Neue Richtlinie zur Vermeidung von Nadelstichverletzungen
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Neue Richtlinie zur Vermeidung von Nadelstichverletzungen
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat ihre Richtlinie zur Infektionsprophylaxe in gefährdeten Bereichen überarbeitet und veröffentlicht. Unter anderem für den rettungsdienstlichen Bereich schreibt die Neufassung der TRBA 250 die Verwendung sogenannter verletzungssicherer Instrumente vor. Diverse Hersteller bieten auch schon entsprechende Flexülen usw. an, bei denen sich der Stahlmandrin in einen Käfig zurückzieht.
Die Biostoffverordnung erwähnt ebenfalls ausdrücklich die TRBA 250 und verlangt deren Umsetzung.
Wie sieht es in Eurem RD-Bereich aus, arbeitet ihr schon mit den neuen Intrumenten (speziell Flexülen). Wird die neue TRBA 250 daran in absehbarer Zukunft etwas ändern?
Diskutiert mit, hier auf Rett-Med.
Euer
Die Biostoffverordnung erwähnt ebenfalls ausdrücklich die TRBA 250 und verlangt deren Umsetzung.
Wie sieht es in Eurem RD-Bereich aus, arbeitet ihr schon mit den neuen Intrumenten (speziell Flexülen). Wird die neue TRBA 250 daran in absehbarer Zukunft etwas ändern?
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Euer
Erik Eichhorn
Rett-Med
DMF-Moderator im Forum Rettungsdienst und präklinische Notfallmedizin
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Also bei uns im Kreis werden solche Braunülen schon seit ca 2 Jahren vorgehalten.
Sie sind aber nicht "regulär" zu verwenden.
Kommen also nur zum Einsatz wenn man davor weiss das der Patient eine ansteckenden Krankheit hat bzw das umfeld es vermuten lässt.
Aber weiss man das vorher immer?!?
Naja immerhin besser als nix. Glaube allerdings nicht das sich bei uns diesbezüglich was ändert.
Gruss Elton
Sie sind aber nicht "regulär" zu verwenden.
Kommen also nur zum Einsatz wenn man davor weiss das der Patient eine ansteckenden Krankheit hat bzw das umfeld es vermuten lässt.
Aber weiss man das vorher immer?!?
Naja immerhin besser als nix. Glaube allerdings nicht das sich bei uns diesbezüglich was ändert.
Gruss Elton
Genau das war bei uns auch die Diskussion, deshalb hat man sich schon vor ca. einem halben Jahr darauf geeinigt, die herkömmlichen Flexülen komplett durch die Safety-Flexülen zu ersetzen und keine "Patientenunterschiede" zu machen. Im Moment werden noch Restbestände der "alten" aufgebraucht, blau und grau wird also noch dauern, bei grün und rosa sind schon die sicheren im Umlauf. Ich denke damit kann man leben.Elton hat geschrieben: Sie sind aber nicht "regulär" zu verwenden.
Kommen also nur zum Einsatz wenn man davor weiss das der Patient eine ansteckenden Krankheit hat bzw das umfeld es vermuten lässt.
Aber weiss man das vorher immer?!?
Zum Handling der "neuen": Vom Stechen her identisch, schwieriger ist es allerdings mit einer Hand den Stahlmandrin rauszuziehen, weil dieser durch den Schutzmechanismus, der an der Spitze "draufklickt", gezogen wird. Aber auch damit kann ich leben, vor allem weil die Gefahr einer Stichverletzung gen Null sinkt!
Gruß
Lütti
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hallo,
also bei uns werden die seit geraumer Zeit verwendet diese Flexülen. Einfach zur Sicherheit des Personals. Jedoch rutschen so ab und an welche aus dem KH unter die anderen.
Ich finde dies nur richtig spezielle Verletzungssichere Instrumente zu verwenden. Denn wenn ich mich an jemnadem Anstecke trage ICH auf dauer die Folgen.
Viele Grüße Bordy
also bei uns werden die seit geraumer Zeit verwendet diese Flexülen. Einfach zur Sicherheit des Personals. Jedoch rutschen so ab und an welche aus dem KH unter die anderen.
