Myom

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Sommernacht
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Myom

Beitrag von Sommernacht »

Hallo Dr. Fischer,

ich habe mal eine Frage zu Myomen und Polyglobulie. Es wurde bei mir vor ca. 1,5 Jahren ein Myom festgestellt. Ich leide schon seit mehreren Jahren unter
starken Beschwerden vor der Regel und starken Blutungen. Vor allem schafft mich aber die Schlappheit und der zum Teil hohe Blutdruck. Könnte ständig schlafen ect.pp. Mir wurde im August 2017 ein Meningeom im BWS Bereich operativ entfernt, der Progesteronrezeptoren aufwies. Kontrolle im letztes Jahr Dezember unauffällig. Da ich ein wenig mit mir schmerztechnisch zu tun hatte, ist mir dieses Myom völlig entfallen. Bei der letzten Kontrolle vor zwei Wochen, stellte meine FÄ eine weitere Vergrößerung fest. Das bedeutet doch ein Ungleichgewicht der Östrogene/Progesteron, oder? Nun hatte meine Hausärztin ein Blutbild veranlasst, aufgrund meiner Beschwerden.
Ich hätte einen Eisenmangel vermutet, da ich bis zu acht Tagen mit der Regelblutung zu tun habe.
Interessant hierbei ist, dass ich im Regelfall eine erhöhte BSG habe, da auch noch eine undifferenzierte Kollagenose besteht. Die ist das zweite mal in Folge völlig unauffällig, der HB Wert im oberen Grenzbereich, Erys. leicht erhöht, Hämatokrit noch normal. Ferritin steigt auch weiter an. Ich dümpel immer so um die 25 herum. Nun bin ich bei 45. Auch dies ist seit ich denken kann, dass erste mal der Fall. Könnte es sein, dass sich eine Polyglobulie entwickele aufgrund des Myoms? Und wenn ja, käme da nur noch eine OP in Frage? Ich ernähre mich seit 2 Wochen basisch und bekomme Akupunktur, treibe Sport in der Hoffnung das Myom lässt sich positiv damit beeinflussen, wie alles andere auch.
Was mir auch Sorgen bereitet ist die Tatsache, dass das Meningeom Progesteronrezeptoren aufwies.

Es ist ein wenig wirr, dass muss ich schon sagen. Insbesondere weil alle 3 Erkrankungen völlig hormonabhängig sind. Und ich empfinde ein ziemliches Durcheinander, da ich vermute, dass die Östrogene hier auf der einen Seite die Kollagenose, sowie das Myom "unterhält", ich aber scheinbar nichts tun kann.

Ich hoffe Sie können mir ein wenig weiter helfen. :oops:

LG Sommernacht
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Myom

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Tag,
ein Myom-wie groß ist es, wo sitzt es?- macht keine Polyglobulie´. Wie es dazu kommen kann ist mir unerklärlich, da ja die Periode recht lang ist und auch wahrscheinlich demzufolge der Ferritinspiegel abgesunken ist.
"Ich ernähre mich seit 2 Wochen basisch und bekomme Akupunktur, treibe Sport in der Hoffnung das Myom lässt sich positiv damit beeinflussen, wie alles andere auch. "- das hilft bei einem Myom herzlich wenig, da Myome unter Östrogeneinfluß wachsen. Gewisse Autoimmunerkrankungen stehen unter Östrogeneinfluß durch veränderte Autoimmunreaktionen. Helfen könnte bei Ihnen u.U. eine Suppression der Östrogene durch Medikamente wie z. B. Gestagenmedikation. Das könnte zyklisch ( in der zweiten Zyklushälfte) aber auch durchgehend verwendet werden. Man muß aber klar sagen, dass zwar in gewissem Maß ein Wachstumsrückgang erzielt werden kann, nach Absetzen der Gestagentherapie wachsen aber viele Myome wieder.
Grüße Dr. Fischer
Unter Bezugnahme auf § 7 (3) der Berufsordnung für Ärzte ist mein Beitrag eine Stellungnahme,die auf den vorliegenden Angaben beruht .Sie ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Behandlung durch Ihren Arzt.
Sommernacht
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Re: Myom

