Verdacht auf Gebährmutterkrebs tatsächlich so hoch?

Moderator: DMF-Team

ToffeeFee50
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Verdacht auf Gebährmutterkrebs tatsächlich so hoch?

Beitrag von ToffeeFee50 »

Ich bin 54 Jahre alt und vor 28 Monaten hatte ich das letzte mal eine regelmäßige Periode. In der Zeit kam es noch zweimal zu einer leichten Blutung und zwar einmal nach 11 Monaten und einmal jetzt gerade vor 4 Wochen. Meine Gynäkologin sagte das muss haarscharf beobachtet werden, obwohl nicht ganz klar war ob ich wirklich schon Postmeno bin.
Nun war ich Freitag dort und die Schleimhautdicke betrug 6,3 mm und sie ordnete an, das ich sofort ins Krankenhaus gehe zur weiteren Diagnostik.
Das geht bei mir aber natürlich nicht auf die Schnelle und ich hab auch keine Beschwerden.
Ich hab evtl den Verdacht, dass die junge Gynäkologin etwas arg übervorsichtig ist? Oder nicht? Für mich kein Grund nun sofort ins Krankenhaus zu gehen, das hat doch bestimmt auch noch ein paar Wochen Zeit. Wieso betrachtet sie diesen Befund so dermaßen Kritisch? Ist die Wahrscheinlichkeit dass es wirklich ein Problem gibt, wirklich so hoch? Oder übertreibt sie leicht?
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Verdacht auf Gebährmutterkrebs tatsächlich so hoch?

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Tag,
in Ihrem Alter kommt so etwas vor, 6,3 mm wäre bei einer postmenopausalen Frau zu viel, üblicherweise darf dann die Schleimhaut nicht höher als 2-3 mm sein. Natürlich wird die Gefahr in Ihrem Fall bei weitem überschätzt und die Kollegin erscheint mir eher übervorsichtig zu sein. Leider wird immer noch zu häufig in derartigen Fällen zu einer Ausschabung geraten, was man eher bei einwandfrei postmenopausen Frauen raten könnte. Bei Ihnen ist aber der Menopausenstatus wohl nicht ganz gesichert. Daher ist eine Gestagengabe ( mit Tabletten) über die Dauer von 12 Tagen zunächst ausreichend, dann sollte es nach der letzten Tbl. einige Tage später zu einer periodenähnlichen Blutung kommen, danach wäre die Ultraschallkontrolle angebracht. Leider steht es um die Hormonkenntnisse bei vielen Frauenärzten im Argen und daher wird oftmals zu schnell zu einer Abrasio gegriffen und die Möglichkeiten der Hormontherapie außer acht gelassen. Gebärmutterkrebs ( Korpuskarzinom) entwickelt sich übrigens nicht so rasch, da vergehen viele MOnate und die Schleimhaut muß zunächst über diverse Vorstufen ( Hyperplasie) umgewandelt werden. Darüber gibt es hunderte von Beiträgen von mir hier im Forum.
Ihren doppelt eingestellten Beitrag habe ich gelöscht.
Grüße Dr. Fischer
Unter Bezugnahme auf § 7 (3) der Berufsordnung für Ärzte ist mein Beitrag eine Stellungnahme,die auf den vorliegenden Angaben beruht .Sie ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Behandlung durch Ihren Arzt.
ToffeeFee50
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Re: Verdacht auf Gebährmutterkrebs tatsächlich so hoch?

Beitrag von ToffeeFee50 »

Vielen Dank für diese Info. Dann werde ich noch die Suchfunktion nutzen für mehr Info
ToffeeFee50
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Re: Verdacht auf Gebährmutterkrebs tatsächlich so hoch?

Beitrag von ToffeeFee50 »

Jetzt hab ich aber noch mal eine Frage: wenn die Schleimhaut aufgebaut bleibt, es auch unter Gestagen nicht abbllutet oder die Frauenärztin das nicht verschreiben will, wieviel Wochen oder Monate kann man dann mit dieser aufgebauten Schleimhaut leben, bis man wirklich was machen muss? Und kann es sich auch ohne Blutung zurückbilden bzw. kann es nicht einfach so bleiben?
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Verdacht auf Gebährmutterkrebs tatsächlich so hoch?

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Hallo,
wenn sich das Endometrium unter Gestagengabe nicht abblutet, sollte man eine Ausschabung machen. Man kann diesen Zustand so nicht belassen und sollte durch eine Ausschabung abgeklärt werden. Monatelang sollte man nicht warten, aber auf wenige Wochen wird es kaum ankommen, raten diesbezüglich würde ich aber nicht.
Grüße Dr. Fischer
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ToffeeFee50
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Re: Verdacht auf Gebährmutterkrebs tatsächlich so hoch?

Beitrag von ToffeeFee50 »

Ok jetzt hab ich verstanden, danke
Meine Gynäkologin meinte übrigens, nach Rückfrage eben, das ich durchaus Postmeno bin ( Ergebnisse Blutwerte kamen erst heute) und da ich sehr, sehr schlank bin ist das schon ziemlich auffällig
Was hat das mit schlank zu tun
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Verdacht auf Gebährmutterkrebs tatsächlich so hoch?

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Hallo,
übergewichtige Pat. bilden in ihrem Fettgewebe viel Estriol ( das schwächste Östrogen) und dieses wird dann zu dem starken Estradiol umgewandelt und dieses verursacht dann die hohe Schleimhaut in der Postmenopause-die ja sonst niedrig sein muß in der PMP.
Grüße Dr. Fischer
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Re: Verdacht auf Gebährmutterkrebs tatsächlich so hoch?

