Schleudertrauma: Neue Diagnosemöglichkeiten für HWS-Patienten
Upright-MRT macht Schädigung im Bereich der Kopfgelenke sichtbar
Köln, 29. September 2020 – Die Diagnose, der durch ein Schleudertrauma entstandenen Verletzungen, gestaltet sich in der Regel schwierig. Der Grund: Verletzungen wie Steifheit im Nacken, erschwertes Kopfdrehen, migräneartige Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen oder auch Schwindelanfälle lassen sich klinisch oft nicht eindeutig nachweisen. In vielen Fällen bessern sich die Beschwerden nicht von alleine, halten an und sind aufgrund der ungenauen Diagnose nur schwer therapierbar. Abhilfe schafft jetzt ein innovatives Magnetresonanztomographie-Verfahren: Im vollkommen offenen Kernspintomographen, dem sogenannten Upright-MRT, werden Schädigungen der komplexen Kopfgelenksregion sowie Weichteilverletzungen der Halswirbelsäule unter der natürlichen Gewichtsbelastung detailliert sichtbar. Das hilft Wirbelsäulenexperten dabei, Instabilitäten zu diagnostizieren und dem Betroffenen eine zielführende Therapie zu empfehlen.
Als Schleudertrauma bezeichnet man einen Unfallmechanismus, bei dem hohe Fliehkräfte auf den Kopf und die Halswirbelsäule einwirken, wie beispielsweise bei einem Auffahrunfall mit dem Auto, aber auch bei Fahrradstürzen, Sportunfällen oder Unfällen im Haushalt. So unterschiedlich die Ursachen für eine Verletzung der oberen Halswirbelsäule sind, so verschieden können auch die Krankheitszeichen sein. Klinische Symptome wie Nackenschmerzen, Knack- und Knirschgeräusche oder ausstrahlende Schmerzen in die Schulterregion sind oft Folgen einer Verletzung im Bereich der Kopfgelenke. Darüber hinaus treten nicht selten neurologische Beschwerden wie Kribbeln und Taubheitsgefühle auf. Daher leiden zahlreiche Patienten chronisch unter den Folgeschäden, die ihren Alltag stark einschränken. Mit den gängigen Untersuchungsmethoden blieben die Auslöser häufig unerkannt.
Begrenzte Aussagekraft von herkömmlichen Röntgenbildern
Bei Schleudertraumata sind die Schädigungen des komplexen Band-Kapsel-Apparates rund um das Kopfgelenk oft die Folge eines Kraftstoßes von hinten, von vorne oder von der Seite. Die sensiblen Gelenke mit ihren zahlreichen Kapsel- und Bänderstrukturen werden aus der Balance gebracht. Die Verletzungen der Kopfgelenke und Weichteile rufen Schmerzen und unterschiedliche Symptome hervor, deren Ursache häufig keine Röntgen- oder MRT-Untersuchungen im Liegen abbilden kann. „Konventionelle Röntgenaufnahmen zeigen in der Regel keine Auffälligkeiten, weil die Bänder und Wirbel oftmals nur marginal versetzt und instabil sind. Auch die Weichteile können beim Röntgen nicht dargestellt werden“, erklärt Wirbelsäulenexperte Dr. med. Andreas Förg.
Exaktere Diagnostik durch natürliche Gewichtsbelastung und verschiedene Kopfhaltungen
Um die Spätfolgen eines Schleudertraumas zu reduzieren, benötigt man neben einem auf die Kopfgelenke spezialisierten Arzt, aussagekräftige MRT-Aufnahmen. Die vollkommen offene Bauweise des Upright-MRT-Systems ermöglicht die Untersuchung der sehr komplexen Kopfgelenks- und Halswirbelregion in verschiedenen Kopfhaltungen. Die Untersuchung wird hierbei aufrecht und unter der natürlichen Gewichtsbelastung durchgeführt, was im herkömmlichen Röhrensystem nicht möglich ist. Im Sitzen oder Stehen wirkt ein viel höherer Gewichtsdruck auf Wirbel, Bänder und Nerven, der ganz andere Schmerzen verursachen kann als im Liegen. Zudem lassen sich dank der vollkommen offenen Bauweise des Kernspintomographen die Kopfgelenke mittels speziell dafür entwickelter Spulen detailliert untersuchen. Somit liefert der Upright-MRT Kopfgelenk-Aufnahmen für aussagekräftige Diagnostikergebnisse. „Die innovativen Bilder zeigen selbst die weichen Gewebeanteile der Kopfgelenksregion wie Kapseln und Bänder, die einen signifikanten Anteil daran haben, dass der Schädel korrekt auf der Wirbelsäule aufsitzt und dabei in alle Richtungen bewegt werden kann. Zur Aufklärung solcher Fälle kann der vollkommen offene Kernspintomograph einen wesentlichen Beitrag leisten“, erläutert Förg weiter.
