Vorsorgeuntersuchungen - Sich mal richtig durchecken lassen

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KFlash
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Vorsorgeuntersuchungen - Sich mal richtig durchecken lassen

Beitrag von KFlash »

Hallo,

Ich bin noch keine 40, männlich und körperlich ganz gut in Schuss. Meine sitzende Tätigkeit bewirkt ein paar Rückenschmerzen aber das hält sich in Grenzen.
Was mich etwas verwundert ist, dass ich vergesslich bin. Nun habe ich ständig Unmengen Ideen und Vorhaben im Kopf und versuche diese zu jonglieren was ok funktioniert. Aber immer wieder vergesse ich Sachen die ich tun oder besorgen wollte. Deshalb würde ich gern einmal eine Vorsorgeuntersuchung machen um auszuschließen, dass ich was ernstes habe.

Aus dem amerikanischen Raum kennt man ja die diversen "großen Checks" Ich wollte einmal Fragen ob ob dies hier das richtige Forum ist um derartiges zu diskutieren oder ob von euch jemand ein Forum kennt wo man potentielle Untersuchungen mal Besprechen kann und wo man diese machen lassen kann.
Angelus Noctis
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Re: Vorsorgeuntersuchungen - Sich mal richtig durchecken las

Beitrag von Angelus Noctis »

Sowas wird dir jede Arztpraxis anbieten die an dein Geld will. Also 99% der niedergelassenen Ärzte.
Der Fischer.
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jaeckel
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Re: Vorsorgeuntersuchungen - Sich mal richtig durchecken las

Beitrag von jaeckel »

@Angelus Noctis:
Das hört sich so an, als wären die niedergelassenen Ärzte Raubtiere und nicht eine gefährdete Rasse existenzangstgeplagter Menschenfreunde.
Alles Gute!

Herzlichen Gruss
Ihr

Dr. med. Achim Jäckel
Klinische Akut- und Notfallmedizin
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Nephrologie
Intensivmedizin, Notfallmedizin, Hypertensiologe (DHL), ABS
KFlash
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Re: Vorsorgeuntersuchungen - Sich mal richtig durchecken las

Beitrag von KFlash »

Mir geht es um solche Untersuchungen:

* Insulin Sensitivität (insbesondere als potentieller Indikator für Alzheimer/Demenz)
* Schwermetalle (insb. Quecksilber)
* Krebsfrüherkennung
* Alzheimer / Demenzfrüherkennung (Diabetis Typ3?)
* STD check

Macht das jeder niedergelassene Arzt? Gibt es Labore an die man sich direkt wenden kann?
Angelus Noctis
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Re: Vorsorgeuntersuchungen - Sich mal richtig durchecken las

Beitrag von Angelus Noctis »

Zumindest wegen der Krebsfrüherkennung müsstest du dann verschiedene Ärzte aufsuchen. Für die Alzheimerfrüherkennung ist der Psychiater zuständig.
Direkt an ein Labor wenden kannst du dich nicht.
Der Fischer.
Parasympathikus
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Re: Vorsorgeuntersuchungen - Sich mal richtig durchecken las

Beitrag von Parasympathikus »

Hallo,

bezugnehmend auf den Titel "Sich mal richtig durchecken lassen" gilt zu beachten, dass damit schon manches Elend angefangen und manche gesundheitliche Unbeschwertheit ihr Ende gefunden hat. Sogenannte Vorsorgeuntersuchungen erfüllen oft nur im wörtlichen Sinne ihren Zweck, sie verlegen Sorgen vor. Will sagen, dass ein umfassender und zeitstabiler Krankheitsausschluss nie möglich ist, dafür aber fast immer Zufallsbefunde zustande kommen, die beunruhigen und zu fraglicher Folgediagnostik und -therapie führen können.

Wenn Sie konkrete Beschwerden haben, wäre der Hausarzt Ihr erster Ansprechpartner. Der kann Ihnen auch geeignete Untersuchungen vorschlagen. Die Standard"vorsorge" in ihrem Alter wäre der sogenannte Check-Up 35, auf welche jeder GK-Versicherte ab 35 Jahren alle zwei Jahre (nach neuestem G-BA-Beschluss alle drei Jahre) Anspruch hat. Die durchgeführten Untersuchungen sind allerdings nicht besonders systematisch, sondern dienen eher der groben Erkennung schwerwiegender Entwicklungen wie Herz-Kreislauf-Beschwerden, Diabetes oder Nierenkrankheiten.
Macht das jeder niedergelassene Arzt?
Laboruntersuchungen macht der Niedergelassene ja nicht selbst (Ausnahme evtl. Blutbildautomat), sondern sein Partnerlabor. Im Prinzip kann somit jede Laboruntersuchung angeboten werden, die das Labor gelistet hat.
Gibt es Labore an die man sich direkt wenden kann?
Im Prinzip kann jeder (gegen Entgelt) Untersuchungsmaterialien beim Labor abgeben. Allerdings braucht es ja jemanden, der das Blut fachgerecht abnimmt. Da kommt in aller Regel wieder die Arztpraxis ins Spiel.
* Insulin Sensitivität (insbesondere als potentieller Indikator für Alzheimer/Demenz)
Der Zusammenhang zwischen der Insulinresistenz und der Alzheimer-Krankheit ist immer noch Gegenstand intensiver Forschung und somit würde ich nicht von einem "potentiellen Indikator" sprechen. Alle über die Diabetes-Basisdiagnostik hinausgehenden Untersuchungen kann man natürlich machen, sind aber nicht billig und liefern nur begrenzten Informationsgewinn.
* Schwermetalle (insb. Quecksilber)
Ich nehme an, Ihr Verdacht läuft auf die Amalgamproblematik hinaus. Man kann die Quecksilberbelastung im Speichel, Blut oder Urin mehr oder weniger genau bestimmen. Den Stellenwert hinsichtlich Ihrer Beschwerden würde ich allerdings als gering einschätzen.
* Krebsfrüherkennung
Siehe oben. In Ihrem Alter und ohne entsprechende Symptomatik hat eine unspezifische Suche nach Krebsvorstufen eher eine negative Nutzenbilanz.
* Alzheimer / Demenzfrüherkennung (Diabetis Typ3?)
Zumindest diesbezügliche Bluttests sind für sich allein nicht treffsicher genug. Man müsste eine aufwändige Bildgebung (PET) machen oder/und das Rückenmark anzapfen. Das eine ist unbeschreiblich teuer, das andere unangenehm und nicht ohne Risiken. Und es bleibt die spannende Frage, ob man immer wissen will, welche unheilbaren Krankheiten einem in ein paar Jahren ereilen könnten, oder wahrscheinlich auch nicht. Früherkennung an sich klingt zwar logisch und bestechend, aber die Statistik zeigt leider untrüglich, dass eine frühe Erkennung für die meisten schweren Erkrankungen nicht die Lebenserwartung steigert.
Viele Grüße

Parasympathikus
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