Ausschlag, Rachenentzündung, Pilz... Was kommt in Frage?

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Sittich
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Ausschlag, Rachenentzündung, Pilz... Was kommt in Frage?

Beitrag von Sittich »

Hallo zusammen,

Ich war heute mit einer ziemlich unklaren Geschichte bei meiner Hausärztin, die leider überfordert war und mich lediglich an einen Hautarzt überwiesen hat. Da ich dort jetzt über eine Woche Wartezeit auf die Notfallsprechstunde habe, möchte ich auch hier nochmal "Anregungen" bzw. Hilfe suchen, falls die Hautärztin ebenfalls ratlos sein sollte.

Im Anschluss an eine Masernimpfung (17.7.) trat bei mir großflächig roter Ausschlag (kein Juckreiz, nicht erhabene, rote Flecken) auf. Meine Ärztin diagnostizierte Impfmasern - allerdings besteht der Ausschlag bis heute. Ein zeitgleich behandelter Fußpilz an den Fersen entwickelte sich zunehmend schlechter und wurde erst mit Zusatz von Kortison und antibakteriellen Wirkstoffen besser (jetzt fast verheilt). Aufgrund der schlechten Behandlungsfortschritte und des Ausschlags ließ ich auch einen HIV-Test (Elisa 4. Generation) vornehmen, dieser war negativ. Den Pilz habe ich über das Anziehen der Unterwäsche leider auch schon in den Intimbereich verschleppt (und auch behandelt). Vor 2 Wochen entwickelte sich dann eine Rachenentzündung (deutliche Rötungen im Rachen), die insbesondere die Mandeln weißlich-gräulich färbt, allerdings nicht als Belag wie bei Scharlach o.ä., sondern eher als direkte Entzündung des Gewebes. Bei Berührung des Gewebes blutet es sehr leicht. Mein Allgemeinbefinden ist sehr gut, ich bin nicht müde/schlapp und kann normal 2x die Woche joggen gehen oder 8h arbeiten. Einwöchiges Behandeln des Rachens mit Hexoral-Lösung (Vermutung: Pilz weiter verschleppt) blieb ohne jegliche Besserung. Jetzt beginnt der masernartige Ausschlag sich zunehmend zu verändern, z.B. durch Ausbreiten auf die Extremitäten und späteres (1-2h) Zurückziehen. Dabei tritt aber auch kein Unwohlsein, Juckreiz o.ä. auf. Meine Hausärztin ist völlig ratlos und hat mich ohne weitere Diagnostik an einen Hautarzt überwiesen. Wegen der Wartezeit auf den Termin wüsste ich gern jetzt schon, ob weitere Fachärzte oder Laboruntersuchungen sinnvoll wären, zumal die Rachenentzündung sehr schmerzhaft ist. Ich muss dazusagen, dass ich früher schwere Depressionen hatte (schon länger ohne Symptome) und ich im Moment auch stärker unter Stress stehe (Arbeitsvertrag läuft aus, Vermieter hat zeitgleich die Wohnung gekündigt usw...), aber meine üblichen Stressmarker (Kopfschmerzen, Zähneknirschen) alle derzeit nicht aktiv sind. Wegen des Ausschlags denke ich u.a. an einen Syphilistest, Allergien oder Pfeiffersches Drüsenfieber. Ich habe an meinen Gewohnheiten (Waschmittel, Kosmetika,...) nichts geändert, bis auf ein Deinfektionsmittel für Wäsche, wegen des Pilzes. Dieses hatte ich früher allerdings auch ohne jeglichen Ausschlag schon verwendet. Möglicherweise ist der Pilz auch nur Nebenschauplatz?

Ich bin für jeden Rat sehr dankbar und entschuldigt bitte den langen Beitrag :(

Vielen Dank

Sittich
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Re: Ausschlag, Rachenentzündung, Pilz... Was kommt in Frage?

Beitrag von Sittich »

So, nachdem ich vier verschiedene Ärzte (Hausärzte, Urologe, Hautarzt) teilweise regelrecht zu Labortests überreden/zwingen musste, dachte ich mir, ich teile das Ergebnis hier für Interessierte mal mit: Es handelt sich um Syphilis, die Veränderungen an den Mandeln bezeichnet man hier als "Angina specifica". Ich denke für mitlesende Mediziner ist dies auch ein Beispiel, wie man sich besser nicht verhalten sollte - egal ob die Diagnose schwieriger ist, oder nicht.

