Hämoglobinwert viel zu niedrig

Moderator: DMF-Team

kaia
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Beitrag von kaia »

Hallo Herrr Tillenburg,

also, es ist nun so, dass der Doc im KH ein internistisches Problem ausschließt.

Nur der Eisenspeicher ist fast leer. Habe heute meine erste Eiseninfusion bekommen, werden noch ein paar Folgen. Als Ursache meinte er, ich würde zu wenig Eisen mit der Nahrung aufnehmen.

Dann ist noch meiin Kaliumwert sehr niedrig, 2,5 mmol/l statt 3,6 - 4,8.

Meine Werte:

Leukozyten 6,21 x1E9/l (4,4 - 11,3)
Erythrozyten 3,9 xE12/l (4,0 - 5,2)
Hämoglobin 7,0 g/dl (12,0 - 16,0)
Hämatokrit 24 % (36 - 45)
MCV 62 fl (80 - 96)
MCH 18 pg (28 - 34)
MCHC 29 g/dl (31 - 37)
Ery-Vert.breite 17,2 % (11,5 - 14,5)
Thrombozyten 414 x1E9/l (150 - 400)

Eisen 3,7 umol/l (9,0 - 30,0)
Transferrin 4,08 g/l (2,00 - 4,00)
Ferritin (neu) 2 ug/l (13 - 150)
Trasnsferrinsättigung 4 % (16 - 45)


Hämastaseologie:
TPZ (Quick) 1123 % (70 - 12)
TPZ (INR) 0,9 (2,0 - 4,5) ---> wofür steht dieser Wert?, was bedeutet das?
APTT 26 sec (< 36)
abgeleitetes Fibrinogen 2,6 g/l (1,8 - 3,5)


Habe dazu noch ein paar Fragen:

1. Mich würde interessieren, wie schnell der Ferrritinwert sich abbbauen kann, wenn z. B. einfach durch die Nahrung kein Eisen mehr zugeführt wird. Wovon das abhängt und überhaupt die Zusammenhänge.
Lässt sich wohl nicht in zwei Sätzen erklären. Können Sie mir eine Seite empfehlen, auf der das für Laien einigermaßen verständlich dargestellt ist? Bin selbst nicht fündig geworden.

2. Wie erklärt sich der große Referenzbereich beim Ferritin von 13 - 150 ug/l. D. h. er kann um den Wert von 137 ug/l schwanken, aber die letzten wenigen 13 ug/l sind dann auf einmal so kritisch?
Was ist, wenn für den einen Menschen die 150 ug/l normal wären, der Wert aber stetig sinkt, und irgendwann bei ner Blutuntersuchung ein Wert von 25 ug/l festgestellt wird. Laut Referenzbereich ok, aber für diesen Menschen schon verdammt neidrig, und kann weiter sinkend sein. Was ja niemand weiß, da die 150 nie gemessen wurden.
(Ist mein Gedankengang verständlich?)
lg kaia
Ralf Tillenburg
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Beitrag von Ralf Tillenburg »

Hallo,

Quick und INR beschreiben das gleiche, nur mit anderen Werten. Der Untershcied ist lediglich, dass der Quickwert sehr vom Labor abhängt, während INR eine Laborunaghängige Größe darstellt, daher besser mit anderen Werten vergleichbar ist. Eigentlich sollte der Quick deswegen nicht mehr benutzt werden.

Eisenspeicher, die gut gefüllt sind, leeren sich nur langsam, und damit sinkt auch das Ferritin nur langsam. Ich würde hier von Wochen bis Monaten sprechen.

Referenzbereiche sind grundsätzlich rein mathematische Konstruktionen, die aus statistischen Beurteilungen entstehen. Deswegen predige ich ja auch immer, dass man nicht so sehr auf Referenzwerte, sondern mehr auf den Patienten schauen sollte. Für mich kann auch schon ein Ferritin von 40 Hinweis auf einen Eisenmangel darstellen, wenn die Beschwerden passen, und früher höhere Werte festgestellt wurden.
Alles Gute
Ralf Tillenburg
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Beitrag von kaia »

Hallo Herr Tillenburg,

danke für die bisherigen Antworten.

