manipulierte Zulassungsprüfung / eine begründete Mutmassung

Theoretische Grundlagen, Philosophie, Kritik

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Helmes63
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manipulierte Zulassungsprüfung / eine begründete Mutmassung

Beitrag von Helmes63 »

Sehr geehrte Forenteilnehmer,

... ist es nicht so dass für die Wirksamkeitsfeststellung von alternativen Heilmethoden meist die Fachleute zuständig sind die durch die Schulmedizin intensiv geprägt sind. Das ist meines Erachtens ein wesentlicher Faktor weshalb viele neue innovative Heilungsmethoden kassenärztlich keine angemessene Anerkennung finden. Sollte dies so sein ist mittlerweile die Frage mehr als berechtigt weshalb in dem Fachgremium die diese Zulassungsfrage klärt nicht auch in angemessener Zahl Fachleute aus dem Naturheilbereich vertreten sind ?!
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jaeckel
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Re: manipulierte Zulassungsprüfung / eine begründete Mutmass

Beitrag von jaeckel »

Helmes63 hat geschrieben:... neue innovative Heilungsmethoden...
Der Begriff innovativ m.E. wird in diesem Zusammenhang sinnentstellt verwendet. Esoterische oder übernatürliche Ereignisse sind doch immer spektakulär und bedürfen keiner Innovation.
Alles Gute!

Herzlichen Gruss
Ihr

Dr. med. Achim Jäckel
Klinische Akut- und Notfallmedizin
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Nephrologie
Intensivmedizin, Notfallmedizin, Hypertensiologe (DHL), ABS
Humungus
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Re: manipulierte Zulassungsprüfung / eine begründete Mutmass

Beitrag von Humungus »

Helmes63 hat geschrieben:Das ist meines Erachtens ein wesentlicher Faktor weshalb viele neue innovative Heilungsmethoden kassenärztlich keine angemessene Anerkennung finden. Sollte dies so sein ist mittlerweile die Frage mehr als berechtigt weshalb in dem Fachgremium die diese Zulassungsfrage klärt nicht auch in angemessener Zahl Fachleute aus dem Naturheilbereich vertreten sind ?!
In erster Linie wird ein Medikament durch Wissenschaftler geprüft, es müssen auch keine Ärzte sein, sondern beispielsweise Biochemiker oder Pharmakologen. Aus mir irgendwie (un?)verständlichen Gründen hat bisher noch kein "Alternativmediziner" einen anerkannten Ruf als Wissenschaftler erhalten. Vielleicht, weil sie die Standardmethoden der Wissenschaft, die Doppelblindstudie, das standardisierte Setup, die Validitätsanalyse ablehnen?

Das Argument, die "Schulmediziner" würden alles daransetzen, bessere Ergebnisse zu sabotieren - vielleicht, weil sie bezahlte Pharmasklaven seien - zieht absolut nicht, denn jeder wäre scharf darauf, endlich, endlich ein Alternativpräparat zu präsentieren, das nachgewiesenermaßen wirkt. Im Übrigen wären damit ebenso Milliarden zu verdienen, wie man an dem Umfang des MLM-Marketings erkennen kann.
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Helmes63
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Re: manipulierte Zulassungsprüfung / eine begründete Mutmass

Beitrag von Helmes63 »

Die Wirksamkeit von Naturheilsubstanzen wird doch auch durch eine (Zulassungsstelle auf Bundeseben - Bundesinstitut für Medizinprodukte ?!) überprüft. Dadurch das es sich bei
derartigen Präparanten (StW- pflanzliche Zusatzstoffe) auch um Medikamente handelt dürften eigentlich Pharmakologen die durch die Schulmedizin geprägt sind die Wirksamkeit nicht alleine bewerten. Ich habe den Verdacht dass die Prüfgremien nicht ausgewogen besetzt sind.

b) es hört sich für mich so an dass bei pflanzlichen Zusatzstoffen : Naturheilsubstanzen und chemische in einer Arznei gemischt werden. Ist das so richtig wiedergegeben ?!
Humungus
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Re: manipulierte Zulassungsprüfung / eine begründete Mutmass

