Hormonwerte

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kk9979
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Hormonwerte

Beitrag von kk9979 »

Sehr geehrter Dr. Fischer,

folgende Blutwerte wurden vom Gynäkologen bestimmt.

LH 5,3 IU/l (2,4-12,6)
FSH 11,4 IU/l (3,5-12,5)
LH/FSH-Quotient 0,5
Prolaktin 266.0 mIU/l (102-496)
17ß-Östradiol (E2) 278.0 pmol/l (45.4-854.0)
Progesteron 0,7 nmol/l (0,2-2,9)
Testosteron 0,4 nmol/l (0,29-1,67)
DHEA-S 4,18 umol/l (1,65-9,15)

Dann steht auf dem Laborblatt noch:

Beurteilung Hormone: Leicht erhöhtes FSH in Anbetracht des Alters der Patientin ein ungewöhnlicher Befund, welcher auf eine beginnende Einschränkung der ovariellen Reserve hinweisen könnte. Die Parameter LH, FSH, Östradiol sowie AMH sollten ggf. frühzyklisch kontrolliert werden. Normogonadotrope LH-Wertlage. Normoprolaktinämie, Östradiol entspricht einer frühen Follikelreifungsphase und ist für den angegebenen Zyklustag (3. Zyklustag) adäquat. Anovulatorischer Progesteronwert. Die untersuchten Androgene geben keinen Hinweis auf eine signifikante Hyperandrogenämie.

Mein Alter ist 40. Die o.g. Werte liegen doch alle im Normbereich, was soll denn das dann mit der "Beurteilung der Werte", was das Labor da geschrieben hat?

Meine Probleme waren erst verkürzte Zyklen, dann hatte ich jetzt mehrfach zwischen 1 und dem 2. Zyklus bis zu 45 oder 50 Tage dazwischen....

Wie muss ich das jetzt verstehen?
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Hormonwerte

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Tag,
da hat das Labor leider ungenau hingesehen, es schreibt:". Die Parameter LH, FSH, Östradiol sowie AMH sollten ggf. frühzyklisch kontrolliert werden"- es wurde ja am 3. ZT bestimmt, also sehr frühzyklisch ( wird zwischen ZT 3-7 bestimmt). Es stimmt, dass für den 3. ZT das FSH zu hoch ist und eher zu den Zyklustagen ab ZT 10-13 passt, also nicht " leicht erhöht" ist. Es könnte sich tatsächlich um eine beginnende Ovarialinsuffizienz handeln, dazu würde auch der verlängerte Zyklus passen. Wenn kein Kinderwunsch besteht und der verlängerte Zyklus nicht stört, würde man nichts unternehmen müssen. Stört hingegen ein verlängerter Zyklus, könnte man mit gutem Erfolg ab dem ZT 14 ein Gelbkörperhormon geben, Dauer über 12-14 Tage. Das würde den Zyklus wieder normalisieren. Besteht Kinderwunsch, sollte man dies auf jeden Fall machen.
Grüße Dr. Fischer
Unter Bezugnahme auf § 7 (3) der Berufsordnung für Ärzte ist mein Beitrag eine Stellungnahme,die auf den vorliegenden Angaben beruht .Sie ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Behandlung durch Ihren Arzt.
kk9979
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Re: Hormonwerte

Beitrag von kk9979 »

Sehr geehrter Dr. Fischer,

es besteht kein Kinderwunsch. Auch die Zyklusstörungen könnte ich so hinnehmen. Kann das erhöhte FSH auch Symptome wie nicht durchschlafen können, morgen/vormittags schwitzen und erhöhter Puls, dann nachmittags wieder frieren + normale Herzfrequenz, Abgeschlagenheit, Energielosigkeit, Schwindel und Gewichtszunahme verursachen?

