Reanimation - Brett unter Patient legen? Datenlage? Umfrage
Moderator: DMF-Team
-
Topicstarter - DMF-Mitglied
- Beiträge: 131
- Registriert: 25.01.06, 00:38
Reanimation - Brett unter Patient legen? Datenlage? Umfrage
Hallo liebe Forumsteilnehmer!
Ich habe heute mit meinem Stationsleiter diskutiert, wir sind unsere Reanimationsausrüstung am überprüfen... langer rede kurzer Sinn, bei uns kam die Frage auf, ob man bei der Herzdruckmassage, in einem Bett, wirklich ein Brett unter den Brustkorb des Patienten legen muss.
Mir persönlich ist auch nicht so ganz klar, warum ein Patient durch das Brett härter liegt, da das Brett ja dennoch auf der Matratze liegt und der Druck genau so weitergegeben wird....
Ich weiß, dass auf der Reanimationsfortbildung einer großen Klinik (Maximalversorger) schon seit längerem gelehrt wird, dass man darauf verzichten könne, eine schlüssige Begründung dazu habe ich bisher noch nicht gehört, weder Pro noch Contra.
Mich würde interessieren, ob irgendjemand dazu eine Datenlage oder eine Leitlinienempfehlung kennt. Ich habe bei meiner Suche leider nix gefunden, kann mir aber nicht vorstellen, dass das noch niemand untersucht hat.
Wie wird das bei Euch gehandhabt und viel interessanter, gibt es zu dem Vorgehen eine Erläuterung.
Ich habe heute mit meinem Stationsleiter diskutiert, wir sind unsere Reanimationsausrüstung am überprüfen... langer rede kurzer Sinn, bei uns kam die Frage auf, ob man bei der Herzdruckmassage, in einem Bett, wirklich ein Brett unter den Brustkorb des Patienten legen muss.
Mir persönlich ist auch nicht so ganz klar, warum ein Patient durch das Brett härter liegt, da das Brett ja dennoch auf der Matratze liegt und der Druck genau so weitergegeben wird....
Ich weiß, dass auf der Reanimationsfortbildung einer großen Klinik (Maximalversorger) schon seit längerem gelehrt wird, dass man darauf verzichten könne, eine schlüssige Begründung dazu habe ich bisher noch nicht gehört, weder Pro noch Contra.
Mich würde interessieren, ob irgendjemand dazu eine Datenlage oder eine Leitlinienempfehlung kennt. Ich habe bei meiner Suche leider nix gefunden, kann mir aber nicht vorstellen, dass das noch niemand untersucht hat.
Wie wird das bei Euch gehandhabt und viel interessanter, gibt es zu dem Vorgehen eine Erläuterung.
Jedes Ding ist Gift, allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist.
Also ich habe mit Brett gelernt, in den Krankenhäusern die ich kenne wird es auch so gehandhabt. Auf ITV/Überwachung gibt es Reanimationsbrettern, auf peripheren Stationen werden die Fußteile der Betten unterlegegt (wenn daran gedacht wird).
Habe gerade noch mal in die Guidelines geguckt und da nichts expilzites gefunden.
Es wird aber darauf hingewiesen, dass der Patient bei der Reanimation auf einer "festen Unterlage" liegen soll.
Meine das im ALS-Kurs auch so gelernt zu haben. Werde mal den Medical Direktor fragen wenn ich im März wieder auf nem ERC-Kurs bin.. die haben ja immer das letzte Wort
Für mich persönlich ist es aber einleuchtend. Auch wenn "nur" ein Brett unterliegt verändert sich die Wiederlagefläche. Das herz wird ja zwischen Breustbein und Wirbelsäule (hauptsächlich) komprimiert. Auf einer Matratze hat die Wirbelsäule selber keine festes Wiederlager. Da sie selber flexibel ist dürfte der Wirkungskoeffizient (vermutet) besser sein wenn es eine feste Unterlage gibt. Ist je eigentlich reine Physik/Mechanik..
