Epilepsie und andere Medikamente

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rogeru
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Epilepsie und andere Medikamente

Beitrag von rogeru »

Hallo zusammen

Ich hoffe, dass jemand mir mal grundsätzlich weiterhelfen kann.

Ich hatte im November 2020 einen Grand-Mal-Anfall im Schlaf. Im März 2021 nochmals 2 Grand-Mal-Anfälle in der gleicher Nacht, ebenfalls beide aus dem Schlaf hinaus. Ich nehme nun Lamictal (Lamotrigin) 2x 100mg pro Tag. Seitdem habe ich Ruhe und kann auch wieder Autofahren.

Nun zu meiner Frage, da sicher jemand von Euch Erfahrungen damit hat:
Wie verhält es sich mit anderen Medikamente? Vor Allem Antibiotika oder Blutverdünner?

Zum Beispiel darf ich kein Paracetamol (Handelsname entfernt) einnehmen.

Besten Dank im Voraus für Eure Antworten.
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Epilepsie und andere Medikamente

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Hallo,
geben Sie ein: Lamotrigin und Wechselwirkungen. Die zahlreichen interagierende Medikamente können hier nicht einzeln aufgelistet werden, machen Sie sich selbst die Mühe.
Grüße Dr. Fischer
Unter Bezugnahme auf § 7 (3) der Berufsordnung für Ärzte ist mein Beitrag eine Stellungnahme,die auf den vorliegenden Angaben beruht .Sie ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Behandlung durch Ihren Arzt.
rogeru
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Epilepsie und Schlafprobleme

Beitrag von rogeru »

Hallo zusammen

Ich möchte kurz schildern um was es geht:

Im November 2020 hatte ich im Schlaf einen grand-mal Anfall. Warum der passierte kann mir niemand beantworten. Im EEG zeigte es nichts an, MRT war ebenfalls negativ. Zu diesem Zeitpunkt nahm ich seit 15 Jahren (morgens: 10mg Citalopram und abends: 25mg Trazodon). Das Trazodon vorallem deswegen, weil ich vor 15 Jahren massive Schlafprobleme hatte. Und das seither nahm. Ob der Anfall deswegen war...

Im März 2021 hatte ich einen zweiten grand-Mal Anfall. Dieser war so heftig, denn ich war nachher so hyperaktiv (ohne Bewusstsein), dass die Sanitäter mich massiv stilllegen mussten und ich auf der Intensivstation kam. Im Spital bekam ich Levetiracetam, wo ich 2 x 750mg nahm. Danach war Ruhe mit den Anfällen. Zu diesem Zeitpunkt nahm ich weiterhin Trazodon und Citalopram. Da ich von Levetiracetam stark depressiv wurde, habe ich auf Lamotrigin 2 x 100mg gewechselt.

Diese beiden Medikamente habe ich dann schrittweise abgesetzt. Damit kamen aber immer wieder Schlafstörungen, also vorallem Einschlafstörungen. Zum Teil so, dass ich vielleicht noch 1 - 2 Stunden ganz leicht geschlafen hatte. Im Winter 2021/2022 war das eine unglaubliche Sache. Ich war am Ende. Konnte meist erst nach 2 - 3 Stunden einschlafen, manchmal auch gar nicht. Ich bekam Mirtazapin, was aber der Horror war, denn ich war am Tag sowas von abgeschossen. Zwischendurch nahm ich Lorazepam, damit ich wiedermal durchschlafen konnte. Ich hatte grosse Angst, dass durch den wenigen Schlaf ein Anfall geschehen könnte. Was aber nie passierte. Das Lorazepam nahm ich jedoch nicht mehrmals hintereinander. Ich brauchte es nur um Schlaf nachzuholen oder vor einem Tag, wo ich wusste, dass ich geschäftlich fitt sein musste oder ich war davor nervös... Ab dem Januar 2021 hatte ich jeweils Trimipramin genommen, so zwischen 12.5 und 25mg (Tabletten).

Seit Juli 2021 kann ich wieder Autofahren, weil nie mehr ein Anfälle passierte. Trimipramin nahm ich weiterhin, es gab immer wieder Phasen, wo ich schlecht einschlief. Da nahm ich manchmal Lorazepam zum Schlaf "nachholen". Wie gesagt, ich bin mir der Gefahr von Lorazepam absolut bewusst, und nahm es deswegen nie 2 Tage hintereinander. So im Schnitt 1 - 2x pro Woche.

Zu Sagen ist, dass ich in der IT arbeite. Der Job war vor dem ersten Anfall extrem stressig, auch bis weit nach dem 2. Anfall. Ich habe 100% gearbietet, vollgas.
Danach ging es mir nicht mehr so gut. Ich habe im Februar 2022 auf 80% reduziert. Aber dabei merkte ich auch, dass ich nicht mehr so belastbar war und mir die Energie fehlte.

Dieses Jahr habe ich von März - August auf 70% reduziert. Eigentlich wollte ich eine Auszeit von paar Monaten nehmen, was der Chef aber ablehnte.

Nun, hatte ich aber Mitte Juli die Kündigung erhalten.
Danach hatte ich Ferien und wir (meine Frau und ich) hatten viel unternommen, was ablenkte. Interessanterweise hatte ich im August praktisch keine Einschlafschwierigkeiten. Jetzt jedoch fangen diese zum Teil massiv an. Ein Beispiel dazu.