Vielen Dank.
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Hormonwerte

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Tag,
die geschilderten Beschwerden sind ähnlich denen im Klimakterium. Allerdings ist mir hierzu das FSH zu gering erhöht. Auch ist dann LH erhöht. Beide Werte passen also nicht zwingend dazu, Auch das Estradiol ist ja normal. Andererseits neigen Ärzte gern dazu, sich nur nach Laborwerten zu richten. Ich denke-vorausgesetzt, dass die Schilddrüse normal funktioniert ( TSH)- ist nichts gegen eine gering dosierte Hormonersatztherapie einzuwenden. Man kann dann den eventuellen Erfolg nach 2-3 Monaten am Wohlbefinden erkennen. Auch würden sich so oder so die Zyklusstörungen normalisieren. Natürlich muß in Anbetracht Ihrer Grunderkrankung eine Risikoabwägung erfolgen.
Grüße Dr. Fischer
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kk9979
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Re: Hormonwerte

Beitrag von kk9979 »

Sehr geehrter Dr. Fischer,

ich habe nun aktuelle Schilddrüsenwerte:

TSH: 2,88 mIU/l (0,3-4,2)
ft4 13,4 pmol/l (11,5-22,7)
ft3 5,58 pmol/l (3,5-6,5).

Ultraschall auch aktuell: Schilddrüse normal groß (rechts 4,5 ml, links 3,5 ml), das Schilddrüsenparenchym ist geringradig echorarefiziert, mäßig inhomogen mit einzelnen kleinnodulären Veränderungen bis ca. 5 mm Größe. Kein Nachweis einer relevanten Perfusionssteigerung. Beurteilung: normal große mikornoduläre Schilddrüse mit euthyreoter Stoffwechsellage. Das Parenchymmuster ist insgesamt mit einer abgelaufenen Thyreoiditis vereinbar. Bei derzeitiger Euthyreose keine Notwendigkeit einer Medikation.

Kann sich eine Hormoneinnahme denn negativ auf die Schilddrüsenwerte auswirken?

Bisher habe ich trotzdem Symptome, wie vermehrte Schweißausbrüche bzw. Hitzewallungen, dann wieder Phasen mit Frieren. Das wechselt immer.

Da ich hier gerade schreibe, habe ich noch eine andere Frage, die eigentlich nicht ins Gyn-Thema passt, aber vielleicht können sie mir trotzdem einen Rat geben: ich müsste zum Zahnarzt, da mir ein Stück vom Zahn weggebrochen ist, bis jetzt habe ich keine Schmerzen, aber was nicht ist, kann ja noch ganz schnell kommen. Zudem, war der Zahn vorbehandelt/vorbereitet für eine Krone. Ich hatte jetzt bezüglich der Corona-Situation immer Bedenken wegen des Zahnarztes und bin dann immer im Sommer gegangen, wo die Zahlen niedriger waren. Nun bin ich vor 14 Tagen frisch geboostert worden. Wenn ich jetzt zum Zahnarzt gehen würde, wäre doch bestimmt wieder ein guter Schutz da?

Vielen Dank.
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Hormonwerte

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Tag,
bzgl. der Zahnbehandlung sehe ich keine Hindernisgründe. Problematischer wird es bei den Hormonen. Obwohl da eine Euthyreose besteht, abndererseits aber noch Beschwerden, könnte nach Rücksprache mit Ihrem Arzt eine L-Thyroxindosis mit lediglich 25 Mikrogramm versucht werden. Bei dieser geringen Menge laufen Sie keine Gefahr einer Hyperthyreose.
Grüße Dr. Fischer
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kk9979
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Re: Hormonwerte

Beitrag von kk9979 »

Sehr geehrter Dr. Fischer,

ich habe mal eine ganz andere Frage: wenn man 3x gegen Corona geimpft ist, die letzte Impfung in der 1. Oktoberwoche 2021 war, sollte man sich nun nach mehr als 6 Monaten ein 4. mal impfen lassen? Die Person ist 50 Jahre alt, hat ein hyperreagibles Bronchialsystem mit mittelgradiger Obstruktion und Restriktion und leicht erhöhten Blutdruck. Die Person arbeitet im Handel (dort wird trotz Aufhebung der Beschränkung noch FFP2-Maske getragen) und war bisher noch nie mit Corona infiziert.

Vielleicht können Sie mir diese Frage beantworten, auch wenn sie in dieses Foren-Thema nicht passt.

Viele Grüße
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Hormonwerte

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Tag,
hier ein hilfreicher Link, demzufolge ist es sehr fraglich, ob in diesem Alter eine 4. Impfung zweckmäßig sein könnte.
"ww.univadis.de/viewarticle/31118301-e6d1-36c0-907d-6a8e19ba23f2?uac=256151FV&u=g7Nnk16ewgvSd3HTQ248spBC9hNkmX8MZoD"
Grüße Dr. Fischer
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kk9979
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Re: Hormonwerte

Beitrag von kk9979 »

Sehr geehrter Dr. Fischer,

vielen Dank. Der Link war aufschlussreich. Also noch warten....

