Erfahrungsaustausch gesucht bei chronischen Schmerzen

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KaeferKatze
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Erfahrungsaustausch gesucht bei chronischen Schmerzen

Beitrag von KaeferKatze »

Hallo liebe Community,

ich selbst leide seit mittlerweile fast zwei Jahren an chronischen Schmerzen und plage mich wahrlich über den Tag. Es ist eine permanente Dauerbelastung, die ich damit durchlebe und die sehr deutlich auf die Lebensqualität schlägt.

Angefangen hatte bei mir alles bereits vor mehr als zehn Jahren, als man Migräne, verbunden mit Spannungskopfschmerz diagnostizierte, sowie immer wiederkehrende Myogelosen im Schulter und Nackenbereich, die sich auch durch Therapieverfahren wie Wärme, Krankengymnastik, Strom und Massagen nicht lindern ließen.

Arbeitsunfähigkeit lag oft vor, aber dennoch gab es auch Tage, an denen ich quasi schmerzfrei war. Tage wie diese wünsche ich mir heute sehr. Ich erhielt auch einen Befund der sich Parenchymdefekt nennt, wobei eine Bemerkung des Arztes darunter stand: "Eher frühkindlicher Hirnschaden".

Was genau bedeutet das? Hängt es mit meinen Schmerzen zusammen? Die Aussage des Arztes war; "Wäre möglich". Doch ich erhielt leider keine genauere Definition. Bis heute weiß ich nicht, ob dieser Schaden bereits im Mutterleib entstanden ist, oder erst danach. Dank Google findet man viele Aussagen. Ich durfte leider auch die nicht so angenehme Erfahrung machen, dass ein Neurologe mir das nicht näher erklären konnte oder wollte, sondern mir nur zur Schmerzlinderung ein AD verordnen wollte (Thema abhaken), was nicht zwingend abwegig ist, ich selbst aber davon Abstand nahm, weil mich die AD's (wurde bereits versucht) zu sehr aus den Socken hauen, oder meine Persönlichkeit gravierend verändern.

Die Kopfschmerzen legten sich irgendwann, traten seltener und seltener auf. Dafür scheute sich mein Rücken nicht, mich mehr und mehr zu plagen. Eine leichte Form der Skoliose, sowie der Beckenschiefstellung läge vor. Nichts dramatisches sagte man mir, somit angeblich auch nicht der Auslöser für die starken Schmerzen.

Behandelt wurde ich bisher erfolgreich nur mit Medikamenten die Flupirtin enthalten, Tetrazepem oder Tramal. Ich neige zudem schon seit der Jugendzeit zu einer chronischen Erschöpfung, die meine Schmerztage sehr intensiv begleitet. Wo andere Menschen von den genannten Medikamenten müde werden, oder sogar von Übelkeit geplagt werden, bleibt mir das z.B. bei Tramal in geringen Dosen (nie mehr als 25 oder 50 mg) erspart. Bei mir geschieht sogar das Gegenteil. Anstatt müde zu werden, werde ich putzmunter. Erklären kann ich mir aber auch das nicht.

Ich las darüber das ein frühkindlicher Hirnschaden z.B. auch Verursacher für eine kontinuierliche Muskelspannung ist, die leider nur durch Medikamente oder Injektionen zur Ruhe gebracht werden kann. Hat jemand von euch mit einer derartigen Methode Erfahrungen gemacht und kann mir mehr aus seinem/ihrem Leben berichten?

An meine Kindheit zurückdenkend weiß ich das ich eine eher schlaffe Körperhaltung hatte und als Baby von nicht mal einem Jahr bei einem Orthopäden auf dem Tisch lag. Leider weiß meine Mutter nicht mehr, um was genau es ging, was die Sache nur umso schwieriger macht. Wenn ich das aber richtig verstanden habe, wenn es um diese Thematik geht, so hätte ich von Kindheitsbeinen an eigentlich ein Training benötigt, damit ich mit meinem Körper korrekt umgehe und später nicht an den Folgeschäden eines Defektes leide, bzw. der Schmerz nicht die Möglichkeit hat, sich so dramatisch zu entfalten.

