frage

Moderator: DMF-Team

madlene123
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frage

Beitrag von madlene123 »

hallo liebes forum,

weiss nicht ob das hier das geeignete forum ist aber hier gibt es kein forum zum thema biologie fragen und antworten lol
also studiere med und muss da was lernen was ich grad null kapiere. obwohl es sicher voll einfach ist :roll:
kurz um es geht um das thema störungen des wasserhaushalts. wie verhält es sich denn mit dieser doofen osmose...bisher ist mir soweit alles klar nur bei den begriffen 1) isotone hydration und 2) isotone dehydration blick ich null mehr.
zu 1) natr und h2o sind da ja ausgeglichen hoch also keine verschiebung. aber in dem buch steht dass da ein extrazell. überschuss an wasser besteht. und wie das wenn keine verschiebung stattfindet? zu 2 das ganze in umgekehrter reihenfolge. wieso dass denn?
da selbe bei 3) hypertone hydration und 4) hypotone dehydration.
zu3) anscheinend ist da ein natr. überschuss und die zellen trocknen aus. also eine verschiebung vom inneren der zelle ins "äußere" wieso? ebenso bei 4) blick ich das nicht..
ahhh kann mir da jemd helfen verstehe das null... :twisted: vielleicht kann mir das ja jemd verständlich machen...

lg maddy
Phileas Fogg
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Beitrag von Phileas Fogg »

Hallo,
zunächst mal gibt es sehr wohl ein Unterforum "Studium" und "Biochemie" ect.
Vielleicht kann das ja jemand verschieben.

Zu Ihrer Frage: Es lohnt sich, wenn Sie die entsprechenden Kapitel in einem Physiologielehrbuch intensiv durchlesen, vielleicht verstehen Sie die Problematik dann eher.
Da es sich wirklich um absolute "Basics" der Physiologie handelt, sollten Sie versuchen, sich diese selbst zu erarbeiten.
Aber auch das Googlen führt hier schon zu einigen sehr anschaulich erklärten Seiten.

Liebe Grüße
madlene123
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Beitrag von madlene123 »

habe ich schon versucht aber ich werde daraus irgendwie nicht schlau. bücher internet und sonst wo..ja die foren habe ich wohl überlesen. vielleicht wird das ja dann verschoben. merci

maddy
Ralf Tillenburg
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Re: frage

Beitrag von Ralf Tillenburg »

Hallo,
madlene123 hat geschrieben:also studiere med und muss da was lernen was ich grad null kapiere. obwohl es sicher voll einfach ist :roll:
kurz um es geht um das thema störungen des wasserhaushalts. wie verhält es sich denn mit dieser doofen osmose...
ahhh kann mir da jemd helfen verstehe das null... :twisted: vielleicht kann mir das ja jemd verständlich machen...
sorry, aber das kann ich mir jetzt echt nicht verkneifen.

Sie studieren med (was ist das?), kennen aber keine Großbuchstaben? Kapieren grad null? Mit der doofen osmose?

Ist das die neue Medizinersprache? Falls ja, ist das wohl kein Problem der Osmose, sondern ein grundsätzliches! :roll:
Alles Gute
Ralf Tillenburg
Facharzt für Allgemeinmedizin
http://www.praxis-tillenburg.de
Phileas Fogg
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Beitrag von Phileas Fogg »

Witzigerweise gibt es mittlerweile sogar schon Lehrbücher, die in einer äußerst ähnlichen Sprache geschrieben sind.
schima
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Beitrag von schima »

...und sogar Ärzte :? :shock:
madlene123
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Beitrag von madlene123 »

hallo? was soll das denn bitte jetzt? was hat meine frage mit meiner art des schreibens zu tun? heisst dass als mediziner muss man sich immer fachbegrifflich und hochgestochen ausdrücken? könnte ich auch aber wieso auch? vielleicht liegt es daran dass die meisten patienten gerade deswegen op aufklärungen oä nicht mehr verstehen weil kein arzt mehr normal reden kann...
aber ich gebe dem dr ma rech das sit ein grundsetzliches problem und zwar des alters...

