Kinder als Besucher

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Moderator: DMF-Team

gasmann
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Kinder als Besucher

Beitrag von gasmann »

Hallo!

Komme zwar nicht aus der Pflege, sondern aus dem Arztbereich, aber ich hätte trotzdem hier gerne eine Frage gestellt.

Wie geht Ihr damit um, wenn die Bitte an Euch herangetragen wird , daß die Kinder von Patienten zu Besuch auf die Intensivstation kommen wollen?

Bei uns gibt es immer mal wieder Diskussion über das Thema.
Ab welchem Alter kann man Kindern eine Intensivstation zumuten?
Können Sie das gesehene vielleicht nicht verarbeiten und tragen Schaden davon?
Oder ist es für Sie vielleicht total wichtig das Elternteil zu sehen oder sich auch von einem schwerkranken Elternteil verabschieden zu können?

Mit Sicherheit hängt auch viel von dem Zustand des Patienten ab.

Aber wie seht Ihr das, welche Erfahrung habt Ihr damit?

Gruß Gasmann
Gunnar Piltz
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Beitrag von Gunnar Piltz »

Hallo gasmann !!!

Diese Diskussionen wird es wohl immer geben und so unterschiedlich die Situation auch sein kann, so individuell wird man wohl mit dieser Bitte auch umgehen.
gasmann hat geschrieben:Wie geht Ihr damit um, wenn die Bitte an Euch herangetragen wird , daß die Kinder von Patienten zu Besuch auf die Intensivstation kommen wollen?
Für mich als Pflegekraft sind Kinder als Besucher auf der Intensivstation kein Problem. Ganz im Gegenteil wirken gerade die aufgeschlossenen Kids auf den Patienten sehr motivierend - zeigen ihm eine Perspektive und einen Sinn sich für das Leben zu entscheiden. Die wohl wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass auch die Kids den Besuch wollen und nicht dazu gedrängt/genötigt werden. Deswegen ist mir auch das Verständnis der Eltern für diese Situation sehr wichtig. Schlussendlich müssen sie es natürlich selbst entscheiden, ob ihr Kind mit dieser Situation klar kommt und die Zusammenhänge verstehen/begreifen kann. Dazu gehört natürlich auch eine gewisse Vorbereitung des Kindes auf den Besuch - Was erwartet mich? Wie soll/kann ich mich verhalten? Was ist, wenn ich mich hier einfach unwohl oder überfordert fühle? Kann ich Fragen stellen? Darf ich was erzählen? Darf ich ein Bild (o.ä.) mitbringen? etc.! Kinder kommen mit dieser (begleiteten und erklärten) Situation häufig besser klar, als man häufig annimmt.
Hier finde ich aber die Kommunikation mit den Eltern sehr wichtig - wenn ich schon als Elternteil hilflos weinend am Bett des Patienten stehe, kann ich mich nicht um die notwendige Begleitung meines Kindes kümmern. Auch würde ich niemals einen Erstbesuch mit Kind gestatten. Die Eltern sollen sich zunächst selbst ein Bild von der Situation machen. Hier sind sicherlich Absprachen notwendig und da kann ich eben auch als Pflegekraft einen bestimmten Einfluss nehmen.
Ein anderer sehr wichtiger Punkt ist das Einverständnis des Patienten zu diesem Besuch! Man muss es eben auch akzeptieren, dass der Patient es nicht möchte, dass das Kind ihn so sieht.
Weiterhin finde ich es als betreuende Pflegekraft sehr wichtig, diesen Besuch zunächst zum Bett des Patienten zu begleiten, hier eben auch die Situation des Kindes zu beurteilen / zu hinterfragen und darauf auch zu reagieren.