Bevor die Schmerzen so gravierend wurden, war ich ein sehr lebenslustiger Mensch und gern unterwegs. Durch dieses Drama hat sich das zum Teil gewandelt, so dass es mich wohl verständlicherweise auch psychisch belastet. Ich gehe im Moment z.B. nur einem Ehrenamt nach, weil die Belastungsgrenze schnell erreicht ist und ich für einen Vollzeitjob nicht fit genug bin.

Ich mag es überhaupt nicht meine Medikamente zu nehmen, aber ohne bin ich nur ein Fall fürs Bett. Alles so hart und schmerzend, dass ich mich nicht bewegen kann. Mein Hausarzt ist der Meinung, dass ich wohl oder übel fortlaufend auf Medikamente angewiesen sein werde.

Der Schmerz zieht sich mittlerweile durch den ganzen Rücken. Von oben bis unten.

Freuen würde es mich, über dieses Forum ein paar Gleichgesinnte zu finden, mit denen ich mich austauschen kann, denn wie sagt man so schön? Nur ein Mitleidender kann verstehen was man selbst durchmacht und vielleicht kann man sich gegenseitig sogar den ein oder anderen Ratschlag geben.

Ich freue mich auf Antworten und gern auch weitere Fragen.

LG
Muppet
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Re: Erfahrungsaustausch gesucht bei chronischen Schmerzen

Beitrag von Muppet »

Hallo,
Ich erhielt auch einen Befund der sich Parenchymdefekt nennt, wobei eine Bemerkung des Arztes darunter stand: "Eher frühkindlicher Hirnschaden".

Was genau bedeutet das? Hängt es mit meinen Schmerzen zusammen?
Parenchymdefekt = Defekt im Hirngewebe. Kann alles oder nichts heißen.
Ich las darüber das ein frühkindlicher Hirnschaden z.B. auch Verursacher für eine kontinuierliche Muskelspannung ist, die leider nur durch Medikamente oder Injektionen zur Ruhe gebracht werden kann.
Damit meinst du vermutlich einen Spastik/Hypertonus. Der besteht ab Zeitpunkt des Hirnschadens.
Injektionen -> Botox. Ob das sinnvoll ist, da man es nicht großflächig hinspritzen kann -> Neurologe mit Botox-Therapie Zertifizierung konsultieren.
Wo andere Menschen von den genannten Medikamenten müde werden, oder sogar von Übelkeit geplagt werden, bleibt mir das z.B. bei Tramal in geringen Dosen (nie mehr als 25 oder 50 mg) erspart. Bei mir geschieht sogar das Gegenteil. Anstatt müde zu werden, werde ich putzmunter. Erklären kann ich mir aber auch das nicht.
Jede Mensch ist anders, jede reagiert anders auf Medikamenten. Ist nichts ungewöhnliches.

Alles Gute
Muppet
Anästhesieschwester
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Re: Erfahrungsaustausch gesucht bei chronischen Schmerzen

Beitrag von Anästhesieschwester »

Hallo KaterKatze,

fordern Sie eine genaue Untersuchung der Skoliose - es gibt hierfür spezialisierte Orthopäden (google bzw. entsprechende Foren helfen bei der Suche).
Es ist wichtig, die Grad-Zahlen der Krümmungen nach Cobb zu kennen. Dementsprechend kann dann wenn es nötig sein sollte therapiert werden - und dann kann man sehen, ob Ihre Beschwerden nach einer gewissen Zeit besser werden.

