Umgang mit Ärzten bei Komplikationen / Problemen

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Katrin1
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Umgang mit Ärzten bei Komplikationen / Problemen

Beitrag von Katrin1 »

Guten Abend!

Anlässlich eigener Erfahrungen und der von Freunden würde ich in diesem Forum gerne mal den Umgang von einigen Ärzten mit nicht erfolgreichen Behandlungen zur Diskussion stellen. Denn weder ich noch andere verstehen das Verhalten einiger Ärzte.
Ich bin selber mit Ärzten und Physiotherapeuten befreundet, sie selbst reagieren aber genauso mit Unverständnis wie ich.

Das Problem in Kurzform:
Seit 2,5 Jahren habe ich eine Serie von Verletzungen am rechten Sprunggelenk. Angefangen mit einer alten und einer neuen Bandruptur, einer Außenbandplastik und -raffung, einem Ermüdungsbruch während der Aufbelastung, und diversen monatelangen Sehnenscheidenentzündungen mündet das Ganze momentan in einer Partialruptur der Peronaeus longus Sehne.

Bereits als der Ermüdungsbruch durch MRT Befund, den zuständigen Radiologen und meinen Orthopäden festgestellt wurde, wurde der Befund von den operierenden Ärzten ignoriert und mir statt dessen geraten einfach zu laufen. Konträre Arztberichte aus der Notaufnahme desselben Kkh, welche mir unter anderem absolute Schonung im Gips verordneten, wurden ebenfalls ignoriert.
Mittlerweile weiss ich, dass diese Art von Brüchen in Stufen eingeteilt ist (Sesambeinbruch) und leider öfter als einfaches Ödem verkannt wird und ich habe meinen damaligen Ärger auch eigentlich schon vergessen.
Ärger deswegen, weil man sich als Patient einfach total blöd dabei vorkommt, mit Schmerzen, offensichtlich stark gereiztem Fuss, Gips und MRT Befund zu hören, dass man ja gar nichts hat. Niemand trägt freiwillig einen Giips., schon garnicht, wenn man nach einer großen Außenband OP nach 10 Wochen gerade wieder laufen konnte. Solche Reaktionen kosten Patienten wahnsinnig viel Kraft, man ist in derartigen Situationen eben einfach sensibel.. Die Fraktur wurde durch meinen Orthopäden behandelt und heilte nach einigen Monaten komplett aus.

Nachdem der Fuss im Dezember zum zweiten Mal operiert worden ist, um die wiederholten Sehnenscheidenentzündungen zu vermeiden und den Erhalt der Sehne zu sichern, habe ich nun in einem anderen Kkh ännliches erlebt.
Alles heilte prima aus, ich war absolut nach Vorschrift wieder beim Sport und bei der Physio und zwei Monate später entzündet sich die Peronaeus longus Sehne nun so stark, dass der Radiologe eine Partialruptur diagnostizierte. Dies ohne äußerlichen Unfall oder Anlass.
So ist der Fuss nun zum xten Mal ruhig gestellt und ich suchte neben meinem Orthopäden mit dessen Wissen noch einmal den Operateur auf, mit dem ich eigentlich sehr zufrieden war und auch sehr gut konnte.
Dieser wirkte desinteressiert, ignoreirte den Befund und machte mir Vorwürfe,ich könne nicht ewig den (vom Orthopäden verordneten ) Walker tragen, es gäbe kein Therapiekonzept (das ist doch nicht meine Aufgabe) und sagte selbst, dass er nicht genau wisse, wie man jetzt vorgehen solle. Ich könnte es mal mit Einlagen probieren und sollte Physio machen. Theoretisch könne ich auch sofort Sport treiben, die Sehne reisse schon nicht. Ich gehe wohl gemerkt im Walker gerade noch an Krücken. Dies ist nur eine Auswahl seiner Aussagen

Ich selbst habe wohlwissend um einige Eitelkeiten immer wieder betont, dass es nach der OP zunächst prima war, es also keine direkte Folge der Behandlung ist.
Ich selber schlug nach den ganzen Verletzungen eine ambulante Sport Reha vor, die ausgestellte Verordnung kann ich nur leider so wie sie ausgestellt ist (BG Verordnung) gar nicht einreichen.
Ich hatte das Gefühl, ich bekam den gebündelten Frust des Arztes ab. Eigentlich war aber ich diejenige, der es nicht gut ging.
Der Oberarzt sah die Sache anders, seine Ansätze, mit dem Chefarzt über die Bilder zu sprechen, erstickte dieser aber im Keim. Als der Chefarzt den Raum verlassen hatte, riet mir der Oberarzt noch, mich an einen bestimmten Spezialisten außerhalb des betreffenden Kkh zu wenden.

Wenn man als junger und sehr aktiver Mensch über 2,5 Jahre immer wieder starke Schmerzen hat und nicht richtig laufen kann und die Verletzungen eher schlimmer als besser werden und ohne ersichtlichen Grund auftreten, kostet das irgendwann sehr viel Kraft.
Wenn man es dann zusätzlich trotz einer angeborene Sehrbehinderung und einer chronische Stoffwechselstörung ganz selbstverständlich schaft, ein vollkommen normales Leben zu führen, was auch Energie kostet, dann treffen solche Vorhaltungen umso mehr.
Ich bin eigentlich absolut positiv und tough, gestern kamen mir vor den Ärzten und Schwerstern die Tränen und ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen, was mir sehr peinlich war. Es war einfach zu viel.

Ich unterstelle jedem Arzt, dass er den Patienten wirklich helfen möchte.Und nicht jeder hat immer einen guten Tag, das ist nur menschlich. Aber warum fällt es einigen Ärzten so schwer, bei Komplikationen nach einer erfolgsversprechenden Behandlung zu suchen. Warum wird man manchmal so schnell "abgeschrieben" und darf sich noch Vorwüfe anhören obwohl man selbst keine äußert?

Wie verhalte ich mich denn als Patient? Mehr als freundlich bleiben, einiges "schlucken" und es tunlichst vermeiden, vorwrufsvoll zu wirken, kann ich doch nicht tun?!

In einem Gespräch mit einer Bekannten, die wie ich in den 30ern ist, und durch eine angeborene Hüftfehlstellung in ihrem Alter schon eine Arthrose hat, erfuhr ich, dass es ihr auch schon öfter so bei Arztbesuchen erging. Auch sie, ebenfalls eine absolut toughe Frau, verließ Ärzte schon weinend, weil die ihr eifach ein Schmerzmittel in die Hand drückten und sie recht rüde wegschickten.

Viele Ärzte besitzen eine sehr hohe Sozialkompetenz, aber wie geht man als Patient mit anderen um, wenn man Hilfe braucht?

EDIT:
Natürlich bin ich seit dem Vorfall wieder "auf die Füße gefallen" und habe nun tatsächlich selbst einen Therapievorschlag, den ich mit meinem Orthopäden, dem ich nach wie vor sehr vertraue, bespreche. So werde ich sowohl den empfohlenen Spezialisten aufsuchen (Termin steht) als auch durch eine hoffentlich sehr gute Sport Physio Einrichtung an der Uniklinik ein Konzept inklusive Ganganalyse erhalten.
Laufen können erscheint so selbstverständlich, wenn man nichts hat....

Viele Grüße
Katrin
schnuffeldi
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Re: Umgang mit Ärzten bei Komplikationen / Problemen

Beitrag von schnuffeldi »

Da beschreibst Du Ähnliches aus meiner Erfahrung und die Beschwerden sind ähnlich, auch oft Sehnenscheidenentzündungen und Überlastung durch Hohlfuß. Ich habe ja in den Orthopädie einen Abriss geschrieben. Ich verstehe, wenn Fehler passieren (auch wenn es nicht passieren dürfte und man ja ein königliches Einkommen für die Wahnsinnsfähigkeiten fordert und oftmals das Gegenteil zu sehen ist). Ich bin auch immer davon ausgegangen, dass sich Ärzte bei mancher Behandlungsmethode einig wären oder es irgendwie Vorgaben gibt. Wie z.B. bei solchen Beschwerden Ruhigstellung. Mich jagte man über den Stationsflur, weil ich mich trotz arger Schmerzen ordentlich bewegen soll, kurz drauf kommt ein gipsfreudiger Orthopäde und erklärt mir einen vom Eingipsung beider Beine ab Unterschenkel. Die Zeiten sind bei mündlicher Aussage und Eintragungen in der Akte auch sehr unterschiedlich. Und ja, es ist vieles unterschätzt worden, was zu den Entzündungen geführt haben kann. Fragt man die Ärzte, ob nicht dies oder jenes möglich wäre, fühlen sie sich ans Geläut gefasst, als ob man felsenfest etwas behaupten würde. Sie sehen sofort ihre Kompetenz angegriffen, wo oftmals auch keine ist. Wenn wir mit unseren Kunden oder Schützingen umgehen würden, wie wir bezahlt werden, wären wir längst weg vom Fenster. Sie können genauso wenig wie wir Patienten dafür. Ich mag wie immer nicht alle Docs über einen Kamm scheren, aber ich habe genügend erlebt und im Speakers Corner sieht man weitere Schilderungen bei "Schmerzstörungen", welches ja die Biene 37 angelegt hatte und wir uns darüber austauschen.