Beitrag von Humungus »

Helmes63 hat geschrieben:Dadurch das es sich bei derartigen Präparanten (StW- pflanzliche Zusatzstoffe) auch um Medikamente handelt dürften eigentlich Pharmakologen die durch die Schulmedizin geprägt sind die Wirksamkeit nicht alleine bewerten.
Bei dem Verdacht auf Betrug sind auch immer Zauberkünstler empfehlenswert, weil diese Tricksereien aufdecken können. Die Prüfer, auch wenn sie Schulmediziner wären, machen ihren Job, und einen nachvollziehbaren Job. Man kann also jederzeit beurteilen, ob die Ergebnisse gefälscht sind oder nicht.
Ich habe den Verdacht dass die Prüfgremien nicht ausgewogen besetzt sind.
Meinen Sie, die Gremien sollten paritätisch mit Wissenschaftlern und Schwindlern besetzt werden?
b) es hört sich für mich so an dass bei pflanzlichen Zusatzstoffen : Naturheilsubstanzen und chemische in einer Arznei gemischt werden. Ist das so richtig wiedergegeben ?!
Ich wäre mir bei der Bezeichnung "pflanzliche Zusatzstoffe" nicht einmal sicher, dass sie wirklich von einer Pflanze stammen und nicht chemisch erzeugt wurden. Auf jeden Fall haben die Stoffe Ähnlichkeit mit pflanzlichen Substanzen.
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Re: manipulierte Zulassungsprüfung / eine begründete Mutmass

Beitrag von SubclaviusMaximus »

Was sollen denn "durch die Schulmedizin geprägte" Pharmazeuten sein?

Pharmazeuten nutzen das, was wirkt.
Im Übrigen ist die "Schablone" der meisten heute wirksamen hochpotenten Medikamente bei pflanzlichen oder tierischen (v.a. insektoiden) Giften abgeguckt.

Deswegen beschäftigen einige Firmen auch kleine Teams, die auf der Suche nach neuen Pflanzen und Tierarten sind, die möglicherweise über bis dahin unbekannte hochpotente Gifte verfügen - aus welchen dann alle Arten von Medikamentenwirkstoffen gewonnen werden.
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Adromir
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Re: manipulierte Zulassungsprüfung / eine begründete Mutmass

Beitrag von Adromir »

Helmes63 hat geschrieben:Die Wirksamkeit von Naturheilsubstanzen
Ein typischer und großer Fehler, der immer wieder gemacht wird, wenn von Alternativmedizin gesprochen wird, in dem es mit Naturheilmitteln gleichgesetzt wird.

Ich stelle mal die steile behauptung auf, daß kein seriöser Mediziner, Pharmazeut oder auch sonstiger Wissenschaftler abstreiten würde, daß sich in der Natur wirkungsvolle therapeutische Stoffe finden lassen. Acetylsalicylsäure, Penicillin sind da die berühmtesten Vertreter. Aber auch Methotrexat ist ein guter Vertreter, was man so an Mitteln in der Natur findet.

Im Gegenzug haben aber sehr viele "Alternativmedizinische" Therapien rein gar nichts mit "Natur" zu tun.
Bachblüten, Homöopathie und Schüsslersalze sind so stark verdünnt, daß (zum teil) gar nichts an Wirkstoff enthalten ist. Die Wirkstoffe in der Homöopathie haben z.B. auch nichts mit dem landläufigen Verständnis von Naturheilkunde zu tun. Da wird Kot von Tieren, Handystrahlung, Stücke der Berliner Mauer, Nosoden (grob als Krankheitsabsonderungen wie z.B. Eiter zu klassifizieren) aber auch radioaktive Stoffe oder sogar ihre Strahlung alleine potenziert. In der TCM werden metallische Nadeln den Patienten in den Körper gesteckt und und und.. da fragt man sich: "Was ist daran natürlich? Was hat das mit Natur zu tun?".