Nachdem meine Hausärztin mit dem Satz "Was soll ich denn da machen?" das Gespräch beendet und mich zum Hautarzt überwiesen hat, bin ich insbesondere weil die Mandel/Rachenentzündung sehr schmerzhaft war, direkt nochmal zu einem zweiten Hausarzt. Ich bin kein Hypochonder und habe noch nie zweite Meinungen eingeholt, ich vertraue Ärzten normalerweise, da ich als Chemiker recht gut einschätzen kann, dass die meisten Ärzte ja auch wirklich gut sind. Nur dieses Mal leider nicht... Außerdem hatte ich beim Facharzt eine zweiwöchige Wartezeit auf die "Notfallsprechstunde" - was bei seit Wochen bestehenden, starken Schmerzen auch ein ziemlich schlechter Witz ist. Der zweite Allgemeinmediziner hat auf meine Bitte hin, doch wenigstens Labortests zu versuchen, immerhin auf EBV und Streptokokken getestet: Alles okay. Zwischenzeitlich musste ich meiner regulären Hausärztin noch erklären, was beim HIV-Test (Test ebenfalls allein mein Vorschlag, wegen des Exanthems) Elisa und PCR unterscheidet, sie wusste nicht mal was sie ankreuzen soll. Diagnostisch und finanziell für die Patienten eine Katastrophe, aber gut... Der Urologe hat lediglich Urinproben genommen und mir bestätigt, dass ich keine Chlamydien/Tripperinfektion habe, hatte sonst aber auch keine Ideen. Auf Syphilis kam dann erst die Hautärztin. Der Test auf Syphilis war positiv, trotz der Verwendung von Kondomen beim infizierenden Kontakt - hier zeigt sich wie ansteckend der Mist ist... Leider musste die Hautärztin als Fachärztin für Geschlechtskrankheiten das Gespräch zur Syphilis aus einem kleinen Buch ablesen und hat während des Gesprächs mehrfach auf eine vor Jahren vorliegende Herpes Zoster Infektion hingewiesen und mich gefragt, ob ich HIV hätte. Ich habe ihr mehrfach sagen müssen, dass ich frisch (2 Wochen vorher) negativ getestet bin, ich mich an die Empfehlungen der Aidshilfe halte und der Herpes Zoster schlicht stressbedingt in der Promotion aufgetreten ist. Sie hat die Aussage stumpf ignoriert und wiederholt gefragt. Wer mit Patienten in Gesprächen nicht umgehen kann, sollte vielleicht eher kein Arzt werden..? Dann hat sie zu allem Überfluss auch noch die falsche Dosierung für's Penicillin bestellt. Der Irrtum wurde ihr erst am nächsten Morgen klar, als ich nach lesen des Beipackzettels um Kontrolle der Medikation gebeten habe. Ob ich allergisch gegen Eier oder Soja bin (Medikamentenbestandteil), wurde ich ebenfalls nicht gefragt (bei ner Allergologin die man um nochmaligen Blick in den Beipackzettel gebeten hat doppelt "witzig"??), das Kortison für die Herxheimer-Reaktion hatte man auch beinahe vergessen. Leider wollte die Ärztin dann wegen ihres am nächsten Tag beginnenden Urlaubs die nachbestellten richtigen Spritzen nachmittags doch nicht mehr setzen. Das ich seit 4 Wochen eine weiterhin schmerzhafte Angina hatte, schien völlig gleichgültig zu sein. Die Hausärzte, bei denen ich zu Beginn war, waren im Urlaub bzw. haben sich geweigert, die Spritzen in den nächsten Tagen zu setzen, weil ihre Praxis zu voll sei. Ich bin im Endeffekt also nicht nur von Arzt zu Arzt getingelt, musste Druck machen, um überhaupt diagnostiziert zu werden und habe dann auch noch beinahe eine falsche Behandlung erfahren, die selbst jetzt nur unter Widerstand aller beteiligen Ärzte mal in die Pötte kommt. Nachdem ich heute die Rundreise Arbeit - Apotheke - Hautarzt - Apotheke - Hausarzt - Hautarzt - Arbeit hinter mir habe und morgen trotzdem nochmal zu einem (wieder anderen!) Arzt muss, um endlich mal zwei popelige Spritzen zu bekommen, ist mein bisheriges Vertrauen in die Ärzte hierzulande massivst erschüttert. Ich habe keine aggressiven Umgangsformen, bin eher ruhig, höflich und warte auch durchaus 2h ohne das zu kommentieren. Ich habe niemanden angekeift, sondern bin sachlich und ruhig aufgetreten. Aber dieses Verhalten seitens der Ärzte hätte bei einem weniger gut informierten Patienten zum Nichterfolgen der Diagnose, zu Compliance-Problemen in der Behandlung oder einer Fehlbehandlung einer auf lange Sicht schwerwiegenden, hochansteckenden Krankheit geführt. Im Grunde hatte man hier Glück, an einen studierten Naturwissenschaftler zu geraten, der die Lage rational beurteilt und Eigeninitiative zeigt.

Ich denke, darüber darf man geschockt und wütend sein, bei allem Verständnis für die auch nicht immer einfache Situation in den Praxen. Die "Nörgelei" hier am Board tut mir jetzt leid, aber ich denke, es ist durchaus Wert, diese Geschichte hier stehenzulassen - auch wenn es (hoffentlich) ein Einzelfall sein mag.
Bernardus
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Re: Ausschlag, Rachenentzündung, Pilz... Was kommt in Frage?

Beitrag von Bernardus »

Hallo Sittich,

Mit CandidaPilz habe ich mich schon lange beschäftigt ( gekämpft ).

Ich denke, dass zu einer guten Gesundheit Reinheit innen und aussen wichtig ist.

Dazu gehört eine gesunderhaltende Darmflora! die durch Vielerlei gestört werden kann.

p.s. der Blinddarm ist nicht !BLIND! sondern ein Reservoir für die Darmflora!

Ist sie doch Bindeglied zwischen Ernährung und des Blutkreislaufs.

Sie wird wohl jetzt erst grundlegender erforscht als bislang.
CandidaPilz steht als Störer an einer der ersten Stellen.

Es gibt viele direkt krankmachende Microben und auch gesund erhaltend.
Der Norovirus z.B.!zerstört die Darmschleimhaut! die Folge davon kann die Zöliakie
( Glutenallergie ) sein.

Für deine G-Krankheit muss auf jeden Fall ein Facharzt ran.
Aber insgesamt gesehen ist auch eine gesunde Darmflora unerlässlich für den Heilungsprozess.

Antibiotika sind doch in aller Regel Produkte von Pilzen; eigendlich müsste in den Beipackzetteln grosse Warnhinweise stehen, die eine notwendig werdende Darmsanierung
beschreiben.

Lies bitte meine kleine Erfolgsstorry unter:
http://www.medizin-forum.de/phpbb/viewt ... 1&t=120507

Viel Erfolg beim Nachforschen und Behandlung

Bernardus
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