Ich finde dies nur richtig spezielle Verletzungssichere Instrumente zu verwenden. Denn wenn ich mich an jemnadem Anstecke trage ICH auf dauer die Folgen.
Viele Grüße Bordy
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ja, wir auch!
moin zusammen,
auch wir nutzen Sicherheits-Venenverweil-Kanülen. Ich bin sehr begeistert davon, sehe es als einen enormen Zuwachs unserer Sicherheit. Schön das es die neue Richtlinie jetzt gibt.
Bis dann,
der jan
auch wir nutzen Sicherheits-Venenverweil-Kanülen. Ich bin sehr begeistert davon, sehe es als einen enormen Zuwachs unserer Sicherheit. Schön das es die neue Richtlinie jetzt gibt.
Bis dann,
der jan
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"Sage nicht immer was du weißt, wisse aber immer was du sagst."
M. Claudius
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Hallo Kolleginnen und Kollegen,
bei uns im RD werden diese Sicherheitsflexülen nicht verwendet. Wir hatten mal welche zur Probe- aber es gab Kritik an der " Handlichkeit " - nicht an der Sicherheit !!!!
Ich habe derzeit mit einer Nadelstichverletzung zu tun - macht mir aber bei " diesem " Patienten wenig Angst. Die Blutkontrollen erfolgen regelmäßig . Ein gewisses Berufsrisiko wird immer bleiben - trotzdem ist es natürlich schön, dieses durch diese Flexülen zu minimieren !
Bleibt gesund , schöne Grüße Glaxina
bei uns im RD werden diese Sicherheitsflexülen nicht verwendet. Wir hatten mal welche zur Probe- aber es gab Kritik an der " Handlichkeit " - nicht an der Sicherheit !!!!
Ich habe derzeit mit einer Nadelstichverletzung zu tun - macht mir aber bei " diesem " Patienten wenig Angst. Die Blutkontrollen erfolgen regelmäßig . Ein gewisses Berufsrisiko wird immer bleiben - trotzdem ist es natürlich schön, dieses durch diese Flexülen zu minimieren !
Bleibt gesund , schöne Grüße Glaxina
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Re: Neue Richtlinie zur Vermeidung von Nadelstichverletzunge
Ich hab mir mal den ein oder anderen Absatz der TRBA 250 durchgelesen. Und wenn ich den Text richtig verstanden hab, ist die Umsetzung nicht Vorschrift, oder?Erik Eichhorn hat geschrieben:Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat ihre Richtlinie zur Infektionsprophylaxe in gefährdeten Bereichen überarbeitet und veröffentlicht. Unter anderem für den rettungsdienstlichen Bereich schreibt die Neufassung der TRBA 250 die Verwendung sogenannter verletzungssicherer Instrumente vor. Diverse Hersteller bieten auch schon entsprechende Flexülen usw. an, bei denen sich der Stahlmandrin in einen Käfig zurückzieht.
Die Biostoffverordnung erwähnt ebenfalls ausdrücklich die TRBA 250 und verlangt deren Umsetzung.
Wie sieht es in Eurem RD-Bereich aus, arbeitet ihr schon mit den neuen Intrumenten (speziell Flexülen). Wird die neue TRBA 250 daran in absehbarer Zukunft etwas ändern?
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Euer
Zitat:
Spitze, scharfe oder zerbrechliche Arbeitsgeräte sollen durch solche geeigneten
Arbeitsgeräte oder -verfahren ersetzt werden, bei denen keine oder eine geringere
Gefahr von Stich- oder Schnittverletzungen besteht. Der Einsatz soll vorrangig dann
erfolgen, wenn mit besonderen Gefährdungen zu rechnen ist. Bei der Auswahl von geeigneten
Geräten oder Verfahren sind die Ergebnisse von Modell- oder Evaluierungsprojekten
zu berücksichtigen.
Eine besondere Gefährdung kann bei der Anwendung an Patienten mit nachgewiesener
Infektion durch Erreger der Risikogruppe 3**, z.B. in HIV-Schwerpunktpraxen,
bestehen oder bei Rettungsdiensten sowie bei der Behandlung fremdgefährdender
Patienten gegeben sein. Ein Verfahren ist z.B. auch geeignet, wenn es ein sicheres
Zurückstecken der Kanüle in die Schutzhülle mit einer Hand erlaubt.
