Postcholezystektomiesyndrom
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Postcholezystektomiesyndrom
Hallo lieber Forumsteilnehmer
Ich bräuchte dringend einen Rat. Im letzten Jahr habe ich mir die Gallenblase herausnehmen lassen (Gallensteine + Ikterus). Seither leide ich unter erheblichen Verdauungsproblemen: Durchfall, Bauchkrämpfe, Blähungen. Ich traue mich schon gar nicht mehr irgendwohinzugehen. Leider hat man mir vor der OP nicht gesagt, dass diese Beschwerden auftreten können, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich der OP nicht zugestimmt. Meine Ärztin steht der Sache ziemlich gleichgültig gegenüber und sagt dagegen könne man nichts machen. Colestyramin hat leider auch nicht geholfen. Ich bin in meiner Lebesführung erheblich eingeschränkt und mittlerweile ziemlich ratlos. Wenn einer der Leser eine Idee hätte wäre ich sehr dankbar.
Ich bräuchte dringend einen Rat. Im letzten Jahr habe ich mir die Gallenblase herausnehmen lassen (Gallensteine + Ikterus). Seither leide ich unter erheblichen Verdauungsproblemen: Durchfall, Bauchkrämpfe, Blähungen. Ich traue mich schon gar nicht mehr irgendwohinzugehen. Leider hat man mir vor der OP nicht gesagt, dass diese Beschwerden auftreten können, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich der OP nicht zugestimmt. Meine Ärztin steht der Sache ziemlich gleichgültig gegenüber und sagt dagegen könne man nichts machen. Colestyramin hat leider auch nicht geholfen. Ich bin in meiner Lebesführung erheblich eingeschränkt und mittlerweile ziemlich ratlos. Wenn einer der Leser eine Idee hätte wäre ich sehr dankbar.
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Hallo herr tillenburg.
sie hatten mir ja auch schon oft geantwortet, dass solche Beschwerden nach Entfernung der Gallenblase nicht typisch sind.
sie sind aber typisch und bei ganz vielen patienten zu finden. ich kenne ganz viele menschen (hauptsächlich frauen) denen die gallenblase entfernt wurde, die noch solche beschwerden, entweder für viele jahre (bis 5 jahre nach OP) oder meist für immer haben. ich kenne keinen wer nach so einer OP beschwerdefrei ist.
angemerkt, diese frauen halten zwar auch keiner eine diät ein, also essen weiterhin sehr fettreich und auch sehr viel.
ich hatte mal wo gelesen (
) wo kann ich jetzt nicht so schreiben, dass den ärzten bekannt ist, dass es nach OP diese probleme gibt (hauptsächlich durchfall und darmprobleme) es wird von einer geschätzten zahl von über 80% ausgegangen. geschätzt daher, weil keine ordentliche statistik möglich, da viele mit den probleme nicht mehr zum arzt gehen. es auch noch keine wirkliche forschung in der richtung gibt.
ich schätze bei mir, dass meine jetzigen probleme auch noch mit der gallen OP zusammen hängen. hab nämlich auch schon wieder durchfall, gleiche wie nach OP und den jahren danach.
auch finde ich, wenn direkt nach der gallen OP ein problem kommt, was man vorher nie hatte (wie also durchfall) dann ist ein zusammenhang zur gallenblasenentfernung schon da.
sie hatten mir ja auch schon oft geantwortet, dass solche Beschwerden nach Entfernung der Gallenblase nicht typisch sind.
sie sind aber typisch und bei ganz vielen patienten zu finden. ich kenne ganz viele menschen (hauptsächlich frauen) denen die gallenblase entfernt wurde, die noch solche beschwerden, entweder für viele jahre (bis 5 jahre nach OP) oder meist für immer haben. ich kenne keinen wer nach so einer OP beschwerdefrei ist.
angemerkt, diese frauen halten zwar auch keiner eine diät ein, also essen weiterhin sehr fettreich und auch sehr viel.
ich hatte mal wo gelesen (

ich schätze bei mir, dass meine jetzigen probleme auch noch mit der gallen OP zusammen hängen. hab nämlich auch schon wieder durchfall, gleiche wie nach OP und den jahren danach.
auch finde ich, wenn direkt nach der gallen OP ein problem kommt, was man vorher nie hatte (wie also durchfall) dann ist ein zusammenhang zur gallenblasenentfernung schon da.
Hallo,
auch, wenn davon auszugehen ist, dass ein Zusammenhang zwischen der OP und den jetzigen Beschwerden besteht, sollte meines Erachtens nach dennoch nach der Ursache gefahndet werden, die immer noch recht mannigfaltig sein kann. Das Postcholecystektomiesyndrom kann z.B. durch zurückgelassene (übersehene) Steine oder chronische Entzündungsprozesse der Gallenwege entstehen. Je nachdem, wie genau operiert wurde (mit oder ohne Choledochusrevision) kann eine Stenose der Vater-Papille Urache sein, also eine Verengung am Ausgang der Gallenwege in den Dünndarm, theoretisch kann es sich auch um eine Pancreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) handeln, die auf jeden Fall abgeklärt gehört (wär hier aber eher untypisch...).