Gruß
Die Anästhesieschwester
schnuffeldi
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Re: Erfahrungsaustausch gesucht bei chronischen Schmerzen

Beitrag von schnuffeldi »

Hallo, klar kennen wir alle Schmerzen und ich bin derzeit der Hoffnung, dass es nicht chronisch wird. Tramal long oder Tramadol? Ich kann, da es ja tatsächlich individuell ist, wie auch schon Muppet beschrieb, nur für mich sprechen. Ich nehme derzeit eine höhere Dosis, die 100 und retard. Wirksamkeit ist bei mir dann besser und auch gute Verträglichkeit. Dass ich irgendwie noch munterer werde oder müde, kann ich bei mir nicht beobachten. Manchmal könnte ich mir das für abends wünschen, aber ich mag mich auch nicht mit noch mehr Chemie zudröhnen, um endlich schlafen zu können (kann zur Zeit ja nur auf dem Rücken schlafen) :lol:

Zur Skoliose. Ich habe als Kind mehrere Untersuchungen gehabt und kann mich auch an Physiotherapien während meiner Umschulungszeit erinnern. Allerdings bekam ich dann erst die Spannungskopfschmerzen. Ich kenne das also als "Ablösung".

Schmerz soll ja nicht langweilig werden, nicht wahr? -> :ironie:

Nun habe ich ja noch mal eine Woche im KH zugebracht und Schmerztherapie. Brachte mir mehr als nur Schulternzucken, Ibus bis zum Erbrechen und nur herumsitzen dürfen. Nun darf äh soll ich mich wieder bewegen (ein Glück, dass ich den Mittelweg gewählt habe)

Aber Wärme tut meist sehr gut bei Schmerzen im Rücken- und Nackenbereich. Wie warm es werden darf oder soll, muss jeder für sich entscheiden. Aber mir nutzten keine Cremes oder so, die ziemlich "heiß" werden sondern nur leichte Wärme. Und auch evtl. die Verwendung eines Tens-Gerätes. Die alten Dinger mit dem Rädchen sind gottseidank wohl nicht mehr so im Umlauf, sodass man keinen Satz mehr macht, wenn man versehentlich zu hoch dreht :lol:

Ich habe keine medizinische Ausbildung (hätte das wohl mal machen sollen beim heutigen Gesundheitswesen) und kann also auch nur als ähnlich betroffene Patientin schreiben. Vielleicht bringt das eine oder andere ja etwas. Die warmen Umschläge wirken jedenfalls entspannend, ergänzend.
"Es amüsiert mich immer, wenn Menschen all ihr Unglück dem Schicksal, dem Zufall oder dem Verhängnis zuschreiben, während sie ihre Erfolge oder ihr Glück mit ihrer eigenen Klugheit, ihrem Scharfsinn oder ihrer Einsicht begründen." (Coleridge)
lolle2006
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Re: Erfahrungsaustausch gesucht bei chronischen Schmerzen

Beitrag von lolle2006 »

Hallo,
ich leide seit Jahren auch an chronischen Schmerzen. Zuerst fing es mit der Wirbelsäule an über 1 Jahr ständige Schmerzen kein Arzt konnte etwas genaues finden. Dann wendete ich mich an eine Psychotherapeutin begann dann eine Psychotherapie. Hatte da aber auch eine schwere Depression zusätzlich. Sie half mir erstmal dass ich nochmal eine Orthopäden aufsuchte, und mit Physiotherapie (Krankengymnastik) begann. Ich bekam auch das Tramadol. In den Psychotherapie lernte ich auch mit Schmerzen und Depressionen umzugehen. (einerseits durch medizinische Hypnose und Verhaltensweisen) Das half mir auch sehr.
Heutzutage sagt man ja so schön multimodale Schmerztherapie die behinhaltet die verschiedene Bausteine (Psychotherapie, Physiotherapie, Ergotherapie, medikamentöse Schmerztherapie).