Ich bin gespannt, ob man jetzt mal eine Antwort bringt, wenn es um offensichtliche Fehler geht.

Und eine Suche nach einem Arzt, zu dem man nicht lange reisen muss, um endlich die richtige Hlfe zu bekommen, ist oft schwer.

Allerdings habe alles dokumentiert und meine KK weiß Bescheid.

Aber wie geht man vor, ohne dass man Anwälte einschalten muss, wenn man ständig nur Dröhnung in die Hand kriegt bzw. Rezept und sonst nur "Gebe ich nichts drauf!" hört. Auf keinem MRT-Bild und Befund hat er was erkennen können. Andere Ärzte konnten erkennen, was los ist und nur wenn wirklich stellenweise etwas als "unauffällig" deklariert wurde, hat man es mir auch erklärt. Das und das ist in Ordnung aber hier und da muss etwas getan werden.

Hoffen wir, dass wieder gute Ärzte heran"wachsen" und die wenigen wirklich guten lange bleiben. Ich drücke feste die Daumen :mrgreen: denn so manchem Exemplar merkt man an, worauf es ausschließlich ankommt, auf die Knete. Sieht man ja an der ausschließlichen Jammerei übers Geld :lol:
"Es amüsiert mich immer, wenn Menschen all ihr Unglück dem Schicksal, dem Zufall oder dem Verhängnis zuschreiben, während sie ihre Erfolge oder ihr Glück mit ihrer eigenen Klugheit, ihrem Scharfsinn oder ihrer Einsicht begründen." (Coleridge)
Katrin1
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Re: Umgang mit Ärzten bei Komplikationen / Problemen

Beitrag von Katrin1 »

Hallo,

ich versuche mal, meine Antwort zu strukturieren, was mir anhand deines Postings nicht ganz leicht fällt. Zum besseren Verständnis habe ich mir eben auch noch einmal den von dir genannten Thread in der Speakers Corner durchgelesen.
schnuffeldi hat geschrieben:Da beschreibst Du Ähnliches aus meiner Erfahrung und die Beschwerden sind ähnlich, auch oft Sehnenscheidenentzündungen und Überlastung durch Hohlfuß. Ich habe ja in den Orthopädie einen Abriss geschrieben.
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann bestand bei dir unter anderem der Verdacht auf Sehnenscheidenentzündungen? Bei mir wurden diese jeweils durch ein MRT zweifelsfrei nachgewiesen und kein Arzt stellte diese in Frage. Die Behandlung ist durch Zinkverbände, NSAR und eventuell durch einen sehr geschulten Arzt gesetzte Cortisonspritzen sehr oft auch erfolgversprechend. Zusätzlich Physio und ein bisschen Salbe und ich wurde sie immer wieder los. Sie kamen nur immer wieder. Die Ursache stand eigentlich auch zweifelsfrei fest. Überschüssiges Narbengewebe und ein nach der OP gebildetes Gangliom sowie ein Knochenspan, so dass die Sehne nicht mehr frei laufen konnte. Auch darüber waren sich die Ärzte einig.
schnuffeldi hat geschrieben:Ich verstehe, wenn Fehler passieren (auch wenn es nicht passieren dürfte und man ja ein königliches Einkommen für die Wahnsinnsfähigkeiten fordert und oftmals das Gegenteil zu sehen ist).
Wo habe ich etwas über einen Behandlungsfehler geschrieben? Zu deinen Vermutungen über die Bezahlung von Ärzten und deiner Wertung dazu schreibe ich an anderer Stelle noch etwas.
schnuffeldi hat geschrieben:Ich bin auch immer davon ausgegangen, dass sich Ärzte bei mancher Behandlungsmethode einig wären oder es irgendwie Vorgaben gibt. Wie z.B. bei solchen Beschwerden Ruhigstellung. Mich jagte man über den Stationsflur, weil ich mich trotz arger Schmerzen ordentlich bewegen soll, kurz drauf kommt ein gipsfreudiger Orthopäde und erklärt mir einen vom Eingipsung beider Beine ab Unterschenkel. Die Zeiten sind bei mündlicher Aussage und Eintragungen in der Akte auch sehr unterschiedlich.
Ruhigstellen im akuten Fall kann richtig sein, Bewegung ist es aber meist definitiv auch.
Es ist schwierig ohne Diagnose dazu etwas zu schreiben.
Nach Aussage von Radiologen und Orthopäden muss ich damit rechnen, dass die Sehne reisst, wenn sie nicht ruhig gestellt worden wäre, da diese beiden sich die Bilder genau angesehen haben, vertraue ich auch darauf. Außerdem kann ich ohne Walker kaum schmerzfrei gehen und habe selbst mit noch Schmerzen.

schnuffeldi hat geschrieben:Und ja, es ist vieles unterschätzt worden, was zu den Entzündungen geführt haben kann. Fragt man die Ärzte, ob nicht dies oder jenes möglich wäre, fühlen sie sich ans Geläut gefasst, als ob man felsenfest etwas behaupten würde. Sie sehen sofort ihre Kompetenz angegriffen, wo oftmals auch keine ist. Wenn wir mit unseren Kunden oder Schützingen umgehen würden, wie wir bezahlt werden, wären wir längst weg vom Fenster. Sie können genauso wenig wie wir Patienten dafür. Ich mag wie immer nicht alle Docs über einen Kamm scheren, aber ich habe genügend erlebt und im Speakers Corner sieht man weitere Schilderungen bei "Schmerzstörungen", welches ja die Biene 37 angelegt hatte und wir uns darüber austauschen.
Ich versuchs mal diplomatisch und hoffe, es kommt auch so an:
Ich empfinde all deine Aussagen über Ärzte als sehr respektlos und meine damit nicht, den "Kniefall" vor einem tatsächlich MANCHMAL vorkommenden Halbgott in Weiß, sondern gesunden Respekt, mit dem man seinem Gegenüber entgegetritt.
Dies fängt bei deiner sehr negativ bewertenden Aussage bezüglich de Bezahlung an. Ich habe selbst mit Mediziniern während meines Studiums zusammen gewohnt und weiß, wie viel diese lernen und arbeiten mussten. Andere Studenten wie ich auch, aber es ist nun mal ein akademischer Beruf, für den man eine lange Ausbildung in Kauf nimmt und auch besser bezahlt wird.
Fakt ist aber auch, dass gerade niedergelassene Hausärzte oder Krankenhausärzte für den Zeitaufwand, den sie arbeitstechnisch betreiben müssen, schlecht bezahlt sind. Sicher verdient man als Chefarzt ein stattliches Gehalt, ich frage mich aber häufiger, wie Assistenzärzte von ihrem Einkommen eine Familie in deinen Augen fürstlich ernähren sollen. Erkindige dich da mal, eh du dich über solche Falschannahmen ärgerst.

