Ich (m, 28) betreibe seit einigen Jahren Bodybuilding, Mitte Juni diesen Jahres (also vor etwa einem Monat) habe ich erstmals mit dem Einsatz von Dopingmitteln begonnen. Über längere Zeit habe ich mich vorab mit den medizinischen Aspekten befasst und werde außerdem von einem erfahrenen Mentor betreut, so dass ich über die Abläufe im Körper und die Wirkungsweise der Medikamente einigermaßen gut Bescheid weiß.
Es geht um 400mg Nandrolon Decanoat, 300mg Drostanolon Enantat, und 125mg Testosteron Enantat pro Woche.
Die Nebenwirkungen der ersten zwei Medikamente äußern sich vor allem über das Herz-Kreislaufsystem (höherer Blutdruck, schnellerer Puls) und über die Blutfettwerte (heben LDL und senken HDL). Sie sind nicht lebertoxisch und zählen ohnehin zu den mildesten Steroiden, außerdem ist die Dosierung moderat. Das Testosteron ist so dosiert, dass es das Körpereigene ersetzen soll, weil die endogene Bildung bei Einnahme von Nandrolon und Drostanolon zum Erliegen kommt.
Dennoch sind meine Leberwerte weit über dem Referenzbereich, ebenso wurde eine Schilddrüsenüberfunktion festgestellt. Ich zweifle aus oben genannten Gründen stark an, dass die Substanzen Ursache hierfür sind, was auch durch die Tatsache bekräftigt wird, dass ein Bekannter Ampullen der gleichen Produktion benutzt und seine Leber- und SD-Werte überhaupt nicht abweichen. (Leider habe ich aber vor Einnahmebeginn keinen Bluttest gemacht).
Wenn ich mir die Symptome der Organbeeinträchtigung vor Augen führe, würde ich nun bestätigen, dass sie schon seit langer Zeit (seit Jahren) vorliegen (undefinierbare Muskelschwäche, unzureichender Masseaufbau trotz "Mast", von Zeit zu Zeit seltsames, ganz leichtes Muskelzittern (in Waden und Händen) usw.), ich sie aber nicht zuordnen konnte.
Nun zum Blutbild.
Ich bin irritiert, dass mein Testosteronwert so stark erhöht ist, das ist eigentlich nicht möglich, da ich sehr genau dosiere und wie gesagt keine nennenswerte Erhöhung anstrebe. Der Wert ist mehr als 3x so hoch, wie er sein dürfte (nach Halbwertszeitrechnung müsste er sich zwischen 9,5 und 11,5 ng/ml bewegen). Dass der Wirkstoffgehalt des Injektats abweicht, wäre natürlich möglich. Allerdings wird die Wirkstoff-Ester-Verbindung in Öl aufgelöst und dieser Vorgang wird um so schwieriger, je höher der Trockenanteil ist (der dann wie gesagt doppelt so hoch sein müsste). Eine so starke Abweichung wäre schon allein aufgrund der Menge des erforderlichen (die Injektionsstelle reizenden) Lösungsmittels unwahrscheinlich (und ist auch nicht handelsüblich). Könnte es sein, dass der DHT-Wert (Hormon, zu dem Testosteron "reduziert" wird) da irgendwie mit reingerechnet worden ist?
Ein erhöhter Östradiolspiegel regt die SHBG-Produktion der Leber an, genau wie eine gesteigerter T3-Wert. Mein SHBG-Wert ist dennoch niedrig - wie kann das sein?
Der Allgemeinmediziner, bei dem ich den Bluttest gemacht habe, war auch ratlos, bei der heutigen Ultraschalluntersuchung wurden weder an Leber noch an SD Auffälligkeiten festgestellt, alles sei prima.
Mein Erklärungsansatz:
ist von dieser Seite: https://www.natuerliche-therapie.de/rechner/Pooling [FT3 über 100%]
In diesem Fall kann das T3 nicht von den Zellen aufgenommen werden. Gründe hierfür können auch wieder eine Nebennierenschwäche oder Eisenmangel sein, die zunächst behandelt werden sollten. Denn das T3 kann in diesem Fall nicht vom Körper genutzt werden und sammelt sich stattdessen im Blut. Sehr hohe T3-Level im Blut können der Leber schaden.
Deswegen habe ich mir (in Rücksprache mit dem Arzt) Eisen besorgt, Außerdem Vitamin D und Zink, und wegen des erhöhten Hämatokrits werde ich mehr trinken und Blut spenden.
Psychisch belastet mich das nicht wirklich, aber ich bin sehr neugierig, was der Grund für die Werte sein könnte, natürlich möchte ich alles schnell behoben wissen. Bin gespannt, was Ihr darüber denkt.
Morgen früh habe ich einen Termin beim Endokrinologen bekommen und weiß dann vielleicht mehr.
Grüße und danke für's Lesen und Antworten!