Corona, Impfung, Angststörung, Suizidgedanken, sozialer Druck

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Onyx
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Corona, Impfung, Angststörung, Suizidgedanken, sozialer Druck

Beitrag von Onyx »

Hallo!

Ich bin psychisch nicht gerade der stabilste Mensch und ich weiß leider schon jetzt, dass ich mich nach der Impfung in alle Nebenwirkungungen extrem "reinsteigern" werde. Ich arbeite 40 Stunden und bin schon so gerade an meiner Leistungsgrenze. Hab oft Suizidgedanken, weil ich im Moment einfach nicht mehr kann.

Ich neige halt zu Panikattacken, wo ich dann oft Todesangst habe. Und ich befürchte, die Impfung wird das extrem triggern. Ich nehme sonst aus diesem Grund generell keine Medikamente, weil ich eben diese sehr extremen Ängste entwickele, bezieht sich nicht nur auf die Coronaimpfung. Da ich bisher nie wirklich auf Medikamente angewiesen war, war das bisher kein wirkliches Problem, ich habe dann immer vermieden Medikamente zu nehmen. Da ich umgezogen bin, stehe ich auf der Warteliste für Psychotherapie. Das wird aber FRÜHESTENS in 6 Monaten losgehen.
Dann bin ich ab und zu zu Gesprächen bei einer psychiatrischen Institutsambulant (weil ich vor Ort keinen Psychiater gefunden habe, der oder die zeitnah neue Patienten aufnimmt und die Ambulanz zur Zeit die einzige Möglichkeit ist). Aber dass alles wird dieses Problem ja nun nicht vor Herbst/Winter lösen. Vor allem steht da auch wieded dieses Medikamenten Thema im Raum.

Ich befürchte eben, dass die darauffolgenden 4 Woche nach der impfung für mich einfach die Hölle werden. Ich habe gar nicht so sehr Angst vor der eigentlichen Impfung, sondern eher vor den "Todesängsten", die ja jetzt schon unterschwellig auftreten, wenn ich daran denke. Leider ist das eher eine emotionale Sache und keine rationale. Es ist eben dann leider nicht mit Ablenkung, rationalisieren oder ähnlichem getan.

Dann frage ich mich, ob es das wert ist, mich noch mehr psychisch zu destabiliseren.

Ich hab keine Vorerkrankungen, bin 35 Jahre, sportlich usw. Also die Kosten-Nutzen-Analyse fällt bei mir anders aus.
Ich kenne viele Leute in meinem Alter, die Corona hatten und für die es eine etwas schwerere Erkältung war.
Das durchschnittliche Todesalter lag bei über 80 Jahre, was für mich irgendwie nicht darauf hindeuten, dass es eine besonders tödliche Erkrankung ist.

Alle in meinem Umfeld sind mittlerweile geimpft. Ich will auch nicht immer und überall meine psychischen Probleme ausbreiten. Deshalb bekomme ich vorwurfsvolle Sätze zu hören wie: "Ich verstehe echt nicht, warum du immer noch nicht geimpft bist." Hab das Gefühl, ich werde in so eine Querdenker-Ecke gestellt. Hab irgendwie das Gefühl, dass sich Menschen von mir distanzieren. Das macht mich gerade zusätzlich fertig, Dieser soziale Druck. Der Druck der in den Medien aufgebaut wird... dass man sich einfach so schlecht fühlt, weil man immer noch nicht geimpft ist. Manchmal kommen dann so Gedanken, dass es das bese wäre, ich würde an Corona sterben.
Aber das ist nur in verzweifelten Momenten so. Im Grunde will ich mich da wieder rauskämpfen und irgendwis wieder klar kommen.

Ich frage mich wie gefährlich Corona wirklich ist im Vergleich zu anderen Krankheiten. Ob es das wirklich wert ist, mich impfen zu lassen in meinem Fall?

Ich weiß es nicht.


VG
Onyx
Johanna-67
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Re: Corona, Impfung, Angststörung, Suizidgedanken, sozialer Druck

Beitrag von Johanna-67 »

Oynx, ich bin neu im Forum, es ist bereits einige Zeit her, dass Du (darf man hier "Du" schreiben?)geschrieben hast. Was mir signalisiert, dass kaum jemand sich dieser Frage annehmen kann - was nicht verwunderlich ist, denn das kannst Du nur selbst entschieden. Der soziale Druck ist wohl eher das Problem, wie zu lesen ist. Im Grunde eine Unglaublichkeit, was sich da abspielt. Im Übrigen, bin ich selbst ungeimpft, trotz fast 20 Jahren älter, als Du. In meinem Umfeld jedoch, gibt es keine "Einteilung" - ein großes Glück. Oder schlicht, mit wem man sich umgibt. Wenn ich das so frei äußern darf, was ich hoffe.

In Deinem Alter ist es doch realtiv einfach, neue Menschen zu finden, die nicht jenen angehören, wie Du sie beschreibst. Ich glaube, es ist von entscheidender Bedeutung, Menschen zu finden, die zu einem passen. Ein liebevolles liberaleres Umfeld, kann zu gesünderen Gefühlen führen. Sich gut aufgehoben zu fühlen, ist gerade bei Ängsten doch unabdingbar. Eine große Aufgabe und Herausforderung.

Die volle Woche, ist ebenfalls nicht gerade dazu angedacht, sich entspannt um solches zu kümmern. Sich um sich selbst zu kümmern.

Gegen seine inneren Gefühle zu handeln, ist keinesfalls dazu angetan, sich besser zu fühlen, ganz allgemein.
Damit hast Du viel vor Dir und ich wünsche Dir, dass Dein zukünftiger Psychologe dem gerecht wird, was für Dich ansteht und zu meistern ist. Derweil kannst Du vllt eine Gruppe finden, die zu Deinen Anliegen passen oder via Internet etwas finden.

Daten, Informationen, selbst im Umfeld hast Du. Tue, was Du für richtig hälst, möchte ich Dir zurufen und beuge Dich keinem äußeren Druck - wenn es so einfach wäre. Ich verstehe gut, wie sehr Du zwischen den Stühlen stehst. So schnell lässt sich das nicht lösen. Doch sehe es weiterhin als Deine Aufgabe, Dir einen sicheren Boden, Selbstvertrauen aufzubauen.

Zur Impfung selbst, es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie Dir schadet, anhand der Daten. Ich bezweifle, dass Du davor Angst haben bräuchtest. Es gibt jedoch keine 100%ige Gewissheit.
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