Wahl der Linsen: Bei Katarakt-OP alte Sehschwächen und -stärken beibehalten?

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Pekop
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Wahl der Linsen: Bei Katarakt-OP alte Sehschwächen und -stärken beibehalten?

Beitrag von Pekop »

Hallo,
in Kürze stehen wegen des grauen Stars bei mir OPs an beiden Augen an.
Zurzeit trage ich ein Gleitsichtbrille, mit der ich sehr gut zurecht komme (natürlich bis auf die Einschränkungen durch den grauern Star).
Das Weitsehen wird rechts um 2,5, links um 2,25 Dioptrien korrigiert.

Im Nahbereich ist (ungefähr) Fensterglas eingesetzt, nah kann ich auch ohne Brille gut sehen.
Daher nehme ich die Brille in vielen Fällen gerne und gewohnheitsmäßig ab, z.B. beim Rasieren bzw. Körperpflege am Kopf: mit der Gleitsichtbrille probiert, als lästig empfunden.

Wegen weiterer Probleme kommen multifokale Linsen nicht in Frage, d.h. monofokale Linsen stehen schon mal fest.

Als mir die Frage gestellt wurde, ob das Weitsehen (so gut wie möglich) komplett korrigiert werden soll, war ich zunächst sofort begeistert.
Auto- und Motorradfahren ohne Brille: toll!

Dann wurden allerdings auch die Nachteile genannt: das Nahsehen wird dann schlechter, ohne Brille geht dann wohl auch im Nahbereich nichts mehr?!

Alternativen sind also, wenn ich es richtig verstanden habe:
* Weitsehen ohne Brille in Ordnung, Nahsehen nur noch mit Brille
* Alte Werte (vor der OP) für beide Bereiche beibehalten, Gleitsichtbrille wie bisher, Nahbereich weitergin gut.

Hat jemand Erfahrungswerte, wenn die alten Sehschwächen beibehalten werden?
Was pasiert im mittleren Bereich, wenn die Fernsicht korrigiert wird?


VG
Humungus
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Re: Wahl der Linsen: Bei Katarakt-OP alte Sehschwächen und -stärken beibehalten?

Beitrag von Humungus »

Ich korrigiere Kurzsichtige bevorzugt auf die Leseentfernung, Zielrefraktion also wie bisher -2,5. Das hat den Vorteil, dass das bisherige Leben und Verhalten nicht geändert werden muss, gerade Ältere haben sich ja gut darauf eingestellt. Natürlich muss wie bisher eine Fernbrille getragen werden.

Die Alternative - Zielrefraktion 0 - kann dann überlegt werden, wenn sowieso immer eine Gleitsichtbrille getragen wird. Setzt der Patient:in aber in der Nähe die Brille gerne ab, würde ihm nach der OP wirklich etwas fehlen.

Achtung! Ein Monovisionskonzept (also ein Auge kurzsichtig lassen und das andere auf 0) halte ich für nicht gut, geeignet nur bei denen, die es auch bisher schon so hatten.
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Pekop
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Re: Wahl der Linsen: Bei Katarakt-OP alte Sehschwächen und -stärken beibehalten?

Beitrag von Pekop »

Vielen Dank für Ihre Antwort!

Ich hatte kurz darauf auf die Antwort reagiert, stelle aber gerade erst fest, dass das nicht gepostet wurde.

Verstehe ich Ihre Antwort richtig, dass Sie raten würden, die Linsen so zu wählen, dass die alten Fehlsichtigkeit (rechts 2,5, - links 2,25 Dioptrien) wie bisher für die Ferne bestehen bleibt?

Bleibt dann das Sehen in der Nähe und auf mittlere Entfernung ebenfalls wie bisher?
Humungus
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Re: Wahl der Linsen: Bei Katarakt-OP alte Sehschwächen und -stärken beibehalten?

Beitrag von Humungus »

Bitte verabschieden Sie sich von dem Gedanken eine Zielrefraktion eine Vierteldioptrie genau erreichen zu können. Ja, ich würde auf -2,5 zielen, dann wird das Sehen postoperativ so wie vorher ohne Brille- nur eben schärfer und bunter.
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Pekop
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Re: Wahl der Linsen: Bei Katarakt-OP alte Sehschwächen und -stärken beibehalten?

Beitrag von Pekop »

Herzlichen Dank und viele Grüße!
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