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Blasenentzündung nach Biontech

Verfasst: 11.06.21, 14:21
von Jule90
Hallo,

Besteht die Möglichkeit, dass die 2. Biontech Impfung eine nicht bakterielle Blasenentzündung auslösen bzw. begünstigen kann? Gibt es diesbezüglich schon irgendwie Erkenntnisse?
Ich habe bisher nur gelesen, dass bei Frauen die Menstruationsbeschwerden zunehmen können.

Ich habe vor 4 Tagen die 2. Impfung erhalten. Ausser einer geröteten Schwellung an der Einstichstelle habe ich eigentlich keine Beschwerden. Bei der 1. Impfung hatte ich Armschmerzen die einen Tag anhielten.
Nun wachte ich Donnerstag morgen mit leichtem ziehen im Unterbauch auf. Zunächst dachte ich an den Mittelschmerz des Zyklus, da dies auch vom Zeitraum her gepasst hätte. Ich machte soweit alles für die Arbeit fertig und mit einem Mal bekam ich starke, krampfartige Schmerzen im mittleren Unterleib die so ca 2 Stunden anhielten.

Ein Termin beim Hausarzt war erst nachmittags möglich. Vorher ging dort in der Praxis nichts.
Etwas Blut, aber keine Bakterien, wurde im Urin festgestellt. Meine Temperatur war bei 38,1. Morgens bei 37,2.
Der behandelnde Arzt gab mir vorsorglich ein Rezept für ein Antibiotikum /AB (Ciprofloxacin)mit, welches ich heute einlösen sollte, wenn es nicht besser wird. Er hielt jedoch auch eine Nebenwirkung von der Impfung für möglich. Wobei er dazu dann auch nicht näher einging.
Heute morgen ging ich dann zur Apotheke, da die Schmerzen wie am Tag zuvor Abends noch waren.

Jedoch überlege ich nun, ob es überhaupt Sinn macht dieses AB zu nehmen, da ja keine Bakterien nachgewiesen wurden.
Gegen die Schmerzen habe ich gestern Abend und heute morgen um ca 7 Uhr je eine 600er Ibuprofen genommen. Bis jetzt merke ich eine deutliche Besserung der Symptome.

Wäre ein abwarten bis morgen das AB zu nehmen zu vertreten?


Lg

Re: Blasenentzündung nach Biontech

Verfasst: 11.06.21, 14:55
von jaeckel
Abwarten ist zu vertreten.

Re: Blasenentzündung nach Biontech

Verfasst: 11.06.21, 15:38
von Jule90
Vielen Dank für Ihre Antwort.

Wissen Sie eventuell auch etwas über einen Zusammenhang mit Biontech und Blasenentzündung?

Viele Grüße

Re: Blasenentzündung nach Biontech

Verfasst: 12.06.21, 07:50
von jaeckel
Ein Zusammenhang ist mir nicht bekannt.

Re: Blasenentzündung nach Biontech

Verfasst: 13.06.21, 18:07
von cherubin
Über die Arteria vesicalis superior kann auch eine geringe Menge der mRNA-Nanokörper in die glatte Muskulatur der Harnblase gelangen und dort die Invasion der Zellen durchführen. Denkbar, dass auch eine kleinflächige Schädigung des Urothels die Folge sein kann.

Den Sekundärharn würde ich an Ihrer Stelle noch einige Tage epitelschonend gestalten. Vor Zellgiften und Tätigkeiten, die zu problematischen Stoffwechselprodukten in Harntrakt oder Verdauungsorganen führen können, rät man nicht ohne Grund für einige Tage bis Wochen nach der Impfung ab.

Re: Blasenentzündung nach Biontech

Verfasst: 13.06.21, 18:46
von Jule90
Hallo,
Danke für Ihre Antwort, nur leider ist es für Laien etwas schwer verständlich.
Was meinen Sie mit Sekundärharn epitelschonend gestalten?
Und was genau meinen Sie mit 'Vor Zellgiften und Tätigkeiten, die zu problemationen Stoffwechselprodukten in Harntrakt oder Verdauungsorganen führen können' ?

