Asthmaanfall und Rettungsdienst

Moderator: DMF-Team

Anke71
Topicstarter
Interessierter
Beiträge: 5
Registriert: 03.01.09, 20:53

Asthmaanfall und Rettungsdienst

Beitrag von Anke71 »

Hallo,

ich bis 37 Jahre alt und habe Asthma (Stufe4) und leider öfters mal einen Anfall. Oft bekomme ich ihn mit Sultanol Spray, Berodual Respimat Spray, Bronchoparat, Cortison Tabletten wieder hin, doch leider nicht immer.
Seit meinem Umzug wohne ich nun 14 km von meinem Hausarzt entfernt, das nächste Krankenhaus ist ca. 11 km weit weg. Momentan fahre ich immer irgendwie selber mit schwerem Anfall zu meinem Hausarzt (meist 1 mal in 14 Tagen). Da ich alleine nur einen Führerschein besitze, kann mich mein Partner auch nicht fahren. Ich komme dann mit meinen Medikamenten nicht mehr klar und nichts hilft und bringt Erleichterung. Reden ist dann auch nicht mehr möglich.
Ich traue mich nicht dann den Rettungsdienst anzurufen. Ich denke halt, es ist ja in 1-2 Stunden dann wieder alles meist ok. Mein Hausarzt sagt, dass ich nicht fahren soll, der Zustand sei sehr kritisch. Er bemüht sich sehr, doch ich habe einfach Hemmungen für mich den Rettungsdienst zu rufen. Bei meinem Hausarzt bekomme ich erst mal Sauerstoff, da die Konzentration meist bei 75% ist, dann eine Venenzugang mit Infusion, Cortison 400 mg, und Theophillin. Dazu noch Sultanol Spray. Nach 2 Stunden fahre ich dann wieder heim.
Was passiert, wenn ich den Rettungsdienst und den Nortarzt rufe. Muss ich dann immer mit ins Krankenhaus? Oder wie läuft das ab? Ich wohne in einem kleinen Dorf und bin doch dann Dorfgespräch. Ich schäme mich für meinen Zustand und der ständigen Hilfsbedürftigkeit. Möchte ein so normales Leben wie möglich führen. Habe noch zwei Kinder, sie machen sich so schon so viele Sorgen und wenn dann jedesmal der rettungsdienst kommt, dann ja noch mehr.Doch ich habe Angst, auch die Angst einmal nicht beim Arzt anzukommen. Zurück bin ich dann auch schon mal mit dem Taxi gefahren, weil ich einfach zu erschöpft war um selber zu fahren.
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Anke
Izzy
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 263
Registriert: 15.07.07, 19:45
Wohnort: Duisburg

Beitrag von Izzy »

Asthma ist defintiv keine Kleinigkeit oder auf die leichte Schulter zu nehmende Krankheit. Und mit sicherheit wird keiner der im Rettungsdienst arbeitet oder sonst irgendwie mit Notfallmedizin zu tun hat Sie "sitzen" lassen wenn Sie wieder einen Asthmaanfall haben. Das ist defintiv ein Notfall!
Ob Sie jedesmal ins Krankenhaus gebracht werden entscheidet die Situation. Wenn der Notarzt - der bei so einem Krankheitsbild grundsätzlich alamiert wird - sie ambulant behandeln kann und es sich ergibt dass sie danach wieder stabil und nicht mehr bedroht sind, kann es auch gut sein dass sie nicht ins KrHs müssen. Aber dies ist wie erwähnt Situationsabhängig.

Und der Punkt mit dem "Dorfgespräch": Das sollte Ihnen egal sein, zum einen kann keiner was für seine Krankheiten - würden Sie sich für Diabetes schämen? Und zum anderen kann es nicht besser werden wenn Sie das Asthma abtun. Sie werden erst dann ein halbwegs normales Leben führen können wenn Sie sich mit der Krankheit gründlich auseinandersetzen und nicht verstecken. Dazu gehört auch im Ernstfall den Rettungsdienst zu rufen, und ggf. einen längeren Weg von einem Facharzt zum nächsten anzutreten bis Sie so mit Ihrer Krankheit leben können dass es Sie eben nicht mehr beeinträchtig.