Ich kenne dich nicht und weiß natürlich nicht, wie du Ärzten gegenüber trittst. In deinen Postings wirkst du nicht offen oder unvoreingenommen und so etwas signalisiert man dann meist auch. Könnte das vielleicht das Problem manchmal verstärken?
schnuffeldi hat geschrieben:Ich bin gespannt, ob man jetzt mal eine Antwort bringt, wenn es um offensichtliche Fehler geht.
Bei mir liegen meines Wissens nach keine offensichtlichen Fehler vor und ich habe das auch nicht geschrieben. Bei dir?
schnuffeldi hat geschrieben:Und eine Suche nach einem Arzt, zu dem man nicht lange reisen muss, um endlich die richtige Hlfe zu bekommen, ist oft schwer.
Ich habe es da sicherlich einfacher, da ich in einer Großstadt lebe.
schnuffeldi hat geschrieben:Allerdings habe alles dokumentiert und meine KK weiß Bescheid.
Worüber weiss deine KK Bescheid?
schnuffeldi hat geschrieben:Aber wie geht man vor, ohne dass man Anwälte einschalten muss, wenn man ständig nur Dröhnung in die Hand kriegt bzw. Rezept und sonst nur "Gebe ich nichts drauf!" hört. Auf keinem MRT-Bild und Befund hat er was erkennen können. Andere Ärzte konnten erkennen, was los ist und nur wenn wirklich stellenweise etwas als "unauffällig" deklariert wurde, hat man es mir auch erklärt. Das und das ist in Ordnung aber hier und da muss etwas getan werden.
Das verstehe ich nicht. Wenn andere Ärzte etwas erkennen können, warum haben sie dich dann nicht behandelt?
Du kannst doch keinen Arzt, auch nicht durch Anwälte, dazu zwingen, dich zu behandeln, wenn er nicht der Auffassung ist, dass du eine Behandlung brauchst?

schnuffeldi hat geschrieben:Hoffen wir, dass wieder gute Ärzte heran"wachsen" und die wenigen wirklich guten lange bleiben. Ich drücke feste die Daumen :mrgreen: denn so manchem Exemplar merkt man an, worauf es ausschließlich ankommt, auf die Knete. Sieht man ja an der ausschließlichen Jammerei übers Geld :lol:
Ich habe sehr viele gute Ärzte, meine Frage bezog sich ausschließlich darauf, dass einige Ärzte sehr unsensibel reagieren, wenn eine Operation nicht sofort Erfolg birngt und mit Menschen, die ohnehin alles tun, um wieder fit zu werden, dann manchmal unsensibel umgehen. Und ich als Patient nicht weiss, wie ich solche Situiationen beherrschen kann. Und ich habe auch aus den oben genannten Gründen kein Problem damit, mich mit meinem Orthopäden über unser beidseitig eher bescheidenes Golfspiel zu unterhalten (aua, was für ien Klischee) Denk nicht so viel in Schubladen, man hat das Gefühl, Ärzte sind für dich zum Feindbild geworden.

Da ich deine Postings gelesen habe, darf ich dir noch etwas mit auf den Weg geben?
Was machst du für dienen Fuss? Ich las so gut wie nichts über Lymphdrainage, Physio, Bewegungsaufbau etc.. oder habe ich da etwas überlesen? Man muss als Patient selbst aktiv sein, die Ärzte können nur den Weg weisen.
Du schreibst an einer Stelle, dass du wohl etwas größere Probleme mit dem Geiwcht hast. Stand nie die Frage im Raum, ob deine Schmerzen in den Füßen damit zusammenhängen können? Hast du selbst dies mal in Betracht gezogen?

Zum Umgang mit etwaigen "Behandlungsfehlern" ein kleiner Denkanstoss: Durch einen wohl tatsächlich vorliegenden Fehler bei einer Operation an der Schilddrüsse habe ich lebenslang eine seltene Stoffwechselstörung, die ähnlich wie Diabetes ist und auch Spätfolgen haben kann. Dies hätte man durch eine Reimplantation von Nebenschilddrüsen, die einfach nicht erfolgte, wahrscheinlich vermeiden können. Ich muss also lebenslang Medikamente nehmen und dies sehr regelmäßig, habe ien erhöhtes Narkoserisiko etc.
Ich habe nun aber zwei Möglichkeiten. Entweder ich werfe dies dem Operateur innerlich lebenslang vor und verbittere im Zweifelsfall darüber oder aber ich arrangiere mich damit und nehme es an, um damit gut leben zu können. Ich habe mich unterbewusst sehr schnell für diese Variante entschieden, die Krankheit hat so weniger Einfluss auf mein Leben und ich bin glücklich geblieben.

Viele Grüße
Katin
schnuffeldi
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Re: Umgang mit Ärzten bei Komplikationen / Problemen

Beitrag von schnuffeldi »

Das mit den Fehlern war sicher unglücklich ausgedrückt aber selten waren sich die Ärzte über die Behandlung einig. Also liegts nahe, dass sich ein Arzt geirrt haben muss. Bei mir war es die Diagnose Sehnenscheidenentzündung, hinter das andere mit der Überlastung kam man erst später, etwa dauerte es ein halbes Jahr. Ich habe geschrieben, dass ich nicht alle Ärzte über einen Kamm scheren möchte, da es eben die und die gibt. Ich habe in der ersten Zeit wohl ziemlich Pech gehabt, was mein Vertrauen getrübt hat. Zwei, aber zum Glück noch harmlose Fehldiagnosen und vor allem hat man vielen Befunden keine Bedeutung beigemessen, bis ein anderer Arzt endlich reagierte. Der war wirklich gut und ist allem nachgegangen und hat, wenn ich etwas gefragt habe, auch ordentlich geantwortet. Beim "einchecken" ins KH war ich ja vorerst beim Neurologen. Erst untersuchte mich eine junge Ärztin und ging auch recht vorsichtig mit den Füßen um. Wenn sie halt etwas mehr drücken musste, hat sie es angekündigt. Danach bat sie mich um einen Moment, weil sie mit ihrem Chefarzt Rücksprache halten wollte. Ich fand es gut. Viele andere junge Ärzte bzw. Ärztinnen waren ähnlich und natürlich lernen sie erst noch weiter und möchten sichergehen und holen sich einen erfahrenen Kollegen. Sehr gut so. Manche andere behandeln Patienten wie ein Vieh. Mich am Zeh heranziehen und "zeigensemal!" :shock: Es gibt, also wie schon gesagt, solche und solche. Ich mache es auch nicht an der Erfahrung oder Altersgruppe aus, auch wenn meine Erfahrungen so aussahen, ich halte es eher für einen Zufall.

Die von dir beschriebenen Behandlungen
Die Behandlung ist durch Zinkverbände, NSAR und eventuell durch einen sehr geschulten Arzt gesetzte Cortisonspritzen sehr oft auch erfolgversprechend. Zusätzlich Physio und ein bisschen Salbe und ich wurde sie immer wieder los.
habe ich z.B. nie bekommen. Das Einzige, was ich bekam, war kurze Zeit Kortisonmedikament, Schmerzmittel verschiedener Art, bis ich nur diese medikamentöse Schmerztherapie bekam und noch habe. Die Spritze hatte man mir allerdings laufend versprochoen wie vieles andere auch , zb. Punktierung , aber nie passierte etwas und ich wurde sogar zum Hautarzt geschickt, dieser fühlte sich (zurecht) auch nicht dafür zuständig). Das ist nun mal Sache der Internisten. Ich bin also ständig nur umhergeschoben worden und vom KH-Aufenthalt will ich gar nicht weiter reden, das war der Knaller schlechthin. Auch da war man ja sehr unterschiedlicher Meinung, wie ich schon beschrieb. Mit "NSAR" weiß ich nicht, was gemeint ist. Und wie du schon schriebst: "sehr geschulten Arzt". Auch das verschob man hin und her. Zur Sprache kam die Spritze paarmal und jedes Mal, wenn ich es ansprach, wurde abgewiegelt. Da die Schmerztherapeuten nur Belegbetten hatten, war es schwer, mich in eines zu verlegen. Ich habe später meine Akte in Kopie angefordert und so einiges , was ich fürchtete, bestätigte sich. Und wenn mich ein Assistenzarzt "finanzielle Katastrophe" nennt, weil ich auf der falschen Station liege und nichts anderes möglich war, dann ist es schon allerhand. Das wurde, wie ich später hörte auch noch mit der Chefärztin ausgewertet und das erklärte dann auch so manches weitere Verhalten. Das allmorgendliche "naja, sie wissen schon!" und dann die Kanüle fürs KM beim MRT in den Handrücken rammen, dass ich später mit blauer Hand und unbeweglichen Arm von Sanis abgeholt wurde. Das ist keine ARt und Weise, dass sind nur wenige Beispiele.