Nur 1 Jahr später bekam ich heftige Schulterschmerzen links und. rechts vorne die ich jetzt seit 10 Jahren habe. Da schien mir nichts zu helfen 2- 3 Jahre lang. War glaub ich vor 7 Jahren in einer Schmerztagesklinik. Da hatte ich auch Psychotherapie, Ergotherapie, Physiotherapie. Da ich aber auch eine psychische Erkrankung habe wurde ich da auch überhaupt nicht ernst genommen. (Nur eine somatoforme Schmerzstörung) Eine Freundin überredete mich es doch mal mit einer ambulanten Ergotherapie zu beginnen. Dort erhielt die Atemtherapie nach Middendorf. Das half mir auch und ich lernte meine Muskeln zu entspannen und den Körper anders wahrzunehmen. Bei der Ergotherapie bin ich jetzt seit 6 Jahren. Natürlich hatte ich in den Jahren auch immer Phasen wo ich meine Schmerzen kaum aushielt und verzweifelt war.
Nun da ich seit über 13 Jahren immer wieder Depression habe, bekam ich letzten Herbst ein tryziklisches Antidepressivum (Nortriptylin hydrochlorid), das Medikament machte mich erst so müde aber nach 6 Wochen war die Stimmung aufgehellt, der Antrieb da und die bleiernde Müdigkeit weg. Und durch dieses AD liesen auch meine Schmerzen wesentlich nach. (war Zufall wusste gar nicht das diese AD speziell auch gegen Schmerzen wirken kann) Gut in der Depression nimmt man Schmerzen auch stärker wahr.

Ich hatte dann auch noch mal Physiotherapie. Und so lernte ich auch wieder viel über meine Schmerzen was sie auslöst und was ich selbts dagegen tun kann. In ergotherapeutischer Behandlung bin ich immer noch. Habe inzwischen eine andere Ergotherapeutin ich fragte sie glaub ich so vor 6 Wochen ob wir nicht speziell für die Körperwahrnehmung etwas machen können, weil ich immer bei Stress oder sonstigen mit Schmerzen darauf reagiere. Und siehe da seit wir an der Körperwahrnehmung arbeiten werden die Schmerzen auch immer weniger. Und die Therapeutin lockert da bei auch meine Muskeln weil ich die immer sehr arg anspanne. Muss schlimm sein bei mir weil mein Neurologe mal ein EEG gemacht hat und hat gesagt ich bin extrem verspannt. Bei einem zweiten EEG hat er das auch gesagt.
Ich weis sehr gut wie man sich fühlt mit chronischen Schmerzen und an manchen Tagen bekommt man sie auch einfach nicht in den Griff. Ich treffe immer wieder auf Menschen die so schlimme Schmerzen haben, und einfachk kein richtige medizinische Ursache gefunden wird. Schmerzen können so quälend sein.
Auch ich habe Tage woch ich dann ein Schmerzmittel einehme um den Tag zu überstehen. Ich habe auch eine Skoliose, einen kleinen Bandscheibenvorfall, in der einen Schulter wurde inzwischen eine Arthrose festgellt. Arbeiten kann ich schon sehr lange nicht mehr das geht einerseits nicht wegen Schmerzen aber ich hab noch viele andere Erkrankungen. Das kann auch sehr belasten sein wenn man seinem Beruf nicht mehr nachgehen kann.
Kleines Mädchen
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Re: Erfahrungsaustausch gesucht bei chronischen Schmerzen

Beitrag von Kleines Mädchen »

Schmerzen können Horror sein, hab mit 22 Jahren seit 5 Jahren Täglich Schmerzen und seit 10 Jahren immer wieder. Sprich mein halbes Leben lang hab ich schon Schmerzen.

Hab 2011 eine Schmerztherapie ambulant angefangen und das war das beste was ich machen konnte. Seit dem nehm ich täglich Schmerzmittel und komme gut damit zurecht. Dadurch das es Opoide sind geht es auch nicht auf die Organe.

Zusätzlich mach ich 2x die Woche 40 Minute KG, seit kurzen noch 2x die Woche Ergotherapie mit dem zusatz Körperbezogene Psychotherapie um mein erlebtes und die Schmerzen zu verarbeiten.

