Zeckenbisse

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Klaus-klaus
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Zeckenbisse

Beitrag von Klaus-klaus »

Hallo,

ich würde gerne Eure Einschätzung zum sinnvollen Umgang mit Zeckenbissen haben.

Seit ca 2 Jahren habe ich einen Schrebergarten und "leide" seitdem sehr oft unter Zeckenbissen. Aus irgendeinem Grund scheinen es die Tiere auf mich abgesehen zu haben, die Anwendung von "Autan" bringt keinen Erfolg (schätze ich so ein, ich weiss natürlich nicht, wie schlimm es ohne Autan wäre).
Nach einem Tag Gartenarbeit habe ich regelmäßig 1-3 Zecken an mir sitzen, meist im Hüft- oder Kniebereich. Ich suche mich nach jeder Gartenarbeit nach Zecken ab und entferne die Zecken dann mit der Pinzette, bisher immer problemlos. Allerdings mache ich mir wegen der häufigen Zeckenbisse sorgen wegen einer möglichen Infektionserkrankung, schliesslich habe ich fast jede woche mindestens einen, meist aber mehrere Zeckenbisse.

Zum einen die FSME. Ich lebe nicht in einem FSME-Risikogebiet (Bremen) und habe daher keine Impfung. Allerdings heisst das ja nicht, dass die FSME hier gar nicht vorkommt, es scheint mit eher eine Kosten-Nutzen-Frage, ob eine Impfung stattfinden sollte, man empfiehlt sie ja ausserhalb der Risikogebiete auch z.B. für Förster oder Jäger, da sie ein höheres Risiko für Zeckenbisse haben. Ich denke aber, dass die meisten Jäger wohl auch nicht mehr Zeckenbisse haben, als ich. Sollte ich auch in meiner Region über die FSME-Impfung nachdenken?

Borreliose: Mein Gartennachbar hat selten Zecken und wurde vor ein paar wochen (ausnahmsweise) gebissen. Er hat sich die Zecke entfernt und ist dann zum Hausarzt, der ihm eine Antibiotika-Profilaxe verschrieben hat, da eine Borreliose-Übertragung nicht ausgeschlossen werden konnte. Weiterhin empfiehl der Hausarzt, die Zecken nach dem Entfernen immer mitzubringen, damit sie eingeschickt und auf Borreliose hin untersucht werden können, liegen die Zecken nicht vor, solle immer eine Profilaxe stattfinden. Habe ich das bisher zu locker genommen? Sollte ich die entfernten Zecken grundsätzlich über meinen Hausarzt untersuchen lassen? Das würde bedeuten, dass ich eigentlich jede Woche mindestens ein Exemplar dort abliefern müsste. Ist die Antibiotikaprofilaxe nach einem Zeckenbiss nötig? Dann müsste ich während der Gartensaison ja praktisch durchgängig ein Antibiotikum einnehmen...

Ich danke für Eure einschätzungen,
Klaus
o0Julia0o
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Re: Zeckenbisse

Beitrag von o0Julia0o »

Also das wöchentliche Einschicken wäre ja viel zu teuer. Aber interessehalber ob Borriliose in der Population vorliegt, fände ich an deiner Stelle insterssant.

Ob der Erreger nach dem Biss vom Labor richtig nachgewiesen wird oder nicht, weiß man nicht. Kann falsche Sicherheit/ Unsicherheit geben. Das Bakterium oder der Virus muss auch nicht übertragen worden sein. Und dein Immunsystem kann auch FSME oder Borriliose abwehren - natürlich nicht immer.

Wenn es nicht zu warm ist, halt die üblichen Tipps: Lange Hose, Socken drüberziehen, helle Kleidung.

Es gab ein Experiment - allerdings beim Hund. Frisst er häufiger Schwarzkümmelöl, kommen keine Zecken:
"Öle gegen Zecken bei Hunden

Im Internet – vor allem in Foren und über Social-Media-Kanäle – tauschen sich viele Menschen über die Wirksamkeit von verschiedenen Ölen als Zeckenschutzmittel aus. Dieser biologische Zeckenschutz soll angeblich ausreichen und chemische Mittel und Impfungen ersetzen. Zum einen wird auf Schwarzkümmelöl geschworen, um Zecken beim Hund zu vermeiden. Wie effektiv dieses Mittel nun wirklich ist, lässt sich allerdings nicht sagen. Es gibt keine Studie, die beweist, dass es wirkt. Bei einem Projekt im Rahmen von Jugend forscht wurde kein vollständiges Fernhalten der Zecken erzielt. Gleiches gilt auch für die Behauptung, dass Kreuzkümmelöl gegen Zecken helfen würde. Ein anderes gern gewähltes Öl gegen Zecken bei Hunden ist das Kokosöl. Dieses Öl enthält Laurinsäure. In Studien ließen sich über 80 Prozent der Zecken von Kokosöl abstoßen. Allerdings scheint sich die Wirkung nur zu zeigen, wenn ein bestimmter Anteil von Laurinsäure in dem Mittel vorhanden ist. Wie die meisten Mittel zum Auftragen muss auch Kokosöl regelmäßig neu aufgebracht werden."
Quelle: https://www.zecken.de/de/news/zecken-ne ... -beim-hund

Wenn du so häufig Zecken antriffst auf deine Haut, dann kannst du ja mal einen Monat deinen Salat mit Schwarzkümmelöl anmachen und selbst ein Experiment wagen. Auch Igel (sind Wirt und Fraßfeind der Zecke zugleich) kann man mit Schwarzkümmelöl in der Bleibe oder bei Fütterung gegen Zecken helfen. Igel im Garten sind auf jeden Fall positiv, da sie ebenfalls die Schnecken minimieren.

Ansonsten die Population dezimieren - durch ansiedelung der Fraßfeinde oder Hemmung der Wirte. Insbesondere Mäuse/ Wühlmäuse sollte man dezimieren. Diese sind zum einem gut Wirte und zum anderen übertragen diese Borriliose und FSME auf die Zecken. Permethrin hilft auch die Zecken zu dezimieren. Aber wenn als Spray genutzt hilft es auch die Bienen fernzuhalten. Zeckenrollen sind da eine bessere Darreichungsform. Vögel fressen ebenfalls zecken. In der trockenen Jahreszeit eine Schale mit immer mal erneuertem Wasser hilft - und dann fressen sie auch nicht alle Beeren weg zum Durst löschen. Schattig hohes Gras lieben überigens Wühlmäuse und Zecken.

Ich weiß nicht wie oft man sich gegen FSME impfen lassen muss. Aber wenn schon Bremer Jägern das empfohlen wird, dann macht es ja für Dich ebenso Sinn.

Man vergisst auch - man kann auch statt im Garten sich woanders verletzen. Ist halt immer dramatischer, wenn man es hat kommen sehen. Behalte Deine Freude am Garten!
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