CPPS und ich kann einfach nicht mehr

Chronische Beckenbodenschmerzen, Urogenitalsyndrom- Beckenbodenmyalgie, Prostatitis

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Aulonacara
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Re: CPPS und ich kann einfach nicht mehr

Beitrag von Aulonacara »

sidius28 hat geschrieben: 14.01.20, 09:47 Hallo zusammen und ein frohen neues Jahr!
Ich wollte mich mal wieder zu Wort melden. Nun in letzter Zeit kämpfe ich wieder vermehrt mit meinem Magen (Magendruck und Völlegefühle) die Besorgnis ist groß und mein Kopf sucht daher ständig nach einer Ursache, wo weiterhin die 3 Tropfen im Vordergrund stehen. Das Becken ist aber seither in den Hintergrund gerückt das merkte ich daran, dass ich fast täglich Sex hatte und es mir relativ egal war. Klar, kam mal eine kurze Phase der Beobachtung und Besorgnis aber kein Vergleich zu noch vor paar Wochen. Auch die Angst ungeschützt mit meiner Freundin zu schlafen ist zurückgegangen. Sitzen ist weiterhin ein deutlicher Schmerzbeschleuniger bzw. Auslöser. Aber wenn man das gelassener nehmen kann ist es zwar da, aber nicht so schlimm.

Dafür die Besorgnis und die Beschwerden im Magenbereich und das zeigt mir das mein Kopf wohl einfach was benötigt wo er sich drauf einlassen kann, denn alleine der Stress 3 oder 4 Tropfen Amitryptelin nehmen oder nicht nehmen versetzt mich in Aufregung, Besorgnis und löst einfach Stress aus!

Die Therapie hatte ja erst angefangen und ich bin guter Dinge denn etwas besser ist ja schon
Also ehrlich gesagt kann ich dir nicht mehr ganz folgen!

Warum löst die Frage ob du nun 3 oder 4 Tropfen Amitriptylin nehmen oder nicht nehmen sollst dich „in Aufregung, Besorgnis und löst einfach Stress aus“ ?

Also ich kann verstehen, dass man aufgrund ständiger Schmerzen hoffnungslos wird und verzweifelt, aber sich total verrückt zu machen wegen Magendruck oder ob man jetzt ein Medikament was Millionen Menschen täglich nehmen nimmt oder nicht nimmt erscheint mir total sinnlos.

Was machst du wenn du irgendwann erfährst dass Du bald sterben wirst?

Das steht uns übrigens irgendwann allen bevor 😉.

Jetzt kann man sich das ganze Leben verrückt machen oder einfach sein Leben leben - das bleibt jedem selbst überlassen.
sidius28
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Re: CPPS und ich kann einfach nicht mehr

Beitrag von sidius28 »

Nun weil ich das Gefühl habe das ich seit der Einnahme Magenprobleme habe aber es mir im Beckenbereich mit den Tropfen bessergeht. 3 habe ich verschrieben bekommen hatte aber mal auf 4 erhöht und bildete mir ein das das noch besser hilft. Das kann aber auch alles Einbildung sein, kann aber auch nicht, und das ist mein Problem.
Aulonacara
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Re: CPPS und ich kann einfach nicht mehr

Beitrag von Aulonacara »

Es haben Dir ja schon mehrere User geschrieben, dass diese Dosis eigentlich eine homöopathische Dosis ist.
Von daher ist es möglich dass es sich bei jeglicher Wirkung und Nebenwirkung eher um einen Placebo Effekt handelt.

Auf der anderen Seite haben fast alle Medikamente sofern sie Wirkung haben, sich dann auch Nebenwirkungen haben.

Ich habe 100 mg Amitriptylin genommen und hatte - neben der beabsichtigten Wirkung - auch diverse Nebenwirkungen, allerdings nicht mit dem Magen.

Nach meiner Meinung sind deine unverhältnismäßigen Ängste und Befürchtungen, die nichts mit der konkreten Lebenssituation zu tun haben, Ausdruck einer Angst - und / oder Panikstörung, ggf. GAS (generalisierte Angststörung).
Da wären dann andere Psychopharmaka indiziert z.B. Venlafaxin (Goldstandard) um verbunden mit einer kognitiven Verhaltenstherapie nachhaltig aus dem Angstkreislauf auszubrechen. Diese Medikamente haben natürlich auch wieder Nebenwirkungen, die man - wenn man sich auf die Therapie einlässt - in Kauf nehmen muss.
Und dann muss man die Grübelei und das permanente mit sich selbst beschäftigen bleiben lassen. Das ist dann auch eine Willensentscheidung, die man letztlich selbst treffen muss.
Dies nimmt ein kein Psychiater, Psychologe oder jegliches Medikament ab.