Wurde vor kurzen operiert und wenn es so bleibt kann ich hoffentlich bald von den Medis runter. So das ich dann nächstes Jahr endlich eine Ausbildung machen kann. Sicher ist es nicht, doch ich kämpfe wie die letzten Jahre weiter und lass mich von den Schmerzen nicht unterkriegen und auch nicht mehr einschränken. Ich mach das was ich will, auch wenn das heißt das ich am nächste Tag nur auf der Coouch liegen kann und 2 Tage mehr Schmerzen hab.
lolle2006
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Re: Erfahrungsaustausch gesucht bei chronischen Schmerzen

Beitrag von lolle2006 »

Hallo,

bei mir fingen die Schmerzen auch mit 22 Jahren an. Heute bin ich 36. Freut mich zu lesen dass dir die Schmerztherapie und Krankengymnastik und auch ErgotHallo,

Mich würde interessieren was ihr in der Ergotherapie speziell macht. Ich hab da auch manchmal Gespräche je nachdem wie es mir geht. (Auch nur Gespräche)Und die Gespräche helfen mir auch sehr. Gut dass du 40 Minuten Krankengymnastik verordnet bekommst.
Ich immer 20 minuten. Deswegen ist mir auch Ergotherapie lieber weil da sind es 45 Minuten pro Sitzung und ich bekomm das auch außerhalb des Regelfalls.
Das find ich toll dass du dein Leben nicht von den Schmerzen bestimmen lässt.
Kleines Mädchen
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Re: Erfahrungsaustausch gesucht bei chronischen Schmerzen

Beitrag von Kleines Mädchen »

Meine Dauerschmerzen haben mit 17 angefangen und die Schmerzen die ich immer wieder hatte mit 12.

Bei KG hab ich eine Dauerverordnung und kann daher die 40 Minuten machen, die ich aber auch dringend brauch. Momentan hab ich 60 Minuten, weil noch 20 Minuten Lymphdrainager dabei ist.

Bei Ergo ist es unterschiedlich, entweder wir reden oder ich lerne wieder gerade zu sitzen. Ansonsten arbeiten wir auch allgemein an der Körper wahrnehmung.

Momentan sind die Schmerzen besser, denke das ich morgen auch wieder 10 mg runter kann früh und Abend. Will so langsam aber sich mal vom Morphium weg kommen, das ich seit 1 1/2 Jahren nehmen :(
Parvati84
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Re: Erfahrungsaustausch gesucht bei chronischen Schmerzen

Beitrag von Parvati84 »

Hallo,

meiner Erfahrung nach ist 2x die Woche Krankengymnastik zu wenig. Egal ob 20 oder 40 min - es reicht nicht. Besser, man wird selbst auch aktiv indem man zu Hause auch einiges macht. Ich persönlich habe schon seit 2 1/2 Jahren (Muskel- und Nerven)schmerzen im Gesäß und Beinen. Ich war in der Zeit nur 2x zur manuellen Therapie und da wurden mir auch Übungen für zu Hause gezeigt. Seitdem mach ich KG zu Hause. Wobei ich nicht speziell die Übungen mache, die mir gezeigt worden sind, sondern einfach Yoga ausübe (4-5 mal die Woche für 45-60min). Das dehnt und kräftigt die Muskeln gleichermaßen. Außerdem sind viele Yogaübungen den Krankengymnastikübungen aus der Physiotherapie sehr ähnlich. Da kann man also nicht viel falsch machen. Aber da ich eh schon ein paar Jahre Sport treibe (wobei ich aufgrund der Schmerzen manche Sportarten nicht mehr ausüben kann), weiß ich auch, worauf ich achten muss und wo auch meine Grenzen sind. Ich habe meine Schmerzen durch Yoga soweit in den Griff bekommen, dass ich zumindest nach einem Jahr Dauerschmerzen jetzt nur noch Schmerzattacken habe. Das heißt, ich kann den Schmerz weitesgehend beeinflussen, weil ich nur noch unter bestimmten Belastungen Schmerzen bekomme. Also, wenn ich z.B. zu lange sitze oder mehr als 2-3 km gehe. Warum das so ist, kann sich bisher kein Arzt erklären. Und ich merke auch, dass mir selbst der Sport jetzt nicht mehr viel weiter hilft. Allerdings, wenn ich nichts mache oder zu wenig Sport treibe, dann kommt auch der Ruheschmerz wieder mehr zum Vorschein.