Ein anderer Punkt ist die Drucktiefe, die so besser einzuschätzen/einzuhalten ist und (gemutmaßt) die Kraftanstrengung die aufgewendet werden muss. Ein Einsinken der Matratze muss schließlich ausgeglichen werden...
Mal sehen ob man da irgend eine Studie zu auftreiben kann...
Bin mal gespannt was die anderen dazu sagen/an Erfahrungen beizutragen haben.
Habe gerade noch mal in die Guidelines geguckt und da nichts expilzites gefunden.
Es wird aber darauf hingewiesen, dass der Patient bei der Reanimation auf einer "festen Unterlage" liegen soll.
Meine das im ALS-Kurs auch so gelernt zu haben. Werde mal den Medical Direktor fragen wenn ich im März wieder auf nem ERC-Kurs bin.. die haben ja immer das letzte Wort

Für mich persönlich ist es aber einleuchtend. Auch wenn "nur" ein Brett unterliegt verändert sich die Wiederlagefläche. Das herz wird ja zwischen Breustbein und Wirbelsäule (hauptsächlich) komprimiert. Auf einer Matratze hat die Wirbelsäule selber keine festes Wiederlager. Da sie selber flexibel ist dürfte der Wirkungskoeffizient (vermutet) besser sein wenn es eine feste Unterlage gibt. Ist je eigentlich reine Physik/Mechanik..
Ein anderer Punkt ist die Drucktiefe, die so besser einzuschätzen/einzuhalten ist und (gemutmaßt) die Kraftanstrengung die aufgewendet werden muss. Ein Einsinken der Matratze muss schließlich ausgeglichen werden...
Mal sehen ob man da irgend eine Studie zu auftreiben kann...
Bin mal gespannt was die anderen dazu sagen/an Erfahrungen beizutragen haben.
Quid pro quo?
-
Topicstarter - DMF-Mitglied
- Beiträge: 131
- Registriert: 25.01.06, 00:38
ich bin überrascht, dass die Quote 5:2 für die Bretter ausfällt, ich hätte gedacht, dass die Quote 100:1 ist, anscheinen wird in unserm Umfeld häufiger ohne Brett reanimiert, als ich dachte. Ich hoffe es stimmen noch einige Leute dazu ab und/oder melden sich zu Wort.
Jedes Ding ist Gift, allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist.
in den Richtlinien steht eindeutig harter untergrund, das heißt Patient, Brett Matraze.
5 oder 10cm dicke Matrazen, sind eine zu große Federung, selbst der Hersteller der Völkerbetten gibt euch keien schriftliche Garantie, das heißt als selbst bei diesem lt Hersteller SuperBett. wird bei uns ein Brett verwendet. Macht mal den Test mit der ReaPuppe und ihr merkt das Brett ist sinnvoll
5 oder 10cm dicke Matrazen, sind eine zu große Federung, selbst der Hersteller der Völkerbetten gibt euch keien schriftliche Garantie, das heißt als selbst bei diesem lt Hersteller SuperBett. wird bei uns ein Brett verwendet. Macht mal den Test mit der ReaPuppe und ihr merkt das Brett ist sinnvoll
-
- DMF-Mitglied
- Beiträge: 496
- Registriert: 17.08.05, 18:36
- Wohnort: Wiesloch (Baden-Württemberg)
Moin Zusammen,
also ganz ehrlich, bei diesen alten Krankenhausmatratzen die kaum dicker sind als die Juchli, und auf Normalstation leider immer noch zu finden sind, würde ich auch aufs Brett verzichten. Anders sieht die Sache bei Patienten aus die auf irgendwelchen weichen Matratzen, Wechseldruckmatratzen usw. liegen. Hier ist das Brett meiner Meinung nach unverzichtbar.