Herzliche Grüße
Gunnar Piltz
DMF-Moderator
Petronilla
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Beitrag von Petronilla »

Hallo...
ich arbeite auf einer internistischen Intensivstation und bei uns ist es leider nicht möglich Kinder zu Besuch reinzulassen.
In unserem Haus sind internistische und operative ITS getrennt, von Kollegen weiß ich daß auf der Operativen mit Vorbereitung und ggf. Klinikseelsorge Kinder zu den Patienten gelassen werden.
Da ich gerade mit der Fachweiterbldung begonnen habe und ich dieses Thema als Facharbeit nehmen möchte würde ich mich über Anregungen, Adressen etc. freuen!
Ich persönlich bin generell der Meinung daß es auch für Kinder wichtig ist ihre Angehörigen (Eltern, Großeltern...) zu sehen. Wir Erwachsenen unterschätzen oft die Welt der Kinder, sie nehmen Dinge ganz anders wahr als wir "Großen"... Wenn man sich die Zeit nimmt und ihnen erklärt was sie erwartet und Zeit hat Fragen zu beantworten...
Liebe Grüße
Jupp
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Beitrag von Jupp »

Hallo,

ich arbeite auf einer "gemischten" Intensivstation und bei uns ist es nach vorheriger Abspreche kein Problem, wenn Kinder ihre Eltern oder Geschwister besuchen wollen. Davor regen wir allerdings ein Gespräch mit den Begleitpersonen an, damit diese die Kinder auf das vorbereiten können, was sie dann auch erwartet. Damit haben wir bisher ausschließlich gute Erfahrngen gemacht. Die Kinder stecken das Gesehene im Allgemeinen gut weg, wenn sie wissen, was wofür gut ist. Und für die Patienten ist es auf jeden Fall sehr hilfreich.

Gruß Jupp
Samoel
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Beitrag von Samoel »

IHallo!

Ich denke auch, dass es gar nicht mal so schlecht ist, wenn Kinder ihre Eltern besuchen können, wenn sie auf der Intensivstation liegen. Ich meine, die Kinder geben ihren Eltern doch ein Lebensgefühl zurück und manchmal kann sich durch so einen besuch der Zustand des Patienten wesentlich verbessern. Dann sollte man aber als pflegekraft auch die nötige Zeit haben, sich um das Kind zu kümmern und seine fragen beantworten. Allerdings muss ich dazu sagen, dass man Kinder erst ab einem gewissen Alter mit auf die intensiv nehmen sollte. Ich denke, dass 12 Jahre ein angemessenes Alter ist, denn da könnn die Kinder auch schon verstehen, was da vor sich geht. Wenn man aber bemerkt, dass die Kinder unruhig werden oder sich unangemessen verhalten, sollte man den Elternteil darauf aufmerksam machen, dass die Kinder doch bitte beim nächsten Mal nicht mitkommen.

Das war so mein kleiner Beitrag dazu.


Gruß

Sascha
frequenzkatastrophe
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Beitrag von frequenzkatastrophe »

auf unserer interdisziplinären ITS können Kinder ab 14 Jahren die Pat. besuchen. In seltenen, extremen Fällen, erlauben wir auch jüngeren Kindern, den Besuch (Langlieger, wenn wir die Eltern kennen und ausführlich mit ihnen geredet haben). Mein Stationsleiter hat mich diesbezüglich mal für einen Punkt sensibilisiert, den ich vorher noch nicht so bedacht hatte. Kinder sind potentielle Überträger von Kinderkrankheiten und das wäre das letzte, was unsere Pat. noch gebrauchen könnten. Wie seht ihr das?
Jedes Ding ist Gift, allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist.
Huckelbein
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Beitrag von Huckelbein »

Hallo und schönen Sonntag,
ich möchte mich hier mal meinen Vorrednern anschließen, ich persönlich sehe darin kein Problem natürlich immer in Abhängigkeit vom Zustand des Pat. und der Verfassung des Kindes.
Ein Beispiel aus der letzten Zeit: eine 40 jährige Pat. mit Krebs im Endstadium lag auf unserer Internistischen ITS, sie ist sehr rasch gestorben, wir haben es aber mgl. gemacht das ihre beiden Kinder sie vorher nochmal sehen durften( die waren 9 und 6 Jahre).
Es kommt eben aber immer auf Situation, Arbeitspensum und Kollegen an ob man das verwirklichen kann, ich wurde schon mehr als einmal schräg angesehen wenn ich Kinder ins Zimmer gelassen habe,kümmert mich aber wenig,da ich doch selbst in der Lage bin zu entscheiden und natürlich auch mit dem Pat. und den Eltern ausführlich darüber spreche.
Eine generelle Lsg. gibt es also bei uns nicht darüber! Einzelfallentscheidung!
Tanmir
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Beitrag von Tanmir »