Gruß
Parvati
lolle2006
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Re: Erfahrungsaustausch gesucht bei chronischen Schmerzen

Beitrag von lolle2006 »

Hallo,
ich sag immer die Therapie findent zwischen den Terminen statt. Eigeninitative ist gefragt. Ich mach zu Hause auch für die Körperwahrnhehmung etwas, einfach mit einem Igelball, einen kleinen Massagegerät, Massagehandschuh hab ich.
Ja die Übungen die man in der Physiotherapie gezeigt hat sollte man zu Hause weiterführen. Ich habe mir dieses Jahr auch Übungen von meiner Ergotherapeutin zeigen lassen. Ich hab dann diese zu Hause weitergeführt hab mich auch dabei vor den Spiegel gestellt. Ich hab dann anscheinend wirklich etwas falsch gemacht ich hatte dann wirklich schlimme Rückenschmerzen dadurch. Musste dann auch zum Orthopäden.
Jetzt mach ich wirklich nur ganz einfache simple Sachen zu Hause die mir gezeigt wurden. Oder auch einfach nur Spaziergänge. Ich weis inzwischen auch was Auslöser sind für meine Schmerzen und was ich dagegen tun kann. Man muss sein eigener Schmerztherapeut werden.
Kleines Mädchen
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Re: Erfahrungsaustausch gesucht bei chronischen Schmerzen

Beitrag von Kleines Mädchen »

Das wenige was ich an Kräftigung machen konnte, hab ich daheim gemacht. Viel geht halt nicht, hab schon verschiedenes Probiert. Die Übungen von Kg, Pilates, Muskeltraining an Geräten usw. Geräte z.Bsp. gehen gar nicht hab danach 2 Wochen mehr Schmerzen. Genauso bei vielen anderen Übungen, hab jetzt 2 die ich machen konnte. Doch die darf ich gerade nicht machen, hoffe das ich in 4 Wochen wieder anfangen darf.
Im Wasser ging es zwar einigermaßen, doch kann ich mir nicht wirklich oft Leisten.
Gerade bin ich dabei wieder gerade Sitzen zu lernen, was nicbt leicht ist. Mach das jetzt 3 Monate und es klappt immer noch nicht richtig :-( liegt auch dran das es immer noch Schmerzen bereitet.
Was meine Schmerzen auslöst weis icj auch, zumindestens größten Teils änders sich auch immer mal wieder.
Bei KG dehnen und lockern wir immer wieder, alleine geht das sonst gar nicht wirklich. Daheim nutz ich auch den Black Roll, super Schmerzhaft doch Hilft ganz gut. Das alleine reicht aber nicht, dazu dann eben KG und jetzt versuchen wir es noch mit Kinesiotape
lolle2006
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Re: Erfahrungsaustausch gesucht bei chronischen Schmerzen

Beitrag von lolle2006 »

Hallo,

ich darf mich gerade auch nicht so bewegen wie ich gerne möchte. Hab mir eine leichte Herzmuskelentzündung eingefangen. Und da ist eben körperliche Schonung angesagt. Da hat sich bei mir jetzt auch sehr schnell der Rücken wieder gemeldet. Ich werd mir nächste Woche auch wieder Krankengymnastik für den Rücken verschreiben lassen, weil wie du schon gesagt hat das dehnen und so dass bekommt man allein nicht hin.
Muskeltraining an Geräten geht bei mir auch nicht. Das verursacht bei mir auch nur Schmerzen.

Ja das kann frustrierend sein wenn das mit dem Sitzen nicht so klappt wie du das gerne möchtest. Da du dabei noch Schmerzen hast kommt auch noch dazu.

