Wundheilung bei alten Menschen

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Felix_2006
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Wundheilung bei alten Menschen

Beitrag von Felix_2006 »

Hallo,

ich habe eine 85-jährige Großmutter, die seit ca. 6 Monaten eine Wunde unter dem Fuß hat.
Wie die Wunde ursprünglich entstanden ist, ist unklar. Die Wunde ist ca 1qm cm groß und war nie entzündet, aber heilt nicht/ bzw. nur extrem langsam.
Jede Woche kommt einmal eine Wundexpertin vorbei. Sie sagte mir, dass die Wunde möglichst luftdicht verschlossen sein muss, deshalb bindet sie diese immer ein.

Ich habe auch sehr oft Wunden unter dem Fuß, weil ich viel Wassersport mache.
Meine Erfahrung ist, dass Wunden am schnellsten heilen, wenn viel Luft/Sauerstoff an die Wunden gelangt. Dazu vermeide ich, dass Schmutz hineingelangt und desinfiziere die Wunden mit Octenidin, danach trage ich immer noch etwas Polyvidon-Iod [Flüssigkeit, keine Salbe] auf und um die Wunde herum.
Wenn die Wunde schnell heilen muss, nehme ich ganz selten Merbromin [Ich weiß, dass Merbromin etwas Quecksilber enthält, ich nehme es auch nie bei offenen Wunden].
Merbromin ist für mich das Wunderheilmittel für kleine Schnitte und Wunden, damit heilt [trocknet aus] bei mir jede Wunde innerhalb 24h, was sonst mehrere Tage dauern würde.

Meine Frage: Benötigen Wunden bei älteren Menschen eine andere Versorgung als bei jungen Menschen? Ist es also richtig, dass die Wunde einer 85-jährigen möglichst luftdicht verpackt wird?
Wäre eine gute Sauerstoffversorgung in Kombination mit einem Antiseptikum nicht evtl. hilfreich?

Hat jemand von euch da evtl. Erfahrungen gesammelt?

Ich bin dankbar für jeden Tip

danke
der Matze
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Re: Wundheilung bei alten Menschen

Beitrag von der Matze »

Guten Abend Felix_2006,

es geht weniger darum, eine Wunde luftdicht zu verschließen, als sie feucht zu halten. Wenn ich einen (Semi)Okklusivverband auflege, kann die Wunde nicht austrocknen - das ist für die Wundheilung (zusammen mit vielen weiteren Faktoren) wichtig.

Was Sie machen hilft nicht der Wundheilung, sondern trocknet die Wunde schlichtweg aus. Dadurch sieht es ganz schnell "verheilt" aus - auch wenn die eigentliche Wundheilung dann erst beginnt und länger dauert, als wenn die Wunde mit modernen Verbandsstoffen versorgt werden würde. Das ist allerdings bei "normalen" Wunden (kleineren Schnitten, Schürfwunden usw.) in der Regel nicht notwendig.

Wunden heilen beim älteren Menschen generell schlechter - das hat einerseits damit zu tun, dass viele physiologische Prozesse langsamer ablaufen, andererseits damit, dass häufig Begleiterkrankungen oder Umstände wie Mangel- bzw. Fehlernährung, Druckbelastung uvm. hinzukommen, die die Wundheilung beeinträchtigen. In solchen Fällen ist eine spezielle Wundversorgung indiziert.

Es gibt Fälle, in denen ist ein Okklusivverband kontraindiziert. Wenn es sich um eine zertifizierte Wundexpertin handelt, sollten Sie ihr jedoch davon ausgehen können, dass das, was sie dort anstellt, in dieser Situation am sinnvollsten ist.


Mit freundlichen Grüßen,
der Matze,
(dieser Benutzer ist nicht mehr im DMF aktiv)

Info: Koma und Aufwachen auf der Intensivstation
Felix_2006
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Re: Wundheilung bei alten Menschen

Beitrag von Felix_2006 »

OK, danke für diese Informationen!
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