Beitrag von Sommernacht »

Hallo Dr. Fischer,

vielen Dank für Ihre Antwort. :wink:

ein Myom-wie groß ist es, wo sitzt es?- macht keine Polyglobulie

Es ist unter 2cm. Die genaue Lage kann ich nicht sagen, da ich es auch nicht hinterfragt habe. Wollte ich aber bei der nächsten Kontrolle nachholen.
Die Polyglobulie im Zusammenhang mit Myomen habe ich hierher:
https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/ ... throzytose
Woanders habe ich aber auch gelesen, dass es selten bei großen Myomen vorkommt. Unter 2 cm ist sicherlich noch nicht als groß zu werten, oder?

Wie es dazu kommen kann ist mir unerklärlich, da ja die Periode recht lang ist und auch wahrscheinlich demzufolge der Ferritinspiegel abgesunken ist.

Der Ferritinspiegel ist schon recht lange eher niedrig. Das er unter diesen Umständen steigt, finde ich auch merkwürdig. Allerdings bin ich natürlich mit meiner HÄ die super ist, dabei zu klären was los ist. Die Blutwerten wurden 2 x in verschiedenen Laboren bestimmt und waren ziemlich identisch, so dass man wohl nicht von einem Laborfehler ausgehen kann. Also auch der HB Wert bleibt weiter bei 15,5 was ich schon viel finde.

"Ich ernähre mich seit 2 Wochen basisch und bekomme Akupunktur, treibe Sport in der Hoffnung das Myom lässt sich positiv damit beeinflussen, wie alles andere auch. "- das hilft bei einem Myom herzlich wenig, da Myome unter Östrogeneinfluß wachsen.

Da nehmen Sie mir jetzt aber alle Hoffnung selbst etwas ändern zu können. :shock:
Aber da bin ich ja trotz allem doch noch ein wenig optimistischer. :) Dass das Myom unter Östrogeneinfluss wächst ist mir bekannt. Deswegen der Gedanke vor allem die Finger soweit weg zu lassen, die unter nicht besonders guten Bedingungen wachsen. Heißt vollgestopft werden mit Hormonen. Leider auch in der Bioindustrie. Aber gut, da gehen die Meinungen wohl zu weit auseinander. Mehr als versuchen kann ich nicht. Schaden kann es zumindest nicht und ich berichte gerne, sollte es von Erfolg gekrönt sein. Da mein Meningeom auch Progesteronrezeptoren enthielt, bin ich natürlich auch noch anders belastet. Auch hier wird kontrovers diskutiert. Verrückt machen will ich mich nicht, aber auch nicht´s unversucht lassen.

Helfen könnte bei Ihnen u.U. eine Suppression der Östrogene durch Medikamente wie z. B. Gestagenmedikation. Das könnte zyklisch ( in der zweiten Zyklushälfte) aber auch durchgehend verwendet werden. Man muß aber klar sagen, dass zwar in gewissem Maß ein Wachstumsrückgang erzielt werden kann, nach Absetzen der Gestagentherapie wachsen aber viele Myome wieder.

Ist ja schon ein Grund damit gar nicht erst anzufangen. Das macht kein Sinn. Ich warte die nächste Kontrolle nun ab und entscheide dann. Und ich hoffe das sich der Rest auch mit der Zeit klärt.