mfg maddy
PiAni
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Beitrag von PiAni »

aus gegebenem Anlass (ich studiere selbst Medizin bin aber ein Oldie mit 42 und somit könnten meine Kommilitonen zu 80% meine Kinder sein) möchte ich hier auch mal was loswerden:

Was ich das erste Semester an der Uni erlebt habe in Bezug auf die Leute was zukünftige Ärzte werden wollen, muss ich ganz ehrlich sagen, dass mir die Patienten jetzt schon leid tun, die später mal von denen behandelt werden. Gut, ich will nicht ungerecht sein, zu meinen jungen Zeiten waren wir auch Stoffel und nichts gegen die jungen Leute heute, die auch erst noch sehr viel lernen müssen. Doch fände ich persönlich es mehr als angebracht, ein Mindestalter von 28 Jahren für das Medizinstudium einzuführen, damit die Abiturienten, die von der Schulbank in den Präpariersaal gehen erst einmal gezwungen sind durch Arbeit oder Ausbildung so richtig mit anderen Menschen zusammenzukommen und vielleicht damit ihre Sozialfähigkeiten schulen, im Hinblick auf den späteren Umgang mit kranken Menschen, die auf deren Hilfe angewiesen sind. Ich habe das Gefühl, die Kinder und Jugendlichen der heutigen Zeit haben leider durch die elektronikgesteuerte virtuelle Welt in der sie leben (brutale Killer-Computerspiele, unpersönliches Internet, kalte SMS und Mail) keinen wirklichen Bezug mehr zum menschlichen Leben. Wie denn auch? Täglich killen sie am Computer andere Menschen, sitzen vor flimmernden Kisten bis sie selbst beinahe Epileptiker sind, werden hyperaktiv, aggressiv und jähzornig.

Sie dürfen mir getrost glauben: "doofe Osmose" und "kapiere grad null" ist noch gar nichts.

Um das zu untermauern möchte ich Ihnen etwas erzählen: Im Präpariersaal an der Leiche versuchte ein Kommilitone an meinem Tisch einen Gesichtsnerv zu finden. Ich habe das beobachtet. Er fand ihn nicht, ich bemerkte wie er immer röter (wütender?) wurde und Schweissperlen auf der Stirn bekam. Ich fragte ihn noch, ob ich ihn ablösen solle. Nein, das brauche ich nicht, es ist nur frustrierend diesen Sch...-Nerv nicht zu finden und sticht bei diesen Worten ein paarmal hintereinander äusserst aggressiv mit dem Skalpell in die Rotatorenmanschette der Leiche.

Lieber Threadsteller, ich empfehle dir, mach es gescheit oder lass es bleiben und tu damit den Patienten was gutes. Wenn du nichtmal die Osmose verstehen willst weil du dich dazu anstrengen musst, dann trete zum SoSe erst gar nicht mehr an. Falls doch, dann hoffe ich, du lernst schnell.

Nichts für Ungut.


[/code]
In eines jeden Menschen Gesichte
steht seine Geschichte,
sein Hassen und Lieben
deutlich geschrieben
Jana-Blexs
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Re: frage

Beitrag von Jana-Blexs »

zuerst hatte ich ja gedacht, der beitrag von madlene123 ist erfundenes spiel..... hatte dann gehoft madlene nie als meinen arzt mal zu bekommen....