Übrigens: Das Autofahren während eines Asthmaanfalls ist mindestens grob fahrlässig, unter Umständen vielleicht sogar ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr; das müsste ein Jurist beurteilen. Jedenfalls würde Ihre Versicherung bei einem Unfall nicht zahlen und rechtliche Konsequenzen würden ebenfalls auf Sie warten.

Fazit: Haben Sie keine Hemmungen, wenn Sie wieder einen Anfall erleiden und rufen Sie sofort den Rettungsdienst - bzw. lassen Sie rufen wenn Sie selber nicht mehr sprechen können.
Hier ist das Internet zu Ende. Bitte Alt+F4 drücken.
Anke71
Topicstarter
Interessierter
Beiträge: 5
Registriert: 03.01.09, 20:53

Beitrag von Anke71 »

Vielen Dank für Ihre Antwort.
ich habe mich schon mehr als genug mit der Krankheit auseinandergesetzt, doch sie schrenkt einfach massiv ein.
Immer die Angst, eine Belastung zu wagen (Radtour mit den Kindern, Schlitten fahren usw.) und dann zum Notfall zu werden ist nicht einfach. Die Kinder wollen doch auch mal was unternehmen...

Warscheinlich sehe ich die Notfälle wirklich zu harmlos. Eben, weil es ja nach den richtigen Medis usw beim Doc recht schnell wieder ok ist. Selten kam es ja auch schon vor, dass es deutlich besser war, bis ich beim Arzt war. Wenn ich dann den Rettungsdienst umsonst gefufen hätte?
Ich denke halt, dass es wichtigere Notfälle gibt als mich. Hier auf dem Land gibt es ja nicht so viele Rettungsdienste.

Aber ich glaube, Sie haben mir etwas Mut gemacht nächstes mal den Notruf zu tätigen. Vielleicht kann ich da ja auch schon vorher anrufen und meine Adresse und alles mitteilen. Das wenn ich kaum noch reden kann, nichts falsch verstanden wird. Dann reicht es vielleicht, wenn ich nur den Namen sage.
Ich wünschte es gäbe andere Möglichkeiten.
Auf jeden Fall herzlichen Dank und viele Grüsse
Anke
LineofFire
DMF-Mitglied
Beiträge: 44
Registriert: 20.05.07, 21:34
Kontaktdaten:

Beitrag von LineofFire »

Wenn ich statt all den sinnlosen Notfällen nur noch Asthmapatienten mit (berechtigten!!) Angstzuständen fahre, bin ich eigentlich froh ;)
Wenn ich dann den Rettungsdienst umsonst gefufen hätte?
Besser einmal unnötig zuviel, als einmal schadhaft zuwenig!
Izzy
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 263
Registriert: 15.07.07, 19:45
Wohnort: Duisburg

Beitrag von Izzy »

Eben @ lineoffire: ich fahre auch lieber 10 mal zu einem Asthmatiker der uns mit "es geht schon wieder besser" an derTür gegrüßt als einen einzigen Tippelbruder der morgens um 10 Uhr schon voll wie 20 Panzer den Rettungsdienst mit einem Taxiunternehmen verwechselt, transportieren zu müssen...

@ Anke71: Es ist egal ob Sie im ländlichen Gebiet wohnen oder nicht. Der Rettungsdienst ist genau für solche Notfälle wie Sie ihn während eines Anfalls darstellen da!
Das Sie der zuständigen Leitstelle Ihre Adresse hinterlegen wollen ist nicht unbedingt verkehrt. Zwar verfügen alle Leitstellen über die Möglichkeit über die Rufnummer die Adresse zu vermitteln, aber wenn Sie nicht mehr die Art des Notfalls schildern können geht ggf. wertvolle Zeit verloren. Setzen Sie sich am besten mit der für Ihren Kreis zuständige Leitstelle in Verbindung, die werden Ihnen am besten sagen können ob Sie mit diesen Daten dann tatsächlich auch schneller Hilfe schicken können.
Hier ist das Internet zu Ende. Bitte Alt+F4 drücken.
Anke71
Topicstarter
Interessierter
Beiträge: 5
Registriert: 03.01.09, 20:53

