G-BA schließt Verordnungsfähigkeit für Medikamente aus

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Hans Reuter
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G-BA schließt Verordnungsfähigkeit für Medikamente aus

Beitrag von Hans Reuter »

Pressemitteilung:

Der G-BA schließt Glinide und Glitazone zur Diabetes-Therapie von der Verordnungsfähigkeit zu Lasten der GKV aus.
Die jährlichen Kosten für Medikamente dieser Gruppen betragen ca.180 Millionen €.

http://www.g-ba.de/informationen/aktuel ... ungen/342/

Der G-BA sah bei Glitazonen durch Studien ein deutliches Schadenspotential belegt.
Bei der Bewertung der Glinide „führte der nicht belegte Nutzen zum Verordnungsausschluss“.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
Hans Reuter
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Beitrag von Hans Reuter »

Individuelle Diabetestherapie erschwert

Nach Ausschluss von Glitazonen Probleme der Diabetes-Therapie bei speziellen Patientengruppen

http://www.diabsite.de/aktuelles/nachri ... 01122.html
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
creole
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Beitrag von creole »

Na herrlich
Dann stehe ich um 11 Uhr vor der Tür beim Kunden, darf Humaninsulin spritzen, weiß aber nicht ob er mich um 12 Uhr rausschmeißt oder zum Essen einlädt, ob ich dann mit ihm alleine zusammenhocke oder in größerem Kreis :roll:

Das ist ja dann alleine mein Problem.
Der Doc fragt mich dann, ob ich zu blöde sei, Hypos oder Hypers
zu vermeiden und wieso denn mein HBA1c plötzlich so anders aussieht.
creole
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Beitrag von creole »

Kleiner Nachtrag:

Bei dem Halbsatz "nicht belegter Nutzen" kommt mir die Galle hoch;
ich könnte rückwärts essen :( :(
hjt
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Beitrag von hjt »

Moin Creo,

interessant ist ja dann auch immer die verwltungstechnische Schlussfolgerung daraus: kein Nutzen nachgewiesen heißt in aller IQWiG-Regel, überhaupt nicht vergleichend untersucht. Verwaltungstechnisch wird daraus schlicht nutzlos.

So ist schnelles Analog- im Vergleich zu Human-Insulin verwaltungstechnisch nutzlos, obwohl das IQWiG ausdrücklich darauf hin gewiesen hat, dass es den fehlenden Nutzen-Nachweis nicht auf den schnelleren Wirkeintritt bezieht, den es ausdrücklich anerkennt, sondern darauf, dass es noch keinen Nachweis dazu gibt, dass der einen zusetzlichen Nutzen brächte.

Bisdann, Jürgen
creole
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Beitrag von creole »

Ja,
wenn man die Vorteile außer acht lässt, haben Analoga fürwahr keine Vorteile :)
Dann werde ich ja wohl irgendwann auf ICT umsteigen müssen.
Wie ist das eigentlich; früher gab es doch entsprechende Schulungen.

Hat zwischenzeitlich ein Experte nachgewiesen, dass Schulungen
keinen Nutzen bringen ?
Oder war man bislang NOCH nicht bereit, entsprechend hohe Honorare
für die dafür erforderliche "Meta"studie aufzubringen ?

Ganz am Rande, wo ist mein Lieblingsthread geblieben ?
(Fettverlust trotz Essens) ??
Hans Reuter
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Beitrag von Hans Reuter »

creole hat geschrieben:Dann werde ich ja wohl irgendwann auf ICT umsteigen müssen.
Muss nicht sein. Vielleicht jedoch, etwas tiefer "in die Tesch" greifen müssen.
Im Zuge der sich ausweitenden Festbetragsregelung für immer mehr Medikamentengruppen bereits "vorprogrammiert". :(

creole hat geschrieben:Hat zwischenzeitlich ein Experte nachgewiesen, dass Schulungen
keinen Nutzen bringen ? Oder war man bislang NOCH nicht bereit, entsprechend hohe Honorare
für die dafür erforderliche "Meta"studie aufzubringen ?
Soviel ich weiß, werden in Schwerpunktpraxen und Diabetescentern immer noch entsprechende Schulungen durchgeführt.
creole hat geschrieben:Ganz am Rande, wo ist mein Lieblingsthread geblieben ?
(Fettverlust trotz Essens) ??
Schau mal hier:
http://www.medizin-forum.de/phpbb/viewt ... 84&start=0
Vielleicht ist auch dieser Thread wie einige andere dem Crash zum Opfer gefallen und im "schwarzen Loch" verschwunden. Schade!
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
creole
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Beitrag von creole »

180 Repaglinid 0,5 mg
Zuzahlung ca 5 Teuro

Kaufpreis 50,99

Wir gehen herrlichen Zeiten entgegen
Hans Reuter
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Beitrag von Hans Reuter »

Bei der Bewertung der Glinide führte der nicht belegte Nutzen zu dem Verordnungsausschluss. Eine Ausnahme wurde allerdings für Diabetiker mit schweren Nierenfunktionsstörungen getroffen. Für diese Patientengruppe sind Repaglinide zu Lasten der GKV nach wie vor verordnungsfähig.

