Schmerztherapie ohne Diagnose - üblich?

Moderator: DMF-Team

Elain
Topicstarter
DMF-Mitglied
Beiträge: 68
Registriert: 19.10.08, 08:45

Schmerztherapie ohne Diagnose - üblich?

Beitrag von Elain »

Guten Abend,

ich hoffe ich bin hier mit meinen Fragen im richtigen Forum...

Nach einem Sturz am Wochenende (gestolpert, mit ordentlich Schwung auf der Bordsteinkante gelandet) und daraus resultierenden sehr starken Rückenschmerzen mit erheblichen Problemen sowohl beim Sitzen, Liegen, Stehen und auch Gehen habe ich (36, w) zunächst den hausärztlichen Notdienst in Anspruch genommen. Hier bekam ich umgehend eine Infusion mit Metamizol, Tramadol und Cortison. Danach waren die Schmerzen zwar nicht weg, aber eine deutliche Besserung trat über Stunden ein. Am Folgetag gab es den gleichen "Cocktail", wieder mit dem o.g. positiven Ergebnis.

Am Tag darauf ab in die Notfallsprechstunde des Orthopäden, aber auch hier gab es keine Diagnosestellung, sondern direkt eine Behandlung: ohne Vorankündigung, noch während der eigentlichen Untersuchung setze der Arzt mehrere Spritzen (er nannte es später Block :?: mit einem Anästhetikum und Cortison) gefühlt "in" meine Wirbelsäule.
Daraufhin verabschiedete sich umgehend mein Kreislauf :( und ich fand mich kurz darauf auf der Liege mit Beinchen hoch :wink: und weiteren Infusionen, erst Ringer-Lösung, danach ein weiteres Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Parecoxib - danach trat jedoch keine erkennbare Besserung des eigentlichen Problems ein, vielmehr sind andersartige Schmerzen (jetzt zieht es bis in die Beine, starker "Druck" an der Wirbelsäule wo die Spritzen gesetzt wurden, der Bereich dort fühlt sich völlig dumpf, aber keinesfalls schmerzfrei an, im Gegenteil...).

So soll es die nächsten Tage weitergehen - ohne dass es bislang überhaupt eine Diagnose gibt.

Daher meine Fragen:
Ist es unerheblich, was die Ursache für die ausgeprägten Schmerzen ist?
Ist es üblich, dass diese Spritzen keine positive Wirkung zeigen und im Nachhinein die beschriebenen Schmerzen hervorrufen?
Muss ich davon ausgehen, dass mein Kreislauf jetzt jedesmal die Grätsche macht bei den Spritzen? Ich kannte das bisher noch überhaupt nicht, brauche es aber auch nicht unbedingt noch einmal...

Wie man sieht bin ich ehrlich gesagt ziemlich verunsichert :( , freue mich aber über Erklärungen oder Erfahrungen Eurerseits!

Herzliche Grüße,
Elain

P.S. Wenn der Arzt Zeit für Fragen gehabt hätte, würde ich mich nicht vertrauensvoll an dieses Forum wenden :wink:
Winfried Gahbler
DMF-Moderator
Beiträge: 2054
Registriert: 15.09.04, 16:24

Re: Schmerztherapie ohne Diagnose - üblich?

Beitrag von Winfried Gahbler »

Hallo Elain,
waren beide Ärzte wirklich so "sprachlos", wie Sie das hier schildern?
Bei einer solchen Verletzung ist eine körperlich Untersuchung m.E. schon notwendig. Wenn diese keine gravierenden Befunde ergibt, muss man sicher nicht zwingend irgendwelche technischen Untersuchuungen ( = Röntgen etc.) veranlassen. Eine gewisse Aufklärung, Information über die geplante Behandlung dürfte aber doch wohl erfolgt sein? Dass man Ihnen ohne ein Wort der Erklärung quasi "schweigend" eine oder mehrere Injektionen verabreicht hat, ist kaum zu glauben.
Mit Kreislaufreaktionen auf eine Injektion hin, muss man eventuell rechnen, aber das ist sicher nicht die Regel - d.h. es kann, muss aber keineswegs erneut auftreten.
Ihre Fragen kann Ihnen letztlich ja nur der Arzt beantworten, der Sie untersucht und behandelt. Das ist seine Aufgabe und der kann er sich auch nicht einfach "entziehen". Seien Sie beharrlich!
Gute Besserung und alles Gute wünsche ich Ihnen
MfG W.Gahbler
----------------------

