nach Gartenarbeit bereits eine Woche Schmerzen

[nouvaleur]

Gruss an Fachärzte
Ich, 77 Jahre, hatte vor ca 7 Tagen mit dem Spaten an zwei Tagen Grabarbeiten verrichtet, jeweils 2 Stunden mit grossen Krafteinsatz. Am Tage darauf überfiel mich ein übler Schmerzzustand im Nacken und Schultergürtel. Ich dachte, es ist wie üblich der fällige Muskelkater, der dann nach 3-4 Tagen wieder verschwindet. Ich musste einmal morgens und abends eine Ibuflam600 nehmen, da ich sonst nichts mehr hätte tun können. In Ruhelage keine Beschwerden.
Also kurzum: wenn die Muskeln beansprucht werden, kaum zum aushalten. Mich besorgt die lange Dauer des Zustandes und die Ungewissheit, wann das mal wieder weggeht. Quaddelspritzen durch den Hausarzt zeigten bisher keine Wirkung. Mit abklingen der Medikamentenwirkung kommte der Schmerz prompt zurück. Warum ist das derart heftig und hartnäckig. Jetzt probiere ich gerade Valeron-Tropfen, die ich noch stehen hatte. Sie helfen auch, aber wo ist das Ende?, was ist überhaupt los, dass das so schlimm wurde? Die Nerven geben keine Ruhe. Ich weiss, ich hätte die Arbeit aufteilen sollen, wollte damit aber fertig werden und jetzthänge da. Bei 2 Orthopäden, die mich als Patienten in der Kartei haben, hat mich niemand als Notfall mal zur Untersuchung angenommen
Was kann ich selbst noch tun? Bitte entschuldigen Sie den langen Sermon.
schönen Abend

[Dr.med.Holger Fischer]

Guten Tag,
das ist natürlich kein Notfall, es ist ganz einfach eine muskuläre Überlastung, die für Ihr Alter zu intensiv war. Quaddeltherapie hilft nicht , Valoron ist ebenfalls nicht das geeignete Mittel. Nehmen Sie Ihr Ibuprofenmedikament, jedoch in einer Dosierung von 3 x 400 mg, evtl. mit einem Magenschutz in Form von Pantoprazol 20 mg und jetzt das Wichtigste: machen Sie diese Therapie über die Dauer von 7 Tagen.

[nouvaleur]

danke Herr Dr, die 7 Tage sind längst rum. Es ist auch schon besser geworden, aber ohne eine erneute Ibu kommt es doch wieder zu schmerzhaften Beschwerden, die ich wieder niederzwingen muss, um erträglich durch den Tag zu kommen. Es geht also in Trippelschritten. Voltaren und Pferdebalsam hatten eher Plazebowirkung. Was ist da nur passiert, dass das System so nachhaltig verärgert reagiert hat. Muskeln sind doch dazu da, um gebraucht zu werden. Üblicher "Kater" wäre ja ok gewesen, damit hatte ich gerechnet, aber nicht über 10 Tage gefoltert zu werden. Liegt es auch am Alter von 77? Wann werde ich das endlich hinter mir haben. Es wird mir eine Lehre sein. geniess das Leben und reiss dir kein Bein mehr aus.

[Dr.med.Holger Fischer]

Guten Abend,
ja, daran liegt es, ich bin nur unwesentlich älter als Sie, im Alter schrumpfen die Muskeln und an Belastungen, die man noch vor wenigen Jahren als doch gering empfunden hat, sind diese Muskeln und Gelenke nicht mehr gewöhnt. Beherzigen Sie Ihren letzten Satz-auch wenn es schwer fällt. Warum verkaufen viele alte Leute Ihr großes Anwesen? Es macht viel Arbeit und die kann eben nicht mehr so ohne weiteres bewältigen.

[nouvaleur]

muss nochmal aufschlagen mit Fragen
es sind nun 14 Tage vergangen und die Schmerzen kommen prompt wieder, wenn die Wirkung des Ibu-600 (300 reicht irgendwie nicht) nachgelassen hat. Also wieder eine neue rein mit vorherigem Pantoprazol und der Tag bezw die Nacht ist gerettet.
Frage 1: wie lange kann man dieses Spiel eigentlich treiben, ohne andere Schäden zu gewärtigen? Welche? (Leber Magen Nieren). Wieso konsolidiert sich das System so lange nicht?
2. Bin am 14.6. beim Orthopäder angemeldet. Könnte/würde er mir links und rechts der Halsrückseite so einen eine Spritze in den Muskel jagen mit Schmerzmittel+Kortison. Vor etlichen Jahren hatte er mir einen Tennisarm beseitigt nach zweimaliger Wiederholung.
3: gibt es auch mildere oder kleinere Bandscheibenvorfälle, die sich so äussern könnten. Meine HWS ist schon seit 40 Jahren nicht mehr die beste

danke für Ihre Geduld

[Dr.med.Holger Fischer]

Hallo,
Frage1: ich habe es viele Jahre so getrieben, für 2-3 Tage Diclofenac 150 mg , pausiert und dann wieder Gartenarbeit verrichtet- so ging das immer weiter und so wird es bei Ihnen möglicherweise auch ablaufen.
Frage2: das kann er machen, die Beschwerden werden aber auf diese Weise nur für solange gebessert, wie die Wirkung der Spritze anhält, die Ursache ist aber damit nicht behoben, obwohl KOrtison ein Wundermittel ist.
Frage3: von Bandscheibenvorfällen war bisher nicht die Rede, das haben Sie nicht erwähnt. Bandscheibenschäden im HWS-Bereich machen andere Beschwerden, sie strahlen fast immer in den Arm aus und machen Sensibilitätsströrungen. Bandscheibenschaden im LWS-Bereich strahlt nur gürtelförmig und zudem in die Beine aus. Beide Schäden können völlig individuell ablaufen, je nach Ausprägung. Ich kann davon ein Lied singen, habe zwei kleine Vorfälle im HWS-Bereich, die aber bei Gartenarbeiten oder anderen körperlichen Aktivitäten keine Beschwerden machen. Sie sehen: der Verlauf bzw. die Beschwerden sind sehr unterschiedlich von Pat. zu Pat.. Warten Sie den Termin beim Orthopäden ab, evtl. veranlasst er ein CT der HWS, evtl. liegt eine sogenannte Cervikobrachialgie vor, daran glaube ich aber eher nicht, denn die tritt oft ohne völlige muskuläre Beanspruchung auf und bei Ihnen besteht m.E. ein deutlicher Zusammenhang mit der Gartenarbeit und den Beschwerden.