zusammen,

ich hatte mich hier eigentlich nur wegen diesem Thread angemeldet. Vielen Dank schon mal für eure Erfahrungen, die haben mir bereits geholfen.
Mittwoch nächste Woche habe ich einen Termin bei meiner Hausärztin wegen meiner Gynäkomastie, die Diagnose ist eigentlich klar... Ich hatte mal etwas Übergewicht, aber bin mittlerweile sehr sportlich, meine Specktitten sind fester geworden und haben eine etwas bessere Form bekommen, aber zu meinem restlichen schlanken Körper passen sie immer noch überhaupt gar nicht, vor allem ist die rechte Brust sichtbar "weiblicher" als die Linke.

Es wäre mir schon wichtig dass ich die Operation bezahlt bekommen, da ich selbst eigentlich noch kein richtiges Einkommen habe. Ich bin im ersten Semester und jobbe hier und da ein wenig. Ich bin derzeit über meine Eltern privat versichert, hat das vielleicht sogar Vorteile?

Eure Operationen scheinen alle sehr gut verlaufen zu sein. Aber ich hatte auch schon andere Erfahrungsberichte gelesen, da haben sich mir die Haare gesträubt. Vor sowas habe ich Angst, deshalb ist mir wichtig dass ich irgendwie an den richtigen Arzt komme um das Risiko so klein wie möglich zu halten. Frage ich da meine Hausärztin nach dem richtigen Arzt? Wie seid ihr auf euren Arzt gekommen? Für einen guten Arzt würde ich auch eine weitere fahrt auf mich nehmen...

Mich interessiert sehr wie die Operation abläuft, das davor und danach wurde hier schon sehr gut beschrieben. Aber wie läuft die Operation genau ab? Wie lange dauert der Eingriff?

Über die Narben habe ich hier auch noch nichts gefunden, wie groß sind Sie? Wie lange brauchen Sie um zu verheilen? Bleiben sie immer sichtbar?
Ich habe gelesen dass es wohl verschiedene Methoden bei der OP gibt, bei manchen Methoden bleiben wohl größere Narben...

Fragen über Fragen.. :roll:
Berrison
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Re: Gynäkomastie OP Erfahrungen

Beitrag von Berrison »

Die Hausärztin zu fragen ist auf jeden Fall schon mal nicht verkehrt. Vielleicht solltest du nicht einfach nur kurz daher Fragen, "können Sie mir einen Arzt empfehlen?" Sondern richtig nachhaken! Was zeichnet den Arzt/Chirurg aus? Auf welche/n Gebiete/n ist er spezialisiert? Wie ist seine Erfahrung bei Gynäkomastie OP's?
Sollte es zu einem Termin beim Chirurgen kommen, würde ich dann auch einige Fragen vorbereiten. Solltest du ein schlechtes Gefühl haben oder die Antworten dir mangelhaft beantwortet werden, würde ich mich von diesem Arzt z.B. nicht mehr operieren lasen.

Du könntest auch nach den führenden Kapazitäten in diesem Bereich recherchieren (oder auch den Hausarzt fragen) und darauf hin den Arzt auswählen. Aber ob die Krankenversicherung das dann auch komplett oder überhaupt bezahlt weiß ich nicht. Das Geld wäre bei mir aber tatsächlich nicht entscheidend bei solchen Eingriffen.