Hinweis unter Bezug auf §7(3) der Berufsordnung für Ärzte:
1. Der voranstehende Beitrag ist eine allgemeine Stellungnahme, die, ausgehend von Ihrer Anfrage mit größtmöglicher Sorgfalt verfasst wurde.
2. Bitte wenden Sie Sich unabhängig davon persönlich zur Beratung, Untersuchung und Behandlung an eine Ärztin oder einen Arzt Ihres Vertrauens!
_________________
aus der Gemeinschaftspraxis
Dr.W.Gahbler/F.Becker/Dr.K.Sieben/R.Simon
http://www.schmerzkreis.net
Elain
Topicstarter
DMF-Mitglied
Beiträge: 68
Registriert: 19.10.08, 08:45

Re: Schmerztherapie ohne Diagnose - üblich?

Beitrag von Elain »

Guten Abend, Herr Dr. Gahlber,

schon einmal herzlichen Dank für Ihre rasche Antwort!

Arzt Nr. 1 hat nur geschaut, ob ich auf Fersen und Zehenspitzen stehen kann, der Rücken selber wurde nicht untersucht, danach gab es direkt die Infusion - die ja den Schmerz auch deutlich reduziert hat.
Für Arzt Nr. 2 (der Orthopäde) sollte lediglich der Rücken etwas freigemacht werden, er fragte wo es schmerzt, zog im gleichen Atemzug noch während ich mit dem Rücken zu ihm stand die Spritzen auf und setzte diese ohne jegliche Ankündigung oder Information - ich bin gegen diverse Medikamente allergisch und hätte mich alleine schon deshalb über einen Hinweis/Nachfrage bezgl. Verträglichkeit gefreut - wenn man schon nicht gefragt wird ob man überhaupt einverstanden ist...

Nun ja, jetzt habe ich eine schlaflose Nacht vor mir - nicht nur weil es verd*** weh tut, sondern auch weil ich morgen früh dort einen Termin für die gleiche Behandlung habe :?

Herzliche Grüße,
Elain
Dr. A. Flaccus
DMF-Moderator
Beiträge: 4444
Registriert: 06.03.05, 08:30
Wohnort: Hildesheim
Kontaktdaten:

Re: Schmerztherapie ohne Diagnose - üblich?

Beitrag von Dr. A. Flaccus »

Guten Abend,

wenn der Schmerz in der Tat so stark ist, sollten Sie sich noch heute in einer Klinik-Notaufnahme vorstellen.

Bisher fand ja nach Ihren Angaben noch keine adäquate körperliche Untersuchung statt. Dies sollte umgehend nachgeholt werden, denn es sind ja bisher keinerlei Verletzungen ausgeschlossen worden!

Es ist kaum glaubhaft, das gleich zwei Kollegen hintereinander so schlechte Medizin machen - aber wenn es so ist, muß halt ein dritter Arzt her.

Berichten Sie einmal, wie es weitergeht.
Gute Besserung!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. A. Flaccus
Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
Elain
Topicstarter
DMF-Mitglied
Beiträge: 68
Registriert: 19.10.08, 08:45

Re: Schmerztherapie ohne Diagnose - üblich?

Beitrag von Elain »

Auch für diese Antwort vielen Dank!

Hier nur eine kurze Statusmeldung, bin schon auf dem Sprung, muss jetzt beruflich für 5 Tage nach in den Norden - perfektes Timing quasi :roll:

Nachdem ich heute Nacht um schlafen zu können die Schmerzmittel, die ja als Infusion gut gewirkt haben, in Tablettenform genommen habe, habe ich prompt verschlafen :oops: - damit hatte sich der Orthopäden-Termin erledigt....