Ich darf schon seit einem halben jahr nicht ins Schwimmbad wegen einer Ohr op und darf dass noch ein weiteres Jahr nicht. Das fehlt mir schon auch sehr. (Hier ist der Eintritt mit dem Schwerbehindertenausweis ins Schwimmbad sehr günstig. )
Der Black Roll ist mir gar kein Begriff.
Parvati84
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Re: Erfahrungsaustausch gesucht bei chronischen Schmerzen

Beitrag von Parvati84 »

Hallo,

also das verwundert mich gerade ein wenig, dass ihr schreibt, dass man das Dehnen allein nicht so gut hinbekommt. Es gibt so viele unzählige Varianten bestimmte Muskelgruppen zu dehnen, dass es mir schleierhaft ist, warum man da noch einen Physiotherapeuten dazu braucht. Meiner Erfahrung nach sind aber die Tipps, die einem Physiotherapeuten bezüglich Muskelkrftigung und Dehnung geben auch oft ziemlich beschränkt. Ich tausche mich diesbezüglich auch immer mit einer Freundin von mir aus die Physiotherapeutin ist. Die ist immer ganz froh, wenn ich ihr mal neue Übungen zeige oder auch Youtubevideos und Fitness-DVDs. So kann sie ihre Krankengymnastikkuse immer abwechselnd gestalten.

Schreibt doch mal, was ihr für (Dehn)übungen macht bzw. welche Muskeln ihr kräftigen und dehnen wollt. Vielleicht kann ich euch ein paar Übungstipps geben. Dann könnt ihr, in Absprache mit dem Physiotherapeut, testen, ob das für euch geeignet ist.
Muskeltraining an Geräten geht bei mir auch nicht. Das verursacht bei mir auch nur Schmerzen.
Gibt auch schonendere Varianten neben den Geräten. Mit einem Theraband kann man z.B. schon viel anstellen oder man trainiert mit dem eigenen Körpergewicht oder ganz schonend sind auch isometrische Übungen, wo man die Muskeln kräftigt, ohne sie zu bewegen.
Der Black Roll ist mir gar kein Begriff.
Google mal. Soll ganz gut sein so eine Rolle. Nachdem Kleines Mädchen die Blackroll angesprochen hat, ist mir wieder eingefallen, dass ich das Teil schon lange mal bestellen wollte :lol: Habs auch gleich getan.

Gruß
Parvati
Kleines Mädchen
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Re: Erfahrungsaustausch gesucht bei chronischen Schmerzen

Beitrag von Kleines Mädchen »

Herzmuskelentzündung auch noch, gute Besserung und schon dich wirklich ordentlich nicht das es schlimmer wird.
Heute haben wir wieder ganz leichte Übungen gemacht, also wirklich nur anspannen und halten. Jetzt schmerzt der Po wieder mehr, das ist so frustrierend zumal ich weiß wenn der nicht besser wird muss ich nochmal operiert werden, auf das ich keine lust hab.
Immerhin haben wir heute wohl raus gefunden, warum ich einen Tremor haben. In der Op im November lag ich auf der Seite und dafür muss man ja fixiert werden. Die müssen das so blöd angelegt haben, das mein Femoralisnerv gequetscht wurde und nun beleidigt ist. Ich hoffe sehr, das es nur das ist und nichts schlimmeres. Denn der erholt sich wieder mit der Zeit.

Wegen Wasser muss ich mal schaun, brauch wenn noch einen Neoprenanzug dazu. Denn im kalten Wasser krampfen sonst meine Beine immer, hatte eh schon mit meiner Mum überlegt ob wir im Sommer zusammen schwimmen gehen. So wäre der Eintritt dann billiger, weil ich eine Begleitperson frei hab.

Parvat Wade dehn ich selber immer wieder zusätzlich, trau mich selber aber momentan nicht. Denn ich darf nicht Vollbelasten und somit fallen einige Dehnübungen raus und mit Hilfe des Therabandes ist es mir auch zu heikel. Ansonsten muss ich das komplette Bein dehnen und lockern.