Beitrag von Anke71 »

Nochmals vielen herzlichen Dank.
Hmm, ist schon ein komisches Gefühl für sich etwas in Anspruch zu nehmen, so das andere Menschen sich um einen kümmern.
Für mich auch nicht so begreiflich, wie manche Personen sich verhalten und wie sie sagen den Rettungsdienst als "Taxiunternehmen" missbrauchen.

Ich hoffe auf jeden Fall, dass ich die nächsten Tage keine Hilfe in Anspruch nehmen brauche. Doch bei den Aussentemperaturen (bis -12 Grad) ist der nächste Anfall schon fast greifbar.
Ich werde versuchen meinen Mut zusammen zu nehmen und dann den Notruf zu tätigen, wenn es nicht anders geht.

Ich denke mal positiv und bedanke mich.
Liebe Grüsse
Anke
Pohli91
noch neu hier
Beiträge: 1
Registriert: 06.01.09, 05:35
Wohnort: senden westfalen

Beitrag von Pohli91 »

@ Anke71 ich bin zwar grade erst neu im rettungsdienst mache grade meine Rettungshelfer ausbildung und bin 17 jahre alt wen ich zu einem einsatz gerufen werde und mir der patient sagt mir gehts es wieder besser dan bin ich froh das er es mir sagt grade asmah ist ein notfall hier sollte man den rettungsdienst rufen wen man es selbst nicht unter kontrolle bekommt bei uns im kreis ist es so das die kinder die dan vielleicht schokirt sind ein kuscheltier vom rettungsdienst bekommen damit sie nicht so eine angst haben und das dorf gespräch ich glaube nicht das es so schlimm sein wird ich selbst wohne in einem dorf wo wirklich jeder jeden kennt und die auf dem rettungswagen haben schweigepflicht sie dürfen nichts erzählen.
man sollte sich auch nicht für seine krankheit schämen!

Keiner wird es dir übel nehmen wen du die 112 wählst und die kommen und du stehst da und sagst mir geht es besser ganz im gegenteil die sind dan froh das es dir besser geht auch wen sie öfter am tag zu dir gerufen werden ist es immer ein notfall und garantiert keine verschwändung.

trau dich einfach beim nächstenmal den rettungsdienst zu rufen
Erik Eichhorn
DMF-Moderator
Beiträge: 1343
Registriert: 15.09.04, 17:01
Wohnort: Hansestadt Greifswald
Kontaktdaten:

Beitrag von Erik Eichhorn »

@pohli91

Herzlich Willkommen auf Rett-Med, dem FACHForum für Rettungsdienst und Notfallmedizin.

Eine kleine Anmerkung aus der Redaktion: Da sich Rett-Med als Fachforum versteht, halte ich es für erforderlich, dass Sie beim Verfassen Ihrer Beiträge auf ein Mindestmaß an Rechtschreibung und Grammatik achten. Dazu gehört im Allgemeinen das Benutzen der Groß- und Kleinschreibung, das Setzen von Satzzeichen und das Korrekturlesen auf Tipp-/Rechtschreibfehler vor dem Absenden Ihres Beitrages.

Ich habe fünf Anläufe gebraucht um den Sinn Ihrers Monstersatzes zu entwirren.