Wenn ich Fragen oder Probleme habe, spreche ich das ganz normal an. Aber erlebe ich dann ständig Unstimmigkeiten und man nimmt mich bzw. meine Schmerzen nicht ernst, ist es für mich gewesen.

Ich kann nur jemanden, unabhängig des Bereiches, respektieren, der auch Kompetenz zeigt und irgendwie sollte es auch eine Gleichstellung geben. Ein Arzt hat zwar einen Titel, aber das beweist längst nicht alles. Ich habe dann, wenn es irgendwie ging, gewechselt, was im KH aber nicht möglich war.

Mein Wohnort nennt sich auch noch Großstadt, obwohl durch Abwanderung eigentlich schon alles rum ist :lol: man merkt kaum etwas davon, dass es eine war, ist auch nicht tragisch, aber mit Ärzten ist da nicht doll, leider. Also düst man außerhalb herum. Ich verstehe auch die Abwanderung der Ärzte, die gut sind und sich auch darüber bewusst sind.
Das verstehe ich nicht. Wenn andere Ärzte etwas erkennen können, warum haben sie dich dann nicht behandelt?
Du kannst doch keinen Arzt, auch nicht durch Anwälte, dazu zwingen, dich zu behandeln, wenn er nicht der Auffassung ist, dass du eine Behandlung brauchst?
das kann man nicht erzwingen, aber es wäre trotzdem mal interessant, was da möglich wäre, ich rede nicht von finanziellen Entschädigungen aber es muss ja irgendeine Möglichkeit geben, dass man darauf reagiert. Und die erste Frage: das frage ich mich eben auch. Verstehst du jetzt, warum ich kaum noch Vertrauen in die betreffenden Ärzte im Umfeld habe?

Ich beschrieb schon woanders, dass es wie bei Lebensmtteltafeln ist: schön dass es Foren und auch andere Möglichkeiten gibt, sich über Krankheiten oder anderes austauschen zu können und von den Forenteilnehmern mit Kenntnissen Antworten zu erhalten. Schlimm finde ich die Notwendigkeit. Warum gibt es so viel Klärungsbedarf? Das ist immernoch kein Vorwurf. Hier baden also Leute mit med. Kenntnissen und auch die Telefonservices rund um Gesundheit das aus, was manche (eben nicht alle, ich betone noch mal, bevor es mir wieder vorgeworfen wird :lol: ) Ärzte, sagen wir mal "versäumen" . Man sieht also in so vielen Fragen, dass sich viele Patienten mit ihren gesundheitlichen Problemen allein gelassen fühlen. Wer einen guten Haus- oder Facharzt hat, müsste nicht so viel fragen, dieser bekäme von seinen Ärzten jegliche Aufklärung über Krankheit, Behandlung, evtl. Medikamente und so weiter und so fort.

Ich hoffe, dass ich jetzt verstanden werde.
Und ich habe auch aus den oben genannten Gründen kein Problem damit, mich mit meinem Orthopäden über unser beidseitig eher bescheidenes Golfspiel zu unterhalten (aua, was für ien Klischee) Denk nicht so viel in Schubladen, man hat das Gefühl, Ärzte sind für dich zum Feindbild geworden.
gut, ich könnte mich mangels Ahnung nicht über Golf unterhalten, weiß aber was du meinst und hey, damit hätte ich kein Problem :lol: Feindbild: da sind wirklich einige Ärzte betroffen :mrgreen: daher gewechselt, wenn es ging. Dem anderen konnte ich ja nicht ausweichen. :roll: Umso mehr war ich ja positiv überrascht, dass ich endlich einen anderen Arzt fand, der mir auch jeden Schritt der Untersuchung erklärte. Leider habe ich nur seltene Termine bei ihm und auch der Schmerztherapeut, der mich auch ein bisschen enttäuschte, hat das mit mir aber auch klären können, so gefällt es mir auch.
Was machst du für dienen Fuss? Ich las so gut wie nichts über Lymphdrainage, Physio, Bewegungsaufbau etc.. oder habe ich da etwas überlesen? Man muss als Patient selbst aktiv sein, die Ärzte können nur den Weg weisen.
und da hätten wir das nächste Problem: ich stellte solche Fragen,was ich selbst als Patient machen könnte. "Stillehalten und nur aufstehen, wenn sie müssen!" die dann beschriebenen Behandlungen bekam ich tatsächlich nicht aber da bin ich dankbar für den Tipp, dass ich das mal ansprechen kann. Ich las auch auf einer Webseite über "Tendinitis" was man tun könnte, aber ohne Rücksprache mit dem Doc habe ich mir nichts zugetraut, um nicht noch mehr Rückfälle zu bekommen. Die einzige Gymnastik war dann halt "Radfahren" im Bett (also so tun), um die Muskulatur wiederaufzubauen, ohne die Füße zu belasten. Mehr Aufklärung und Behandlung gab es nicht. Auch keine Physiotherapie. Verstehst du jetzt mehr? :wink:
Du schreibst an einer Stelle, dass du wohl etwas größere Probleme mit dem Geiwcht hast. Stand nie die Frage im Raum, ob deine Schmerzen in den Füßen damit zusammenhängen können? Hast du selbst dies mal in Betracht gezogen?
Nein, auch auch meine Frage an die Ärzte, ob es damit zu tun haben könnte, wurde mit einem komischen Blick quittiert. Ich bin durch den KH-Aufenthalt und den vorher starken Schmerzen so dürre geworden und grenzte am Untergewicht. Sicher spielt auch meine desöfteren jubelnde Schilddrüse eine Rolle mit. Nun unterhielt ich mich gestern mit meiner Mutter und hakte ja mal nach, worauf ich noch untersucht worden bin, da ich mich nur an die vielen Wirbelsäulenuntersuchungen erinnerte. Nun, da man Kleinwüchsigkeit befürchtete, waren ohnehin viele Sprechstunden und Röntgen nötig, bis es ausgeschlossen werden konnte. Aber es war wohl schon damals Thema mit den Hohlfüßen. Ich hatte also wohl mit 7 o. 8 Jahren schon Einlagen, gegen die ich wohl angestunken habe :oops: ich kann mich wirklich nicht mehr daran erinnern. Tja, erkläre mal Kindern die Notwendigkeit von Hilfsmitteln wie auch Brillen :lachen:
Zum Umgang mit etwaigen "Behandlungsfehlern" ein kleiner Denkanstoss: Durch einen wohl tatsächlich vorliegenden Fehler bei einer Operation an der Schilddrüsse habe ich lebenslang eine seltene Stoffwechselstörung, die ähnlich wie Diabetes ist und auch Spätfolgen haben kann. Dies hätte man durch eine Reimplantation von Nebenschilddrüsen, die einfach nicht erfolgte, wahrscheinlich vermeiden können. Ich muss also lebenslang Medikamente nehmen und dies sehr regelmäßig, habe ien erhöhtes Narkoserisiko etc.
Ich habe nun aber zwei Möglichkeiten. Entweder ich werfe dies dem Operateur innerlich lebenslang vor und verbittere im Zweifelsfall darüber oder aber ich arrangiere mich damit und nehme es an, um damit gut leben zu können. Ich habe mich unterbewusst sehr schnell für diese Variante entschieden, die Krankheit hat so weniger Einfluss auf mein Leben und ich bin glücklich geblieben.
das ist schon härterer Tobak. Ich weiß nicht , wie ich damit umgegangen wäre. Ich hatte schon bei harmlosen Fehldiagnosen mächtig Wut. Wenn ich auch noch gefragt oder angesprochen hatte, ob dies oder jenes möglich sein könnte. Aubacke, die Blicke , als hätte ich von denen nen Tausender Taschengeld gefordert. Die letzte Fehldiagnose lässt mich heute allerdings noch stöhnen aber auch lachen. Denn wahrscheinlich war es wohl die Putzfrau , die man vorschickte. Junge unerfahrene Ärzte hatten doch meist ihre Chefs in Begleitung und haben auch Rückfrage gehalten, was ich sehr in Ordnung finde. Ich bin also an Leute geraten, die ich keinem wünsche, sei es auch die Fach- oder Sozialkompetenz. Man fuhr mich damals an, als ich fragte, ob ich vielleicht ein Ganglion haben könnte, da meine Freundin (Krankenschwester, die auch meine Füße bei einem Besuch sah) so etwas vermutete. Ich fragte also, ob man dem schon nachgegangen wäre, um es auszuschließen: "So ein Quark, sowas müssen wir nicht vermuten!" haha, ich habe ein Ganglion, was im MRT zu sehen ist. Ein kleines schnuffiges Dingens zwischen dem 4. u. 5. Zeh. Ich denke aber, dass dieser nicht für die Schmerzen verantwortlich ist. Ich fragte meinen Hausarzt, was er von Quark als entzündungshemmendes Mittel mit einer Packung hält. Ich hörte, dass so etwas auch in KH angewendet wird. Dieser guckte mich von oben bis unten an und meinte "essen se den lieber!" darüber musste ich allerdings lachen.