Zitat Ende
Sollen bedeutet ja nicht zwangsweise ein müssen, oder verstehe ich das falsch? Ich hab auf meiner Wache mal mit unserem Materialbeschaffer geredet. Der sieht es genauso. Außerdem kostet eine Packung dieser Sicherheitsviggos das 3 bis 5 fache der "normalen" Viggos....
Sollte man diese Viggos allerdings beschaffen müssen, ist das mit den Kosten sicherlich ein anderes Problem. Oder wie seht ihr das???
MfG und einen ruhigen Sonntag noch...
You can run, but you can not hide!
Auf unserer Wache wurde vor etwa einem Jahr angefangen mit den "Flexülen" zu arbeiten. Anfangs galt auch bei uns: nur bei "Risikopatienten" verwenden!
In den Letzten Wochen wurden nun alle "alten" Nadeln rausgeschmissen (nur noch für Ausbildung etc.) Ich glaub sogar auf den San-Dienst-Rucksäcken sind auch nur noch Neue.
sonnige Grüße,
PickUp.
In den Letzten Wochen wurden nun alle "alten" Nadeln rausgeschmissen (nur noch für Ausbildung etc.) Ich glaub sogar auf den San-Dienst-Rucksäcken sind auch nur noch Neue.
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Also bei uns werden die ganz normalen Viggos genommen. Sei es aus Kostengründen und ich seh es auch so:
Passieren kann immer was. Und wenn man aufpasst dann sticht man sich auch nicht. Grad wenn ich weiß oder vermute das der Pat ne ansteckende Krankheit hat dann muss ich eben besondere Vorsicht walten lassen.
Aufpassen hilft mehrals 2000 technische Hilfsmittel
Passieren kann immer was. Und wenn man aufpasst dann sticht man sich auch nicht. Grad wenn ich weiß oder vermute das der Pat ne ansteckende Krankheit hat dann muss ich eben besondere Vorsicht walten lassen.
Aufpassen hilft mehrals 2000 technische Hilfsmittel
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- noch neu hier
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Hallo,
meine Kommilitonin und ich schreiben gerade an unserer Semesterarbeit zum Thema Schutzsysteme zur Vermeidung von Stich- und Schnittverletzungen im Gesundheitswesen.
Hierzu würden wir gerne wissen:
- In welchen Zusammenhang (Personengruppen, Tätigkeit, Bereich) und warum passieren Ihrer Meinung nach Unfälle oder Verletzungen beim Umgang mit spitzen oder scharfen medizinischen Instrumenten?
- Wo gibt es Ihrer Meinung nach noch ungelöste Probleme und offene Gefährdungspotentiale im Zusammenhang mit spitzen und scharfen medizinischen Instrumenten?
Wir würden uns freuen, wenn Sie uns Ihre Erfahrungen zum Umgang mit spitzen oder scharfen Instrumenten schildern könnten.
Vielen Dank schon im Voraus!
Viele Grüße
Nina und Anna
meine Kommilitonin und ich schreiben gerade an unserer Semesterarbeit zum Thema Schutzsysteme zur Vermeidung von Stich- und Schnittverletzungen im Gesundheitswesen.
Hierzu würden wir gerne wissen:
- In welchen Zusammenhang (Personengruppen, Tätigkeit, Bereich) und warum passieren Ihrer Meinung nach Unfälle oder Verletzungen beim Umgang mit spitzen oder scharfen medizinischen Instrumenten?
- Wo gibt es Ihrer Meinung nach noch ungelöste Probleme und offene Gefährdungspotentiale im Zusammenhang mit spitzen und scharfen medizinischen Instrumenten?
Wir würden uns freuen, wenn Sie uns Ihre Erfahrungen zum Umgang mit spitzen oder scharfen Instrumenten schildern könnten.
Vielen Dank schon im Voraus!
Viele Grüße
Nina und Anna
Prinzipiell ztrifft folgendes zu:
Je größer der Stress, desto höher das Verletzungspotential. Besonders gefährdet sind daher Bereiche wie Rettungsdienst, Notaufnahme, Intensivstation, OP und örztlicher Notdienst.