Gruß aus der Redaktion,
Erik Eichhorn
Rett-Med
DMF-Moderator im Forum Rettungsdienst und präklinische Notfallmedizin
fa7x110
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 475
Registriert: 06.07.05, 20:31
Wohnort: England, Newcastle

Beitrag von fa7x110 »

Hallo Anke,

ich kann ihre Abneigung einer Krankenhauseinweisung gegenüber verstehen. Die meisten Patienten mit einer chronischen Erkrankung die sich entweder kurzzeitig verschlimmert oder Patienten mit Anfallsleiden äußern fast immer den Wunsch zu Hause zu bleiben. Das Problem das ich sehe ist das der Rettungsdienst nicht 2 Stunden bei ihnen bleiben kann um den Verlauf der behandlung abzuwarten. ich verfahre bei solchen Krankheistbildern wie einem Asthmaanfall oder zB einem Patienten mit Diabetis der stark unterzuckert ist meist nach dem gleichen Schema.
In ihrem Fall den ihnen schon bekannten Sauerstoff in Verbindung mit einem Vernebler um ihnen ihre Bekannten Medikamente zukokmen zu lassen, das kennen sie ja von der Heimanwendung, das Cortison ist ihnen ja ebenfalls bekannt. Es ist regional unterschiedlich was der sie Behandelnde einsetzen wird, ich verwende Salbutamol und in schweren Fällen auch Ipratropium. Sollte sich der Anfall damit beherschen lassen und dazu führen das sie sich nach 10 Minuten wieder sicher fühlen und die Auskulation ihrer Lunge eine deutliche Besserung der Spastik zeigt hätte ich persönlich wenn sie darauf bestehen keine Einwände sie zu Hause zu lassen. Sollte eine Gabe von Adrenalin notwendig sein um ihre Atmung zu stabilisieren würde ich auf eine Fahrt ins Krankenhaus bestehen und jedes Mittel ausschöpfen sie zu überzeugen. das gleiche gilt wenn sich durch Einsatz der vernebelten Medikamente keine deutliche Besserung einstellt.
Stellen sie sich vor sie beginnen die Fahrt zu ihrem Hausarzt und auf halber Strecke mitten im Nirgendwo versagt ihre Atmung, sie halten an, wollen per Handy um Hilfe rufen aber sie haben nicht genug Luft zum Sprechen. Ich will ihnen keine Angst machen aber sie begeben sich auf dieser Fart in Lebensgefahr. Der Rettungsdienst ist für Menschen wie sie da und jeder Retter wird sie zu jeder Tages- und Nachtzeit erste nehmen und sie niemals als Bürde auffassen.
mfg Marcus
Anke71
Topicstarter
Interessierter
Beiträge: 5
Registriert: 03.01.09, 20:53

Beitrag von Anke71 »

Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.

Bis jetzt hatte ich die letzte Woche Glück und habe die letzten Anfälle selber wieder in Griff bekommen. Doch gerade heute bin ich sehr am kämpfen.
Ich weiss auch nicht, warum so eine Angst vor dem KH, die Angst dort bleiben zu müssen. Es ist weniger wegen mir, viel mehr die Sorge um die Kinder.

Chronisch Krank sein ist nicht einfach, ich möchte eben so gut es geht alleine zurecht kommen. Dann einsehen zu müssen, dass ich es wieder einmal nicht geschafft hatbe belastet mich halt sehr.
Sultanol hilft seit paar Tagen leider überhaupt nicht mehr, Cortison i.V. braucht recht lange (ca. 20 min). Meist geht es 30 min-1 Stunde, bis es dann endlich besser wird. Nach ca. 1,5-2 Stunden bin ich dann wieder heim gefahren. Adrenalin habe ich, glaube ich zumindest, noch nie bekommen.

Genau so eine Gegend ist das hier, irgendwo im Nirgendwo... 5 km bis zum nächsten Ort, nur Wald und Feld. Und genau davor habe ich ja auch Angst, irgendwo zu stehen, es geht nichts mehr, keine Luft zum Sprechen und das Handy hat eh keinen Empfang. Ein Lebensgefährte der vor Sorge daneben durchdreht und ich ihn beruhigen muss und alle Autos fahren vorbei...