Ich habe aber noch eine Frage:

Was könnte passieren, wenn ich keine Eiseninfusionen mehr nehme und nichts gegen den niedrigen Kaliumspiegel unternehmen würde?
lg kaia
Ralf Tillenburg
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Beitrag von Ralf Tillenburg »

Hallo,

ich frage mich, ob Sie jetzt nach niedrigem Kalium oder niedrigem Eisenspiegel fragen.

Letztendlich ist jedoch die Antwort identisch. Beides führt zu erheblichen Gesundheitsstörungen und kann schlimmstenfalls zum Tod führen.
Alles Gute
Ralf Tillenburg
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Beitrag von kaia »

Hallo Herr Tillenburg,

ja, ich meinte zu beiden, wie der Verlauf sein würde.
lg kaia
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Beitrag von Ralf Tillenburg »

Hallo,
Ralf Tillenburg hat geschrieben:Beides führt zu erheblichen Gesundheitsstörungen und kann schlimmstenfalls zum Tod führen.
:wink:
Alles Gute
Ralf Tillenburg
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Beitrag von kaia »

Hallo und danke,

hab noch ne Frage, kann man durch die Infusionen zunehmen?

habe jetzt 2mal 62,5 mg Eisen (weiß die genaue Bezeichnung nicht, gibt es da Unterschiede?) in 250 ml NaCl-Lösung,
am Freitag 2 x 62,5 mg Eisen in 250 ml NaCl-Lösung bekommen.

Hatte die letzten Monate immer ein Gewicht zwischen 47 - 49 kg, jetzt über 50, ohne dass ich mein Essverhalten geändert hat.
Oder wird das eher Zufall sein?
lg kaia
Ralf Tillenburg
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Beitrag von Ralf Tillenburg »

Hallo,

eine Gewichtszunahme ist durch solche Infusionen nicht zu erwarten.
Alles Gute
Ralf Tillenburg
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Beitrag von kaia »

Ich mal wieder :?

Hallo erst mal.

Bin jetzt seit knapp 3 Wochen in der Klinik (Psychiatrie), nach einem Zusammenruchb während der arbeit. :(

Dort sind die Ärzte von meinen Blutwerten gar nicht begeistert, obwohl sie durch die Infusionen schon etwas besser geworden sind. Wurde dann auch von einem externen Internisten untersucht. Und der Stzationsarzt hat mit dem nächsten Klinikum Rücksprache gehalten. es sind sich alleeinig, dass dem weiter auf den grund gegangen werden muss. So schlecht könne mein Essverrhalten gar nicht sein, dass es solche Blutwerte rechtfertigen könne. Sie sind etwas verwundert, dass in der Uniklinik nur Eiseninfusionen gegeben wurden, ohne weitere Diagnostik.

Was mich nur wundert, seit 3 Wochen werden mir fast alle 2 Tage Blut abgenommen, zwei Röhrchen meistens.
Die ursache in der Anämie vermuten sie in einem ständigen Blutverlust.
Aber ist dann die so häufige Blutentnahme nicht kontraproduktiv?

Soll zur Diagnostik stationär ins Klinikum. Bin aber irgendwie ncht ganz shclau draus geworden, was da alles gemacht wird, außere Magen-Darm-Spiegelung?

Was für Untersuchungen sind da angesagt?
lg kaia
Ralf Tillenburg
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Beitrag von Ralf Tillenburg »

Hallo,

naja, ohne Blutabnahmen wird man ja die Fragestellung nicht klären können. Aber die abgenommenen Mengen sind in der Regel so wenig (üblicherweise 20-30 ml = 1 Schnapsglas), dass davon keine Gefahr droht.