Auf der anderen Seite wird die Wissenschaftliche Methode der Erkenntnisgewinnung (im Falle der Medizin die Unterscheidung "wirkt es besser als gar keine oder eine Scheinbehandlung") abgelehnt. Aber nicht mit fachlichen Argumenten, sondern reinen Behauptungen "das ist zu individuell". Wobei der therapeutische Ansatz zeigt, daß wieder nur nach einfachsten Standardrezepten gearbeitet wird. Da hat jemand ne Prellung oder ne Entzündung? Da nehmen wir doch Arnica Cschlagmichtot. Oder es wird an Personen und Individuen praktiziert, an denen die ach so wichtige Anamnese gar nicht möglich ist. An Kleinkindern, bewusstlosen, Tieren. Und auf einmal ist die "individuelle Therapie" gar nicht mehr so individuell..

Die Wissenschaftliche Methodik macht nichts anderes, als die Beobachtungen, die wir als Mensch machen, so gut wie möglich von Wahrnehmungsfehlern (denen wir alle unterliegen) zu befreien und zu systematisieren. Störfaktoren so gut wie möglich auszuschalten und eine Datenlage zu schaffen, die für jeden Nachvollziehbar ist.

Das Medizinverständnis, daß in der Alternativmedizin propagiert wird, ist eins, daß seid Bestehen der Menschheit bis vor ca. 150 Jahren praktiziert wird "Wir geben dem Menschen etwas und schauen, was passiert. Geht es ihm besser, dann schreiben wir es der Therapie zu". Das ist so korrekt wie zu sagen "Vor Sonnenaufgang klingelt mein Wecker, also geht die Sonne auf, weil mein Wecker klingelt"Ein Verständnis, daß der Menschheit in den letzten 50000 Jahren kaum medizinischen Fortschritt gebracht hat und nun schauen wir uns mal an, was für Sprünge die Medizin in den letzten 150 Jahren gemacht hat, seid wir diese Denkweise abgelegt haben...

Die heutige Medizinsystem hat ihre Mängel. Das Versicherungssystem zum Beispiel, daß den Arzt für Zuwendung an den Patienten bestraft. Das manchmal wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen. Das die Medizin nicht für alles ein Heilmittel hat. Aber sie hat uns dennoch in die Situation bringen können, daß viele Krankheiten, die früher ein sicheres Todesurteil waren heute ihren Schrecken verloren haben. Etwas, was viele Alternativmedizinischen Methoden, trotz ihrer teilweise tausendjährigen Traditionen, nicht geschafft haben.
BrightMind
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Re: manipulierte Zulassungsprüfung / eine begründete Mutmass

Beitrag von BrightMind »

Adromir hat geschrieben: Ein Verständnis, daß der Menschheit in den letzten 50000 Jahren kaum medizinischen Fortschritt gebracht hat und nun schauen wir uns mal an, was für Sprünge die Medizin in den letzten 150 Jahren gemacht hat, seid wir diese Denkweise abgelegt haben...
Sehe ich jeden Tag, da um die Ecke ein Altenheim ist. Da werden täglich die Erfolgsgeschichten der modernen Medizin von ihren Angehörigen sabbernd und unverständlich murmelnd um den Block geschoben.
Ein Drama, wenn man heute mit 61 am Herzinfarkt stirbt und eine Erfolgsgeschichte, wenn man endlich mit 89 gehen darf, nachdem man sich 15 Jahre eingekotet hat und sich Liegegeschwüre in der Größe von Melonen finden lassen.

Und bitte mal http://seitseid.de/ besuchen ...
Humungus
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Re: manipulierte Zulassungsprüfung / eine begründete Mutmass

Beitrag von Humungus »

BrightMind ist offensichtlich ein Anhänger der alternativmedizinisch basierten Euthanasie.

Hängen Sie Ihre Aussagen sowohl in das Haus, in dem der 61-Jährige gestorben ist als auch in ein Altenheim. Sie werden dann die Ihrer würdigen Antworten erhalten.
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Re: manipulierte Zulassungsprüfung / eine begründete Mutmass

Beitrag von SubclaviusMaximus »

Ich bezweifle, dass ein solcher Thread hier Sinn ergibt.
Da sind die Anhänger der Ultra-Alternative und dann der Rest.