Vielleicht möchten Sie dies einmal erklären?

Viele Grüße

Re: Blasenentzündung nach Biontech

Verfasst: 13.06.21, 19:30
von cherubin
Tut mir leid.

Viele gesunde Getränke trinken, meinte ich - Kamillentee und Mineralwasser, statt Wein und Biere etwa. Aceton als Stoffwechselprodukt in der Harnblase nach sehr anstrengenden Tätigkeiten könnte vielleicht in so einer Situation auch ungünstige Wirkung haben. Für die späteren Mitleser hier, die vielleicht ähnliche Probleme haben.

Re: Blasenentzündung nach Biontech

Verfasst: 13.06.21, 21:05
von Jule90
Vielen Dank

Re: Blasenentzündung nach Biontech

Verfasst: 06.08.21, 15:05
von Miri216
Hallo Jule,

sind deine Beschwerden besser geworden?
Ich leider seit 3 Monaten auch unter Harndrang. Hatte 2 Tage nach der 1. Impfung mit Biontech einen vermeintlichen Harnwegsinfekt (allerdings nur Blut im Urin), bis heute spüre ich keine Besserung.

Würde mich freuen, wenn du nochmal antwortest. :-)

LG Miri

Re: Blasenentzündung nach Biontech

Verfasst: 06.08.21, 21:04
von Jule90
Hallo Miri, ja mir ging es bereits 2 Tage später besser. Und und den 3. Tag darauf war es wieder gut.

Lg

Re: Blasenentzündung nach Biontech

Verfasst: 08.09.21, 12:18
von vallongue
Hallo,

sehr gut dass es erste Ergebnisse zum Auftreten von Blasenentzündungen nach Biontech-Impfungen gibt. Ich habe nach der zweiten Biontech-Impfung eine bisher nicht weggehende Blasenentzündung bekommen (inzwischen knapp zwei Monate). Die zweite behandlungsbedürftige Blasenentzündung in meinem Leben. Die erste war vor 36 Jahren. Ein Bekannter von mir, der noch nie vorher eine Blasenentzündung hatte, ebenso. Wir probieren beide das dritte Antibiotikum.

Vorsicht vor Biontech. Man muss die möglichen Folgewirkungen kennen, um sich entscheiden zu können.

Gruß an alle

Vallongue

Re: Blasenentzündung nach Biontech

Verfasst: 10.09.21, 14:24
von Miri216
Hallo vallongue,

die Antibiotika-Einnahme könnt ihr euch eigentlich direkt sparen. Ich habe vier Stück ausprobiert.

Hat man vom Urin eine Kultur angelegt? Bei mir fanden sich keine Keime im Urin und alle Betroffene hatten/haben auch sauberen Urin.
Bei mir war nur anfangs etwas Blut im Urin.

Ich weiß nicht weiter und kann nur abwarten. Habe seit vier Monaten Beschwerden, die sich seitdem auch nicht gebessert haben.

LG Miri

Re: Blasenentzündung nach Biontech

Verfasst: 10.09.21, 23:44
von vallongue
Hallo Miri,

es scheint - je nach Schädigung - mit der bakteriellen Besiedelung unterschiedlich zu sein. Mal ist sie vorhanden, mal nicht. Wenn man Bakterien im Urin hat, ist es natürlich sinnvoll, ein Antibiotikum zu nehmen.

Ich hatte einen ganz schlimmen Befund im Urikult mit E. coli und im Comburtest und Urinstatus/Harnsediment massiv Leukos, Blut, Nitrit usw. Auch ganz schlimme, nie gehabte Beschwerden wie Blasenschmerzen beim Sitzen, Gehen, Wasserlassen. Nebst Harndrang natürlich usw.