Wie so eine Operation abläuft hängt wohl auch von der Methode ab. Ich bin mir sicher, das nicht jeder Chirurg gleich operiert. Das sollte dann in der Regel auch im Vorgespräch geklärt werden, was für Narben übrig bleiben usw.. Auf Youtube z.B. findest du einige kleine Reportagen über "das operieren von Männerbüsten". zum Beispiel dieses: https://www.youtube.com/watch?v=k41XTJGtLtY aus dem Sat.1. Ich habe die Reportage eben mal kurz überflogen, könnte auf jeden Fall interessant für Leute sein, die noch nicht operriert wurden. Der Arzt aus dem Video gehört wohl zu den führenden Ärzten für Gynäkomastie Operationen. In der Videobeschreibung ist ein Link vermerkt (Klick), hier steht auch noch mal zusammengefasst etwas über die Operationmethode an sich. Der Part sollte für dich recht interessant sein:
Der Eingriff kann befundabhängig sowohl in örtlicher Betäubung als auch in Vollnarkose durchgeführt werden und dauert ca. 1,5-2 Stunden. Bei der Operation wird über einen ca. 2-3cm langen Schnitt im Unterrand der Brustwarze das dahinter befindliche Drüsengewebe entfernt. Durch Liposuktion wird das meist um den Drüsenkörper eingelagerte Fettgewebe abgesaugt und eine gleichmäßige harmonische Brustkontur hergestellt. Durch den Einsatz einer speziellen Technik kommt es zur Schrumpfung der gedehnten Haut, zusätzliche Hautstraffungen sind daher nur sehr selten erforderlich. Die Gynäkomastie-Operation wird üblicherweise ambulant durchgeführt.
Ich hoffe das ich dir etwas weiterhelfen konnte.
Lelex
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Re: Gynäkomastie OP Erfahrungen

Beitrag von Lelex »

Guten Morgen :)

Nach fast einem geschlagenen Jahr melde ich mich zurück und habe gute Nachrichten: Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für meine Gynäkomastie-Behandlung.

Die vielen Ärztebesuche – Hausarzt, Endokrinologe, Radiologe, Urologe, Brustzentrum – streckten sich über weit mehr als ein halbes Jahr. Eine Zerreißprobe. Diagnose: echte Gynäkomastie, hormonell unauffällig und auch sonst alles in bester Ordnung. Als ich alle nötigen Befunde gesammelt hatte, stellte ich mich bei der Plastischen Chirurgie am hiesigen Klinikum vor. Der leitende Arzt setzte ein Gutachten für die Krankenkasse mit Empfehlung der operativen Entfernung auf, das ich sogleich, zusammen mit einer ausführlichen Schilderung meines Leidens, der Kasse zukommen ließ. Die wiederum ließ sich sprichwörtlich bis auf den letzten ihr gesetzlich zustehenden Tag Zeit für ihre Reaktion und teilte mir dann mit, dass der MDK mich zur Begutachtung vorlade. War schon die Wartezeit für mich eine Episode der nervlichen Zermürbung gewesen, fühlte sich das nun an wie ein Schlag in die Magengrube. Denn fast alles, was man, in puncto Gynäkomastie, über den MDK zu lesen bekommt, lässt einen glauben, es handele sich um die Leibärzte des Teufels... :)
Ich hegte kaum Zweifel daran, dass hier der Weg sein Ende nehmen würde. Sicher würde man mich mit denselben billigen Begründungen abweisen, wie es so vielen widerfährt... man sehe ja gar nichts, so schlimm sei es nicht, man müsse schon genau hinsehen etc.
Allerdings kam es ganz anders. Ich wurde also wenige Tage später frühmorgens beim MDK vorstellig, wo ich freundlich empfangen wurde. Der begutachtende Arzt kam, in Zivil und mit Aktenkoffer unterm Arm, ins Behandlungszimmer und stellte mir wenige allgemeine Fragen zu meiner Gynäkomastie. Im Anschluss bat er mich, meinen Oberkörper zu zeigen, richtete einige wenige Blicke darauf und gestattete mir dann wieder, mich anzuziehen. "Man sieht es ja auch durch die Kleidung. Ich schreibe ihnen das so, dann sollen die das machen." ...

Wie ihr euch vorstellen könnt, habe ich regelrecht Lüftsprünge gemacht!

Nach einer Woche trudelte auch das Bestätigungsschreiben meiner KK bei mir ein. Meinen Besprechungstermin mit dem Chirurgen habe ich diese Woche. Und bald ist es dann hoffentlich so weit.