Ralf Tillenburg hat geschrieben: kennen aber keine Großbuchstaben?:
eigentlich ist die mail und forensprache eine kleinschreibung. hier im DMF würden bestimmt auch noch mehrere personen alles klein schreiben, aber viele wissen ja, was gewünscht, wollen gefallen.... schreiben daher "ordentlich". viele menschen müssen sich ja über äußerliche kleinigkeiten verkaufen.
:wink:
PiAni hat geschrieben:
ein Mindestalter von 28 Jahren für das Medizinstudium einzuführen.....
durch Arbeit oder Ausbildung so richtig mit anderen Menschen zusammenzukommen und vielleicht damit ihre Sozialfähigkeiten schulen
finde ich auch. weil so würden die jungen menschen erst mal überhaupt einen bezug zu mensch, krankheit, gesundheit, alter, was ist leben .... und was so mit meschen zusammen hängt (was ist AA, wo kommt es raus, wie riecht es.... ) bekommen.


ich glaube solch getue :
PiAni hat geschrieben:
es ist nur frustrierend diesen Sch...-Nerv nicht zu finden und sticht bei diesen Worten ein paarmal hintereinander äusserst aggressiv mit dem Skalpell in die Rotatorenmanschette der Leiche.
und wörter wie : "doofe Osmose" und "kapiere grad null"

sind nur ein selbstschutz für die eigene psyche des studenten.
ich bin der meinung, wenn solche jungen menschen , grad mit der schulbank fertig und grad mal etwas vom mama weg , gleich mit solchen dingen wie: leichen, sezieren.... und anderem konfrontiert werden (und dies steht ja auch sehr am anfang , 2 semester schon auf dem stundenplan ) dass sie dann vom emotionalen her total überfordert sind.

mit diesem " coolem " unmöglichem benehmen nur ihre eigenen ängste und unsicherheiten überlisten/überspielen/vertuschen.

ist der gleiche effekt, als wenn manche aus /bei angst lachen.
Phileas Fogg
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Beitrag von Phileas Fogg »

Also das ist jetzt mehr als peinlich. Zwar ist es eigentlich die falsche Stelle, um das hier auszudiskutieren, aber ich kann es nicht mehr hören.
Dieses Gerede vom fehlenden Sozialverhalten, was man sich jedes Mal von den "Oldies" im Semester(alternativ von den Studienplatzbewerbern, die 6 Jahre auf den Platz warten müssen) anhören muss. Absoluter Unfug.
Natürlich ist ein 19-jähriger in seiner persönlichen Entwicklung noch nicht so weit wie ein 30-jähriger. Aber das Studium dauert immerhin auch noch 6 Jahre. Was soll man denn mit einem Mindestalter von 28(!!!) Jahren anfangen? Man ist mindestens 34 Jahre alt, wenn man das erste(!!!) Geld verdient. Mal ganz davon abgesehen, dass auch mit 28 noch lange nicht alle "reife Erwachsene" sind. Aber mit Sicherheit und viel viel Ironie eine gute Methode, dem drohenden Ärztemangel entgegenzuwirken.
Man hat im Laufe des Studiums mindestens 6 Jahre Zeit, sich zu entwickeln und muss auch danach noch lange kein "perfekter" Mensch sein.
Dieses hohe Ross, von dem Piani herabschreibt, ist einfach nur zum k*****
Ich könnte eine Trillion Beispiele anbringen von Studenten +30, die ähnlich bescheuerte Dinge getan haben, würde aber nie eine Verallgemeinerung daraus schließen.
Und bitte bitte bitte was soll denn der Mist mit den Computerspielen? Ich fasse es nicht.

Die Lebenserfahrung und die soziale Kompetenz sind halt leider die wenigen Dinge, die die Oldies den jungen Studenten vorraus haben. Klar, dass das immer wieder als Argument kommt. Aber zu einem guten Arzt gehört eben nicht nur, dass er seine Patienten "versteht" und gut mit ihnen umgehen kann. Er muss auch was können.
Und ich weiß, dass viele von den jungen Studenten prima Ärzte werden, auch was den Umgang mit Patienten und Kollegen angeht. in 6 Jahren Studium lernt man eine ganze Menge.

Was ich im übrigen auch gelernt habe, ist, dass gerade die Älteren akzeptieren müssen, dass sie es mit Leuten teilweise 20 Jahre jünger zu tun haben. Dass sollte von vorneherein klar sein. Wenn man es nicht schafft, von seinem hohen Ross abzusitzen, hat das nicht immer nur Vorteile.