Der GB-A bzw. das IQWiG ist offenbar der Ansicht, dass genügend andere orale Antidiabetika (z.B. Sulfonylharnstoffe) zielführend und kostengünstiger( sogar ohne Zuzahlung) zur Verfügung stehen und kommt zu dem Verordnungsausschluss aufgrund des nicht belegten Zusatznutzens.

Fazit:
Betroffene sollten sich vielleicht mit dem Diabetologen über einen Medikationswechsel unterhalten. Es gibt mit Sicherheit eine zufriedenstellende Lösung.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
creole
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Beitrag von creole »

Solphonylharnstoffe kommen mir nicht ins Haus.
9 Monate Erfahrung reichen mir :( :( :(
Ewig muss man hinterheressen, wenn man dazu
mal keine Gelegenheit hat, rappelt es im Karton.
9 Jahre mit Gliniden -> nicht ein einziges hyponahes
Erlebnis !!!

Es ist im Grunde das selbe Spielchen wie bei dem
Vergleich von Human - I. und Analoga.

Tja..und wenn man den Gedanken hat, findet man auch was
bei Wiki

http://de.wikipedia.org/wiki/Glinide

(Sulfonylharnstoff-Analoga, kürzere Halbwertzeit) )

Meine Messwerte und eine 11-jährige Erfahrung sagen mir, wer
diese Unterschiede leugnet, hat "ein Interesse", das aber niemals
mit meinem Interesse deckungsgleich ist !!!!
Hans Reuter
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Re: G-BA schließt Verordnungsfähigkeit für Medikamente aus

Beitrag von Hans Reuter »

Ja, @creole, ich kann bzgl. der pharmakinetischen Vorteile der Glinide versus SH dir uneingeschränkt zustimmen, insbeondere aufgrund eigener, ähnlicher, persönlicher Erfahrungen. M.E. wären die pharmazeutischen Hersteller an dieser Stelle gefordert, entsprechende Belege zu liefern. Es scheint jedoch kein besonderes Interesse bisher zu bestehen,
die Verordnungsfähigkeit noch zu erreichen.
Der Vergleich Humaninsulin/Insulinanaloga hinkt etwas, da der Dissenz weitgehend umgangen werden konnte mit entsprechender Rabattierung der Hersteller.

Wenn überhaupt keine andere medikamentöse Alternative einschl. Insulinbehandlung zielführend erscheint, bleibt leider nur die Selbstzahlung. :cry: :cry: :cry:
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
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Re: G-BA schließt Verordnungsfähigkeit für Medikamente aus

Beitrag von creole »

Der Vergleich bezog sich ja auf den Tatbestand, dass man mit Gliniden
dem postprandialen BZ-Verlauf wesentlich besser begegnen kann
(ähnlich wie bei Analoga)
NUR,,,,,die Hersteller spielen diesmal wohl nicht mit.
NovoNordisk war z.B. nicht bereit, einen Rabattvertrag zu unterschreiben.

Als ich meinen Doc um das aut-idem-Kreuz bat, war der ganz traurig :evil:
Hans Reuter
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Re: G-BA schließt Verordnungsfähigkeit für Medikamente aus

Beitrag von Hans Reuter »

Hallo creole,

Minister fegt Traurigkeit hinweg: 8)

http://www.diabsite.de/diabetes-weblog/ ... insetzbar/

Das Bundesgesundheitsministerium hebt Ausschluss des GB-A auf:

GLINIDE bleiben verordnungs- und erstattungsfähig.

Für Glitazone gilt weiterhin der Ausschluss.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
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Re: G-BA schließt Verordnungsfähigkeit für Medikamente aus

Beitrag von creole »

Danke für die Info.
Endlich mal eine gute Nachricht
creole
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Re: G-BA schließt Verordnungsfähigkeit für Medikamente aus

Beitrag von creole »

Gestern versuchte meine Frau, für mich ein Rezept zu besorgen,
für "Gilnide".
Vom der Sprechstundenhilfe glatt abgelehnt :(((((((((((((((((((((
Nun habe ich morgen einen Termin beim Doc; watt nun ???

Es bleiben ja Sulfonylharnst.,Metformin und Humaninsulin;
also Medikation aus der Steinzeit.
Aber ein blitzsauberer 1c wird gefordert !!
..und immer schön Sport machen, ein bisschen Kribbeln wegen PNP
stört ja angeblich nicht beim Laufen !! :((((((((((
Darf man irgendwann einmal ausflippen ?
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