Letzten Samstag bin ich um 04:00 eingeschlafen und habe dann bis 10:00 geschlafen, wobei ich ständig aufwachte.
Sonntag ging es relativ, bin um 01:00 eingeschlafen. Am Montag war schlimm. Ich konnte nicht einschlafen und habe um 01:00 0.25mg Alprazolam genommen und um 03:00 nochmals 0.25mg Alprazolam. Danach hatte ich bis 08:00 Uhr geschlafen. Diese Nacht schlief ich eigentlich nichts. Vielleicht gegen 05:00 / 06:00 ganz oberflächlich was. Zu erwähnen ist, dass ich seit Mai 2023 Trimipramin nicht mehr nehme.
Heute bin ich jetzt fix und fertig. Und ich mache mir extrem Sorgen. Vorallem wegen meiner Epilepsie, dass ich aufgrund dessen einen Anfall bekommen könnte.

Zu erwähnen ist noch, dass ich bei einer Psychologin bin. Wir haben Sitzungen und mir ist vieles bewusst und vertehe wie man damit umgehen soll. Tagsüber weiss ich eigentlich wie man zum Schlaf eingestellt sein sollte. Aber in der Nacht ist das eine ganz andere Sache. Es funktioniert oft nicht.
Geschäftlich habe ich eine teilweise Freistellung. Ich muss von 08:30 bis 12:30 verfügbar sein und eventuelle Arbeiten erledigen. Solange ich das Einhalten kann, dann bleibt das so. Ansonsten muss ich wieder voll Arbeiten gehen.

Hat jemand Erfahrungen? Tipps? Anregungen?
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Epilepsie und Schlafprobleme

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Tag,
statt des Benzodiazepinpräparates könnten Sie es einmal mit dem harmlosen aber sehr gut wirksamen Melatonin versuchen, wobei Sie durchaus mit 5 mg anfangen können-frei erhältlich.
Grüße Dr. Fischer
Unter Bezugnahme auf § 7 (3) der Berufsordnung für Ärzte ist mein Beitrag eine Stellungnahme,die auf den vorliegenden Angaben beruht .Sie ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Behandlung durch Ihren Arzt.
rogeru
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Re: Epilepsie und Schlafprobleme

Beitrag von rogeru »

Habe ich schon mehrfach probiert. Leider ohne Erfolg. Muss aber auch sagen, dass ich in den letzten 2/3 Jahren nicht konstant schlecht geschlafen habe. Es kommt immer wieder phasenweise. Was es für mich schwer macht. Und mir grundsätzlich grosse Sorgen bereits, weil ich befürchte einen Anfall zu bekommen.

Bezüglich der Gefahr der Benzos bin ich mir absolut bewusst und handhabe das auch die letzten Jahre absolut kontrolliert. Ich brauche es eher wieder mal dazu um den Schlaf aufzuholen. Es gäbe noch das Trimipramin bei Bedarf zu nehmen. Aber ich weiss nicht was besser ist? Zwischendurch 1 Benzo oder Trimipramin (bezüglich Epi)
Brigitte Goretzky
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Re: Epilepsie und andere Medikamente

Beitrag von Brigitte Goretzky »

Zwei Dinge:

Wenn Sie Rückfragen und Zusatzinformationen zu einem Thema haben, bitte keine neuen Threads in anderen Unterforen aufmachen, sondern im alten Thread bleiben! Gerade hier sind die diversen Medikamente, die Sie in einem kurzen Zeitraum hintereinander und teils gleichzeitig einnehmen, durchaus besorgniserregend. Wissen ihre Behandler von einander und von den diversen Medikamenten?

Keine Handelsnamen! Bitte die Forenregeln beachten und nur die Wirkstoffnamen posten.

Spezifische Fragen zu ihren Medikamenten sollten Sie mit ihren Behandlern besprechen. Da Sie von Spital reden, nehme ich an, dass Sie in Österreich oder der Schweiz leben. Ich weiß nicht, welche der Medikament Sie dort ohne Rezept kaufen können, kann aber gerade bei psychoaktiven Medikamenten in Verbindung mit Epilepsie nur von Selbstmedikation abraten.
And God promised men that good and obedient wives would be found in all corners of the earth.


Then she made the world round and laughed and laughed and laughed...
rogeru
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Re: Epilepsie und andere Medikamente

Beitrag von rogeru »

Besten Dank für Ihre Antwort.

Bitte entschuldigen, dass ich ein neues Thema eröffnet habe.

Ich war im März 2021 im Spital wegen des Anfalls aus dem Schlafs.

Ich nehme nur 1 Medikament: Lamotrigin.
Das Medikament Alprazolam nehme ich nur situativ zum Schlafen. Aber höchst begrenzt, was mein Hausarzt weiss. Er weiss auch, dass ich verantwortungsvoll damit umgehe.

Trimipramin nehme ich schon lange nicht mehr. Der Verlauf über diese 3 Jahre macht in meinem Beschrieb vielleicht den Eindruck ich hätte mehrere Medis gleichzeitig genommen.
Was nicht der Fall war.
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