Hallo

Ich habe diesbezüglich verschiedene Erfahrungen gemacht.

Ich rede mit den Angehörigen und erkläre Ihnen, dass die Situation teilweise schon für Erwachsene schwierig zu handhaben ist.

Wenn die Oma der 4 jährigen Enkeltochter beatmet und nicht ansprechbar daliegt, vielleicht noch einen Hämofilter laufen und eine ganze Leiste Perfusoren und Infusiomaten hinterm Kopf hängen hat. Ganz klar da rate ich ab, das wäre meiner Meinung nach zu viel für ein Kind .

Liegt jetzt die Oma nach einer OP zur Überwachung auf der Intensiv, ist ansprechbar und adäquat. Kein Thema da dürften die Kinder ins Zimmer.

Gehandhabt wird es verschieden, selten gibt es Standarts. Ich denke es ist immer abhängig von der Situation. Das Besuchsreglement ist sowieso ziemlich locker mittlerweile.

Mit freundlichen Grüssen
Mirko
AnnettLoewe
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Beitrag von AnnettLoewe »

Hallo,
ich würde gerne eine Anregung aus Angehörigensicht geben:
Der Sohn meiner Freundin war vier Jahre alt, als sie sich entschied, diesen mit auf die ITS zu nehmen. Der Papa lag nach einem Schlaganfall im Koma und niemand wusste, wie lange das dauern würde...
Sie wusste nach ein paar Tagen nicht mehr, was sie dem fragenden Kind erzählen sollte, sprach mit den Ärzten, besprach mit dem Kind zur Vorbereitung nochmal die Geschichte vom Schneewittchen und nahm den Jungen dann mit.
Der nahm das erstaunlich gelassen und ließ sich alles von den Ärzten erklären.
Es hat ihm geholfen, seinen Papa so zu sehen, weil er später auch verstehen lernen musste, dass sein Papa nicht mehr der "Alte" sein würde.
Die Veränderung, die sich im Leben eines Kindes abspielt endet ja nicht mit der Behandlung eines Angehörigen auf der Intensivstation.
"Unbegreifliches" wird auch Kindern klarer, wenn sie einen sinnlichen Eindruck von der Schwere der Erkrankung haben.
Allerdings sollte einer solchen Entscheidung die Einschätzung vorausgehen, dass das Kind damit nicht alleine bleibt, sondern dass es andere Angehörige gibt, die weiter mit ihm über das Erlebte sprechen (können).

Annett Löwe
tinajolina
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Beitrag von tinajolina »

Hallo !
Möchte dazu meine Erfahrung mitteilen.Mein Lebensgefährte,zwar nicht der leibliche Vater meiner(unserer)Tochter ,liegt seit 3 Wochen nach einer schweren Herz OP auf der Insensivstation.Meine Tochter wird im August 12,sie kennt eigentlich nichts anderes,als meinen Partner,da sie erst knapp 2 war,als wir uns kennenlernten-zu ihrem leiblichen Vater hat sie so gut wie keinen Kontakt.Sie möchte gerne zu meinem Partner,was ich im Moment-er wird noch voll beatmet,hat bei der Op einen Schlaganfall erlitten und jetzt auch noch eine Sepsis-so das es ihm sehr schlecht geht,ich habe da auch schonmal nachgefragt,ob es gesetzt dem Fall,das es ihm irgendwann besser geht,möglich wäre.Da wurde mir allerdings gesagt,das das kaum möglich wäre,einerseits verständlich,andererseits kaum verständlich,da es vielleicht das letzte Mal sein wird,wo sie ihn sehen kann....
In Hoffnung das mein Partner das ganz übersteht,
Martina
der Matze
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Beitrag von der Matze »

Hallo,

bei uns auf ITS ist der Besuch erst ab 14 Jahren zugelassen. Das hat zum einen Infektionsschutz als Grund, zum anderen die fehlende psychische Reife bis zu einem gewissen Alter. Das bei uns eben auf 14 Jahre "festgesetzt" wurde.