Und die Threaderstellerin macht den Eindruck, als wäre sie im ersten Semester, mein Gott, sie wird bestimmt noch lernen, dass man sich auf den Hosenboden setzen muss um etwas zu kapieren.

Vielen Dank auch an Hobbypsychologin Jana-Blexs, die anschaulich die Psyche eines Medizinstudenten analysiert. Deswegen lache ich auch immer so oft.
Susanne.Reuter
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Re: frage

Beitrag von Susanne.Reuter »

(...) eigentlich ist die mail und forensprache eine kleinschreibung. (...)



*Klugscheissermodus an*

Forensprache kann ich nicht beurteilen, aber in Mails sollte man schon Rechtschreibregeln - also Groß- u. Kleinschreibung, richtige Satzzeichen - beachten. Das macht man im Berufsleben so und im Privatleben ist es einfach höflich. Es liest sich leichter und ich denke nicht, dass z. B. eine Onlinebewerbung gut ankommt, wenn man sich nicht an diese Regeln hält.

;-) Keine Ahnung, ob Ärzte sich auch Online bewerben könnne, aber vielleicht ist es ja mal wichtig. ;-)

*Klugscheissermodus aus*

Susanne
christine16
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Beitrag von christine16 »

Hallo,

auch ich möchte da etwas loswerden :wink:

Betreffend Klein - und Großschreibung:
Meine Schwiegertochter 'erklärte' mir mal, dass 'man' in *sms* -klein- schreibt. Da meinte ich dazu: "Na gut, das kannst zwischen deinen KollegInnen halten wie du möchtest - aber deine Studienarbeiten schreibste richtig" :roll:
Nun denn, als sie mir vor einiger Zeit ihre Studiumarbeit zur Überprüfung & Korrektur 'abgab' - war alles schön auf Groß und Kleinschreibung. Sie hatte 'doch' auf die wesentlich 'Ältere' gehört :lol:

Bezüglich: soziale Komponente:
Nun, sicherlich hat z.B. eine 19jährige Person nicht die Erfahrung wie 30, 40, 50Jährige usw.
Nur: Wichtig ist doch - die Einstellung dazu, ob (man) überhaupt soziale Kompetenzen entwickeln will / kann - und somit auch 'anwendet' !

Kleiner Nachsatz:
PiAni hat geschrieben:mit dem Skalpell in die Rotatorenmanschette ....
Nun ja, bei mir ist die Rotatorenmanschette (die ich eigentlich nimmer hab ...) immer noch in der Schulter und nicht im Gesicht (?) - oder hab ich da was verpasst?
Ach ja, wie ich da vor 1 /12 Jahren meine Abduktionsschiene hatte, habe ich auch alles hier im Forum kleingeschrieben .... :lol:

Nun aus - finito .... 'Kinder' kommen jetzt zu uns :wink: ach ja, wieder mit einer Studienarbeit - in Klein- und Großschreibung - da bestehe ich drauf!

Liebe Grüße,
Christine
Ralf Tillenburg
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Beitrag von Ralf Tillenburg »

Hallo,
Phileas Fogg hat geschrieben:Also das ist jetzt mehr als peinlich. Zwar ist es eigentlich die falsche Stelle, um das hier auszudiskutieren, aber ich kann es nicht mehr hören.
Um ehrlich zu sein, finde ich Ihren Beitrag etwas deplatziert, zumal er sich im Ton vergreift. Wenn wir hier schon diskutieren, sollte in jedem Fall auch bei unterschiedlichen Meinungen der Respekt vor dem Andersdenkenden zum Ausdruck kommen.