Grüße
Uwe
also ganz ehrlich, bei diesen alten Krankenhausmatratzen die kaum dicker sind als die Juchli, und auf Normalstation leider immer noch zu finden sind, würde ich auch aufs Brett verzichten. Anders sieht die Sache bei Patienten aus die auf irgendwelchen weichen Matratzen, Wechseldruckmatratzen usw. liegen. Hier ist das Brett meiner Meinung nach unverzichtbar.
Grüße
Uwe
Gesundheits- und Krankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie / Rettungsassistent
Re: Reanimation - Brett unter Patient legen? Datenlage? Umf
Servus
Ich kenne es idR auch nur so, das bei Reanimationen ein Bettbrett unter den Patienten gelegt wird. Es sei denn, diese Patienten liegen in Spezialbetten oder auf Wechseldruckmatratzen. Da braucht man nur die Luftzufuhr zu unterbrechen und die Kammern entleeren sich sehr schnell, so dass der Patient im Grunde auf dem Bettgestell zum liegen kommt. Und etwas härteres als Unterlage kann man sich ja im Grunde nicht wünschen.
Ich kenne es idR auch nur so, das bei Reanimationen ein Bettbrett unter den Patienten gelegt wird. Es sei denn, diese Patienten liegen in Spezialbetten oder auf Wechseldruckmatratzen. Da braucht man nur die Luftzufuhr zu unterbrechen und die Kammern entleeren sich sehr schnell, so dass der Patient im Grunde auf dem Bettgestell zum liegen kommt. Und etwas härteres als Unterlage kann man sich ja im Grunde nicht wünschen.
-
- DMF-Mitglied
- Beiträge: 81
- Registriert: 24.02.05, 16:20
- Kontaktdaten:
Re: Reanimation - Brett unter Patient legen? Datenlage? Umf
Moin,Moin
hatte letztens das "Vergnügen" mal beide Versionen mit einem invasivem Monitoring vergleichen zu können.
Zunnächst CPR ohne Brett - Druck sys max 80 mmHG
Im Verlauf Einbau des Brettes - Druck sys max 80 mmHG.
Da wir sonst eher in den dreistelligen Bereich kommen wurde das Brett platziert.
Behaupte mal bei tiefgestellten Bett , flachem Kopfteil (ist es nicht wirklich flach kann das schon ordentlich federn) , entsprechender Frequenz beim drücken und ordentlicher Drucktiefe kann man die Wirkung des Brettes vernachlässigen. Zumindest bei den normalen Krankenhausmatratzen. Der Patient drückt die Matratze ja auch schon durch sein Eigengewicht zusammen.
Aber vielleicht kann ja noch jemand harte Zahlen dazu beitragen. Gerade im Sinne der möglichst unterbrechungsfreien HDM wäre das ja ganz interessant.
Bei einem vollverkabelten Intensivpatienten ein Brett zu platzieren kann ja auch eine Gefahr für die Zugänge darstellen.
hatte letztens das "Vergnügen" mal beide Versionen mit einem invasivem Monitoring vergleichen zu können.
Zunnächst CPR ohne Brett - Druck sys max 80 mmHG
Im Verlauf Einbau des Brettes - Druck sys max 80 mmHG.
Da wir sonst eher in den dreistelligen Bereich kommen wurde das Brett platziert.
Behaupte mal bei tiefgestellten Bett , flachem Kopfteil (ist es nicht wirklich flach kann das schon ordentlich federn) , entsprechender Frequenz beim drücken und ordentlicher Drucktiefe kann man die Wirkung des Brettes vernachlässigen. Zumindest bei den normalen Krankenhausmatratzen. Der Patient drückt die Matratze ja auch schon durch sein Eigengewicht zusammen.
Aber vielleicht kann ja noch jemand harte Zahlen dazu beitragen. Gerade im Sinne der möglichst unterbrechungsfreien HDM wäre das ja ganz interessant.
Bei einem vollverkabelten Intensivpatienten ein Brett zu platzieren kann ja auch eine Gefahr für die Zugänge darstellen.
Tschau
Dirk Jahnke
Dirk Jahnke