Das Problem ist, dass wir zwar einen hohen Anteil an "Durchlaufpatienten" haben ("Übernachtung und Frühstück"), aber im Schnitt etwa 30-50% schwerstkranke Patienten mit allen möglichen Gerätschaften haben (Hämofiltration, MARS, IABP, HFOV, ECMO, HLM, Kunstherz...) und/oder die einen offen (abgedecktem) Thorax oder Abdomen haben - und ein Blick auf diese Patienten ist oftmals schon den erwachsenen Angehörigen zu viel, zumal diese Patienten teilweise in offenen Boxen liegen, da es aus Platz- und Sicherheitsgründen gar nicht anders möglich ist.

Bei Langzeitverläufen wird es aber in der Regel ermöglicht, dass auch Kinder (nach entsprechender Vorab-Untersuchung) zu Besuch kommen, mobilere Patienten werden auch mal in den Rollstuhl gesetzt und (ggf. inklusive Beatmung und ähnlichen Gerätschaften) in den Warteraum gebracht.

Auf weniger invasiven ITS Stationen wird das aber auch im Haus anders gehandhabt, im Zweifelsfall liegt die Entscheidung bei dem betreuenden Pflegepersonal und dem diensthabenden Arzt - der letzten Endes dafür die Verantwortung übernehmen muss.

Mit freundlichem Gruß,
der Matze,
(dieser Benutzer ist nicht mehr im DMF aktiv)

Info: Koma und Aufwachen auf der Intensivstation
Uwe Hecker
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Beitrag von Uwe Hecker »

Hallo Zusammen,


ich deke auch hier gibt es kein schwarz oder weis, kein ja oder nein - es ist einfach Situationsabhängig. Wie Matze aber richtig erwähnt sollten wir an den Infektionsschutz denken. Ein Kind hat weder bei resisten Keimen, noch ungeimpft gegen Kinderkrankheiten etwas auf der Intensivstation verloren. (Letzteres gilt auch für Pflegende die Kinder haben). Der Rest wurde vielfach diskutiert, ich denke hier muß man individuell ab und zugeben.

Krassester Fall den ich erlebt hatte war eine junge Mutter die nach Sectio ein unklare Blutungssituation erlitt, massivtransfundiert wurde, irgendwann auch mal im Verlauf reanimiert wurde und Wochen lag in einem septischen Ereigniss lag. Nach Wochen (mit allem drum und dran) kamen die Ärzte zu dem Entschluß die Therapie einzustellen. Der Vater der 2 Kinder frragte ob er seiner Frau, bevor die Therapie eingestellt würde, die Kinder mitbringen dürfte um sie, seiner Frau einmal "fühlen" zu lassen. Kontroverse Diskussion auch bei uns im Team. Letztlich kam der Papa mit 2 Henkelmännern, der Bauch der Mutter wurde lediglich mit einer Stoffwindel abgedeckt, die Babys darauf gelegt.
Was nun passierte war medizinisch nicht zu erklären. Erstmals seit Wochen zeigte die Patientin Reaktionen. Von da an wurde die Babytherapie wiederholt. Letztlich stabilisierte sich die Frau, konnte respiratorisch entwöhnt werden, ging in Reha, und schmiss uns zu Ehren nach einem halben Jahr eine Party zu der wir eingeladen waren.
Die Mama ist voll im Leben, aht keine neurologische oder sonst. Defizite und freut sich an ihrem 2. Leben. Papa ist nach all den Strapazen auch wieder voll im seinem Job.