Sollten Sie aufgrund meines die Diskussion auslösenden Beitrag den Eindruck haben, dass auch ich den Respekt habe vermissen lassen, betrachten Sie dies als ausdrückliche Entschuldigung, auch wenn ich in der Sache hart bleibe und der Meinung bin, dass zum ärztlichen Beruf eine ordentliche Sprache gehört. Sie muss (und sollte) nicht hochtrabend sein, aber der Verantwortung und dem Respekt dem Patienten gegenüber angemessen. All dies konnte ich in der Ausgangsfragestellung nicht erkennen.
Phileas Fogg hat geschrieben:Dieses Gerede vom fehlenden Sozialverhalten, was man sich jedes Mal von den "Oldies" im Semester(alternativ von den Studienplatzbewerbern, die 6 Jahre auf den Platz warten müssen) anhören muss. Absoluter Unfug.
Natürlich ist ein 19-jähriger in seiner persönlichen Entwicklung noch nicht so weit wie ein 30-jähriger. Aber das Studium dauert immerhin auch noch 6 Jahre.
Lassen Sie mich aus meiner Erfahrung sagen (ich bin ja schon über 50), dass man mitnichten mit 28 Jahren ein guter Arzt ist. Ich kenne meine eigenen Entwicklung sehr genau, und weiß heute, was ich vor 15 Jahren alles falsch gemacht habe, und wie oft ich vorschnell Patienten beurteilt habe. Genau das ist der Grund, warum ich heute auch so engagiert gegen solche voreiligen Schlüsse von Ärzten vorgehe, und warum ich vor allem vorschnelle "Psycho"-Diagnosen ablehne.
Phileas Fogg hat geschrieben:Was soll man denn mit einem Mindestalter von 28(!!!) Jahren anfangen? Man ist mindestens 34 Jahre alt, wenn man das erste(!!!) Geld verdient.
Auch das ist nicht richtig. Mit 24 können Sie Ihr Studium abgeschlossen haben, danach geht es in die Assistenzarztzeit, in der sie richtig Geld verdienen, mehr jedenfalls, als hinterher in der eigenen Praxis. Mit 29 können Sie Facharzt für Allgemeinmedizin sein. Dann haben Sie zwar viel Wissen, aber wenig Erfahrung. Und glauben Sie mir (oder auch nicht :wink: ), die Erfahrung im medizinischen Beruf ist wesentlich wichtiger als immer das aktuellste Wissen parat zu haben. Ich war weit über 40, als ich Assistent in der Inneren war, meine Kollegen waren (bis auf einen) deutlich jünger. Sie wussten mehr als ich, mit Patienten umgehen, war aber nicht ihre Sache. Der beliebteste (und aus meiner Sicht beste) Arzt in der Klinik war 60!
Phileas Fogg hat geschrieben:Man hat im Laufe des Studiums mindestens 6 Jahre Zeit, sich zu entwickeln und muss auch danach noch lange kein "perfekter" Mensch sein.
Sorry, aber ich sehe nicht, wie man sich im Studium entwickeln könnte. Man ist gezwungen, intensiv zu lernen, mehr aber auch nicht. Entwickeln können Sie sich frühestens dann, wenn Sie Ihre eigene Praxis haben, falls Sie dann noch in der Lage dazu sind, also nicht aufgrund von ständiger A...kriecherei und Frustration schon jede positive Einstellung verloren haben.
Phileas Fogg hat geschrieben:Dieses hohe Ross, von dem Piani herabschreibt, ist einfach nur zum k*****
Nein, sondern absolut berechtigt.