Praxen mit einem Upright-MRT finden sich in München, Frankfurt, Köln, Hannover und Hamburg. Ein erfahrenes Praxis-Team widmet sich dem Patienten mit individueller Betreuung und im Anschluss an die Aufnahme erläutert der Radiologe direkt den Befund.
Weitere Informationen unter: https://www.kopfgelenke-mrt.de
Über Medserena AG
Als einziger Anbieter auf dem deutschen Markt greift die Medserena AG auf die innovative Upright-MRT Technologie zurück. Diese erlaubt zu jeder Zeit freie Sicht aus dem Gerät und bietet großen Komfort für den Patienten. Darüber hinaus werden Untersuchungen des gesamten Körpers sowohl im Liegen, in Schräglage, im Sitzen und im Stehen möglich. So ergeben sich vollkommen neue klinische Indikationen, z.B. für die Untersuchung der Wirbelsäule, die nun erstmals unter natürlicher Gewichtsbelastung untersucht werden kann, während der Radiologe von der technisch bestmöglichen Bildqualität profitiert.
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PM: Schleudertrauma: Neue Diagnosemöglichkeiten für HWS-Patienten
Moderator: DMF-Team
Re: PM: Schleudertrauma: Neue Diagnosemöglichkeiten für HWS-Patienten
In Amerika längst etabliert, in Deutschland leider noch nicht... Vorallem gesetzlich versicherte gucken hier mal wieder in die Röhre (nie hat eine Metapher besser gepasst), da das upright mrt noch keine Klassenleistung ist und in der Regel selbst bezahlt werden muss. Da dies in der Regel 2 MRT Termine sind (einmal kopfgelenke, einmal cranio-zervikalerübergang inklusive Schädel von oben) und dies entsprechend aufwändig ist, zahlt man hier einen nicht unherblichen Preis. Ich war in Köln im upright mrt und erzähle hier aus eigenen Erfahrungen. Dr. Förg diagnostiziert meines Wissens in München.
Das Problem geht danach allerdings noch weiter, hat man erstmal eine Bandverletzung Diagnostiziert bekommen und eine dadurch bedingte Instabilität der HWS und eine eventuelle Komorbidität, die das Ganze auslöste wie bspw EDS, wird man es in Deutschland sehr schwer haben, jemanden zu finden, der einen operiert.
Nichts destotrotz bin ich froh, dass sich in Deutschland endlich etwas tut und hoffe, dass das bald auch gesetzlich versicherten angeboten werden kann und Instabilitäten dadurch an Popularität gewinnen. Das würde auch Patienten mit Platzangst helfen, auch wenn man aktuell auf 0.6 Tesla beschränkt zu sein scheint, was sich bestimmt in den kommenden Jahren noch verbessern lässt.
Das Problem geht danach allerdings noch weiter, hat man erstmal eine Bandverletzung Diagnostiziert bekommen und eine dadurch bedingte Instabilität der HWS und eine eventuelle Komorbidität, die das Ganze auslöste wie bspw EDS, wird man es in Deutschland sehr schwer haben, jemanden zu finden, der einen operiert.
Nichts destotrotz bin ich froh, dass sich in Deutschland endlich etwas tut und hoffe, dass das bald auch gesetzlich versicherten angeboten werden kann und Instabilitäten dadurch an Popularität gewinnen. Das würde auch Patienten mit Platzangst helfen, auch wenn man aktuell auf 0.6 Tesla beschränkt zu sein scheint, was sich bestimmt in den kommenden Jahren noch verbessern lässt.
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