Hier ist dann aber in jedem Fall ein Psychiater der richtige Ansprechpartner.
thomas.
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Re: CPPS und ich kann einfach nicht mehr

Beitrag von thomas. »

Ich schließe mich Aulonacaras Aussagen zu 100% an.

Man kann aus einer Mücke auch einen Elefanten machen. Ich habe teilweise 25 Tropfen Amitriptylin + 2.400mg Gabapentin genommen...……

Wenn man, wie Sidius, quasi beschwerdefrei ist, warum macht man sich dann wegen einer so harmlosen Menge Amitriptylin überhaupt Gedanken. Verstehe ich absolut nicht.
sidius28
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Re: CPPS und ich kann einfach nicht mehr

Beitrag von sidius28 »

Hallo zusammen,
es ist ja nun eine Zeit her und ich bin zur Erkenntnis gekommen, dass die Beschwerden natürlich mit Verspannungen verbunden sind, aber auch das grundsätzlich eine Somatoforme Störung vorliegt. Die Beschwerden werden zudem über bestimmte Auslöser immer wieder hervorgerufen. In der ganzen Zeit wo ich mit dem Magen beschäftigt war, war das Becken zweitrangig, hatte sogar eine Magenspieglung und ständig Sorgen in dem Bereich. Wurde es mit dem Magen zwischendurch mal besser, bzw. nahm die Sorge darüber ab, wurde es im Beckenbereich wieder schlimmer. Letzte Woche ein sehr starker Auslöser: wie bekamen eine neue Couch geliefert, diese war dermaßen unbequem das ich nach kurzem Sitzen Schmerzen am Steißbein verspürte. Ich verkrampfte mich im Becken spürbar und alleine der Gedanke das ich auf dieser Couch jetzt 8 Wochen sitzen müsse bis die neue kommt, löste unglaublichen Stress und Sorgen aus. Mein Schmerzlevel stieg innerhalb von 2 Tagen wieder auf das alte Muster an. Die Magenprobleme sind seither verschwunden. Wir haben nun die alte Couch behalten da es keinen Sinn machen würde das weiter zu provozieren, aber seither habe ich wieder Schmerzen. Es ist interessant und ermüdend zugleich, dass so etwas ein derart heftiger Auslöser sein kann. Amitrypteelin (3 Tropfen) nehme ich nicht mehr, da ich in der Zeit auch Beckenschmerzen hatte und es nichts bringt, wenn ich auf Dauer immer Hoffnung bei Medikamenten suche! Meine reduzierten Beschwerden in der Zeit sind darauf zurückzuführen, dass ich mich anstatt auf das Becken zu konzentrieren/sorgen den Magen in den Fokus gesetzt habe. Jetzt muss ich sehen wie ich die aktuelle Situation wieder entschärft bekomme….ist es einmal richtig ausgelöst worden, geht das aber auch nicht einfach schnell wieder weg!
sidius28
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Re: CPPS und ich kann einfach nicht mehr

Beitrag von sidius28 »

Hallo zusammen, wie geht es Euch? Ich hoffe mal gut.
Kleines Update bei mir :D
Meine Beckenschmerzen wanderten tatsächlich zum Magen und ich hatte heftigste Magenprobleme und auch deutlich abgenommen. Man hat deutlich gemerkt wie das bei mir Somatoform und durch Angst angelegt ist. In diesen Monaten war ich so mit dem Magen beschäftigt das ich im Becken so gut wie KEINE Schmerzen mehr hatte! Egal ob Sex, Sitzen alles richtig super.

Nun vorletzte Woche war ich mutig und hätte Lust auf ungeschützten Sex mit meiner Freundin und das war scheinbar ein Auslöser, denn danach fingen die Probleme im Becken wieder langsam an. Dann letzte Woche beim Osteopath und danach beim Yoga starke Dehnübungen sorgten für ein höheres Schmerzlevel! Daher kann ich die Aussagen hier unterschreiben, Zuviel dehnen verschlimmert es auch bei mir!

Da sieht man mal wie stark es psychisch verankert ist, auf was ich mich konzentriere oder ängstlich reagiere wird zum Schmerzzentrum! Ich nehme jetzt Escitalopram was ich bisher gut Vertrage. Hoffen wir mal das beste.