Phileas Fogg hat geschrieben:Ich könnte eine Trillion Beispiele anbringen von Studenten +30, die ähnlich bescheuerte Dinge getan haben, würde aber nie eine Verallgemeinerung daraus schließen.
Ich höre.... :wink:
Phileas Fogg hat geschrieben:Die Lebenserfahrung und die soziale Kompetenz sind halt leider die wenigen Dinge, die die Oldies den jungen Studenten vorraus haben. Klar, dass das immer wieder als Argument kommt.
Wieso leider. Ich würde sagen "Gott sei Dank". Und gerade soziale Kompetenz ist etwas, was für den Arztberuf äußerst wichtig ist.
Phileas Fogg hat geschrieben:Aber zu einem guten Arzt gehört eben nicht nur, dass er seine Patienten "versteht" und gut mit ihnen umgehen kann. Er muss auch was können.
Da stimme ich Ihnen zu. Beides ist wichtig. Können alleine reicht für einen Arzt eben nicht. Er muss vor allem lernen, seine Patienten erst zu nehmen,und sich in die Lage der Patienten versetzen zu können. Das ist jedoch etwas, was ich in vielen Fällen vermisse. Ich erlebe es ja jeden Tag, wenn ich meine Patienten in ein KH einweise, wo sie dort von jungen und "wissenden" Ärzten behandelt werden, die ach so prima sind, und trotzdem am Patienten und seinen Interessen vorbei handeln, dabei vorschnelle und falsche Diagnosen treffen, mit denen der Patient mitunter ein Leben lang klar kommen muss.
Phileas Fogg hat geschrieben:Und ich weiß, dass viele von den jungen Studenten prima Ärzte werden,
Ich hoffe es, aber ich glaube es nicht.
Phileas Fogg hat geschrieben:auch was den Umgang mit Patienten und Kollegen angeht. in 6 Jahren Studium lernt man eine ganze Menge.
Aber nichts, was den Umgang mit Patienten betrifft. Sorry, aber wer das glaubt, der ist schon auf dem falschen Gleis. Genau diese Arroganz (sorry, nicht persönlich gemeint), zu glauben, nach dem Studium wisse man alles oder vieles, ist ein Teil des Grundes für die heutige Problematik. Sie lesen doch hier mit und wissen um die Sorgen der Patienten. Und wie oft man jenen sagt, dass alles psychosomatisch ist, bloß weil der Krankheitsverlauf nicht dem Lehrbuch entspricht (was er im übrigen fast nie tut). Zu begreifen, dass Lehrbücher das eine, Krankheiten und Patienten aber das andere (und wichtigere) sind, dazu bedarf es weit mehr als sechs Jahre Studium. Ich habe dafür mindestens 15 Jahre bebraucht, mache immer noch Fehler. Und manche (viele?) lernen es leider nie.
Phileas Fogg hat geschrieben:Wenn man es nicht schafft, von seinem hohen Ross abzusitzen, hat das nicht immer nur Vorteile.
Wer bitte sitzt den hier auf den hohen Ross? Wie viele junge Kollegen habe ich denn um mich rum, vollgestopft mit Wissen, die nicht einmal in der Lage sind, eine Fibromyalgie von einer seronegativen rheumatoiden Arthritis zu unterscheiden - weils halt im Lehrbuch anders steht. Aber glauben, sie könnten alles und wüssten alles - und damit ein psychologisches Todesurteil über den Patienten sprechen. :twisted:
Alles Gute
Ralf Tillenburg
Facharzt für Allgemeinmedizin
http://www.praxis-tillenburg.de
Alba
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Beitrag von Alba »

