COPD/Asthma SABA gleich morgens??

[seff]

Hallo.
Gibt es Expertenmeinungen, oder Studiendaten, Untersuchungen, die sich damit befassen, das man bei COPD oder Asthma ein rasch und kurzwirksames Betamimetikum mit oder ohne einem rasch und kurzwirksamen Muskarinrezeptorantagonist gleich morgens nehmen soll, damit die Atemwege offener sind, und dass man dann den langwirksamen Inhalator nehmen soll.
Oder blockiert das SABA bzw. SAMA die Rezeptoren für das LABA?
danke und liebe Grüße

[jaeckel]

Hallo seff,

die Kombi wird ausdrücklich für bestimmte Patientengruppen empfohlen. Hängt von der sog. GOLD-Klasse ab:

Therapie-Algorithmus für die Ersttherapie der 4 Patientengruppen
Gruppe A: Bronchodilatator (kurz- oder langwirksam) bei Bedarf
Gruppe B: Ein langwirksamer Bronchodilatator: LAMA oder LABA. Bei unzureichender Symptomkontrolle: LAMA + LABA
Gruppe C: LAMA. Bei weiteren Exazerbationen LAMA + LABA oder LABA + ICS
Gruppe D: LAMA + LABA. Bei weiteren Exazerbationen oder Eos absolut ≥ 300/µl LAMA + LABA + ICS*)

Bei weiteren Exazerbationen evtl. zusätzlich Roflumilast
Abk: ICS inhalative Glucocorticosteroide
LAMA long-acting muscarinic antagonist
LABA long-acting Beta2-Agonist

(Unter Verwendung von Herold, Innere Medizin 2020)

[seff]

Sehr geehrte Herr Dr. Jäckel

vielen Dank für Ihre rasche Antwort. Ich kenne die Goldkriterien und die Leitlinien. Mir geht es unabhängig davon um das medizinische Wissen darüber, ob ein LABA oder LAMA sofort nach der Gabe eines rasch wirksamen Präparats besser an seinen Wirkort kommt, weil das rasch wirksame quasie den "Weg" für das langwirksame erweitert, oder ob man durch die vorherige Gabe eines rasch wirksamen die Rezeptoren blockiert und dann das LAMA bzw. LABA nicht mehr so gut wirken kann.
Gibt es zur Bestätigung der einen oder anderen These Untersuchungen, Publikationen, ... die Sie mir nennen können?

Ich weiß, dass man ein rasch wirksames Präparat nur im Notfall nehmen soll, und nicht regelmäßig morgens.

herzliche Grüße
Josef

[jaeckel]

Nein, es ist grundsätzlich pharmakologisch nicht zu erwarten, dass sich die Präparate gegenseitig blockieren könnten.