Welche Untersuchungen gemacht werden, hängt von den Blutwerten ab.
Alles Gute
Ralf Tillenburg
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Beitrag von kaia »

Oh, das war aber eine fixe Antwort, danke

Ja, das Blut abgenommen werden muss, um es zu untersuchen, ist mir schon klar :wink:
Meine Frage bezog sich auf die Häufigkeit, das macht dann ja ein mehrfaches von 20-30 ml aus.
AAber ich verstehe ihre antwort jetzt so, dass es keine Auswirkungen auf die blutwerte haben kann?

Die genauen Blutwerte weiß ich nicht, die im ersten Posting genannten Werte haben sich etwas verbessert.

vor einer Woche war, glaube ich, der Hämoglobinwert bei 7,7 g/dl
zum Vergleich den im ersten Posting genannten Wert
Hämoglobin 7,0 g/dl (12,0 - 16,0)
lg kaia
Ralf Tillenburg
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Beitrag von Ralf Tillenburg »

Hallo,

das hängt davon ab, ob und wann ich am PC sitze... :wink:

Ein Mensch hat so ca. 1/13 des Körpergewichts als Flüssigkeit in den Blutgefäßen, also das, was wir allgemein als Blut bezeichnen. Gehen wir mal von 70 Kg Körpergewicht aus, sind das immer noch so ca. 5 Liter. Jetzt versuchen Sie mal, einen 5-l-Eimer voll Wasser mit einem Schnapsglas zu leeren, da werden Sie sehen, wie lange das dauert.....

Mit anderen Worten: 5 Blutabnahmen in einer Woche wären dann immer noch weniger als ein Bierglas voll. Und der Körper bildet ja auch nach.

Grundsätzlich mögliche Untersuchungen sind einerseits über das Blut selbst (Ausschluss bestimmter Erkrankungen, wie z. B. Hämolyse = Auflösen der Blutkörperchen....), Ultraschall, aber schließlich auch Spiegelungen zum Ausschluss von Blutungen. Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Möglichkeiten bei speziellen Fragestellungen.
Alles Gute
Ralf Tillenburg
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myolanus
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Re: Hämoglobinwert viel zu niedrig

Beitrag von myolanus »

Hallo liebe Mitmenschen!

Ich bin neu hier und habe diesen Thread über eine Suchmaschine gefunden. Grund dafür war meine derzeitige Problematik. Daher hier kurz zu meiner Person:

Ich bin 37 Jahre jung, männlich und leide seit gut 22 Jahren an einer Myasthenia gravis. Wegen dieser und einer damit verbundenen sehr schlechten Verfassung lebe ich im Heim, kann nicht mehr laufen und muss seit 12 Jahren zur Immunadsorption, einer Art Blutwäsche. Bei dieser Blutwäsche werden Immunglobuline wo der krankmachende Antikörper sitzt herausgefiltert. Es ist eine reine Eigenbluttherapie, es geht weder was an Blutbestandteilen verloren noch werden welche zugesetzt. Ich habe zudem einige Begleiterkrankungen wie z. B. Herzinsuffizienz, eine geringe Niereninsuffizienz, Osteoporose usw. usf.

Nun ist es so, dass ich für die Immunadsorption bereits zwei Cimono-Shunts jeweils am rechten und linken Oberarm hatte. Der rechts ist nach 10 Jahren wegen eines sehr ausgeprägten Aneurismas entfernt und durch Goretex-Imponate zu retten versucht worden. Am linken Arm hat der Shunt einfach nicht gehalten, funktionierte wegen eines verengten Gefäßes im Thorax nie anständig. Deswegen ist dieser immer wieder kollabiert und es wurde versucht diesen mit Hilfe einer Angiographie zu retten. Aber dadurch entzündete sich das alles und er ging nach einer Rettungs-OP dann doch zu. Seitdem habe ich Probleme mit Lymphödemen, erst in der linken Brust, dann in den Beinen. Trotz Therapie mit Medikamenten und so weiter wurde es immer schlimmer. Ich nahm durch das Wasser und auch etwas Frustessen enorm zu, so dass ich mittlerweile an die 180 kg wiege. Ich habe überall, außer in den Armen, Wasseransammlungen. Aber nun zu dem Punkt, der mir echt Sorgen bereitet.