Hallo,

ich habe die Intention des Beitrages von Phileas Fogg gänzlich anders verstanden als Herr Tillenburg, aber auch wirklich vollkommen anders in jedem Stück.
Ob auch richtiger, sei dahin gestellt - das eben ist das Problem nur schriftlicher Kommunikation - es kommt leicht zu Mißverständnissen.

Herrn Tillenburg jedoch möchte ich ebenso wie PiAni hier doch mal an das Sprichwort erinnern:
Die Jugend ist kein Fehler und das Alter kein Verdienst.

Nach meiner persönlichen Erfahrung hängen weder ärztliche noch menschliche Kompetenz primär vom Alter ab, jedoch mag zunehmende Lebenserfahrung die Fähigkeit zur Selbstreflexion erhöhen.

MfG Alba
Phileas Fogg
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Registriert: 10.03.09, 17:22

Beitrag von Phileas Fogg »

Ein sehr schöner Spruch, danke dafür :D

Eigentlich wollte ich nicht näher auf diese Diskussion eingehen, nur kleine Anmerkungen, unter anderem, weil es auch ein Missverständnis bei Dr. Tillenburg gab.
Ralf Tillenburg hat geschrieben:
Phileas Fogg hat geschrieben:Was soll man denn mit einem Mindestalter von 28(!!!) Jahren anfangen? Man ist mindestens 34 Jahre alt, wenn man das erste(!!!) Geld verdient.
Auch das ist nicht richtig. Mit 24 können Sie Ihr Studium abgeschlossen haben, danach geht es in die Assistenzarztzeit, in der sie richtig Geld verdienen, mehr jedenfalls, als hinterher in der eigenen Praxis. Mit 29 können Sie Facharzt für Allgemeinmedizin sein. Dann haben Sie zwar viel Wissen, aber wenig Erfahrung. Und glauben Sie mir (oder auch nicht :wink: ), die Erfahrung im medizinischen Beruf ist wesentlich wichtiger als immer das aktuellste Wissen parat zu haben
Ich bezog mich hier auf das von Piani geforderte "Mindestalter" von 28 Jahren, um ein Medizinstudium aufzunehmen.
Ganz abgesehen davon ist der Anteil der Studenten, die mit 24 Arzt werden, äußerst gering. Der Durchschnitt liegt meines Wissens zwischen 28 und 29 Jahren, wenn er die Uni verlässt.
Ralf Tillenburg hat geschrieben:
Phileas Fogg hat geschrieben:Man hat im Laufe des Studiums mindestens 6 Jahre Zeit, sich zu entwickeln und muss auch danach noch lange kein "perfekter" Mensch sein.
Sorry, aber ich sehe nicht, wie man sich im Studium entwickeln könnte. Man ist gezwungen, intensiv zu lernen, mehr aber auch nicht. Entwickeln können Sie sich frühestens dann, wenn Sie Ihre eigene Praxis haben, falls Sie dann noch in der Lage dazu sind, also nicht aufgrund von ständiger A...kriecherei und Frustration schon jede positive Einstellung verloren haben.
Soll das bedeuten, man ist mit ca. 26 Jahren genau so weit entwickelt wie mit ca. 19???
Natürlich muss man während des Studiums äußerst viel theoretisches lernen, aber nach Ihrer Behauptung wird man erst ein wirklich "toller Mensch", wenn man eine eigene Praxis eröffnet?
Also ich bemerke schon jetzt mit knapp 23 einige Unterschiede in meiner Persönlichkeit, verglichen mit 19 Jahren und kurz vor Studienbeginn.
Außerdem schwingt in diesem Satz unglaublich viel Frustration mit. Weiß ja nicht, ob Sie so schlimme Erfahrungen in Kliniken machen mussten, ich kenne auch einige Ärzte, die beträchtlich lange in Krankenhäusern arbeiten und in einem tollen Arbeitsklima arbeiten, ohne dem Chef in den Arsch kriechen zu müssen.
Ralf Tillenburg hat geschrieben:
Phileas Fogg hat geschrieben:Dieses hohe Ross, von dem Piani herabschreibt, ist einfach nur zum k*****
Nein, sondern absolut berechtigt.
Mutig. Woher wissen Sie denn, dass Piani wirklich so ein toller Mensch ist? Es ist also Ihrer Meinung nach vollkommen berechtigt, jüngere Menschen als weniger entwickelte Persönlichkeit zu bezeichnen, lediglich aufgrund des Alters? Das, und das tut mir nicht mal leid, finde ich wirklich zum kotzen.