Mal abgesehen davon sind die Zustände in den Alten- und Pflegeheimen kein Problem der Schulmedizin, sondern des Gesundheitswesens (und zwar in fast jedem Land).
Medizinstudent-Beiträge geben meinen bisherigen oder für den Thread erworbenen Kenntnisstand wieder.
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Re: manipulierte Zulassungsprüfung / eine begründete Mutmass

Beitrag von BrightMind »

Humungus hat geschrieben:BrightMind ist offensichtlich ein Anhänger der alternativmedizinisch basierten Euthanasie.
Jetzt hätte ich mal eine Frage:

Da sie den rechtsradikal konnotierten Begriff "Euthanasie" benutzen, können sie sicher auch erklären, was sie meinen? Ich nehme mal Unwissen an, was den Begriff betrifft; würde aber trotzdem gerne wissen, was sich hinter ihrem Begriff "alternativmedizinisch basierte Euthanasie" verbirgt?
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Re: manipulierte Zulassungsprüfung / eine begründete Mutmass

Beitrag von Humungus »

Ach kuckmal, jetzt wird er wach. Man beachte auch den Stilwechsel!

Vielleicht lesen Sie sich noch einmal Ihren letzten Post durch und überlegen, welchen Eindruck Sie damit erwecken. Sie sind menschenverachtend und generalisierend. Ich habe in einem Heim gearbeitet und kann Ihnen sagen, dass die Menschen dort sehr wohl Freude am Leben haben und dieses nicht "sabbernd und unverständlich murmelnd" fristen - wenigstens teilweise. Sollten sich bei einem bettlägerigen Patienten Dekubiti bilden, ist das ein Problem der Pflege.

Interessant, dass sich in diesem Bereich noch keine Scharlatane der Alternativmedizin finden und Patentrezepte verkaufen wollen. Muss damit zusammenhängen, dass Pflegebedürftige meist wenig Geld haben, aber viel Zuwendung brauchen. Und dass es mit dem Abbrennen von Kerzlein nicht getan ist.

PS: machen Sie sich lieber Sorgen um Ihre eigene Bildung. Der Begriff "Euthanasie" ist schon ein wenig älter als die Nazis.
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Re: manipulierte Zulassungsprüfung / eine begründete Mutmass

Beitrag von BrightMind »

Humungus hat geschrieben: Interessant, dass sich in diesem Bereich noch keine Scharlatane der Alternativmedizin finden und Patentrezepte verkaufen wollen. Muss damit zusammenhängen, dass Pflegebedürftige meist wenig Geld haben, aber viel Zuwendung brauchen.
Da finden sich eher selten Naturmediziner, da diese Einrichtungen meist "Vertragsärzte" haben, die über ihr Revier wachen wie ein Zerberus. Wir haben leider auch solch einen bedauerlichen Fall in der Familie, als ehemaliger Beamter leider auch Privatpatient. Nachdem wir einen harten Kampf um die "Ruhigsteller" gewonnen haben, werden wir jetzt mal die abgerechneten Visiten ins Visier nehmen, die nie statt gefunden haben.

Aber jetzt genug von mir :)
Humungus
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Re: manipulierte Zulassungsprüfung / eine begründete Mutmass

Beitrag von Humungus »

Sie haben eine Wissenslücke, und deshalb wird die Diskussion schief. Immerhin fange ich an, Ihre Motivationen zu verstehen. In Deutschland gilt das Recht der freien Arztwahl, und jeder Bewohner kann jeden beliebigen Arzt anfordern. "Vertragsärzte" sind arme Wichte, die regelmäßig in die Heime gehen und dafür ein Ei und ein Butterbrot kassieren. Da ist nichts zu holen.

Wenn da also mal ein "Auswärtiger" kommt, das wird den Hausarzt nicht stören. Und selbstverständlich kann der "Alternative" mit seinen Globuli, seinen Schröpfköpfen und seinen klugen Worten auch kommen. Nur muss es der Patient halt im Portemonnaie haben. Komisch - solche Leute habe ich im Heim wirklich nie gesehen.
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