Je größer der Patientenfluss (d.h. je öfter eine Maßnahme durchgeführt wird), desto höher einerseits die Möglichkeit sich zu verletzen und zum anderen die Tendenz unvorsichtig zu werden --> höhere Verletzungswahrscheinlichkeit.
Ein gravierendes Probelm ist trotz aller Vorgaben von seiten BG und Arbeitnehmerschutz/EU-Richtlinie immer noch der kompromisslose Spartrieb vieler Arbeitnehmer.
Es wird an internen Richtlinen, "safen" Instrumenten und geeigneten Abwurfmöglichkeiten gespart.
Ein Manko ist sicherlich auch immer noch (in Deutschland), dass es sehr viele (unnötige) Glasampullen gibt (einige Medikamente können nicht anders gelagert werden, andere hingegen problemlos auch in Plastikampullen). Auch ein Vorhalten an "Fertigspritzen" hat Sicherheitsvorteile. Verletzt man sich beim Öffnen/Aufziehen eines Medikamentes bringt einen das nicht unbedingt mit einer infektiösen Flüssigkeit in Berührung - aber die Barriere Haut ist verletzt und man wird vulnerabel gegenüber von folgenden Kontakten mit Blut u.ä. (gerade wenn man nicht merkt, das man verletzt wird)
Recaping ist gerade im klinischen Bereich ein großes Problem - liegt nicht unbedingt an den Anordnungen, sondern am Starrsin/mangelnden Nachdenken der Angestellten.
Ebenfalls wo Abwurfbehälter stehen und ob diese denn auchmit ins Patientenzimmer genommen werden...
Ein paar Gedanken meinerseits.
Als Tipp (auch wenn ihr das vielleicht schon längst gemacht habt) schreibt mal ein paar BGs (Gesundheiutsberufe/Feuerwehr/Ärzte usw) an und bitte die um Infomaterial...
Viel Erfolg!
Je größer der Stress, desto höher das Verletzungspotential. Besonders gefährdet sind daher Bereiche wie Rettungsdienst, Notaufnahme, Intensivstation, OP und örztlicher Notdienst.
Je größer der Patientenfluss (d.h. je öfter eine Maßnahme durchgeführt wird), desto höher einerseits die Möglichkeit sich zu verletzen und zum anderen die Tendenz unvorsichtig zu werden --> höhere Verletzungswahrscheinlichkeit.
Ein gravierendes Probelm ist trotz aller Vorgaben von seiten BG und Arbeitnehmerschutz/EU-Richtlinie immer noch der kompromisslose Spartrieb vieler Arbeitnehmer.
Es wird an internen Richtlinen, "safen" Instrumenten und geeigneten Abwurfmöglichkeiten gespart.
Ein Manko ist sicherlich auch immer noch (in Deutschland), dass es sehr viele (unnötige) Glasampullen gibt (einige Medikamente können nicht anders gelagert werden, andere hingegen problemlos auch in Plastikampullen). Auch ein Vorhalten an "Fertigspritzen" hat Sicherheitsvorteile. Verletzt man sich beim Öffnen/Aufziehen eines Medikamentes bringt einen das nicht unbedingt mit einer infektiösen Flüssigkeit in Berührung - aber die Barriere Haut ist verletzt und man wird vulnerabel gegenüber von folgenden Kontakten mit Blut u.ä. (gerade wenn man nicht merkt, das man verletzt wird)
Recaping ist gerade im klinischen Bereich ein großes Problem - liegt nicht unbedingt an den Anordnungen, sondern am Starrsin/mangelnden Nachdenken der Angestellten.
Ebenfalls wo Abwurfbehälter stehen und ob diese denn auchmit ins Patientenzimmer genommen werden...
Ein paar Gedanken meinerseits.
Als Tipp (auch wenn ihr das vielleicht schon längst gemacht habt) schreibt mal ein paar BGs (Gesundheiutsberufe/Feuerwehr/Ärzte usw) an und bitte die um Infomaterial...
Viel Erfolg!
Quid pro quo?
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