Schmerzmäßig ist es nach den o.g. Tabletten wieder deutlich besser (habe sie heute morgen auch genommen), allerdings ist seit gestern kurz nach dem Spritzen mein linkes Bein immer noch durchgehend "eingeschlafen", also eine Mischung aus Kribbeln und Taubheit, mal schauen ob sich das wieder gibt - und wie ich nach der langen Fahrt aus dem Auto wieder herauskomme :roll:

Herzliche Grüße,
Elain
Barca
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 1114
Registriert: 24.05.08, 21:16

Re: Schmerztherapie ohne Diagnose - üblich?

Beitrag von Barca »

Hallo,
Elain hat geschrieben:allerdings ist seit gestern kurz nach dem Spritzen mein linkes Bein immer noch durchgehend "eingeschlafen", also eine Mischung aus Kribbeln und Taubheit
Auch das ist ein Grund, sich umgehend untersuchen zu lassen, das Problem kann als Spätfolge des Sturzes auftreten, aber auch durch die Spritzen verursacht worden sein...

Viele Grüße
Barca
Once in a lifetime means there's no second chance ...

Informationen aus dem Internet dienen generell nur der ersten Orientierung, sind persönliche Meinungsäußerungen und können einen Arztbesuch nicht ersetzen.
Dr. A. Flaccus
DMF-Moderator
Beiträge: 4444
Registriert: 06.03.05, 08:30
Wohnort: Hildesheim
Kontaktdaten:

Re: Schmerztherapie ohne Diagnose - üblich?

Beitrag von Dr. A. Flaccus »

und wie ich nach der langen Fahrt aus dem Auto wieder herauskomme
Autofahren mit so einem Befund (Bein mit Taubheitsgefühl) - ich hoffe sie fahren nicht selbst :!:
Nun ja, jetzt habe ich eine schlaflose Nacht vor mir - nicht nur weil es verd*** weh tut
Hm...erst wird hier alles ziemlich dramatisch dargestellt und jetzt ist plötzlich alles ganz prima:

Irgendwie haben die Kollegen dann ja wohl doch "alles richtig" gemacht, oder?


Aus der Ferne und mit Abstand
wirkt Ihre Geschichte jetzt - ich bitte um Verzeihung wenn ich mich irre - sehr unglaubwürdig.

Erst stärkste Schmerzen, schlechte Ärzte und unzureichende Behandlungen und jetzt stört das taube Bein noch nicht einmal bei einer Dienstreise.

Haben Sie keine Angst vor bleibenden Schäden wie z.B. einer Lähmung durch übersehene Brüche?
Oder war alles von Anfang an gar nicht sooooo dramatisch?
Oder wurden Sie am Ende doch gut behandelt und wollten einfach mal einen kleinen Negativbeitrag in Richtung "Arzt" loswerden?

Möglicherweise mögen Sie das ja mal aufklären, bei Gelegenheit.

Ich freue mich jedenfalls, das es Ihnen besser geht und hoffe für Sie, das es auch so bleibt.
Gute Reise. :)

Dr. A. Flaccus
Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
dora
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 3724
Registriert: 27.12.06, 00:51

Re: Schmerztherapie ohne Diagnose - üblich?

Beitrag von dora »

er fragte wo es schmerzt, zog im gleichen Atemzug noch während ich mit dem Rücken zu ihm stand die Spritzen auf und setzte diese ohne jegliche Ankündigung oder Information
das kann ich kaum glauben.
SUEDBALKON
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 583
Registriert: 07.09.05, 21:58

Re: Schmerztherapie ohne Diagnose - üblich?

Beitrag von SUEDBALKON »

doch das gibts. Mir wollte ein Oberarzt im Krankenhaus zum Thema " Schlimmste Pfusch-op und Vasektomie Schmerz Syndrom " eine Spritze in den Penis hauen. Ohne das vorher zu erklären, warum, aus welchem Grund ? nix.
ch hab ihn dann hart angesprochen, er möchte die Spritze wegpacken, ich hab 15 J Karate gemacht.
Als Nachtrag: Ausgerechnet am Penis hatte ich keine Schmerzen, sonst überall.

Einen Versuch mit einer Spritze zur Entspannung eines gezerrten Muskel bei der Vas, einem bekannten Uro Prof. Autor und jetzt in Ehrenwürde, abgesprochen und schriftlich bestätigt, wurde mir bis heute noch Jahre später als unbegründet verweigert.

