Information durch Ärzte - Operationsprotokoll

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sophica
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Information durch Ärzte - Operationsprotokoll

Beitrag von sophica »

Schön guten Tag,
würde mich freuen, wenn jemand aus dem medizinischen Bereich mir folgende Frage beantworten würde.
Ich hatte vor etwa 2 Jahren eine Aneurysma-Ruptur, Subarachnoidal-Blutung, mit anschließender Operation.
Jetzt hatte ich nochmals ein Kontrolle-MRT und mit einem der Neurochirurgen ein Gespräch. Da bei mir an der linken Kopfseite (dort wor das Aneurysma saß) eine tiefe Delle ist, die ich die erste Zeit nach der Operation nicht so bemerkt hatte, habe ich den Neurochirurgen heute nochmals danach gefragt, wie das kommt und dann teilte er mir ohne überhaupt länger nachzudenken mit, dass liege daran, dass der Kaumuskel verschwunden sei, weil er nach der Operation nicht mehr angewachsen sei. Bei 99,9 % würde dieser wieder anwachsen und bei mir eben nicht.

Ich war darüber sehr überrascht. Wäre es nicht angemessen, wenn die Ärzte mir das schon früher mitgeteilt hätten: denn ich nehme an, sie haben das doch sicher kurz nach der Operation bemerkt.
Liege ich damit richtig? Ich finde das Verhalten schon sehr eigenartig.

Ich denke zwar nicht, dass ich das tun will, doch kann man ohne weiteres einen Operationsbericht anfordern und wie macht man das?

Grüße

sophica
Brigitte Goretzky
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Re: Information durch Ärzte - Operationsprotokoll

Beitrag von Brigitte Goretzky »

Man hat als Patient Anspruch auf Einsicht in die Krankenakte. Dazu wenden Sie sich am besten an das Krankenhaus und besprechen mit der Verwaltung, wie die es halten, ob die einen Vordruck fuer diese Anfrage haben oder ein einfacher Brief ausreicht.

Wenn es um einzelne Frage geht, oder man sich von einem Arzt schlecht behandelt oder missverstanden fuehlt, ist allerdings oftmals der direkte Weg besser: Arzt ansprechen/Vorzimmer anrufen, Termin ausmachen und seine Bedenken und Zweifel direkt ansprechen.

Bevor Sie loslegen, ueberlegen Sie aber folgendes: direkt nach der OP ist die ganze Gegend angeschwollen und entstellt. Da sieht der Operateur zunaechst nichts vom Muskel, zumal es einige Zeit dauert, bis sich ein nicht richtig verheilter Muskel zurueckentwickelt (nennt sich Atrophie) und es auffaellig wird, das etwas nicht stimmt. Es dauert schlicht und ergreifend einige Wochen, bis das auffaellt; zu dem Zeitpunkt waren sie moeglicherweise laengst entlassen, so dass der Operateur bis zum letzten Termin nichts davon wissen konnte.
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Muppet
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Re: Information durch Ärzte - Operationsprotokoll

Beitrag von Muppet »

Hallo,
im OP-Bericht steht eigentlich nur welchen Schnitttechnik und wo angewendet wurden, welche Instrumente benutzt worden sind, ob Komplikationen aufgetreten sind und wie zugemacht worden ist, sowie der Dauer des OPs - ist weniger als 1 Seite Text, zur Hälfte nur Fachbegriffe.

Beim OP selber kann man die Muskulatur kaum betrachten, man näht es einfach wieder zusammen (Stabdardverfahren), die Haut drüber wird verschlossen und fertig. Die Reste macht der Körper selbst - Atrophie ist daher nicht einen Teil des OPs sondern der Heilungsprozess und wird daher nicht dokumentiert sein, da es längst nach Entlassung entsteht.

Gruß
Muppet
sophica
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Re: Information durch Ärzte - Operationsprotokoll

Beitrag von sophica »

Vielen herzlichen Dank für die Antworten.
@goretzky - wer sagt denn, dass ich loslegen will? Habe ich sowieso nicht vor. Na ja, ich habe vor allem den Eindruck, dass viele Ärzte nicht sehr offen sind und entweder wenig wissen oder wenig sagen. Und das macht es einfach unangenehm für mich.
Wenn man sich in dieses System begibt, weil, ja weil solch heftige Erkrankungen passieren, so erlebe ich es innerhalb dieses Systems insgesamt doch sehr inhuman und unfreundlich. Und das hat nicht nur mit der Kostenfrage zu tun. Ich war schließlich mehrfach zu Nachuntersuchungen und auch bei 3 neuroligischen Ärzten und habe auch über diese Beschwerden geklagt, nie hat einer bis jetzt, nach 2 Jahren, etwas von Kaumuskel gesagt. Das wundert mich halt.
Großen Aufstand will und werde ich deshalb nicht machen.
sophica
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