Einen sonnigen Sonntag wünscht Ihnen Sommernacht :liegestuhl:
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Myom

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Hallo,
"Uterusleiomyome zu einer Freisetzung von Erythropoetin führen. Eine operative Entfernung der entsprechenden Veränderung kann kurativ sein."- wenn überhaupt, dann kommen diesbezüglich m.E. nur sehr große Myome in Betracht. Mit einem Durchmesser von 2 cm ist das ja ein sehr kleines Myom. Selbst bei großen Myomen mit über 5 cm habe ich so etwas nie beobachtet.
Ich kenne als Sportmediziner echte Leistungssportlerinnen mit Myomen, da ändert sich nichts durch viel Sport.
Bei dieser geringen Größe lohnt sich eine Gestagenmedikation sowieso nicht.
Grüße Dr. Fischer
Unter Bezugnahme auf § 7 (3) der Berufsordnung für Ärzte ist mein Beitrag eine Stellungnahme,die auf den vorliegenden Angaben beruht .Sie ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Behandlung durch Ihren Arzt.
Sommernacht
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Re: Myom

Beitrag von Sommernacht »

Hallo Dr. Fischer,

Mit einem Durchmesser von 2 cm ist das ja ein sehr kleines Myom.

Ja, und das ist auch gut so. Und ich hoffe, dass ich ein weiteres Wachsen selbst beeinflussen kann.

Selbst bei großen Myomen mit über 5 cm habe ich so etwas nie beobachtet.

Das ist eine sehr hilfreiche und wichtige Aussage. :wink:

Ich kenne als Sportmediziner echte Leistungssportlerinnen mit Myomen, da ändert sich nichts durch viel Sport.

Der Sport ist für mich insofern hilfreich, um endlich an Gewicht zu verlieren. Die Ernährung ist mein größtes Augenmerk. Auch hierzu habe ich mir seriöse Quellen besorgt, die aber wohlgemerkt nur bei Meningeomen unter 2cm noch Sinn machen.
Ich bin nicht gerade ein Fliegengewicht. :oops: Die bewegungstechnischen Probleme mit dem Meningeom, waren einfach zu heftig und zu lange. Deswegen freue ich mich umso mehr, das wieder zu können. Was sich aber nicht in Extremsport äußert.
Interessant die Erfahrung zu machen, zwei Damen kennenzulernen, die auf selber Höhe wie ich das Meningeom hatten. Beide ähnlich proportioniert wie ich. Und genau das konnte ich aus seriösen Daten entnehmen. Wurde mir aber nie so gesagt. Das feuert mich noch mehr an.
Wie auch immer die Lage bei einer Leistungssportlerin ist, weiß ich nicht. Ob ich überhaupt was erreiche, weiß ich nicht. Aber es ist wie mit einem Raucher. Entweder er bekommt Lungenkrebs oder auch nicht. Jeder reagiert anders. Vielleicht hätte der eine oder andere keinen Lungenkrebs bekommen, hätte er das Rauchen gelassen?

Fazit: Solange es nicht schadet, dagegen angehen. Tja und wenn ich damit nicht´s erreichen kann, was das Myom betrifft, habe ich wohl zu viel Hoffnung reingesteckt. :roll:

Danke für die Info. :D

LG Sommernacht
doberman
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Re: Myom

Beitrag von doberman »

Ich selbst hatte sogar 7 Myome. Habe 2 Operationen hinter mir, bei denen 2 Myome entfernt wurden. Aber die andere 5 können nicht entfernt werden. Ich war 2 mal schwanger aber beide endete mit Frühschwangerschaften. Ob die Myome die Einnistung behindern hängt von der Lage und der Grösse. Mein Arzt hat mir erklärt, dass trotz meiner vielen Myome habe ich eine gut aufgebaute Gebärmutterschleimhaut, so dass genau dort eine Einnistung stattfinden kann. Aber die Wahrscheinlichkeit einer Einnistung ist natürlich insgesamt pro Zyklus etwas geringer, und die einer FG etwas höher...Gebe die Hoffnung nicht auf. Vielleicht dauert es bei dir etwas länger als bei gesunden Frauen, aber Chancen gibt es immer. Drücke dir die Daumen!
Kiv12
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Re: Myom

Beitrag von Kiv12 »