Ich habe den ganzen Werdegang dokumentiert, vom ersten Schmerz bis heute, mit positiven wie auch negativen Erfahrungen. Für ein Buch reichts noch nicht :lol: aber es ist Hammer, was so manches Mal so über den Tisch gerollt kommt ,wie man oftmals behandelt wird , wenn überhaupt (auch schon erlebt) und ja, auch lustige Begebenheiten mit den Schwestern und Pflegern, wovon ich zwei hinter m ir hatte, weil sie die Schikane mitbekamen. Die sind inzwischen geklärt und es ist auch mächtig eins auf den Deckel gegeben worden und mehr muss auch nicht sein.

Ich denke, dass es verständlich ist, dass ich nur noch wenigen Ärzten vertraue, nochmals nicht alle über einen Kamm schere, sondern nur von einigen Exemplaren spreche und Hoffnung habe, dass dieser Mist mit den Füßen endlich ein Ende hat. Und wenn es mit einer Reha klappen sollte, dann mache ich die nächsten drei Kreuze.

Ich kann also jedem nur viel Glück und im Falle des Falles Genesung wünschen und das in wenigstens guten Händen. Und vor allem Ärzte mit der Fähigkeit und auch die soz. Kompetenz, dem Patienten zu erläutern, was mit ihm gerade geschieht und wofür welche Untersuchung gut ist und vor allem, was er selbst tun kann bzw. tunlichst vermeiden soll, um keinen Rückfall zu erleiden bzw. um die Genesung nicht zu verzögern.

8)
"Es amüsiert mich immer, wenn Menschen all ihr Unglück dem Schicksal, dem Zufall oder dem Verhängnis zuschreiben, während sie ihre Erfolge oder ihr Glück mit ihrer eigenen Klugheit, ihrem Scharfsinn oder ihrer Einsicht begründen." (Coleridge)
Muppet
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Re: Umgang mit Ärzten bei Komplikationen / Problemen

Beitrag von Muppet »

Hallo,
Sicher verdient man als Chefarzt ein stattliches Gehalt, ich frage mich aber häufiger, wie Assistenzärzte von ihrem Einkommen eine Familie in deinen Augen fürstlich ernähren sollen.
Sagen wir so, ich als Psychologiestudentin verdiene mehr pro Stunde als meine Assistenzarzt KollegInnen, ich arbeite auch nicht nachts oder Wochenende.

Kann verstehen, warum sie manchmal genervt sind- sind oft sehr übermüdet, kaum Sozialleben möglich. Und nein, eine Familie können sie definitiv nicht davon ernähren. Oberärzte und Chefärzte verdienen auch nicht so viel wie man denkt- der Job ist heftig, wenn ich gucke, was meinem Chefarzt alles regeln muss - er arbeitet 7 Tage pro Woche - klar im Monat wirkt es viel, rechnet man das pro Stunde ab... Je nach Krankenhaus gibt es Tarife. Sie sind nicht gerade großzügig. Aber sehr höhen Leistung wird verlangt.
Mehr Aufklärung und Behandlung gab es nicht. Auch keine Physiotherapie.
Wir können im Krankenhaus keine Rezepte ausstellen oder ambulante Therapien verordnen - ich darf das nur Patienten empfehlen und im Befund schreiben. Ob sie es tun, ist sie überlassen. Müssen sie selber organisieren über ihren Fach- oder Hausärzte. Wenn ich die Ärzte kenne, rufe ich die halt kurz an/schreibe eine Mail oder helfe die Patienten jemand geeignetes zu finden - falls ich Zeit dazu habe (selten).
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann bestand bei dir unter anderem der Verdacht auf Sehnenscheidenentzündungen? Bei mir wurden diese jeweils durch ein MRT zweifelsfrei nachgewiesen und kein Arzt stellte diese in Frage. Die Behandlung ist durch Zinkverbände, NSAR und eventuell durch einen sehr geschulten Arzt gesetzte Cortisonspritzen sehr oft auch erfolgversprechend.
Auch Ultraschalltherapie, was viele Orthopäden anbieten. Mit diese Kombi einiges weggekriegt. Jedoch Zinkverband - 6 Wochen am Stück. Übel im Sommer, aber war überrascht - hat funktioniert - beim Achilleseinriss, bin kurz danach Marathongelaufen. Auch ganz kurz mit Eiswürfel drüber - fordert der Durchblutung und so die Heilungsprozess, aber nicht dagegen still halten (kreisende Bewegungen).
Gruß
Muppet
Katrin1
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Re: Umgang mit Ärzten bei Komplikationen / Problemen

Beitrag von Katrin1 »

Hallo Muppet,

da unterstützt du genau das, was ich auch schon schrieb. Dennoch ist je nach Patient und Situation ein bisschen mehr Sensibiliät manchmal wünschenswert. Ich reisse mich ja auch zusammen und gerade bei länger andauernden Verletzungen, die ohnehin schon belastend sind und Sozialleben ebenfalls einschränken, ist dies auch definiriv angezeigt.

Es stimmt übrigens nicht, dass das Krankenhaus keine Rezepte ausstellen darf. Ich erhielt schon des öfteren Rezepte für Medikamente oder Physio oder die erwahnte Verordnung über die EAP.

Die Behandlung für Sehnenscheidenentzündungen sind relativ standartisiert, nur helfen sie mir bei meiner derzeitigen Partialruptur nicht mehr weiter. 6 Wochen Zinkverband im Sommer?? Never, sechs Wochen im Sommer nicht Schwimmen geht gar nicht! Respekt!

Gruß
Katrin
schnuffeldi
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Re: Umgang mit Ärzten bei Komplikationen / Problemen

Beitrag von schnuffeldi »

Bei den Physiotherapien denke ich eher an den ambulant behandelnden Orthopäden. Ich habe auch bei späterer Sprechstunde mit dem Chirurgen (der eigentlich vorerst an den Füßen herumoperieren sollte, wegen dem Ganglion), dass er nach der Besichtigung der Füße keine OP nötig fand und er wollte mir sofort Einlegesohlen verschreiben, darf er nich, hat er sich geärgert, also muss das wie die Medikamente auch vom Hausarzt oder Orthopäden verordnet werden , bei den Sohlen eher vom Letzteren. Der Orthopoäde verschrieb sie mir auch mit ergänzender Sohlenversteifung mit Abrollhilfe an den Schuhen. Aber Medikamentenverordnung nur selten. Einerseits gut, andererseits, was ich an Medikamenten brauche , wollte er später auch nicht. Also ran an den Hausarzt, der stellte auch ab und an brummelnd Rezepte aus, weil es ja eigentlich der Orthopäde sollte. Und da ich ja mit Tramadol retard besser zurandekam als mit einer anderen, musste ich dem auch noch erklären, wo der Unterschied ist. Zum Glück hatte ich hier mal die Erklärung gekriegt.

Es ist also recht eigenartig was abgeht. Der Schmerztherapeut der im KH ambulant behandelt, darf mir ja auch nichts verordnen, wäre auch sehr umständlich, bis zum anderen Ende der Stadt zu fahren, vor allem mit Schmerzen.

Ich hörte mal am Telefon, dass auch Wirsingkohlblätter helfen sollen. Hm, muss mich weiter danach umgucken ,fand bislang noch keine. Und wenn das nix bringt wie auch der Quark, wird der eben gegessen :lol: ob ich noch Entzündungswerte habe, weiß ich nicht, muss noch mal geprüft werden, aber das Brennen an den Fußaußenseiten ist immer noch da.