Findet man die Ursache nicht, so ist es doch nur fair, wenigstens symptomatisch zu behandeln: Gabe von Spasmolytika (krampflösende Medikamente), Medikamente gegen Durchfall und Blähungen sind neben der Ernährungsumstellung sicher wichtig.
Dass es kaum jemandem gelingt, seine Ernährung von heute auf morgen vollständig umzustellen, ist verständlich, aber es sollte schon im Auge behalten werden, welche Lebensmittel gut und welche weniger gut vertragen werden, was auch individuell sehr unterschiedlich sein kann. Da heisst es nur: Ausprobieren und nach Möglichkeit die weniger gut verträglichen Lebensmittel meiden.
Alles Gute dafür und liebe Grüße
Chandra
auch, wenn davon auszugehen ist, dass ein Zusammenhang zwischen der OP und den jetzigen Beschwerden besteht, sollte meines Erachtens nach dennoch nach der Ursache gefahndet werden, die immer noch recht mannigfaltig sein kann. Das Postcholecystektomiesyndrom kann z.B. durch zurückgelassene (übersehene) Steine oder chronische Entzündungsprozesse der Gallenwege entstehen. Je nachdem, wie genau operiert wurde (mit oder ohne Choledochusrevision) kann eine Stenose der Vater-Papille Urache sein, also eine Verengung am Ausgang der Gallenwege in den Dünndarm, theoretisch kann es sich auch um eine Pancreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) handeln, die auf jeden Fall abgeklärt gehört (wär hier aber eher untypisch...).
Findet man die Ursache nicht, so ist es doch nur fair, wenigstens symptomatisch zu behandeln: Gabe von Spasmolytika (krampflösende Medikamente), Medikamente gegen Durchfall und Blähungen sind neben der Ernährungsumstellung sicher wichtig.
Dass es kaum jemandem gelingt, seine Ernährung von heute auf morgen vollständig umzustellen, ist verständlich, aber es sollte schon im Auge behalten werden, welche Lebensmittel gut und welche weniger gut vertragen werden, was auch individuell sehr unterschiedlich sein kann. Da heisst es nur: Ausprobieren und nach Möglichkeit die weniger gut verträglichen Lebensmittel meiden.

Alles Gute dafür und liebe Grüße
Chandra
To know how to do something well is to enjoy it.
Also an Abklärung ist einiges gelaufen, Magenspiegelung war unauffällig bis auf eine leichte gastritis, darmspiegelung war auch unauffällig. Test auf sprue war negativ. keine pathogenen darmkeime. Ein uniplatisches oberbauch ct hat keinen hinweis auf einen gallenaufgangsstau erbracht, lediglich eine steatosis hepatitis, was immer das auch ist. der Test auf laktoseintoleranz war nicht aussagekräftig, ein bluttest hat nach laktosebelastung lediglich einen anstieg von 17 mg/dl erbracht statt der normalen 25, ein daraufhin durchgeführter atemtest war aber negativ, frutoseintoleranz war ebenfalls negativ. habe ein paar wochen milchprodukte gemieden, hatte aber trotzdem durchfall.
Meine hausärztin sagt die beschwerden hätten mit der galle nichts zu tun es sei ein reizdarmsyndrom und im übrigen psychosomatisch (will meinen: 1. ich solle mich nicht so anstellen 2. für psychokram sei sie nicht zuständig und ich müsse allein sehen wie ich damit fertig werde). Auch seien meine beschwerden per definitionem kein durchfall, da ich nur 1-2 mal am tag aufs klo muss (in der regel 20 minuten nach den hauptmahlzeiten). Das mag zwar so stimmen hilft mir aber nicht wirklich weiter. ich fühle mich mittlerweile als hypochonder abgestempelt und ziemlich alleingelassen. essen gehen mit freunden oder überhaupt in der öffentlichkeit essen ist nicht mehr drin. ich muss meine hauptmahlzeiten jetzt immer abends einnehmen, weil es dann egal ist ob ich wieder laufen muss. außerdem sind die ewigen bauchkrämpfe ziemlich schmerzhaft. alles in allem bin ich mit den nerven ziemlich am ende deswegen. ich will meine gallenblase wiederhaben!
ps: übrigens sind meine leberwerte auch ein jahr nach der op erhöht, obwohl ich überhaupt keinen alkohol trinke, insbesondere der gamma-gt und die alkalische phospatase.