Ralf Tillenburg hat geschrieben:
Phileas Fogg hat geschrieben:Ich könnte eine Trillion Beispiele anbringen von Studenten +30, die ähnlich bescheuerte Dinge getan haben, würde aber nie eine Verallgemeinerung daraus schließen.
Ich höre.... :wink:
Was ich damit sagen wollte ist, dass man wegen solcher Einzelereignisse doch nicht pauschalisieren kann. Zu glauben, ein 40-jähriger Student mache alles besser oder fehlerfrei, weil er älter und erfahrener ist, halte ich für Unfug.
Ralf Tillenburg hat geschrieben:
Phileas Fogg hat geschrieben:Und ich weiß, dass viele von den jungen Studenten prima Ärzte werden,
Ich hoffe es, aber ich glaube es nicht.
Sehr sehr abgehoben. Darf ich fragen, mit wievielen Studenten Sie in regelmäßigem Kontakt stehen, wie oft Sie regelmäßig deren Sozialverhalten am Patienten beobachten können ect, damit Sie eine solch freche Aussage treffen können?
Dann glauben Sie auch, dass das soziale Niveau von deutschen Ärzten den Bach runtergeht? Sie glauben also, dass es anderen Menschen nicht gelingen kann, nach Abschluss des Studiums soziale Kompetenzen zu erlangen, so wie Sie es (nach allem, was Sie schreiben) geschafft haben? Ebenfalls sehr abgehoben.
Ralf Tillenburg hat geschrieben:
Phileas Fogg hat geschrieben:auch was den Umgang mit Patienten und Kollegen angeht. in 6 Jahren Studium lernt man eine ganze Menge.
Aber nichts, was den Umgang mit Patienten betrifft. Sorry, aber wer das glaubt, der ist schon auf dem falschen Gleis. Genau diese Arroganz (sorry, nicht persönlich gemeint), zu glauben, nach dem Studium wisse man alles oder vieles, ist ein Teil des Grundes für die heutige Problematik. Sie lesen doch hier mit und wissen um die Sorgen der Patienten. Und wie oft man jenen sagt, dass alles psychosomatisch ist, bloß weil der Krankheitsverlauf nicht dem Lehrbuch entspricht (was er im übrigen fast nie tut). Zu begreifen, dass Lehrbücher das eine, Krankheiten und Patienten aber das andere (und wichtigere) sind, dazu bedarf es weit mehr als sechs Jahre Studium. Ich habe dafür mindestens 15 Jahre bebraucht, mache immer noch Fehler. Und manche (viele?) lernen es leider nie.
In dem Fall haben Sie einen halben und einen ganzen folgenden Satz von mir zitiert, die man so nicht unbedingt verstehen muss, der zweite Satz von mir war etwas unglücklich ausgedrückt. Das Wort Arroganz verstehe ich auch nicht persönlich, ich kann mir ganz gut vorstellen, was Sie damit meinen.
Ich muss dazu sagen, dass zumindest an meiner Uni gerade diesem Problem(Verlauf nicht lehrbuchgemäß --> psychische Schiene) meiner Meinung nach viel Bedeutung beigelegt wird. Solche Dinge werden regelmäßig von Dozenten(nicht während der Vorlesung, sondern beim Unterricht in Kleingruppen und am Krankenbett) angesprochen und viel Wert darauf gelegt, zu vermitteln, dass die Behandlung eben mehr ist als reines Lehrbuchvorgehen. Natürlich nur meine Einschätzung, mir fehlen da genaue Erfahrungswerte.
Ralf Tillenburg hat geschrieben:
Phileas Fogg hat geschrieben:Wenn man es nicht schafft, von seinem hohen Ross abzusitzen, hat das nicht immer nur Vorteile.
Wer bitte sitzt den hier auf den hohen Ross? Wie viele junge Kollegen habe ich denn um mich rum, vollgestopft mit Wissen, die nicht einmal in der Lage sind, eine Fibromyalgie von einer seronegativen rheumatoiden Arthritis zu unterscheiden - weils halt im Lehrbuch anders steht. Aber glauben, sie könnten alles und wüssten alles - und damit ein psychologisches Todesurteil über den Patienten sprechen. :twisted:
Tut mir Leid, da kann ich nun wirklich nichts dafür, auch da schwingt meiner Meinung nach Frustration mit. Eine Chance hat man glaube ich dennoch verdient, auch wenn man jung ist.
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