Also wer eine gute Ärzteversorgung hat, bei der die auch noch gut sind und es mit mehreren Methoden versuchen, solch Entzündungen und auch vieles andere entsprechend zu behandeln, ist sicher fix wieder einsatzfähig und wird auch entspannter sein. Ich muss ständig fragen, ob die Behandlungsmethode, die ich manchmal im Net lese, auch Sinn hat und man es auch macht. Aber die Lustlosigikeit ist hier leider sehr verbreitet, denn sonst hätte ich mindestens eine von den hier genannten Möglichkeiten bekommen. Ich bekomme aber ausschließlich Medikamente, sonst nichts .

Und da darf man sich die Frage stellen, wie manche Docs in meinem Umfeld zu ihrem Titel gekommen sind und ob die überhaupt Lust auf ihren Job haben. Mich würde doch schon der Ehrgeiz jucken, den Patienten, so gut es mit meiner Kompetenz geht, wieder flott zu kriegen. Einiges muss sich begleitend mit einigen Methoden auch selbst erledigen.

Es gab gerade mal 2 Ärzte von vielen, die mir wirklich zuhörten, wo und wie es schmerzt. Zwei Pfleger hatte ich auch im KH hinter mir, die ihren Job nicht nur ausgeübt haben ,sondern eher gelebt haben. Die waren wirklich so rührig , mir die Schmerzen zu nehmen bzw. wenigstens zu lindern. Alle Achtung und Daumen hoch.

Ich kann mir übrigens nicht vorstellen, dass Ärzte nicht ihre Familien ernähren können, aber erahne , dass die weit mehr arbeiten als 8-9 Std. , in Kliniken. So arm können sie nicht sein. Aber ob das Gehalt angemessen ist , ist auch wieder Auslegungssache. Schwieriges Thema.

Heute gehts nachmittags zum Schmerztherapeuten und da hoffe ich, dass ich die längst und so oft versprochene Spritze bekomme. Um Stützen zu bekommen , musste ich bei nem anderrn Arzt ziemlich betteln. "Wozu brauchen sie die Stützen?" zum Stützen :D nach einem halben Jahr bekam ich die endlich entlastenden Stützen. Also wer hierher ziehen möchte, muss schon unverwundbar , ewig gessund und munter sein. :lachen:
"Es amüsiert mich immer, wenn Menschen all ihr Unglück dem Schicksal, dem Zufall oder dem Verhängnis zuschreiben, während sie ihre Erfolge oder ihr Glück mit ihrer eigenen Klugheit, ihrem Scharfsinn oder ihrer Einsicht begründen." (Coleridge)
LilyG
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Re: Umgang mit Ärzten bei Komplikationen / Problemen

Beitrag von LilyG »

Katrin1 hat geschrieben:Ich selbst habe wohlwissend um einige Eitelkeiten immer wieder betont, dass es nach der OP zunächst prima war, es also keine direkte Folge der Behandlung ist.
Das suggeriert mir, dass es eine Folge der Behandlung war. Vielleicht dem Arzt auch. Sonst würdest du nicht darauf rumreiten: „immer wieder betont“. Zumindest würde das mir die Reaktion des Arztes erklären.
Katrin1 hat geschrieben:Wo habe ich etwas über einen Behandlungsfehler geschrieben?
Wie schon gesagt nicht direkt.
Katrin1 hat geschrieben:Durch einen wohl tatsächlich vorliegenden Fehler bei einer Operation an der Schilddrüsse habe ich lebenslang eine seltene Stoffwechselstörung, die ähnlich wie Diabetes ist und auch Spätfolgen haben kann. Dies hätte man durch eine Reimplantation von Nebenschilddrüsen, die einfach nicht erfolgte, wahrscheinlich vermeiden können. Ich muss also lebenslang Medikamente nehmen und dies sehr regelmäßig, habe ien erhöhtes Narkoserisiko etc.
Aha
Katrin1 hat geschrieben:Ich habe nun aber zwei Möglichkeiten. Entweder ich werfe dies dem Operateur innerlich lebenslang vor und verbittere im Zweifelsfall darüber oder aber ich arrangiere mich damit und nehme es an, um damit gut leben zu können. Ich habe mich unterbewusst sehr schnell für diese Variante entschieden, die Krankheit hat so weniger Einfluss auf mein Leben und ich bin glücklich geblieben.
Vielleicht ist es doch im Unterbewusstsein noch vorhanden.
Jedoch:
Katrin1 hat geschrieben:Ich kenne dich nicht und weiß natürlich nicht, wie du Ärzten gegenüber trittst. In deinen Postings wirkst du nicht offen oder unvoreingenommen und so etwas signalisiert man dann meist auch. Könnte das vielleicht das Problem manchmal verstärken?
Ich kann das nicht besser formulieren.
Katrin1 hat geschrieben:Wie verhalte ich mich denn als Patient? Mehr als freundlich bleiben, einiges "schlucken" und es tunlichst vermeiden, vorwrufsvoll zu wirken, kann ich doch nicht tun?!
Ich habe mich für diese Variante entschieden:
schnuffeldi hat geschrieben: Wenn ich Fragen oder Probleme habe, spreche ich das ganz normal an.
Und das vor allem wertfrei.
Viele Grüße
LilyG
schnuffeldi
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Re: Umgang mit Ärzten bei Komplikationen / Problemen

Beitrag von schnuffeldi »

Ja, vorerst wertfrei, wie z.B. was kann ich selbst tun und wie können wir das behandeln? Denn machen wir uns nichts vor, ich muss natürlich "mitarbeiten" und wenn man mir das nachvollziehbar erklärt, dann erst recht, denn ich bin doch selbst daran interessiert, das Leiden möglichst positiv zu beenden, sofern es behandelbar bzw. heilbar ist (ist ja ein Unterschied oder?) und in meinem Falle ist es zumindest behandelbar. Die verkorksten Füße (Knochenstellung) lässt sich wohl nur durch die Einlagen etwas verbessern, aber sicher nie ganz und vor allem allmählich. Da kann sicher kein Arzt daran herumopieren :lol: Was ich mir aber wünche ist, dass man ernst nimmt, wenn ich genau beschreibe , wie und wo es wehtut, zb. der arg brennende Schmerz an den Außenseiten. Frage ich danach, woran es möglicherweise liegen könnte, kriege ich nur genervtes Schulternzucken und höchstens die Antwort "Sie sind ein komischer Fall" Wenn ich dann lächelnd antworte, dass ich mir solche Leiden ganz sicher nicht bestellt habe :lol: und dass ich dort bin, um mir helfen zu lassen und dass ich darauf vertrauen möchte, dass man das Problem gemeinsam löst. Wie gesagt, gehört die "Zusammenarbeit" unbedingt dazu. Dazu gehört auch, dass ich die Medikamente wie verordnet einnehme, nicht mehr und nicht weniger und dass ich z.B. die "Gymnastik" ("Radfahren") im Liegen beibehalte, um die Muskeln wieder aufzubauen. Inzwischen siehts auch wieder menschlich aus und ich ich schlackere auch nicht mehr so viel mit den Beinen bei jedem bisschen Belastung.

Im KH gabe es ja die eine Assistenzärztin und den Schmerztherapeuten, die genau zuhörten und einiges versucht haben. Ein Schmerzgel mit V beginnend bekam ich, um zumindest zu lindern. Der Assistenzarzt, der wegen meiner falschen Verlegung ja so schlecht auf mich zu sprechen ist (Vorwurf, ich würde sein privates Geld kosten, weil ich ja so arg Kosten verursache, welche er auch vorm GF rechtfertigen müsste.) lachte über das Gel, als er fragte,wer es gebracht hat. Geholfen hats wirklich nicht, aber zumindest hat man den Versuch gestartet, warum auch nicht?

Und komischerweise war der Umgang miteinander ganz normal und man konnte auch mal hier und darüber lachen. Vor allem, wenn ich mir eins abgekrampft habe, die Schmerzen so zu beschreiben, dass man sie vielleicht "mitfühlen" könnte. Brennend kann man ja nachvollziehen aber den Rest zu beschreiben ist eben schwer. Also erklärte ich, dass es sich so anfühlt, als würde man einen Fuß mit beiden Händen anfassen und dann drehen, also "zwiebeln" wie wir es zu Kindertagen mit Armen gemacht haben :lol: es sind so viele verschiedene Schmerzen an den verschiedenen Stellen, dass ich es eben detailliert beschreiben muss, damit der Doc eben das Richtige tun oder empfehlen kann. Ging wirklich manchmal lustig zu, sowas tut gerade in einer Phase gut, in der man nicht nur physisch sondern auch psychisch runter ist, da es wochenlang ging und ich laufend umhergeschoben wurde, ohne dass je etwas passierte.