Da ich Lupuspatientin bin und Kortison einnehme, und eine Nebenniereninsuffizienz deswegen inzwischen habe, hatte auch wieder kein Arzt an eine Kortisonerhöhung während der Blasenentzündung gedacht, bis ich schließlich selber drauf kam und - die Vertretungsärztin meiner Hausärztin. Die kennt sich mit Immunologie und Kortison anscheinend ziemlich gut aus. Sie gab mir klare Anweisungen, wie hoch ich mit dem Kortison gehen soll beim dritten Versuch mit einem Antibiotikum. Es war dasselbe Antibiotikum wie beim 2. Mal, allerdings statt 5 Tage, solange einnehmen wie ich denke, und ich habe es 7 Tage genommen. Möglw. hat das bei mir jetzt gegriffen, warte den Befund noch ab (werde berichten). Konnte während der letzten Tage des Antibiotikums das Zusatzkortison schon reduzieren. Meine von den Beschwerden her gesehen, dass die Kombination von Antibiotikum + Kortisonerhöhung geklappt hat. Möglw. war das bei mir der Fehler, bei den ersten beiden Antibiotikagaben das Kortison nicht zu erhöhen. Möglw. konnte die Blasenentzündung nicht abheilen, weil Kortison gefehlt hat.

Möglw. könnte vielleicht auch bei Patienten, die keine bakterielle Besiedelung haben, orales Kortison helfen, dass die Blasentzündung wieder abheilt??? Ca. 10 Tage lang bspw. 5 mg Prednison pro Tag?

Ich habe übrigens nach den Biontech-Impfungen einen Lupusschub bekommen mit nie vorher gehabten Symptomen, der auch dem PEI gemeldet wird. Also - der Lupusschub und die Blasenentzündung werden gemeldet. Der Mechanismus der Schubinduktion beim Lupus ist womöglich, dass die mRNA-Impfstoffe die Antikörperbildung gegen SARS-Cov über Interferon induzieren. Das Interferon ist aber ein bekannter Krankheitsmechanismus bei Lupus. Würde im Endergebnis heißen, dass Lupuspatienten mit mRNA-Impfstoffen vorsichtig sein müssen. Und mit einer Drittimpfung mit mRNA-Impfstoffen.

Es war übrigens bei mir so, dass ich - bevor ich hier und in anderen Foren die Beiträge zur Biontech-Blasenentzündung gelesen hatte, den Eindruck hatte, dass die Biontech-Impfung etwas in meine Blase "eingebaut" hat, sodass sie anders reagiert. Die hier gelesene Erklärung fand ich dann verblüffend einfach. Man ist als Lupuspatientin schon gebrieft, körperliche Vorgänge bei sich selber durch Beobachtung zu erkennen, es konnte eigentlich nicht anders sein. Und die bisher einzige behandlungsbedürftige Blasenentzündung vorher hatte ich vor 36 Jahren, also es musste schon etwas "passiert" sein, dass mein Körper so anders reagiert wie normal.

Re: Blasenentzündung nach Biontech

Verfasst: 17.09.21, 17:15
von Moosi1408
Zu: Biontech Blase

Da ich teilweise bzgl. Blasenbeschwerden etwas von IC (Interstitielle Zystitis) gelesen habe, möchte ich euch darauf aufmerksam machen, dass

- IC von einem Tag auf den anderen ausbrechen kann,
- ohne dass man vorher BE hatte,
- mit oder ohne Bakterien sein kann und
- durch eine Blasenbiopsie normalerweise NICHT erkannt werden kann, dazu müsste man eine tiefe Biopsie machen!

LG Moosi

Re: Blasenentzündung nach Biontech

Verfasst: 18.10.21, 09:01
von cristinaragland56
Der Zusammenhang zwischen Blasenentzündung und Coronavirus-Impfung ist noch nicht eindeutig untersucht. Konsultieren Sie besser Ihren Arzt. Ich denke, dass wir in 2-3 Jahren ein vollständiges Bild der Nebenwirkungen lernen können.