Mache dir bitte keine Sorgen. Ich hatte fast immer Myome und auch eine grosse in der Gebärmutter während meiner Schwangerschaft. Es wurde erst in der 9.SSW festgestellt weil ich nach der Arbeit starke Schmerzen hatte. Es ist nur wichtig wo sich das Myom befindet bzw ob die Plazenta in der Umgebung des Myoms ist. Wegen den Hormonen in der Schwangerschaft beginnt das Myom wachsen und später verhungert es oftmals selbst. Ich denke du wirst engmaschige Kontrollen haben. Also trotz grosses Myom habe ich eine wunderschöne Tochter entbunden, die jetzt 2 ist. Hatte eine geplante KS und dabei wurde die Gebärmutter von Myom und anderem Gewebe befreit, verödet sowie Zysten entfernt. Trotz Myom war meine Schwangerschaft völlig problemlos ausser Schmerzen, die aber auch aushaltbar waren. Jetzt bin ich wieder in der 34.SSW und meinem Sohn geht es super. Versuche nicht soviel im Netz zu lesen, hier schreibt man oft Horrorgeschichten über Plazentaablösungen usw... Der Großteil Schwangere mit Myom hat dennoch ein gesundes Kind bekommen. Also wende dich an deinen FA und vertraue ihm. Alles gute
lover666
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Re: Myom

Beitrag von lover666 »

Letztes Jahr im Herbst hatte ich eine Bauchspiegelung um mein Myom (fast 5 cm) aus meiner Gebärmutter zu entfernen. Leider war es nur mit einer BS nicht getan. Es war zu groß und so habe ich einen 10cm langen Bauchschnitt bekommen. Den Schnitt hatte mein Arzt sehr gut gemacht meine Narben sind fast nicht bemerkbar. 6 Tagen musste ich ins KH liegen und das war auch gut so. An den ersten 2 Tagen nach der OP hatte ich leider Probleme mit dem Kreislauf und konnte alleine gar nicht wegen Kreislauf aufstehen. Bei der Operation wurde es auch festgestellt dass ich nur einen durchlässigen Eileiter habe. Bis jetzt bin ich leider noch nicht schwanger…Wir hatten ein Gespräch bezüglich IVF aber wissen noch nicht ob wir dafür bereit sind. Ich wünsch dir für deine OP alles Gute und würde dir raten schon noch ein paar Tage danach im Krankenhaus zu bleiben.
Hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen.
searsch
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Re: Myom

Beitrag von searsch »

Ich habe auch viele Myome. Sie wurden bei meinem Kaiserschnitt festgestellt. Einige davon sind ziemlich gross. Es ist schon 1,5 Jahre her und ich ließ das ganze Kontrollieren. Die Großen waren noch da. Ich will ein 2. Kind aber meine FÄ rät mir ab, weil die Myome in der Schwangerschaft wachsen können und es für Kind und Mutter gefährlich werden kann. Es ist möglich Myome zu operieren aber danach muss ich mindestens 1 Jahr warten, bis ich wieder schwanger werden kann. Und auch ist die OP keine Garantie für Erfolg.
Ich habe schon ein gesundes Kind und bin dankbar dafür, sogar wenn ich an Geschwisterkind vergessen soll. Nun ist es so dass ich zwischenzeitlich ein Gelbkörperhormon bekam, mehr zur Verhütung als für das Myom und die kleinen sind fast weg und die Großen haben nur noch 4 cm (waren bei den letzten Untersuchungen vor 3 Monaten so).
Mache dich bitte nicht zu verrückt. Schon seit vielen Jahren lebe ich mit diesen Myome in meinem Bauch und bin gesund und munter. Ich lass es regelmässig kontrollieren. Solange sie keine Probleme machen (Schmerzen und starke Monatsblutung) können die bei mir bleiben. Sie schaden mir bis jetzt nicht und ich habe von einem Arzt gehört, dass eine OP gefährlicher ist als einfach weiter mit den Myomen zu leben. Tabletten für die Myom Behandlung sind nicht sicher, sie können damit kleiner werden, aber nicht weggehen.
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