Blut Referenzwerte stimmen nie

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Elke543
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Blut Referenzwerte stimmen nie

Beitrag von Elke543 »

Mal eine seltsame Frage: ist es moeglich dass man total andere Referenzwerte bei Bluttests hat als das Labor diese angibt?

Ich habe ziemlich viele Probleme mit Elektrolyten welche selten mal auf Bluttests zu sehen sind.

Sobald mein Ferritin unter 30ng/dl faellt geht EBK scharf hoch. Gleichzeitig fuehle ich mich sehr muede und als ob jemand den Sauerstoff aus der Luft geklaut hat. Ab 22 wurde mal ein EBK von 2x des oberen Referenzwertes gemessen. Arzt kann das nicht erklaeren; ich sollte eigentlich noch keine Probleme haben. Uebrigens bin ich laut Blutbild nicht anaemisch.

Wenn Serum Mg noch innerhalb des Referenzwertes liegt (0.74-1.73nmol/L) fangen meine Muskeln an sich unkontrolliert zusammenzuziehen, ewige Muskelkraempfe, Fuesse fangen langsam an taub zu werden. Bei 0.63 kann ich mich kaum noch ohne Kraempfe bewegen und ich habe kein Gefuehl mehr in den Fuessen. HA meint dass bei diesem Wert noch keine grossen Probleme auftreten sollten. Wenn ich jedoch ein gutes Magnesium einnehme verbessert sich die Problematik fuer ein paar Stunden, und verschwindet irgendwann wieder ganz wenn ich weiterhin viel Mg einnehme. Uebrigens kann ich den Wert nicht unter 0.63 bringen, was ich auch probiere (verliere scheinbar viel Mg durch Schwitzen, viel Trinken, usw). Ich habe viele Bluttests die genau 0.63 angeben.

Dasselbe mit Kalium (3.6-5.1nmol/L): so ab 3.8 faengt mein Herz an zu stolpern, und manchmal zeitweise sehr langsam zu schlagen und meine Arme und Beine werden bei Druck (Sitzen, schlafen) taub. Wieder sollte ich bei diesem Wert noch keine Probleme haben.

Wenn ich nicht genug Salz zu mir nehme leide ich oft unter Muskelschwaeche, Verwirrtheit, Tunnelblick, leichte Uebelkeit die verschwindet wenn ich eine grosse Tuete Chips, oder einen kleinen Loeffel Salz esse. Serum Sodium liegt immer in der Mitte des Referenzwertes.

Und es gibt noch einige andere Vorbilder.

Irgendwie scheint es dass die Referenzwerte fuer mich nicht stimmen. Kann sowas sein? Blutwerte werden ja als Menge Material in Menge Fluessigkeit gemessen. Koennte es sein dass die Menge Blutfluessigkeit bei mir niedriger ist? Die Konzentration waehre dann ok, aber die Menge zu messendem Material waehre zu niedrig fuer normale Koerperfunktionen. Oder bestimmt ein Labor die Fluessigkeitsmenge bei jeden Bluttest irgendwie? Ich habe uebrigens einen eher niedrigen Blutdruck.

Danke fuer eure/Ihre Gedanken dazu
AausNau
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Re: Blut Referenzwerte stimmen nie

Beitrag von AausNau »

Hallo

Referenzwerte beziehen sich auf das sogenannte Referenzkollekiv. Bei 95% dieser Menschen, die man zur Ermittlung der Referenzwerte herangezogen hat, liegen die gemessenen Werte innerhalb des angegebenen Bereichs.
Sie können sich vorstellen, dass die Referenzwerte aus einem Kollektiv von augenscheinlich gesunden Menschen ermittelt werden, und somit nur ein ungefährer Anhaltspunkt sind. Dazu gibt es Unterschiede im Referenzbereich abhängig von Geschlecht, Lebensalter, und ethnischer Herkunft.

Rechnen Sie auch mit einer relativen Meßunsicherheit bis zu 10%. Beim Magnesium würde das bedeuten grob gerechnet +/- 0,1 mmol/l. Ein gemessener Wert von 0,75 mmol/l könnte also im Bereich von ca. 0,67 - 0,83 mmol/l liegen.

Natürlich könnte man auch für den Einzelnen individuelle Referenzwerte ermitteln. "So liegen die Werte, wenn der Betreffende gesund ist". Das würde die Aussagekraft für den einzelnen Patienten erhöhen.
Muppet
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Re: Blut Referenzwerte stimmen nie

Beitrag von Muppet »

Paradoxerweise kann z.B. zu viel Magnesium zu Muskelzuckungen führen. Es wird nicht in eine fest bestimmte Zeit aufgenommen, dass du genau sagen kannst, wann es beginnt zu wirken. Vielleicht solltest du Vitamin B12 versuchen. Man kann nicht überdosieren (was der Körper nicht braucht, wird einfach ausgeschieden) und eine niedrigen Wert könnte viele deine Symptome erklären. Ein Mangel macht Symptome wie Müdigkeit, Kribbeln, Taubheit usw. Würde diese Wert abgenommen?


Diese Paradox ist wie bei Diabetiker. Ein Blutzucker von über 250 (sehr erhöht) kann starken Heisshunger auf Zucker machen. Teufelskreis.

Vorsicht bei Natrium und Kalium. Die kann man definitiv überdosieren und die Folgen sind nicht lustig.