Neue op zur Schmerzentlastung wird auch verweigert
Muppet
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 4367
Registriert: 10.01.07, 16:48

Re: Schmerztherapie ohne Diagnose - üblich?

Beitrag von Muppet »

Hallo Elain,
wenn du wirklich so starken Schmerzen hattest und jetzt ist taub/kribbelt, ist das nicht unbedingt gut. Das kann heißen, aus irgendeinen Grund ein Nerv komprimiert wurde (Schmerz). Wenn der Nerv aber auf dauer zerdrückt wird -> Nervschaden, Schmerzen plötzlich weg aber... Taubheit/kribbeln/Lähmung...
Elain
Topicstarter
DMF-Mitglied
Beiträge: 68
Registriert: 19.10.08, 08:45

Re: Schmerztherapie ohne Diagnose - üblich?

Beitrag von Elain »

Hallo Herr Dr. Flaccus,
Aus der Ferne und mit Abstand wirkt Ihre Geschichte jetzt - ich bitte um Verzeihung wenn ich mich irre - sehr unglaubwürdig.
vorab: Ihre Entschuldigung nehme ich natürlich gerne an! ;-)

Aber im Ernst:
Oder wurden Sie am Ende doch gut behandelt und wollten einfach mal einen kleinen Negativbeitrag in Richtung "Arzt" loswerden?
Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, aus welcher Passage meines Eingangspostings (und allen anderen von mir erstellten Einträgen hier im Forum) Sie eine versteckte Arztschelte herauslesen - wenn dies die Intention wäre stünden mit Sicherheit effizientere Formulierungen und auch Wege zur Verfügung, jedoch sehe ich hierfür keinerlei Anlass. Ich habe lediglich als Patient um eine Einschätzung meiner (zwangsweise subjetkiv geschilderten) Situation gebeten, nicht mehr.

Schade, dass Sie meine Darstellung als unglaubwürdig abtun und sie derart ironisch kommentieren. :(

Ich bedanke mich jedoch herzlich für alle Erläuterungen und Hinweise zu meiner Fragestellung.

Alles Gute,
Elain
Dr. A. Flaccus
DMF-Moderator
Beiträge: 4444
Registriert: 06.03.05, 08:30
Wohnort: Hildesheim
Kontaktdaten:

Re: Schmerztherapie ohne Diagnose - üblich?

Beitrag von Dr. A. Flaccus »

Guten Tag,

ich hatte ja versucht darzustellen, warum ich so skeptisch bin.
Erst stärkste Schmerzen, schlechte Ärzte und unzureichende Behandlungen und jetzt stört das taube Bein noch nicht einmal bei einer Dienstreise.
Es wäre schön gewesen - auch für die anderen User hier, die versucht haben zu helfen - wenn Sie abschliessend ein wenig mehr zur Aufklärung beigetragen hätten:
Haben Sie keine Angst vor bleibenden Schäden wie z.B. einer Lähmung durch übersehene Brüche
Ist denn das taube Gefühl jetzt weg?
Planen Sie im Verlauf weitere Arztbesuche, um Schäden auszuschliessen?

Am 5.6. um 22 Uhr klangen Sie noch recht verzweifelt.
16 Stunden später sprechen Sie von einer ruhigen Nacht und treten eine längere Reise an.

Da ist es doch klar, das die Beurteilung am PC schwierig ist.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. A. Flaccus
Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
Elain
Topicstarter
DMF-Mitglied
Beiträge: 68
Registriert: 19.10.08, 08:45

Re: Schmerztherapie ohne Diagnose - üblich?

Beitrag von Elain »

Hallo Herr Dr. Flaccus,

vielleicht wird eine Beurteilung auch dadurch erschwert, dass Sie meine Beiträge ein wenig einseitig interpretieren?

Sie schreiben:
"schlechte Ärzte"

Ich schrieb:
Nichts dergleichen. Mit keiner Silbe habe ich angedeutet, dass ich die Arbeit Ihrer Kollegen als qualitativ fragwürdig beurteile.