Ich hatte ja schon oft am Abend oder am Wochenende den Diensthabenden Arzt gerufen, der dann zum Hausbesuch kam (einer der "Landärzte" hier hat immer Nachtbereitschaft).
Doch oft brachten gerade diese Ärzte, die einen ja doch etwas beruhigen sollten, eine massive Pankikstimmung mit, so dass ich sie beruhgen musste, dass das doch alles nicht so schlimm wäre... Keine schöne Erfahrung. Auch fand ich diese Aufregung und "nicht genau wissen was zu tun ist" nicht so wirklich gut. Daher habe ich diese Anrufe bei den Notdiensten nicht mehr gemacht. Mein HA kennt mich sehr gut und weiss genau was zu tun ist. Daher habe ich den Weg zu ihm auf mich genommen.

Ich sehe aber ein und kenne auch den Ernst der Lage, dass es so eben nicht mehr gehen kann, dass ich alleine fahre und ich den Rettungsdienst dann rufen muss.
Ich hatte halt Bedenken, doch die haben sie mir ja alle genommen.
Vielen Dank
Anke
Anke71
Topicstarter
Interessierter
Beiträge: 5
Registriert: 03.01.09, 20:53

Beitrag von Anke71 »

Nochmal schnell eine Rückmeldung...

Ich war heute auf einer Veranstaltung. Um dort hin zu kommen, musste man 600 m steil einen Berg hoch laufen. Ich nahm schon vorher reichlich Medis um diese Belastung duchzuhalten. Denn ich wollte dort hin.
Doch als wir dann oben waren, ging nicht´s mehr. Konnte mich kaum noch jemanden verständlich machen. Mein Spray bracht nichts mehr. Dann sah ich den Rettungswagen, der dort Dienst hatte und ging dort hin. Sie verstanden sehr schnell ohne meine Worte und versorgten mich gut. Der Notarzt war sehr ruhig und freundlich, auch die 2 vom Rettungsdienst. Keine Hekig, kein Stress. Ich bekam O2 mit einem Medikament zum inhalieren, dann Cortison und irgendwas anderes noch plus Infusion. Hab nicht gefragt, war einfach nur froh, dass was passiert.
Da der RTW dort beim Fest stationiert war und allle ja auf weitere Einsätze warteten, brauchte ich nicht in Krankenhaus und konnte nach fast 2 Stunden wieder "entlassen" werden.
Dort ist mir bewust geworden, wie kritisch mein Zustand war und wie dringlich die Versorgung war.
Ich wäre absolut nicht mehr im Stande gewesen selber Auto zu fahren, bzw. irgendwie zum Auto zu kommen. Es war großes Glück, das dort ein Rettungswagen und sogar ein Notarzt vor Ort waren. Jede Minute des Wartens wäre zu lange gewesen.
Ich hatte seit langem leider mal wieder das Gefühl sterben zu müssen.
Nun bin ich eine Erfahrung reicher--> Die Menschen vom Rettungsdienst sind klasse und Angst braucht ich wirklich keine zu haben.
Leider war das auch wieder ein negativ Tag--> der Notfall ist überall und ich muss ständig damit leben, wenn ich nicht daran sterben will...

Vielen Dank, dass es Euch gibt. Mit Eurer Unterstützung habe ich nun den Mut gefunden, mich an Menschen zu wenden, die mir helfen... Danke
Viele Grüsse
Anke
blackylein
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 537
Registriert: 27.01.07, 13:57
Wohnort: Schwarzwald

Beitrag von blackylein »

Es freut mich, daß du mit unseren Kollegen so eine gute Erfahrung gemacht hast, auch wenn der Anlass dazu alles andere wie erfreulich war.
Cokie
Interessierter
Beiträge: 5
Registriert: 22.12.13, 14:19

Re: Asthmaanfall und Rettungsdienst

Beitrag von Cokie »

Wow,
ich bin neu hier und überrascht, welche Erfahrungen im Fall eines Notfalles gemacht wurden. Ich (33) habe seit der Kindheit Asthma, was vor allem durch die bestehende Fructose- und Histaminintoleranz verschlimmert wird. Stress, Nebel, Nässe und Pollen geben dann noch den Rest..