Meine hausärztin sagt die beschwerden hätten mit der galle nichts zu tun es sei ein reizdarmsyndrom und im übrigen psychosomatisch (will meinen: 1. ich solle mich nicht so anstellen 2. für psychokram sei sie nicht zuständig und ich müsse allein sehen wie ich damit fertig werde). Auch seien meine beschwerden per definitionem kein durchfall, da ich nur 1-2 mal am tag aufs klo muss (in der regel 20 minuten nach den hauptmahlzeiten). Das mag zwar so stimmen hilft mir aber nicht wirklich weiter. ich fühle mich mittlerweile als hypochonder abgestempelt und ziemlich alleingelassen. essen gehen mit freunden oder überhaupt in der öffentlichkeit essen ist nicht mehr drin. ich muss meine hauptmahlzeiten jetzt immer abends einnehmen, weil es dann egal ist ob ich wieder laufen muss. außerdem sind die ewigen bauchkrämpfe ziemlich schmerzhaft. alles in allem bin ich mit den nerven ziemlich am ende deswegen. ich will meine gallenblase wiederhaben!
ps: übrigens sind meine leberwerte auch ein jahr nach der op erhöht, obwohl ich überhaupt keinen alkohol trinke, insbesondere der gamma-gt und die alkalische phospatase.
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Hallo,
nun, an einen Reizdarm glaube ich erstmal nicht. Posten Sie doch mal die genauen Ergebnisse der gemachten Untersuchungen inkl. aller Laborwerte.
Nennen Sie mir doch mal eine wissenschaftliche Studie, die von 80 % ausgeht. Ich kenne ganz viele Frauen ohne Gallenblase und ohne Beschwerden, und nur ganz wenige mit Beschwerden.
nun, an einen Reizdarm glaube ich erstmal nicht. Posten Sie doch mal die genauen Ergebnisse der gemachten Untersuchungen inkl. aller Laborwerte.
Das ist verständlich, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das an Ihren Beschwerden nichts ändern würde. Ich habe da eher einen anderen Verdacht.araminta hat geschrieben:ich will meine gallenblase wiederhaben!
Da haben wir einfach unterschiedliche Meinungen.Lindel hat geschrieben:sie (die Beschwerden - Anm. der Red.) sind aber typisch und bei ganz vielen patienten zu finden. ...
es wird von einer geschätzten zahl von über 80% ausgegangen.

Zunächst mal danke für die netten Antworten. Ich poste mal die auffälligen Blutwerte:
Triglyceride: 235 (35-150), Erytrozyten 5,04 (3,8-5) Gamma Gt 99 (-40), Alk Phosphatase 148 (35-105). die anderen Leberwerte waren bei der letzten Untersuchung ok, waren aber zuvor auch erhöht (GOT 105, GPT 107). Alles in allem schwanken die Werte ziemlich, mal besser dann wieder schlechter. Okay das ist jetzt alles nicht so dramatisch, aber irgendetwas ist mit meiner Leber wohl nicht in Ordnung. Übrigens ist auch eine Leberpunktion gemacht worden, unauffälliger befund, allerdings Fettleber (bin leider übergewichtig). Hepatitis wurde ebenfalls ausgeschlossen. meine Hausärztin meinte ein Gallenstau bestünde nicht, da ich dann als Symptom keinen Durchfall hätte, sondern Schmerzen in der Seite.
Für einen Vorschlag wäre ich dankbar
Triglyceride: 235 (35-150), Erytrozyten 5,04 (3,8-5) Gamma Gt 99 (-40), Alk Phosphatase 148 (35-105). die anderen Leberwerte waren bei der letzten Untersuchung ok, waren aber zuvor auch erhöht (GOT 105, GPT 107). Alles in allem schwanken die Werte ziemlich, mal besser dann wieder schlechter. Okay das ist jetzt alles nicht so dramatisch, aber irgendetwas ist mit meiner Leber wohl nicht in Ordnung. Übrigens ist auch eine Leberpunktion gemacht worden, unauffälliger befund, allerdings Fettleber (bin leider übergewichtig). Hepatitis wurde ebenfalls ausgeschlossen. meine Hausärztin meinte ein Gallenstau bestünde nicht, da ich dann als Symptom keinen Durchfall hätte, sondern Schmerzen in der Seite.
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Hallo,
Alle Laborwerte, auch die normalen
Schriftlicher Befund der Leberpunktion, nicht nur pauschal "Fettleber"
alle weiteren vorhandenen Befunde.
bedeutet:Ralf Tillenburg hat geschrieben:Posten Sie doch mal die genauen Ergebnisse der gemachten Untersuchungen inkl. aller Laborwerte.



Wer weiß? Warum schieben Sie bei dem Befund alles auf die nicht mehr vorhandene Gallenblase?Araminta hat geschrieben:das ist jetzt alles nicht so dramatisch, aber irgendetwas ist mit meiner Leber wohl nicht in Ordnung.
Sehe ich anders, solange AP und GGT erhöht sind.Araminta hat geschrieben:meine Hausärztin meinte ein Gallenstau bestünde nicht,