Sie schreiben:
"unzureichende Behandlungen"

Ich schrieb:
eine Schilderung der Abläufe wie sie stattfanden. Ob sie unzureichend sind oder nicht, kann ich als Laie nicht bewerten,
ich begebe mich als Patient in Behandlung zu einem Arzt und vertraue darauf, dass er sein Handwerk versteht und hoffe nach wie vor, dass ich mit dieser Einstellung richtig liege.

Sie schreiben:
"und jetzt stört das taube Bein noch nicht einmal bei einer Dienstreise."

Merken Sie etwas?
Haben Sie keine Angst vor bleibenden Schäden wie z.B. einer Lähmung durch übersehene Brüche


Doch, und das nicht zu knapp - auch deshalb war ich bei zwei Ärzten! Und wende mich zusätzlich mit den offen gebliebenen Fragen an dieses Forum. Ich dachte dies sei legitim und in gewisser Weise auch als Funktion des Forums so gedacht.

Zur Erinnerung: ich bin Patient - ich weiß nicht, wie und was hätte untersucht werden müssen, ich stehe auf der anderen Seite und schöpfe nicht aus Ihrem sicherlich deutlich größeren Erfahrungsschatz zum Thema Rückenverletzung. Ich stehe mit Schmerzen in einem Sprechzimmer, gehe davon aus dass mein Gegenüber weiß was es tut und erhoffe mir Hilfe. So wie auch mit meinem Posting in diesem Forum. Vielleicht möchten Sie dies beim Lesen ein wenig im Hinterkopf behalten?

Für Montag ganz früh bin ich wieder in der Notfallsprechstunde angemeldet, das Gefühl im Bein ist leider noch da - aber ehrlich gesagt bin ich mir mittlerweile nicht sicher, ob es wirklich diese Infos sind, die interessieren. :-(

Viele Grüße,
Elain
Dr. A. Flaccus
DMF-Moderator
Beiträge: 4444
Registriert: 06.03.05, 08:30
Wohnort: Hildesheim
Kontaktdaten:

Re: Schmerztherapie ohne Diagnose - üblich?

Beitrag von Dr. A. Flaccus »

Guten Tag,
Für Montag ganz früh bin ich wieder in der Notfallsprechstunde angemeldet, das Gefühl im Bein ist leider noch da - aber ehrlich gesagt bin ich mir mittlerweile nicht sicher, ob es wirklich diese Infos sind, die interessieren.
Doch, natürlich interessiert mich genau das!

Ich bin ganz klar der Meinung: Montag ist zu spät.
Sie wurden bisher offenbar (immer) noch nicht untersucht - es fehlt also jegliche Befunderhebung.
Und sie haben immer noch ein taubes Bein.

Es droht - aus der Ferne betrachtet - ein bleibender Nervenschaden, möglicherweise sogar noch etwas Schlimmeres wenn das Rückenmark selbst beteiligt ist :arrow: nämlich eine Querschnittlähmung. ( z.B. :arrow: schleichende Blutung bei unerkanntem Bruch, Infektion/Irritation durch die Spritzen, Knochensplitter drückt auf das Rückenmark)Bereits vor 2 Tagen riet ich Ihnen:
sollten Sie sich noch heute in einer Klinik-Notaufnahme vorstellen.
Das haben Sie nicht gemacht.

Gestern kam von Barca der Rat:
Auch das ist ein Grund, sich umgehend untersuchen zu lassen, das Problem kann als Spätfolge des Sturzes auftreten, aber auch durch die Spritzen verursacht worden sein...
Sie waren noch immer nicht beim Arzt.

Heute berichten Sie erneut von "Nicht-Besserung" und wollen erst Montag zum Arzt.

Um es mal mit Ihren eigenen Worten zu formulieren:
Merken Sie etwas?
Sie haben in diesem Forum, eine Einschätzung und sehr praktische Vorschläge erhalten.
Aber Sie setzen diese Vorschläge nicht um. Stattdessen beschweren Sie sich, weil Sie nicht ernst genommen werden.

Ich habe in diesem Beitrag nochmal formuliert, was aus meiner Sicht als nächstes - noch heute! - zu tun ist.

Berichten Sie einfach mal, wie es weitergeht.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. A. Flaccus
Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
Antworten Thema auf Facebook veröffentlichen Thema auf Facebook veröffentlichen