Ich kann noch immer nicht glauben, dass diese verflixte Gynäkomastie, die mich nun seit zehn Jahren auf Schritt und Tritt begleitet, belastet, belästigt, bald Geschichte sein soll. Schon jetzt ein unbeschreibliches, aber auch unwirkliches Gefühl... :)

Ich halte euch auf dem Laufenden, wenn es interessiert.


lelex
Berrison
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Re: Gynäkomastie OP Erfahrungen

Beitrag von Berrison »

Gratulation, das freut mich für dich :D

Viel Glück für die OP. Wenn du Zeit und Lust hast, kannst du ja davon nochmal hier berichten. Mich würde es interessieren 8)
Lelex
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Re: Gynäkomastie OP Erfahrungen

Beitrag von Lelex »

Mein OP-Termin ist für den 7. Juli angesetzt. In genau vier Wochen ist also der große Tag!

Prof. Dr. med. erklärte mir, dass eine offen chirurgische Operation bei der relativ geringen Ausprägung meiner Gynäkomastie wahrscheinlich nicht nötig und ein gutes Ergebnis in meinem Fall durch reine Absaugung zu erzielen sei.
Absaugung sei deshalb möglich, weil das Brustdrüsengewebe bei mir nicht verhärtet, sondern recht weich sei. Den Schnitt an der Brustdrüse könne man sich also sparen, weil das Absaugen durch zwei kleine Einstichstellen erfolge.

Da meine OP für den frühen Vormittag angesetzt ist und die Eingriffsdauer mit ca. 30 Minuten recht kurz ausfällt, werde ich das Krankenhaus eventuell am selben Tag noch verlassen können, sobald ich von der Narkose erholt bin.

Endlich, nach all den Jahren des Herumquälens, soll bald alles vorbei sein, und das sogar in einem recht unaufwendigen Eingriff. Tolles Gefühl. :)

Ich bin gespannt und halte euch auf dem Laufenden!
Lelex
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Re: Gynäkomastie OP Erfahrungen

Beitrag von Lelex »

Hallo allerseits!

Bin gerade aus dem Krankenhaus entlassen worden. Aus der Heimreise noch am OP-Tag wurde also nichts, aber das hätte man sich fast denken können. Die zweite Nacht hätten sie sich aber auch sparen können, weil ich mich seit spätestens gestern wieder voll fit fühle.

Die OP selbst verlief wohl problemlos – habe ja nichts davon mitbekommen.

Das bisherige Resultat stimmt mich zufrieden. Ein deutlicher Unterschied zu vorher! Und da es ja noch abschwellen soll, blicke ich der weiteren Entwicklung optimistisch entgegen.

Schmerzen habe ich keinerlei. Das muskelkaterartige Gefühl, das die meisten beschreiben, kann ich voll und ganz bestätigen. Ich bin auch schon wieder fast komplett beweglich, und man soll ja auch recht früh wieder mit normalen Bewegungen anfangen. Für den Verheilungsprozess ist das nur von Vorteil.

Einziger Wermutstropfen ist die Kompressionsweste, die ich trage. Die beschert mir mehrere Einschränkungen: Da sie eng sitzen muss, kann man sich nicht besonders gelenkig darin bewegen. Viel unangenehmer aber ist, dass ich v. a. am Rücken schwitze – dabei ist heute nicht einmal ein sonderlich heißer Tag. Außerdem sollte ich nun erstmal von V-Ausschnitten absehen. Das nun ca. 6 Wochen lang 24 Stunden am Tag. Zum Duschen darf ich sie abnehmen, aber in der restlichen Zeit muss sie fest sitzen.

Ein Glück, dass vorlesungsfreie Zeit ist und ich die meisten Tage gemütlich herumsitzen kann. Aber vom Sommer werde ich wahrscheinlich nicht mehr sooo viel haben, dazu war ich einfach einen Monat zu spät dran.

Nichtsdestotrotz bin ich schon jetzt sehr froh, den Schritt gegangen zu sein.

Wie sich die Sache weiterentwickelt, dokumentiere ich gerne hier.

