Hallo *!
Vor einiger Zeit wurden mir (u50) alle noch vorhandenen Zähne, bis auf 5 (3 oben/2 unten), gezogen.
"Behandlungsplan" der Praxis im Vorfeld: "Mal gucken, was übrig bleibt und ob wir was drumherum basteln können."
Anschließend wurde dann ein ein Abdruck des Ober- und Unterkiefers mittels Abformmasse durch die Stuhlassistenz angefertigt.
Dieser Abdruck ist vom Dentallabor wieder zurückgeschickt worden, da nicht ausreichend Abformmasse benutzt wurde.
Der zweite Abdruck wurde dann durch den Zahnmediziner erstellt.
Nach ein paar Tagen gab es dann das Provisorium mit dem Hinweis: "Der Kiefer fällt jetzt erstmal in sich zusammen."
Mit dem Provisorium war an Essen nicht zu denken, da dieses vertikal und horizontal hin und her wackelte. Auch Haftcreme brachte keinen wirklichen Erfolg.
Die Sprache hörte sich kloßig und verschwommen an. Gepaart mit starkem Lispeln. Das Provisorium wurde einige Male von der Stuhlassistenz nachgeschliffen.
Mit der Zeit wurden weitere 4 der 5 Zähne gezogen (2 oben/2 unten).
Auf Grund eines Defektes am Provisorium und da die oben genannte Praxis Betriebsferien hatte, habe ich eine andere Praxis aufgesucht.
Auf Nachfrage, was medizinisch denn möglich sei, bekam ich ohne Untersuchung die klare Ansage: "Mit einer konventionellen Prothese werden sie ebenfalls nicht vernünftig sprechen und essen können. Und in der Folge werden sie die Prothese nicht mehr tragen. Die einzige Möglichkeit sind Prothesen, die auf Implantaten (6 oben/4 unten) befestigt werden. Kosten, mindestens 22.000€."
Und so lebe ich mit nur einem Zahn im Oberkiefer, da ich Kassenpatient ohne private Zahnzusatzversicherung bin und ich nicht über die entsprechenden Mittel verfüge, um die zuletzt genannte Behandlung durchführen zu lassen.
Ist die Zahnmedizin wirklich mittlerweile so ein Business geworden, dass ohne private Zahnzusatzversicherung, oder entsprechende Geldmittel in diesem Fall nichts mehr möglich ist?
Viele Grüße, Kypaio
Leben ohne Zähne/konventionelle Prothese nicht möglich (Kassenpatient, ohne private Zusatzversicherung)
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Re: Leben ohne Zähne/konventionelle Prothese nicht möglich (Kassenpatient, ohne private Zusatzversicherung)
Hallo,
sicherlich ist auch die Zahnmedizin in einigen Aspekten kommerzieller geworden.
Aber auch die Zahntechnik hat sich entwickelt und kann konventionelle Prothese herstellen, die passen und nicht wackeln. An ihrer Stelle würde ich den ersten Zahnarzt zunächst wieder aufsuchen, denn der Heil- und Kostenplan wurde für die angestrebte Prothese erstellt und von der Kasse genehmigt. Wurde er doch, oder?
Viele Grüße
B. Goretzky
sicherlich ist auch die Zahnmedizin in einigen Aspekten kommerzieller geworden.
Aber auch die Zahntechnik hat sich entwickelt und kann konventionelle Prothese herstellen, die passen und nicht wackeln. An ihrer Stelle würde ich den ersten Zahnarzt zunächst wieder aufsuchen, denn der Heil- und Kostenplan wurde für die angestrebte Prothese erstellt und von der Kasse genehmigt. Wurde er doch, oder?
Viele Grüße
B. Goretzky
And God promised men that good and obedient wives would be found in all corners of the earth.
Then she made the world round and laughed and laughed and laughed...
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Topicstarter
Re: Leben ohne Zähne/konventionelle Prothese nicht möglich (Kassenpatient, ohne private Zusatzversicherung)
Hallo Fr. Goretzky!
Erst einmal vielen Dank für Ihre Antwort und Grüße aus dem Kohlenpott!
Auf dem Heil- und Kostenplan wurde "Interim als Wundverschluß" vermerkt.
Viele Grüße, Kypaio
Erst einmal vielen Dank für Ihre Antwort und Grüße aus dem Kohlenpott!
Auf dem Heil- und Kostenplan wurde "Interim als Wundverschluß" vermerkt.
Viele Grüße, Kypaio
Re: Leben ohne Zähne/konventionelle Prothese nicht möglich (Kassenpatient, ohne private Zusatzversicherung)
"Die" Zahnmedizin ist nicht kommerzieller, sondern vor allem sehr viel besser geworden. Daß ein Mensch mit u50 die von Ihnen genannte Anzahl an Restzähnen hat, ist nach meiner Erfahrung recht ungewöhnlich - wenn keine besonderen Vorerkrankungen oder sonstigen Belastungen vorliegen - die im Ausgangspost jedenfalls nicht erwähnt sind. Generell kann man sagen, daß Zähne, die (fast) ein Leben lang in der Mundhöhle verbleiben sollen, ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit, Pflege und (ja, ausdrücklich auch) finanzieller Zuwendung bedürfen. Vor 30 Jahren war eine "Totale" mit 45 oder 50 Jahren nichts Ungewöhnliches - nach dem damaligen Stand der Zahnmedizin eben. Das Leistungsniveau hat sich also bis heute nicht geändert - die Ansprüche vieler Menschen aber eben schon. Haben Sie mit dem ZA einmal über die Möglichkeit monatlicher Teilbeträge gesprochen?
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