Daher schreibe ich immer bzw. meist "manche" Ärzte, da es eben nicht alle trifft. Es kommen Angst, Schmerzen und oftmals ein zeitweiliger Depri zusammen, wenn lange nichts passiert und man sich nur quält. Ein guter Arzt lässt sich etwas einfallen und erklärt nachvollziehbar jeden Behandlungsschritt und Empfehlungen wie auch die Medikamente. Im KH übernahm es ein Pfleger, den Arzt brauchte ich nie fragen, der brummelte mich nur an, ich wisse schon (dass ich eben nicht in die Station passe) , zückt sein Mobiltelefon und verlässt den Raum, nachdem er lang und breit mit meinen Zimmergenossinnen sprach.

Es geht mir inzwischen besser, ich sehe vieles ein bisschen anders und habe so manches Artikelchen dazu geschrieben im Blog, ein bisschen durch den Kakao, ohne Namen natürlich. Und auch etliche Selbstironie. Ich kann somit besser damit leben, was monatelang passierte bzw . nicht passierte. Eine Bekannte hat das damalige Theater mitbekommen und war schockiert, sie lernte ja dort.

Verrückt ist das Ganze schon, was man so erleben kann, wenn man wirklich erkrankt ist und ständigen Kontakt mit Ärzten braucht. Dann bekommt man erst so richtig das Ausmaß der Gesundheitspolitik mit und vor allem, warum manche wohl im Ort geblieben sind :lol:

Schauen wir mal weiter, ich bin ja weiterhin gespannt, was noch kommt und ob das schneller ein gutes Ende nehmen könnte. Vor allem gehe ich ohne Angst daran.
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Muppet
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Re: Umgang mit Ärzten bei Komplikationen / Problemen

Beitrag von Muppet »

Hallo,
Einlage funktionieren aber nur, wenn man drauf lauft.
Warum hat es 6 Monaten gedauert um Stutzen zu kriegen?
Sind sie wirklich hilfreich oder bauen sie weiter Muskeln ab?
Vielleicht erwarten Sie einfach zu viel von Ärzte.
Wenn man nichts mehr tun kann, kann man eben nichts mehr tun.

Haben Sie mit Schmerzgrenzentraining versucht?
Zinkverbände sind von Apotheken freiverkäuflich. Kann man jeder Zeit selber beschaffen. NSAR - Ibuprofin, Diclofenac - entzündungshemmend.

Gruß
Muppet
schnuffeldi
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Re: Umgang mit Ärzten bei Komplikationen / Problemen

Beitrag von schnuffeldi »

Ja, ich trage sie, habe sie im Dezember bekommen und da ich derzeit mehr Hausschuhe anhabe als Straßenschuhe, habe ich ja nach Erhalt gleich ein Paar in die Hausschuhe gepackt. Macht sich mit der Zeit auch positiv bemerkbar, auch wenn man nicht sofort und zuviel erwarten sollte, aber Verbesserung ist ja da.

Tja, das mit den Stützen ist auch so ein Ding. Im KH war man sich ja, wie ich schon beschrieb, nicht mal einig, ob ich mich viel bewegen oder gar nicht soll, da man ja plötzlich mit der Gipsidee ankam (beide Füße da ja beide betroffen sind.). Wenn beide Füße betroffen sind, ist es sicher nicht günstig, einen Fuß zu entlasten und den anderen umsomehr und das im Wechsel. Ich habe lange um Stützen bitten müssen und wurde nicht nur von einem Arzt gefragt, wozu. Für längere Strecken ist die Entlastung schon sehr gut, auf kurzen Strecken laufe ich ohne. Aber die richtie "Waage" zu finden zwischen nützlicher und ungünstiger Belastung ist schwer herauszufinden. Vom Orthopäden, von dem ich auch endlich ein Rezept für Antibiotika bekam, bekam ich dann endlich die Stützen nach meiner Begründung. Er fand es so in Ordnung, wie ich es handhaben wollte und es auch so halte. Dieser war ja auch der dritte Arzt, der auf meine ja nachweisbare Infektion reagierte.

Ob ich zuviel von den Ärzten erwarte, weiß ich nicht. Ich wünsche mir einfach, dass man mir genau bei der Beschreibung zuhört, mich berät und behandelt. Ich wünsche mir auch Antworten auf meine Fragen, woher etwas rühren könnte oder was ich selbst tun kann und was ich zu lassen habe. Ich wünsche mir auch Aufklärung über die verordneten Medikamente. Und wenn der Doc mal keine Antwort auf meine Frage hat, ist es auch keine Schande, mir zu sagen, dass man selbst ratlos ist aber einen Doc kennt, den man befragen könnte. Es ging mir mit meinen Schützlingen auch hin und wieder so, dass ich keine sofortige Antwort weiß, aber dann auch sage, dass ich da mal kundige Leute befrage und die Antwort dann geben kann. Auch als Betreuer/in ist man mit Ängsten , Schmerzen und anderem konfrontiert. Ich kann keine Krankheiten heilen, aber ich vermochte es immer, die Schützlinge zu beruhigen, ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass sie bei mir in guten Händen sind und ich so manche Angst ausräumen konnte und auch so manchen Schmerz lindern oder nehmen konnte. Nicht auf die med. Art, wofür ich auch keine Komptenz habe (dann habe ich mit der Krankenschwester im Hause gesprochen), aber durch angenehme Ablenkung und sie spüren zu lassen, dass ich sehr um ihre gute Lebensqualität trotz der Behinderung bemüht bin. Ein Arzt kann uns natürlich nicht den Tag über betreuen :lol: aber zumindest unnötige Ängste ausräumen, ernstnehmen, was wir anbringen und jegliches Problem so gut es geht klären und behandeln. Ich bin auch nie sonderlich bezahlt worden, lasse es aber nie an denen aus, die dafür nicht verantwortlich sind sondern unsere Hilfe und Menschlichkeit brauchen.

Zuviel? :shock:

Unter "Schmerzgrenzentraining" verstehe ich (habe es noch nie gehört oder gelesen), dass ich mich also so weit belaste, bis es schmerzt, oder? Und das evtl. ohne Schmerzmittel? Da ich mir keine Haushaltshilfe leisten kann, die mich in der Zeit unterstützt (seien es auch 4 Std. die Woche), habe ich indirektes Schmerzgrenzentraining :lol: und es tut mir auch gut, mich zu betätigen, denn ich bin ein ziemlicher "Hibbel", der die Couch nur als Deko oder Gästesitzplatz nutzt. Ich kann kaum stillesitzen, darum habe ich nie in meinem Beruf gearbeitet, sondern in Pflege und Betreuung verschiedener Personen- und Altersgruppen. Ich brauche Bewegung und umso mehr "Ameisen", wenn ich stillesitzen oder liegen soll. Ich hätte mir wirklich gewünscht, man wäre sich über die Behandlung einig und vor allem darüber, ob und wie ich mich bewegen darf bzw. soll und was ich vorerst lassen sollte.

Bislang hatte ich nie so arge Probleme, außer vor paar Jahren mit dem Rücken durch die Skoliose, aber bin seit Jahren bis auf Kleinigkeiten schmerzfrei. Dann hier und da mal eine kleine Hautgeschichte, aber nichts Schmerzhaftes. Die letzten argen Schmerzen hatte ich dann nach meiner OP an der Schildi.

Als Arzt müsste man verstehen können, dass der Patient nicht nur Schmerzen , sondern auch Angst hat, mit unter auch existenzielle Angst und vor allem, dass man so lange außer Gefecht ist oder gar bleibt. In meinem Falle ist es zum Glück bei richtiger Behandlung nicht so. Aber man macht sich Gedanken und setzt alle Hoffnung auf den Arzt. Ist doch nachvollziehbar, oder? Ich will ja wieder ackern können, privat, wie auch vor allem beruflich. Ich sehe etliche Leute mit chronischen Schmerzen , vor allem im nahen Umfeld und das hatte mir ja noch mehr (inzwischen unbegründet) Angst gemacht.