Klar es gibt auch Kräftigungsübungen mit dem Theraband, doch selbst mit dem schwächsten Band ist es noch zu stark. Was ich mache, Fuß auf den Peziball und vorsichtig vor und zurück rollen. Das reicht schon vollkommen, zwischen drinnen mal vorsichtig gegen den Peziball drücken. Doch da muss ich schon wieder aufpassen, das es nicht zu viel wird. Beine sind bei mir einfach verdammt empfindlich.
Haben heute isometrische Übungen gemacht und das reicht schon wieder, das Becken meckert.
Parvati84
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Re: Erfahrungsaustausch gesucht bei chronischen Schmerzen

Beitrag von Parvati84 »

Was hast du denn genau für Probleme mit dem Bein? Kommt das vom Rücken? Besteht ein Bandscheibenvorfall? Und was war das für eine OP?

Da ich ja auch Probleme mit den Beinen habe, habe ich natürlich auch ein paar Übungen in petto. Ich muss aber dazu sagen, dass ich keine sichtbaren Schäden an Knochen, Wirbelsäule, Bändern usw. habe, daher kann ich wahrscheinlich auch etwas mehr machen. Bei mir sind es "nur" Verspannungen und Verhärtungen der Muskulatur, wo aber keiner weiß, woher das kommt, außer, dass die Ursache ein Virusinfekt war.

Bei den Beinen ist vor allem der Hüftbeuger und die Beinrückseite wichtig zu dehnen, da gerade diese Bereiche verkümmern, weil der Mensch in der Regel zu viel sitzt. Ich stelle einfach mal ein paar Links und Videos rein. Vielleicht ist ja für den ein oder anderen was dabei. Man kann ja hier nur schwer eine Empfehlung abgeben, da man ja bei vielen Übungen auch auf Vorschäden und Krankheitsbild achten muss. Da muss man dann eben viel austesten und mit sich mit seinem Physiotherapeuten bereden.
http://de.fitness.com/exercises/exercis ... er_page=10
Diese Seite finde ich sehr hilfreich. Einfach bei der Suchfunktion eingeben, welche Körperregion/Muskel man trainieren möchte und schon kommen - ich habe die Beine mal als Beispiel eingegeben - ein paar Seiten voll mit Übungsvorschlägen zur Kräftigung und Dehnung. Bei einigen Übungen sind auch Balancebord, Theraband o.ä. dabei. Bei manchen Übungen kann man diese auch einfach weg lassen.

Bei Youtube gibt es einen Channel, der heißt "Happy and Fit": http://www.youtube.com/user/HappyAndFit
Da gibt es Unterkategorien wie z.B. Yoga, Pilates und Fitness. Die Programme aus Yoga und Pilates sind hier noch mit am schonensten. Die Videos sind da auch nochmal unterteilt in Anfänger, Mittelstufe und Fortgeschrittene. Es sind durchaus viele anspruchsvolle Sachen dabei, die jetzt auch erst mal nicht empfehlen würde, aber es gibt auch recht schonende Programme, z.B.:
- Schulter Nackenbereich
http://www.youtube.com/watch?v=Bip_tgd2 ... BIUW7lY7az
http://www.youtube.com/watch?v=l4Sx2aLJ ... gUN-adZV4q
- Rücken
http://www.youtube.com/watch?v=CIS9uM7i ... Sc-VA9BJ9k
http://www.youtube.com/watch?v=0_Gfs0dL ... Sc-VA9BJ9k
- Beine/ Becken (Dehnung)
http://www.youtube.com/watch?v=Yvcgj0Xp ... AX&index=8
http://www.youtube.com/watch?v=zLmpLdVKkOw

Und wie gesagt, alles nur mit Absprache von Arzt und Therapeuten durchführen :wink:

Wichtig ist, auch, wenn man sich nur dehnt, sich ausreichend aufzuwärmen. Selbst bei der Physiotherapie habe ich festgestellt, dass da gleich mit Dehnen los gelegt wird, ohne, dass die zu beanspruchende Muskulatur vorher ein wenig aufgewärmt wird.
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