Endlich wird die Pflege entlastet!

AnInt.de: Offenes Forum für allgemeine Anfragen, Austausch und Diskussionen zum Thema Anästhesie- und Intensivpflege bei Erwachsenen und Kindern.

Moderator: DMF-Team

Gunnar Piltz
Topicstarter
DMF-Moderator
Beiträge: 1766
Registriert: 17.09.04, 01:31
Wohnort: Schleswig-Holstein
Kontaktdaten:

Endlich wird die Pflege entlastet!

Beitrag von Gunnar Piltz »

Endlich wird die Pflege entlastet

„Die Botschaft von 185.000 Unterzeichnern der Kampagne ‚Uns reicht`s’ (www.pflege-uns-reichts.de) scheint angekommen: Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt nimmt den Notruf der Pflegekräfte ernst und wird konkret.“, sagt Johanna Knüppel, Sprecherin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) zur Ankündigung der Ministerin, in den kommenden drei Jahren 21.000 zusätzliche Pflegekräfte für die Kliniken zu finanzieren. „Jetzt müssen umgehend die Arbeitsbedingungen für Pflegefachkräfte in den Krankenhäusern verbessert werden, damit nicht noch mehr von ihnen erschöpft, ausgebrannt und resigniert ihren Arbeitsplatz und häufig auch den Beruf verlassen. Wir brauchen sie dringend, in vielen Regionen können freie Stellen schon nicht mehr besetzt werden. Die geplante Entlastung muss zweckgebunden, gezielt und schnell bei den Pflegenden ankommen.“

Am 5. Juni 2008 hatten Vertreter des DBfK und von ver.di der Ministerin das Ergebnis ihrer gemeinsamen Unterschriftenkampagne gegen Personalabbau und unzumutbare Arbeitsbedingungen in der Pflege übergeben. Die Aktion war auf breite Unterstützung der Bevölkerung gestoßen und hatte die Folgen des Pflegepersonalabbaus klar benannt: die Pflege in Deutschland kollabiert, die Sicherheit von Patienten ist höchst gefährdet, Versorgungsmängel treten immer deutlicher zutage. Immer mehr Pflegekräfte halten den immensen Druck und die dramatisch gestiegenen Belastungen nicht mehr aus, werden krank oder ziehen sich frustriert zurück. Pflegeschülerinnen und –schüler erleben die große Diskrepanz zwischen Anspruch und Alltagsrealität ihres „Traumberufs“ und steigen aus. Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für eine Ausbildung im Pflegeberuf.

Vor dem Hintergrund steigenden Bedarfs an professioneller Pflege einerseits und sinkenden Bewerberzahlen durch geburtenschwache Jahrgänge andererseits zählt die Verlängerung der Verweildauer im Pflegeberuf zu den wichtigsten Maßnahmen gegen den Pflegenotstand. Um das zu erreichen, müssen die Arbeitsbedingungen verbessert, wirksame Anreize wie z.B. eine angemessene Vergütung geschaffen, Gesundheitsförderung etabliert und die Attraktivität des Berufs erhöht werden. Die jetzt angekündigte Entlastung durch 21.000 zusätzliche Pflegekräfte in den Kliniken ist dafür ein gutes und wichtiges Signal.

Weitere Informationen:

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V.
Salzufer 6, 10587 Berlin
Tel.: 030-2191570 Fax: 030-21915777
Mail: dbfk[at]dbfk.de
www.dbfk.de
www.pflege-uns-reichts.de

Quelle: Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK)

_______________________________________________________________________
Anmerkung der Redaktion:

Weitere Meldungen zu diesem Thema

DBfK warnt vor Folgen des Pflegenotstands (18.06.2008)
KMA-TV: Politik für Pflegekräfte (15.06.2008)
Aktion "Uns reicht's" erfolgreich abgeschlossen (06.06.2008)
_______________________________________________________________________
Gunnar Piltz
Topicstarter
DMF-Moderator
Beiträge: 1766
Registriert: 17.09.04, 01:31
Wohnort: Schleswig-Holstein
Kontaktdaten:

Beitrag von Gunnar Piltz »

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

glauben Sie daran, dass sich durch ein solches Maßnahmenpaket irgendetwas am Pflegenotstand in deutschen Kliniken ändern lässt? In Deutschland gibt es derzeitig etwa 2.100 Krankenhäusern und etwas mehr als eine halbe Million Krankenhausbetten. Rund 17 Millionen Patienten werden jährlich in deutschen Krankenhäusern behandelt.

Anhand dieser Zahlen lässt sich meines Erachtens sehr gut abschätzen, wie sich eine Aufstockung von 21.000 zusätzlichen Pflegestellen über einen Zeitraum von 3 Jahren, auswirken wird. Ein Tropfen auf den heißen Stein und dennoch ein Schritt in die richtige Richtung.

Herzliche Grüße
Gunnar Piltz
DMF-Moderator
Antworten Thema auf Facebook veröffentlichen Thema auf Facebook veröffentlichen