Adipositas - ich weiß nicht weiter

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stella12345
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Adipositas - ich weiß nicht weiter

Beitrag von stella12345 »

Hallo zusammen,

Ich weiß gerade einfach nicht weiter und fühle mich halt so völlig allein gelassen.
Eigentlich weiß ich auch nicht, ob ich hier im richtigen Themenblock bin...

Ich hab nen BMI von 43. Mein Gewicht hat sich langsam, schleichend über viele Jahre ehöht. Eigene Abnehmversuche gibt es unzähligen, leider nie mit längerfristigem Erfolg.

Ich hab div. gesundheitliche Probleme, neben Adipositas: rezedivierende depressive Episoden, Bluthochdruck, Bandscheiben-Vorfall, PCOS...

Die Gewichtsproblematik beim Hausarzt anzusprechen führte nur zum Achselzucken und es gab maximal allgemeine Ernährungstipps ( mehr Obst und Gemüse, weniger Fett).
Ernährungsberatung brachte nicht viel, nur die Aussage ich sollte Fett durch mehr Eiweiß ersetzen.
Vor ein paar Jahren hab ich es zum ersten Mal in einer Adipositas-Sprechstunde versucht. Ich hab vorher per Mail deutlich gemacht, dass ich keine OP möchte. Elektronische Antwort war eigentlich ermutigend. Vor Ort lief es darauf hinaus, dass mir nur erklärt wurde, was für eine tolle Kandidatin ich für eine Magen-Op wäre. Mir wurde in den dunkelsten Farben ausgemalt, welche Erkrankungen ich in den nächsten 5 Jahren bekommen werde.
Endergebnis: Ich solle doch das "Programm", welches vor einer entsprechenden OP nötig ist, einfach selbststänfig durchführen. Unterstützung seitens der Klinik gibt es nicht.

Anfang des Jahres hab ich es mal mit einer Adipositas-Sprechstunde einer psychosomatischen Klinik versucht.
Ergebnis: ja da ist Einiges nicht okay, aber ich habe keine Binge-Eating-Essstörung. Aber nur eine solche würde dort behandelt werden. Ich soll eine ambulante Langzeit-Psychotherapie machen und die Psychologin wollte mir eine Liste mit geeigneten Therapeuten schicken. Die Liste war völlig unfiltriert aus dem Netz gezogen, das hätte ich auch allein hinbekommen. Mit 42 wurden mir u.A. Kinder-und Jugendtherapeuten empfohlen....
Von einer OP wurde mir dringend abgeraten. Wegen der Spätfolgen und weil es zwar dafür sorgt dass man abnimmt, aber nicht die Ursachen behandelt.
Wartezeit für einen Therapieplatz lagen hier in der Region bei ca. 1,5 Jahren, vor der Pandemie... Das auch nur für Kurzzeit-Therapien, welche durch die aktuelle Vergütung für Therapeuten attraktiver ist.
Aktuell bin ich auch mit der Therapeutensuche total überfordert. Die Corona-Beschränkungen, die aktuell sehr lange depressive Erkrankungen haben auch ihre Spuren hinterlassen.
Ich weiß nicht, wie ich mit einem Vollzeitjob, der für mich extrem anstrengend ist, eine Therapeutensuche bewerkstelligen soll.

Ich bin noch in Ergotherapie: die Therapeutin findet eine Reha für mich ganz toll. Nur zum einen ist die letzte Reha noch keine 4 Jahre her und zum anderen hat diese mit deutlich mehr geschadet als genützt. Damit fällt für mich diese Option weg. Zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass 5 Wochen Reha mir dauerhaft helfen. Das kann such nur ein Anfang sein, nachdem es ambulant weiter gehen muss.

Was ich für mich gut fände wäre ein Programm, dass auf mehr Bewegung und Änderung der Essgewohnheiten ausgelegt is. Das Programm sollte aber auch über einen langen Zeitraum gehen. Wenn Psychologische Unterstützung dabei ist, ist es sicher auch nicht schlecht. Das einzige was ich gefunden habe, ist Optifast52, welches man aber größtenteils selbst zahlen muss und das Geld habe ich nicht.

Ich merke einfach wie ich seit dem Bandscheibenvorfall körperlich deutlich abgebaut habe. Auch das belastet mich inzwischen psychisch. Und ich weiß, dass es so wie es bisher läuft nicht weiter gehen kann.

Freue mich über hilfreiche Vorschläge oder Ideen.
Stella12345
cornflaketv
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Re: Adipositas - ich weiß nicht weiter

Beitrag von cornflaketv »

Hallo, wie wäre es denn mit ärztlich verordnetem Rehasport? Der findet wohnortnah statt und erstreckt sich über einen längeren Zeitraum (in der Regel bekommt man 50 Übungseinheiten innerhalb von 18 Monaten verschrieben). Auch Folgeverordnungen sind möglich. Zuzahlen muss man nichts, man erhält die Verordnung vom Arzt und stellt einen Antrag bei der Krankenkasse auf Kostenübernahme. Sollte die Deutsche Rentenversicherung als Kostenträger in Frage kommen, wird das automatisch weitergeleitet.
Ich könnte mir vorstellen, dass diese Maßnahme weiterhilft. Die Übungen (und auch die Gruppen) werden auf den Teilnehmer abgestimmt, so dass er weder über- noch unterfordert ist. Auf jeden Fall ist Rehasport etwas, was auf Nachhaltigkeit abzielt. Man soll später in der Lage sein, selbständig und eigenverantwortlich weiter Bewegung auszuüben. Außerdem ist man unter ebenfalls "Betroffenen" - gegenseitige Motivation und Erfahrungsaustausch sind beim Rehasport eine wichtige Komponente. Deshalb trainiert man regelmäßig in festen Gruppen.
Oft werden auch Ernährungsberatungen angeboten, für dieses Zusatzangebot können aber evtl. Kosten anfallen.

Ich würde den Arzt einmal darauf ansprechen. Die Verordnung belastet nicht sein "Heilmittelbudget" - er kann das also so vielen Patienten verschreiben, wie er für sinnvoll hält. Viel Erfolg und Durchhaltevemögen!
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