Beitrag von ToffeeFee50 »

Ok, vielen Dank.
Dann hab ich das jetzt so verstanden, dass eine aufgebaute Schleimhaut Postmeno bei sehr schlanken Frauen doch etwas ernster zu nehmen ist, als bei adipösen, da es nicht so ohne weiteres eine erklärbare Ursache dafür gibt? Oder hab ich das falsch interpretiert?
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Verdacht auf Gebährmutterkrebs tatsächlich so hoch?

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Ja, das haben korrekt verstanden. In der PMB kann man 6,3 mm nicht akzeptieren und so lassen.
Grüße Dr. Fischer
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Re: Verdacht auf Gebährmutterkrebs tatsächlich so hoch?

Beitrag von ToffeeFee50 »

Ok vielen Dank
ToffeeFee50
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Re: Verdacht auf Gebährmutterkrebs tatsächlich so hoch?

Beitrag von ToffeeFee50 »

Ich war am Freitag noch mal zur Gynäkologie. Die Gebährmutterschleimhaut lag so bei 8 mm.
Die Frauenärztin macht mich ganz nervös. Sie sagte ich sei eindeutig Postmeno, die Abstände der Blutungen mit 11 und 14 Monate sprächen absolut dafür.
Außerdem wäre ich jahrelang nicht da gewesen ( 14 Jahre um es genau zu sagen) und hätte eine größere ungewollte Gewichtsabnahme von etwa 8 Kilo, was total ungewöhnlich wäre in den Wechseljahren, so dass ich jetzt schon auffällig schlank bin ( das stimmt) obwohl ich viel esse ( das wundert mich auch), aber ich nehme auch seit 1 Jahr opiate wegen eines chronischen Schmerzsyndrom und das geht nun mal als Nebenwirkung auch mit einer Gewichtsabnahme ( gelegentlich) einher.
Sie hat mir jedenfalls eindringlich ins Gewissen geredet, noch nächste Woche einer Ausschabung zuzustimmen.
Was mich immer noch stört irgendwie vom Gefühl her, da es mir gut geht und ich nie in meinen Leben starke Blutungen, Schmerzen oder Ähnliches hatte. Bis vor 2,5 Jahren war meine Periode noch völlig normal, regelmäßig und von der Menge unauffällig.
Ich hatte nie Wechseljahre Beschwerden oder sonstige Periodenproblemr.
Der einzige Grund, warum ich überhaupt beim Gyn war, waren meine plötzlichen Muskelschmerzen seit 1,5 Jahren und der Facharzt für Schmerztherapie wollte abgeklärt haben, ob das an meinen Hormonen liegt
Und nun bin ich stark verunsichert und hab das Gefühl, man will mir plötzlich irgendwelche „Krankheiten“ aufschwatzen, die ich nie bemerkt hätte, wäre ich nicht beim Arzt gewesen.
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Verdacht auf Gebährmutterkrebs tatsächlich so hoch?

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Tag,
Ihre Ärztin will Ihnen keine Krankheit aufschwatzen, denn Fakt ist tatsächlich, dass Sie eine haben.Wenn Sie in der PMP sind, muß das Endometrium bei 8 mm untersucht werden. Die Gewichtsabnahme steht aber damit in keinem Zusammenhang, da selbst Krebs nur in einem fast finalen Stadium zur Gewichtsabnahme führt und bei Gebärmutterkrebs sowieso so gut wie nie beobachtet wird. Meine ursprüngliche Erläuterung, das Abbluten mit Gestagenen zu versuchen, gilt nur für Frauen, die noch nicht in der PMP sind und die am ehesten eine gutartige Hyperplasie haben. Da Ihr Endometrium innerhalb 1 Woche um fast 2 mm gewachsen ist, rate ich ebenfalls zu einer Ausschabung, ein simpler kleiner Eingriff.
Grüße Dr. Fischer
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ToffeeFee50
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Re: Verdacht auf Gebährmutterkrebs tatsächlich so hoch?

Beitrag von ToffeeFee50 »

Danke ihnen für die deutliche Worte und schönes Wochenende
ToffeeFee50
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Re: Verdacht auf Gebährmutterkrebs tatsächlich so hoch?

Beitrag von ToffeeFee50 »

So heute erreicht mich ein Anruf auf der Gyn das der Abstrich auffällig ist und ich morgen in die Praxis kommen muss. Jetzt wundere ich mich grad. Dachte der Abstrich wäre auffällig bei Verdacht auf Gebährmutterhalskrebs? Bisher ging ich immer von VA Gebährmutterkörperkrebs? Was hat denn bloß der Auffällige Abstrich nun mit der bisherigen Symtomatik zu tun? Bin jetzt nervös bis morgen?
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Verdacht auf Gebährmutterkrebs tatsächlich so hoch?

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Hallo,
ja, Sie haben recht, mit " Abstrich" mein man üblicherweise den Befund des Abstriches vom Muttermund bzw. Gebärmutterhals-was ja bekanntlich anatomisch zwei völlig verschiedene Regionen sind.Möglicherweise hat sie zusätzlich neben der Ultraschalluntersuchung eben auch einen Krebsabstrich gemacht, was ja in Ordnung wäre. Es bleibt jetzt nur übrig, bis morgen abzuwarten, mehr kann man dazu momentan nicht sagen. Auffällig bedeutet ja zunächst nicht zwingend, dass Gebärmutterhalskrebs vorliegt, da gibt es auch andere Ursachen, die durchaus deutlich harmloser sind. Sie können ja morgen dann berichten, was Sache ist.
Grüße Dr. Fischer
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