Tia, so kanns gehen.

Grüße

Uwe
Gesundheits- und Krankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie / Rettungsassistent
tinajolina
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Beitrag von tinajolina »

Hallo nochmal,
leider hat sich das erledigt.Mein Lebensgefährte ist nach 3 Wochen Krankenhaus ,bzw. Intensivstation gestorben-leider hat unsere Kleine ihn nicht nochmal sehen dürfen.Ich wünschte mir ein bischen mehr Einfühlungsvermögen des Personals...er hat alleine in einer Kabine gelegen-es wäre also kein anderer Patient gefährdet worden,wenn die kleine nochmal zu ihrem"Papa" gedurft hätte....durch familiäre Probleme und den wenig hilfreichen Tip des Personals"er ist jetzt schon unten,und das ist keine schöne Umgebung"durfte sie ihn auch hinterher nicht mehr sehen.So wurde meiner Tochter die Gelegenheit genommen,sich von ihrem Papa zu verabschieden,sie glaubt bis Heute,das er irgendwann wieder durch die Tür kommt.Auch nicht gerade hilfreich.Man sollte wirklich alles versuchen,wenn man in so eine Situation kommt,es kann das letzte Mal sein,das man die Gelegenheit dazu hat !
Ich bin zutiefst traurig,das manche Menschen so auf Bestimmungen beharren,sie machen sich leider keine Gedanken,was sie anderen damit antun. :cry:

Wenn hier also jemand ist,der diesen Job lernt oder macht....versucht euch doch einfach mal in andere Personen reinzuversetzen.....und dann entscheidet.....
Tessaya
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Registriert: 17.11.11, 21:28

Re: Kinder als Besucher

Beitrag von Tessaya »

bei uns dürfen die kinder ab 14 rein, das ist aber immer individuell zu sehen. es geht nicht nur um das zumuten der situation, sondern auch um den spieltrieb. abgesehen vom immunsystem. kleine 4 jährige sehen eine evita blinken und drücken wild auf den knöpfen rum.
tildchen
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Re: Kinder als Besucher

Beitrag von tildchen »

Habe nach langer zeit mal wieder hier reingeschaut und dass Thema ist ja schon etwas älter, aber hierzu muss hierzu jetzt mal meinen Kommentar geben.
Ich kenne etliche Kinderintensivstationen, wo es nach Absprache mit den behandelnden Ärzten möglich ist, dass die Geschwisterkiner zu Besuch kommen. Die Argumente gegen die Besuche von Kindern auf der Intensivstation sind , wenn es nicht so ein ernstes Thema wären fast schon zum lachen. Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ein Kind aufgrund des Spieltriebs an die Geräte geht, habe ich noch nie in all den Jahren erlebt. Das Kind kommt ja nicht allein, sondern hoffentlich in Begleitung eines anderen Erwachenen. Der wird ja wohl dafür sorgen können, dass das Kind nicht dort herumturnt und irgendetwas anfasst. Und wenn es zu unruhig ist, muss man mit dem kind eben wieder nach draußen gehen. Gegen die Kinderkrankheiten sind die meisten Kinder geimpft, notfalls den Impfpass vorzeigen lassen. Vielleicht kann einer der Ärzte ja dem Kind mal in Ohren und Hals schauen, ob eine akute Infektion vorliegt.
Ich sehe es grundsätzlich als das Recht der Angehörigen an zu Besuch zu kommen und der Patient hat das Recht seine Familie um sich zu haben, egal wie alt, wie lange und wie oft.
Auch mit sehr viel Verständnis für die Situation der Pflegenden, kann ich die Besuchsregelungen der Erwachsenen-Intensivstationen nicht mehr nachvollziehen. Viele pädiatrische und neonatale Intensivstationen leben seit Jahren eine liberale Besuchsregelung ohne Begrenzung vor und ermöglichen auch Kindern den Besuch nach Absprache. Warum das dort meist kein Problem darstellt und in den anderen Intensivbereichen doch....?
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