Aber klar, wir sind keine Maschinen und Ausnahmen gibt es immer.
Elke543
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Re: Blut Referenzwerte stimmen nie

Beitrag von Elke543 »

Muppet hat geschrieben:Paradoxerweise kann z.B. zu viel Magnesium zu Muskelzuckungen führen. Es wird nicht in eine fest bestimmte Zeit aufgenommen, dass du genau sagen kannst, wann es beginnt zu wirken. Vielleicht solltest du Vitamin B12 versuchen. Man kann nicht überdosieren (was der Körper nicht braucht, wird einfach ausgeschieden) und eine niedrigen Wert könnte viele deine Symptome erklären. Ein Mangel macht Symptome wie Müdigkeit, Kribbeln, Taubheit usw. Würde diese Wert abgenommen?


Diese Paradox ist wie bei Diabetiker. Ein Blutzucker von über 250 (sehr erhöht) kann starken Heisshunger auf Zucker machen. Teufelskreis.

Vorsicht bei Natrium und Kalium. Die kann man definitiv überdosieren und die Folgen sind nicht lustig.

Aber klar, wir sind keine Maschinen und Ausnahmen gibt es immer.
Danke. Mein Mg liegt immer im unteren Bereich, und vor allem wenn ich symptomatisch bin. Tja, also keine Ahnung.

Mit der Verwirrtheit, Tunnelblick und Muskelschwaeche ist mir schon seit Jahren aufgefallen dass dieses stundenlang anhaelt aber erst nach dem Abendessen verschwindet (Hauptmalzeit, tagsueber viel Obst, Gemuese, Joghurt, Brot, also eher wenig Salz), aber an den kommenden Tagen zurueckkehrt. Irgendwann hatte ich mir mal eine Tuete Chips gegoennt und es verschwand auf einmal tagsueber. Also nur Salz probiert und das Resultat war dasselbe. Seitdem habe ich keine dieser Anfaelle mehr weil ich zeitig eingreife. Nur warum ich scheinbar mehr Salz brauche sieht man nicht in Bluttests. Dieses Problem habe ich uebrigens schon seit Kindheit, und ich bin inzwischen 44 und kein Arzt hat je rausfinden koennen was das Problem ist.

Ich habe uebrigens PA und kriege sowieso regelmaessig B12 Spritzen.
Elke543
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Re: Blut Referenzwerte stimmen nie

Beitrag von Elke543 »

AausNau hat geschrieben:Hallo

Referenzwerte beziehen sich auf das sogenannte Referenzkollekiv. Bei 95% dieser Menschen, die man zur Ermittlung der Referenzwerte herangezogen hat, liegen die gemessenen Werte innerhalb des angegebenen Bereichs.
Sie können sich vorstellen, dass die Referenzwerte aus einem Kollektiv von augenscheinlich gesunden Menschen ermittelt werden, und somit nur ein ungefährer Anhaltspunkt sind. Dazu gibt es Unterschiede im Referenzbereich abhängig von Geschlecht, Lebensalter, und ethnischer Herkunft.

Rechnen Sie auch mit einer relativen Meßunsicherheit bis zu 10%. Beim Magnesium würde das bedeuten grob gerechnet +/- 0,1 mmol/l. Ein gemessener Wert von 0,75 mmol/l könnte also im Bereich von ca. 0,67 - 0,83 mmol/l liegen.

Natürlich könnte man auch für den Einzelnen individuelle Referenzwerte ermitteln. "So liegen die Werte, wenn der Betreffende gesund ist". Das würde die Aussagekraft für den einzelnen Patienten erhöhen.
Danke. es kann also nicht irendwie bestimmt werden wie fuer jemanden individuell der Referenzwert liegen wuerde. Und gerade bei Mg waehre der Genauigkeitsbereich ziemlich gross.

Gibt es bestimmte Gruende warum bei jemanden viele getestete Blutwerte oft zu hoch zu liegen scheinen? Im Laufe der Jahre hatte ich schon einige seltsame Werte, z.B. waren mal alle Blutfette zu hoch, aber ein Grund konnte nicht dafuer gefunden werden. Hoher Blutzucker wurde auch ab und zu mal gemessen, aber weitere Tests haben dann wieder nur gezeigt dass alles ok war und der Test, wie auch die Blutfette irgendwie schiefgelaufen war. Austrocknung? Zu wenig trinken? Koennte das Blutwerte beeinflussen (ich trinke nicht zu wenig, aber verliere manchmal sehr spontan sehr viel Fluessigkeit. Grund unbekannt, aber mein Blutdruck ist dann echt im Keller).
Elke543
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Re: Blut Referenzwerte stimmen nie

Beitrag von Elke543 »

Oh, ich habe gerade dieses hier gefunden: https://www.practicaldiabetes.com/artic ... d-tests-2/

Scheinbar kann ein niedriger Fluessigkeitsspiegel zu einem Anstieg von u.a. Blutzucker, Blutfetten und Elektrolyten fuehren. Da ich vor allem zum Arzt gehe wenn es mir nicht gut geht, also ich mal wieder spontan ueber Nacht massenweise Fluessigkeit ausgepinkelt habe und mit einem furchtbar niedrigem Blutdruck, Atemlosigkeit, Muskelproblemen und anderen Problemen kaempfe koennte das der Grund sein warum mir immer gesagt wird es sei alles ok? Aber Aerzte sollten das doch wissen, oder?
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