Waren Ärzte nicht auch mal Patienten, die sich Hilfe, so gut es nur geht, gewünscht haben? Hatten sie nie Schmerzen oder auch Ängste? Waren zu der Zeit sicher noch nicht privat versichert und konnten sich sicher auch noch nicht selbst helfen oder mal einen Kollegen ansprechen. Oder waren die im Fach Psychologie nur Material holen? :wink:
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Katrin1
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Re: Umgang mit Ärzten bei Komplikationen / Problemen

Beitrag von Katrin1 »

LilyG hat geschrieben:
Katrin1 hat geschrieben:Ich selbst habe wohlwissend um einige Eitelkeiten immer wieder betont, dass es nach der OP zunächst prima war, es also keine direkte Folge der Behandlung ist.
Das suggeriert mir, dass es eine Folge der Behandlung war. Vielleicht dem Arzt auch. Sonst würdest du nicht darauf rumreiten: „immer wieder betont“. Zumindest würde das mir die Reaktion des Arztes erklären.
Katrin1 hat geschrieben:Wo habe ich etwas über einen Behandlungsfehler geschrieben?
Wie schon gesagt nicht direkt.
Katrin1 hat geschrieben:Durch einen wohl tatsächlich vorliegenden Fehler bei einer Operation an der Schilddrüsse habe ich lebenslang eine seltene Stoffwechselstörung, die ähnlich wie Diabetes ist und auch Spätfolgen haben kann. Dies hätte man durch eine Reimplantation von Nebenschilddrüsen, die einfach nicht erfolgte, wahrscheinlich vermeiden können. Ich muss also lebenslang Medikamente nehmen und dies sehr regelmäßig, habe ien erhöhtes Narkoserisiko etc.
Aha
Katrin1 hat geschrieben:Ich habe nun aber zwei Möglichkeiten. Entweder ich werfe dies dem Operateur innerlich lebenslang vor und verbittere im Zweifelsfall darüber oder aber ich arrangiere mich damit und nehme es an, um damit gut leben zu können. Ich habe mich unterbewusst sehr schnell für diese Variante entschieden, die Krankheit hat so weniger Einfluss auf mein Leben und ich bin glücklich geblieben.
Vielleicht ist es doch im Unterbewusstsein noch vorhanden.
Jedoch:
Katrin1 hat geschrieben:Ich kenne dich nicht und weiß natürlich nicht, wie du Ärzten gegenüber trittst. In deinen Postings wirkst du nicht offen oder unvoreingenommen und so etwas signalisiert man dann meist auch. Könnte das vielleicht das Problem manchmal verstärken?
Ich kann das nicht besser formulieren.
Katrin1 hat geschrieben:Wie verhalte ich mich denn als Patient? Mehr als freundlich bleiben, einiges "schlucken" und es tunlichst vermeiden, vorwrufsvoll zu wirken, kann ich doch nicht tun?!
Ich habe mich für diese Variante entschieden:
schnuffeldi hat geschrieben: Wenn ich Fragen oder Probleme habe, spreche ich das ganz normal an.
Und das vor allem wertfrei.
Viele Grüße
LilyG
Hallo,
da ich gerade auf dem Heimweg von der Arbeit bin, ist das Zitieren per smartphone etwas umstaendlich.

Du unterstellst zuviel.
Sicher spricht man bei einer aus dem Nichts auftretenden Sehnenruptur darueber, wie der Verlauf nach der OP war, wenn dort die Sehnenscheide eben dieser Sehne geoeffnet wurde. Das Zitat " Folge derBehandlung" habe ich hier als Erklaerung geschrieben, ich aeusserte lediglich, dass der Heilungsverlauf prima war. So ergibt sich manchmal auch mehrfach. Da suggerierst du dir zu viel hinein.

Dein "aha" ist so wie es benutzt wurde ohne Aussage. Kennst du dich in dem Bereich aus?

Das Unterbewusstsein kann, wie du sicher auch weisst, sehr maechtig sein.. Es spielt hier aber keine Rolle, glaub mir.,-)

In deinem Fazit bist du dir mit mir einig, das ist doch gut!

Viele Gruesse
Katrin
LilyG
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Re: Umgang mit Ärzten bei Komplikationen / Problemen

Beitrag von LilyG »

Katrin1 hat geschrieben: Du unterstellst zuviel.
Ich unterstelle nichts! Ich reflektiere, dass was Du geschrieben hast, bzw. beschreibe es so wie es auf mich wirkt und wie es meiner Meinung nach auf Andere wirken kann.
Katrin1 hat geschrieben:Dein "aha" ist so wie es benutzt wurde ohne Aussage. Kennst du dich in dem Bereich aus?
Ich habe nicht Psychologie studiert, falls du darauf hinaus willst. Ich habe in den letzten 10 Jahren meine eigenen Erfahrungen mit Ärzten gesammelt. Bist du vom Fach?
Katrin1 hat geschrieben:Das Unterbewusstsein kann, wie du sicher auch weisst, sehr maechtig sein.. Es spielt hier aber keine Rolle, glaub mir.,-)
Ich glaube nicht immer gleich alles, was ich im Internet lese.
Katrin1 hat geschrieben:In deinem Fazit bist du dir mit mir einig, das ist doch gut!
Das finde ich auch gut. Nur verstehe ich jetzt nicht mehr, warum du die Frage gestellt hast.

Viele Grüße
LilyG
schnuffeldi
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Re: Umgang mit Ärzten bei Komplikationen / Problemen

Beitrag von schnuffeldi »

Ich war heute wieder beim Doc, einer der mir auch zuhörte und heute lief es genauso gut und entspannt ab. An mir kann es also auch nicht liegen. Er ist auch einer, der MRT auswerten und nachvollziehbar erklären kann. Zu meinem Glück konnte er auch einige Bedenken ausräumen, die ich ansprach. So ein Auskommen wünsche ich mir eben immer. Man muss sich nicht heiraten, sondern zusammenarbeiten und sich austauschen, wie die letzte Zeit gelaufen ist, welche Untersuchungen in der letzten Zeit liefen und mit welchem Ergebnis, falls bereits eins vorliegt und dann packe ich die Kopien aus , erkläre , wie es mir geht und was in der Zwischenzeit war und dann wird das weitere Vorgehen besprochen. Ich finde es ein normales und wünschenswertes Arzt-Patienten-"Verhältnis" .
"Es amüsiert mich immer, wenn Menschen all ihr Unglück dem Schicksal, dem Zufall oder dem Verhängnis zuschreiben, während sie ihre Erfolge oder ihr Glück mit ihrer eigenen Klugheit, ihrem Scharfsinn oder ihrer Einsicht begründen." (Coleridge)
Katrin1
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Re: Umgang mit Ärzten bei Komplikationen / Problemen

Beitrag von Katrin1 »

Hallo,
LilyG hat geschrieben: Ich unterstelle nichts! Ich reflektiere, dass was Du geschrieben hast, bzw. beschreibe es so wie es auf mich wirkt und wie es meiner Meinung nach auf Andere wirken kann.
Und nichts anderes habe ich getan oder tue ich hier gerade. Deswegen habe ich dir heute Mittag auch noch einmal den Hintergrund erklärt.
LilyG hat geschrieben:Ich habe nicht Psychologie studiert, falls du darauf hinaus willst. Ich habe in den letzten 10 Jahren meine eigenen Erfahrungen mit Ärzten gesammelt. Bist du vom Fach?
Ja, nach 9 Jahren mit der Erkrankung bin ich auf diesem Gebiet tatsächlich vom Fach. Aber wie kommst du auf Psychologie? Die Endokrinologie ist ein Teilbereich der Inneren Medizin.
Leider hast du auf meine Frage noch nicht geantwortet. Was möchtest du mit dem "aha" ausdrücken?
LilyG hat geschrieben:Ich glaube nicht immer gleich alles, was ich im Internet lese.
Das wäre auch sehr naiv. Aber was hat das mit diesem Thread und meinen Postings zu tun? Anstatt in nibulösen Andeutungen zu versinken, werde doch mal konkret. Ansonsten ist eine Kommunikation überhaupt nicht möglich.
LilyG hat geschrieben:Das finde ich auch gut. Nur verstehe ich jetzt nicht mehr, warum du die Frage gestellt hast.
Dann lies sie doch bitte noch einmal.

Viele Grüße
Katrin
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