ich weiß nicht, ob mir jemand helfen kann, aber mich würde interessieren, ob ich alleine mit meinem Problem bin oder wie andere damit umgehen:
Ich bin so etwas wie ein Hypochonder. Krankheiten faszinieren mich (sonst wäre ich auch nicht hier...), ich habe mal regelmäßig den Pschyrembel gelesen und ich sauge alle medizin. Infos auf wie ein Schwamm. Solche Leute sind ja als Patienten für jeden Arzt der Horror

Früher bin ich so damit umgegangen, dass ich ein wahres Doctor's hopping betrieben habe: Ich bin aus einer Praxis raus und gleich in die nächste, wenn ich mit dem Ergebnis des Arztes nicht zufrieden war. Dummerweise - und das ist das Problem - lag ich mit meiner Skepsis sehr oft richtig: Mein Kind hatte mal eine pseudomembranöse Kolitis nach Antibiotika, und ich habe vier Ärzte abgeklappert, bis uns mal jemand ernst genommen hat. Ich selbst habe ähnliche Erfahrungen mit meinen eigenen Wehwehchen gemacht: sehr viele Arztbesuche, viele davon umsonst, aber eben auch viele, bei denen es sich gezeigt hat, dass meine Hartnäckigkeit wichtig war, z.B. ein angebl. harmloser Leberfleck, der sich als Krebsvorstufe entpuppt hat - dafür musste ich zu fünf (!) Ärzten gehen, bis ich überhaupt mal jemanden gefunden habe, der mich ernst genommen hat.
Irgendwann habe ich die ständigen Arztbesuche eingestellt. Die Wehwehchen habe ich natürlich immer noch, aber ich bin mittlerweile so dermaßen misstrauisch, weil ich sowieso jedem Arzt erstmal unterstelle, seinen Job nicht richtig gut zu machen (das behalte ich natürlich für mich): Zu oft habe ich erlebt, dass nach Schema F gearbeitet wird, zu viele Fehldiagnosen aufgrund von schlampiger Diagnostik haben mich langfristig verunsichert: Wem kann ich überhaupt noch trauen?
Grundsätzlich habe ich das Gefühl, es gibt entweder Ärzte, die mindestens genauso panisch sind wie ich und bei jedem blauen Fleck am besten ein Blutbild machen - oder es gibt Ärzte, die einen nicht ernst nehmen und meinen, man bilde sich alles nur ein: So bin ich einen ganzen Winter von Arzt zu Arzt gerannt, bis mal jemand meinen Husten als hyperreagibles Bronchialsystem diagnostiziert hat. Warum kann das nicht der erste Arzt? Warum bekomme ich wegen des Hustens ein Antibiotikum nach dem anderen, Röntgenuntersuchungen ("falls da was ist, was da nicht hingehört")? Wieso sagen mir drei verschiedene Frauenärzte, was ich bei meinen Brustbeschwerden machen soll, und jeder sagt was anderes? Wieso kann es nicht einmal[/b] so sein, dass sich mehrere Ärzte einig sind, was bei einem bestimmten Beschwerdebild getan werden muss?
Wieso hab ich immer das Gefühl, es gibt die guten Ärzte nur im Internet oder bei irgendwelchen Ratgebersendungen im Fernsehen? Wieso hat man immer das Gefühl, dass jeder Arztbesuch nur noch mehr Unklarheit schafft? Hinzu kommen noch die Ärzte, die gleich bei der Begrüßung das Ultraschallgerät einschalten usw., und man sieht an der Praxiseinrichtung, dass damit der Kredit abbezahlt werden muss