Vor jetzt gut 9 Wochen knackte es im Rücken. Zumindest vom Gefühl. Seitdem hae ich massive Schmerzen. Anfangs war es noch erträglich bis es weitere male knackte. Danach waren die Schmerzen so schlimm, dass ich versuchte Hilfe zu bekommen. Es wurde also ein CT gemacht und multible Frakturen in der BWS und LWS diagnostizier. Ich bekam wegen der Schmerzen ein Opiat welches 30x so potent ist als Morphin (ich hoffe man darf das hier in diesem Zusammenhang nennen). Aber das hilft nur wenig und in Verbindung mit einem peripherwirksamen Schmerzmittel. Mobilisation ist seither nicht mehr möglich. Liege nun gute 9 Wochen im Bett, mit Ausnahme von 5 Tagen. Jetzt kommt das eigentliche. In letzter Zeit sinkt auch mein Hb stätig. Dieser liegt jetzt bei 7,3 g/dl. Letzte Woche noch 7,9 g/dl und die davor 8,3 g/dl. Und das obwohl ich bereits monatelang jede Woche bei der Blutwäsche eine Ampulle (62,5 mg) Eisen i.v. erhalte. Erst vorgestern knackte es erneut im Übergangsbereich von LWS zu BWS. Das schmerzt übelst. Mir macht der immer weiter fallende Hb doch sehr Kopfzerbrechen, vor Allem in Verbindung mit den Schmerzen und immer weiter ansteigenden Wasseransammlungen und Kreislaufproblemen, wenn ich mich flacher als 30 Grad hinlege. Auch bei diesem Hinlegen werden die Beine taub und in Seitenlage fangen diese an zu brennen.

Da die Ärzte in der Klinik auch etwas ratlos sind und ich im Internet schon oft von Blutungen gelesen hatte, wollte ich das hier mal mitteilen. Die Ärzte haben am Blut einen erheblichen Eisenmangel ausgemacht und es muss doch einen Zusammenhang zwischen der Sache mit den Schmerzen und dem Hb und dem Eisenmangel geben. Oder was meinen Sie hier? Haben Sie evtl. Tipps was man noch untersuchen könnte? Es soll ja evtl. noch ein MRT laufen. Da müsste man dann doch sehen ob es vielleicht eine Blutung ist, oder? In jedem Fall soll schon mal die Substitution von Vit. B12 und die Gabe von EKs in Erwägung gezogen werden. Ich wäre Ihnen für ein paar Ratschläge dankbar.

Bester Gruß
myo
kaia
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Re: Hämoglobinwert viel zu niedrig

Beitrag von kaia »

Hallo myolanus,

ich kann dir leider keine Antwort geben, aber vielleicht eröffnest du zu deinem Thema einen eigenen Thread, dann wirst du wahrscheinlich eher eine Antwort bekommen, denn hier in dem alten Thread geht dein Thema wahrscheinlich schnell unter, zumal es ein ganz anderes ist.
lg kaia
myolanus
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Re: Hämoglobinwert viel zu niedrig

Beitrag von myolanus »

Danke Kaia,

im Grunde ist es schon die selbe Fragestellung. Deswegen hatte ich mich hier mal reingeschrieben. Vielleicht ist meine Formulierung nicht ganz so toll gewählt, dass man dieses erkennt.

Aber wenn es stört, dass ich hier schreibe, mache ich einen neuen Thread auf. Trotzdem danke für die gut gemeinte Antwort.

LG
myo
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