Mir war es nicht klar, wie sich das verhält, wenn man ein Spray vom Pneumologen nutzt, wo Kortison enthalten ist. Denn die Stiko hatte ja allen Immunsupprimierten - egal, welchen Alters - eine 4. Impfung empfohlen. Ich selbst, habe die 4. Impfung wegen Rituximab erhalten und bin 41 Jahre alt. So dass wir uns nun die Frage gestellt haben, wie es sich mit einem kortisonhaltigen Spray verhält. Das dämpft ja auch das Immunsystem von der Wirkweise her, aber eben nicht so stark, wie bei Medikamenten, die man z.b. bei Rheuma anwendet und das in Tabletten oder Infusionsform.
kk9979
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Re: Hormonwerte

Beitrag von kk9979 »

Hallo,

ich habe mal eine Frage zu der Verordnung von Chlarithromycin. Ich habe es heute bekommen und habe auch schon die 1. Tablette genommen. Nun ist mir in der Packungsbeilage aufgefallen, dass dort steht, dass man mit Statine dieses Antibiotikum nicht nehmen darf. Ich nehme Pravastatin, das weiß auch der Arzt und hat jetzt nichts gesagt.....In der Apotheke sagte man mir, dass ich Pravastatin für die Zeit der Einnahme des Antibiotikums absetzen soll.

Gestern Abend habe ich Pravastatin genommen und heute morgen das Antibiotikum. Ist das jetzt schlimm? Kann ich so wirklich ohne Bedenken verfahren, wie die Apotheke das gesagt hat?
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Hormonwerte

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Tag,
ja, setzen Sie während der Antibiotikaeinnahme das Stain ab, da passiert absolut nichts bzgl. der Lipidwerte. Es ist auch nicht schlimm, wenn lediglich an 1-2 Tagen beide Medikamente eingenommen wurden.
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kk9979
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Re: Hormonwerte

Beitrag von kk9979 »

Darf ich noch was fragen?: bin dadurch verunsichert worden....mit Amlodipin, Spironolacton und Esomeprazol gibt es aber keine Wechselwirkungen? Von Amlodipin hatte ich auch was im Beipackzettel gelesen.....
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Hormonwerte

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Hallo,
dieses Antibiotikum wird durch Esomeprazol verstärkt, was natürlich nicht schlimm ist.
Achtung: es verstärkt die Wirkung von Calciumkanalblocker ( = Amlodipin), daher besteht Gefahr, dass der Blutdruck zu stark sinkt
Wechselwirkung bzgl. Spironolacton ist mir nicht bekannt und Amlodipin wird m.E. mit Hydrochlorothiazid manchmal kombiniert ( in 1 Tbl) und nicht mit Spironolacton.
Es stellt sich die Frage, ob eine Dosisreduktion des Amlodipin angebracht ist, da ja durch Esomeprazol die Wirkung verstärkt wird und somit auch die Auswirkung auf den Blutdruck riskant werden könte
Grüße Dr. Fischer
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kk9979
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Re: Hormonwerte

Beitrag von kk9979 »

Sehr geehrter Dr. Fischer,

vielen Dank für die Antwort. Ich nehme morgens: 1/2 Amlodipin 5 mg und Spironolacton 1/4 50 mg, manchmal noch dazu Metoprolol 50 mg 1/2. Abends nehme ich auch nochmal Amlodipin wie morgens, aber kein Spironolacton und auch kein Metoprolol. Leider ist meine Hausärztin erst Donnerstag wieder da, so dass ich nicht vorher fragen kann. Die Magentablette könnte ich weglassen, die nehme ich nur bei Bedarf wegen Sodbrennen.

Könnte denn das Amlodipin in der geringen Dosierung was machen? Vielleicht könnte ich sie für 1 Woche weglassen? Der Nephrologe hatte mal gesagt, dass ich 1/2 50 mg Spironolacton nehmen kann, wenn ich mit dem 1/4 nicht auskomme...vielleicht kann ich das wenigstens bis Donnerstag so austauschen?
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Hormonwerte

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Tag,
das könnte man machen, da Spironolacton ja ebenfalls blutdrucksenkende Wirkung hat. Magentablette ( PPI) kann man weglassen.
Grüße Dr. Fischer
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