Pap 3p

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beauty88
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Pap 3p

Beitrag von beauty88 »

Lieber Herr Dr. Fischer,

vor 2,5 Jahren habe ich als Ergebnis einer Vorsorgeuntersuchung Pap 3D erhalten. Meine Frauenärztin hat mich beruhigt, sie ist selbst eine ruhige Person, die mit Entscheidungen nicht voreilig umgeht. Sie hat nach 6 Monaten einen erneuten Abstrich gemacht. In dieser Zwischenzeit habe ich Vagi C und Milchsäurebakterien zu mir genommen, als "Kur". Das Ergebnis des darauffolgenden Abstrichs war unauffällig (Pap 1). Alle 6 Monate wurde der Abstrich gemacht, seither immer unauffällig. Der letzte war Anfang des Jahres. Nun musste ich meine Frauenärztin wechseln, da ich sehr weit weg gezogen bin. Die neue Frauenärztin hat einen erneuten Abstrich gemacht, Ergebnis: Pap 3p. Ich habe mir vorgestellt, dass ich wieder eine "Kur" mit Vagi C und Milchsäurebakterien beginne, die ich seit mindestens 7-8 Monaten nicht mehr durchgeführt habe. Doch sie möchte mich direkt einem anderen Arzt überweisen, der dann eine Kolkospie und Biopsie durchführen soll, da anhand der Immunzytologie Zellveränderungen vorliegen. Sie hat auch von Konisation gesprochen, was mir am meisten zugesetzt hat. Den Termin würde ich eh erst in ein paar Wochen bekommen. Das Problem ist, dass ich mit meinen Fragen allein gelassen wurde, da sie mir das alles in wenigen Minuten kurz und knapp am Telefon gesagt hat und nun in Urlaub gegangen ist.

Der Pap 3 D von damals hat sich zurückgebildet. Ich würde jetzt gerne auch erst nochmals Vagi C und Milchsäurebakterien nehmen, worauf ein erneuter Abstrich folgen kann (dem Vorgehen hat meine Frauenärztin nicht zugestimmt, ohne dass ich mir richtig erklären kann, weshalb - und fragen konnte ich sie dann nicht mehr). Die ganze Prozedur mit der Biopsie und vor allem das Wörtchen "Konisation" waren sehr abschreckend für mich, weshalb ich mich auch an Sie wende. Wäre es möglich, empfehlenswert/nicht empfehlenswert, dass ich erst einmal so vorgehe, wie ich Ihnen gerade geschildert habe? Oder gibt es daran Bedenken?

Liebe Grüße
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Pap 3p

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Morgen,
da gibt es keine Bedenken. So rasch muß man übrigens auch keine Konisation durchführen-erst bei mehrmaligem Pap III D oder einmaligem Pap IVa oder gar Pap V. Ich frage mich immer wieder, warum viele Frauenärzte die Kolposkopie nicht mehr beherrschen, geschweige denn, eine kleine Biopsiezange in der eigenen Praxis zu haben. In den Praxen stehen die Kolposkope oft neben dem Untersuchungsstuhl, fristen aber ein armseliges Dasein. Bei Pap III D gibt es immer irgendwelche Zellveränderungen, diese können diverse Ursachen haben und haben zunächst mit malignen Zellveränderungen ( die auch oft rückbildungsfähig sind) nichts zu tun. Lesen Sie meine zahlreichen Berichte über die Pap-Veränderungen.
Grüße Dr. Fischer
Unter Bezugnahme auf § 7 (3) der Berufsordnung für Ärzte ist mein Beitrag eine Stellungnahme,die auf den vorliegenden Angaben beruht .Sie ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Behandlung durch Ihren Arzt.
beauty88
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Re: Pap 3p

Beitrag von beauty88 »

Vielen Dank für Ihre rasche Antwort! Gilt dies auch für den Pap 3p? Denn dieser liegt bei mir gerade ja vor.
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Pap 3p