Nun ja, ich möchte mal mein Erlebnis berichten, dass ich am 19.10.13 mit dem Ärztlichen Notdienst im Lahn- Dill- Kreis hatte:
Ich hatte in der Nacht von Freitag auf Samstag um 02:00 Uhr plötzlich Unterbauchkrämpfe und Herzrasen (bekannte Zeichen für einen kommenden "großen" Anfall). Nun denn, nachdem ich auf der Toilette war, war es dann so weit, noch schlimmeres Herzrasen zum Zerspringen und Asthmaanfall innerhalb von Sekunden. Salbutamol, Allergospasmin und Foster habe ich mir in meiner Not in wildem Mix zugeführt. Als es nicht half, rief meine Mutter die 112. Zum Glück war ich an diesem WE bei meinen Eltern, normalerweise wohne ich allein.. Der Herr am Telefon teilte direkt mit, dass er nicht glaube, dass ein Arzt komme, wenn ich noch sprechen könne und stellte es so dar, dass es doch auch unangenehm sei, vom RTW mit Blaulicht angeholt zu werden aus einem Dorf...Dann verband er meine Mutter mit dem diensthabenden Notarzt. Dieser erzählte ihr dasselbe. Ich nahm dann den Hörer in die Hand und versuchte mich keuchend mit dieser Person auseinanderzusetzen. Auch mir sagt er: "Ich habe nicht den Eindruck, dass Sie ersticken." Dann wollte er wissen, was ich genommen habe und meinte, ich solle noch Theophyllin versuchen. Falls es nicht besser werde, solle ich nochmal anrufen! Ich hatte dann noch eine Stunde grausame Luftnot, Herzrasen und Krämpfe, nicht wissend, ob ich überlebe oder nicht. Ich möchte noch erwähnen, dass auch das Herzrasen, die HI und die Krämpfe geschildert wurden!
Daraufhin ging ich am Montag zu meiner Hausärztin, welche die Nachwirkungen noch hören konnte und mich krankschrieb. Auch sie hielt das Verhalten des Arztes für unverantwortlich und legte mir nahe, mich an den Obmann zu wenden.
Dies tat ich dann auch. Der damalige Notarzt behauptete dem Obmann gegenüber, dass er schon mehrmals versucht habe mich zu erreichen um die Sache aufzuklären, was nachweislich nicht stimmt!!!!!! Bis heute habe ich keine Nachricht erhalten. Ich befürchte, dass ich beim nächsten Anfall sterben muss, wenn der Arzt wieder Bereitschaft hat!
So, das ist meine Erfahrung gewesen.
Izzy
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 263
Registriert: 15.07.07, 19:45
Wohnort: Duisburg

Re: Asthmaanfall und Rettungsdienst

Beitrag von Izzy »

Das ist in der Tat nicht nur ungewöhnlich sondern auch gesetzeswidrig.

Notfallmeldung Luftnot bzw Atemnot ist eine Glasklare Notarztindikation! Dass im ländlichen schonmal der RTW deutlich vorm Doc da ist, liegt nunmal an den Besonderheiten der Landrettung, aber normalerweise wird beides gleichzeitig alamiert.

Im Zweifelsfall würde ich hier den juristischen Weg beschreiten, denn die Telefonate mit der Leitstelle MÜSSEN archiviert werden. Hierrüber ließe sich auch nachweisen was und wie gemeldet wurde und wie die Reaktion des Leitstellen Personals ausgefallen ist.
Hier ist das Internet zu Ende. Bitte Alt+F4 drücken.
Cokie
Interessierter
Beiträge: 5
Registriert: 22.12.13, 14:19

Re: Asthmaanfall und Rettungsdienst

Beitrag von Cokie »

Vielen Dank für die Antwort.

Ja, der Obmann schrieb mir, dass er sich die Bänder anhören wird und sich dann mit mir in Verbindung setzt..Tja, er hat sich von dem diensthabenden Arzt anscheinend auf die Schippe nehmen lassen, welcher wie erwähnt behauptete, dass er mich mehrmals kontaktiert habe ohne Erfolg. Und ja, ich werde weitere Schritte einleiten.
Antworten Thema auf Facebook veröffentlichen Thema auf Facebook veröffentlichen