Jetzt muss ich erstmal unter die Dusche, die Fliegen schwirren schon um mich herum. :D
Lelex
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Re: Gynäkomastie OP Erfahrungen

Beitrag von Lelex »

Hi, hier ein kleiner Zwischenstand:

Ich befinde mich mittlerweile in der 8./9. Woche postoperativ. Und ich bin mächtig ernüchtert. Viel getan hat sich nämlich meines Erachtens nicht.
Zwar wurde das Volumen meiner Brust reduziert, aber von einer flachen Brust kann keineswegs die Rede sein. Außerdem sind die Brustwarzen nach wie vor vergrößert. An der spitz zulaufenden Form meiner Brust hat sich also nichts verändert, und ich frage mich, ob sich in den folgenden Monaten noch eine Verbesserung des Zustands ergibt. Nach acht Wochen äußerlich veränderungsfreien Verlaufs zweifle ich allerdings daran. :(

Sollte sich die Sache bis Oktober nicht gebessert haben, werde ich den behandelnden Arzt kontaktieren und um eine erneute Untersuchung bitten. Eventuell bin ich zu ungeduldig, vielleicht bereitet mir die Sache auch zurecht Sorgen. Es heißt zwar, mitunter sei das endgültige kosmetische Ergebnis erst nach 6 oder gar 12 Monaten zu beurteilen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der momentane Zustand sich noch zu einem ästhetisch befriedigenden Resultat wandeln wird. Dazu muss ich betonen, dass bei mir lediglich eine Absaugung, und keine chirurgische Entfernung des Drüsengewebes durchgeführt wurde, weil man der Ansicht war, dass das gewählte Verfahren ausreichen würde, um ein kosmetisch gutes Ergebnis zu erzielen. Davon kann ich, wie gesagt, noch nichts erkennen.

Fazit nach 8 Wochen: Das Volumen der Brust hat sich zwar merklich verkleinert, flach ist sie aber längst nicht, und nach wie vor stehen meine Brustwarzen prominent hervor.

Ich halte euch weiterhin auf dem Laufenden.
Miros
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Re: Gynäkomastie OP Erfahrungen

Beitrag von Miros »

Hallo Lelex.

Ich habe den Thread hier verfolgt und deine Geschichte gelesen. Ich entnehme deinen Beiträgen, dass du nicht so zufrieden bist, weil der minimalere der beiden möglichen Eingriffe vorgenommen wurde. Hast du jetzt nochmal Sport gemacht und probiert die Brust irgendwie zu formen, dass ein männliche Brust entsteht oder war das wegen ärztlich verordneter Schonung nicht möglich?
Und dann noch die Frage, weil du ja von einem Professor sprichst. Du warst nicht bei Prof. Borges aus dem Video oder? Weil ich habe mir mal dem seine Bewertungen für die Gynäkomstie/Männerbrust-OP auf Jameda durchgelesen. Da schneidet er sehr gut ab (durchgehend 1.0).

Eine schöne Woche und Gruß
Lelex
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Re: Gynäkomastie OP Erfahrungen

Beitrag von Lelex »

Hi Miros,

bitte entschuldige die späte Antwort – hier schaue ich nur unregelmäßig rein.

Ja, so kann man es sagen. Der minimalere Eingriff hat eben auch nur eine bescheidenere Veränderung beigeführt.
Mittlerweile, bilde ich mir jedenfalls ein, hat sich die Form der linken Brust schon etwas angepasst. Die rechte Brust aber ist nach wie vor sehr spitz, mehr noch: nun kann ich ganz deutlich das verhärtete Drüsengewebe ertasten, es hat einen Durchmesser von etwa 2,5–3cm schätze ich. Wenn ich auf der Brust liege, schmerzt es auch. Da wird also, denke ich, eine Korrektur fast unumgänglich sein. Nicht nur hat die OP das ästhetisch gewünschte Ergebnis kaum geliefert, insbesondere bei der rechten Brust, zu allem Übel habe ich jetzt auch noch Schmerzen beim Liegen.

Meine Operation hatte ich übrigens nicht bei Herrn Borges, sondern im hiesigen Klinikum.

Allen, die eine solche OP erwägen und bei denen vergrößertes Drüsengewebe nachgewiesen ist, empfehle ich ausdrücklich, sich nicht eine reine Fettabsaugung als ebenso zielführende Methode aufschwatzen zu lassen.

Beste Grüße
lelex
Berrison
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Re: Gynäkomastie OP Erfahrungen

Beitrag von Berrison »

Viele Dank für deine wertvollen Erfahrungen.
Ich bin mir sicher, das werden dir noch hunderte "stille Leser" danken.
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