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Hallo,
ja, das "p" bedeutet lediglich, dass geringe Veränderungen am Plattenepithel vorhanden sind. Im Zytologiebefund steht wahrscheinlich näheres, ob z.B. HPV vorliegt, ob eine Dysplasie vorliegt, ob die Zellveränderungen entzündlich bedingt sind usw.
Grüße Dr. Fischer
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Aleks82
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Re: Pap 3p

Beitrag von Aleks82 »

Hallo Dr. Fischer,

Mein Befund lautet PAP III p, HPV negativ, eine Dysplasie liegt vor.

Die Ärztin überließ mir die Entscheidung, ob ich lieber eine Konisation vornehmen lasse oder alle 6 Wochen zur Kontrolle erscheine.
Ich bin sehr verunsichert welcher der richtige Weg ist.

Wie stehen die Chancen, dass sich das ganze von alleine zurückbildet? Kann ich etwas dafür tun, das dies geschieht? Bestimmte Zäpfchen oder ähnliches?
Oder ist das Risiko zu groß, dass es sich weiter entwickelt? Ist eine Konisation vielleicht doch der bessere Weg?

Vielen Dank für Ihre Hilfe.

Viele Grüße
Aleksandra
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Pap 3p

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Tag,
die Möglichkeit einer Rückbildung besteht bei den Stufen innerhalb des Pap III grundsätzlich. Wenn der letzte Befund nicht ebenfalls ein Pap III war, würde ich zunächst die Kontrolle abwarten. Falls eine Entzündung vorliegt ( Pilz, Bakterien), sollte diesbezüglich eine Therapie erfolgen. Sind Sie etwas älter und käme ein leichter Hormonmangel in Betracht, würde man hormonhaltige Scheidenzäpfchen einlegen. Mehrmalige Kontrollen bzw. eine Konisation sind nur dann nötig, wenn die Abstrichkontrolle einen erneuten auffälligen Befund ergibt.
Grüße Dr. Fischer
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Aleks82
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Re: Pap 3p

Beitrag von Aleks82 »

Vielen Dank.

Wie kann der Arzt denn feststellen ob eine Entzündung aufgrund von Bakterien oder einem Pilz vorliegt? Oder eben ein Hormonmangel. Ich bin 39 Jahre alt. Mein Arzt hat es bereits mit Hormonzäpfchen bei mir probiert. Leider hatte ich starke Nebenwirkungen. Daher habe ich sie nach nur einem Monat abgesetzt.

Vor der Behandlung hatte ich einen Pap III P, außerdem sehr unregelmäßige Blutungen, und viele Zwischenblutungen.
Nach der Behandlung war der pap unauffällig. Dann, 3 Monate später war ich wieder bei Pap III P. Sollte ich trotz der Nebenwirkungen es nochmal mit den Hormonzäpfchen versuchen? Wie kann man das herausfinden?
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Pap 3p

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Abend,
normalerweise hat man ja in Ihrem Alter keinen Östrogenmangel und man kann so etwas auch an der Ausreifung der im Abstrich gewonnenen Zellen erkennen. Ebenso ist auch eine Entzündung, die ja oftmals auch ohne Beschwerden abläuft, im Abstrich zu erkennen. Andererseits sind die atypischen Blutungen natürlich Zeichen einer Hormonstörung und durchaus behandelbar und m.E. notwendig.
In Ihrem Fall schadet zudem aber eine Behandlung mit Döderleinbakterien und mit Estriolhaltiger Creme nicht, beginnend aber lediglich über die Dauer von 14 Tagen und Anfang ´damit ebenfalls 14 Tage vor dem Tag der Abstrichentnahme. Das reicht zeitlich völlig aus. Idealerweise hat Ihr Arzt auch Kenntnisse in Kolposkopie und entnimmt dann gezielt an eventuell auffälliger Stelle den Abstrich.
Grüße Dr. Fischer
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