Ach ja , seit das Becken wieder im Focus steht sind meine Magenprobleme fast nicht mehr vorhanden :) da soll mal einer klar bei bleiben :ironie:
Matrix
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Re: CPPS und ich kann einfach nicht mehr

Beitrag von Matrix »

Hallo Sidu,

ich kenne das gut von mir selbst bei mir tauchen die Probleme immer auf, wenn ich zu starken negativen Gedanken habe.
Das ist bei uns ganz klar Psychosomatisch. An deinen Beispielen mit der Couch sieht du es ja selbst.
Was mir hilft ist leichter Sport wie Joggen, Schwimmen und Spazieren gehen.
Dieses Jahr hat ich meine längste schmerzfrei Phase von über 7 Monaten.
Durch Corona habe ich jetzt leider drohenden Arbeitsplatz Verlust und schwups da ist es wieder.
Und ich habe stark zugenommen also faste ich jetzt wieder und macht leichten Sport.
Was mir auch sehr gut tut ist morgens kalt Duschen.
Schreib doch mal bitte wie es dir jetzt aktuell geht.

Aber glaub mir mit der Zeit findet man einen Weg damit klarzukommen.
sidius28
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Re: CPPS und ich kann einfach nicht mehr

Beitrag von sidius28 »

Hallo zusammen, da bin ich mal wieder. Ich hatte lange Ruhe im Beckenbereich, dafür hatte ich mit dem Magen zu kämpfen. Tja, Somatoforme Störung und Hypochondrie sind ja bekannt :roll:
Jetzt mein aktuelles Problem evtl. kann mir da jemand helfen bzw. mich etwas beruhigen da ich sehr besorgt bin.

Vor drei Wochen fing mein Anus/Damm durch langes sitzen etwas an zu jucken. Ich bekam gleich Panik, da so meine Odyssee 2007 anfing. Ab dem Zeitpunkt war das Schwerz Level wieder voll da! Dann auch so ein komisches jucken im Bereich des Harnweges, aber irgendwie habe ich das Gefühl das der Ausgangspunkt der juckende Anus ist/war. Ich dann zum Urologen und trotz jucken war der Urin komplett sauber! Keine Kulturen oder Entzündungen. Ejakulat auch sauber, bis auf "vereinzelt Staphylococcus-aureus. Dazu meinte mein Urologe das wir das nicht behandeln müssen und auch hier in dem Thread teilte Fernando777 auch schon mit das das mal im Ejakulat vorkommen kann. War auch schon früher mal drin, dann mal nicht...was weiß ich... Also Urologisch nichts zu behandeln.

Jetzt hatte ich über eine Woche wieder alles in Ordnung und gestern Abend fing es im Anus wieder an zu jucken und strahlt heute auch wieder leicht in Damm /Penis aus. Ich kann doch jetzt nicht wieder zum Urologen rennen :thanksalot :daumenrunter

Ich habe Hämorriden und ich habe meine Ernährung auf mehr Pflanzlich umgestellt, dadurch ist meine Verstopfung weg und ich kann deutlich mehr auf Toilette, aber mit dem Nachteil, dass mir danach der Anus schmerzt. Ich denke das es evtl da auch vom Jucken herkommt. Aber die Angst das doch ein Infekt schlummert ist groß! Was meint Ihr, würde mich sehr freuen was von Euch zu lesen.... Ganz liebe Grüße an alle!
sidius28
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Re: CPPS und ich kann einfach nicht mehr

Beitrag von sidius28 »

Hallo zusammen ich hoffe es geht Euch gut...
es war jetzt lange Zeit mit dem Becken alles weg. Ok ich war auch single. Jetzt wieder ne Beziehung und es legt sich wie ein Schalter um. Vorletzte Wochen hatten wir Sex und die Schmerzen sind seither wieder da, richtig da! Wir machen auch nur mit Kondom aber 1x kurz ohne da die Lust einfach so groß war. 5 Tage nach dem Sex hatte ich auch eine Ejakulat Probe abgegeben und die war natürlich sauber...wo bei ich jetzt denke, evtl reichten 5 Tage nicht aus, aber auf der anderen Seite würde sich nach 5 Tagen wenn was wäre doch im Befund zeigen oder?
Die Leisten und er Anus schmerzen wieder wie die Hölle... hatte es von Euch mal jemand nach längerer Auszeit mal, das es dann voll zurückkam?

LG hoffe das noch jemand hier online ist :)
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