Grauer Star. Unterschiedliche Linsen für rechtes und linkes Auge, Ein Auge Nah- anderes Fernssicht.
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Grauer Star. Unterschiedliche Linsen für rechtes und linkes Auge, Ein Auge Nah- anderes Fernssicht.
Hallo Ihr Lieben,
es würde mich freuen wenn Ihr mir Eure Meinung und ggf. Erfahrungen mitteilen würdet.
Aufgrund Grauer Star habe ich vor ca. 10 Wochen am rechten Auge eine asphärische Premium-Linse mit Blaulicht-Filter (Gelbe Linse) bekommen. In die Ferne sehe ich nun auch relativ gut.
Jetzt ist mein linkes Auge auch schon etwas getrübt.
Nach meinen jetzigen Wissensstand gibt es die Möglichkeit die Standard Monofokal Linsen entweder auf Nah- oder Fernsicht auszuwählen. (Stimmt das?)
Meine Überlegung ist, mir im linken Auge eine Linse einsetzen zu lassen mit der ich in der Nähe gut sehe allerdings nicht in die Ferne.
Dann hätte ich mit einem Auge eine gute Fernsicht und mit dem anderen eine gute Nahsicht. Somit bräuchte ich keine Brille. Bisher habe ich auch keine Brille getragen.
Eine Frage ist auch wie es mit der Altersweitsichtigkeit ist. (Bin 60 Jahre alt) Wenn die Linse eingesetzt ist kann es dann noch zur Verschlechterung kommen ? Und sollte ich evtl. noch warten. Momentan kann ich eigentlich mit den Verhältnissen gut leben.
Vielen Dank schon mal vorab für Eure Antworten.
es würde mich freuen wenn Ihr mir Eure Meinung und ggf. Erfahrungen mitteilen würdet.
Aufgrund Grauer Star habe ich vor ca. 10 Wochen am rechten Auge eine asphärische Premium-Linse mit Blaulicht-Filter (Gelbe Linse) bekommen. In die Ferne sehe ich nun auch relativ gut.
Jetzt ist mein linkes Auge auch schon etwas getrübt.
Nach meinen jetzigen Wissensstand gibt es die Möglichkeit die Standard Monofokal Linsen entweder auf Nah- oder Fernsicht auszuwählen. (Stimmt das?)
Meine Überlegung ist, mir im linken Auge eine Linse einsetzen zu lassen mit der ich in der Nähe gut sehe allerdings nicht in die Ferne.
Dann hätte ich mit einem Auge eine gute Fernsicht und mit dem anderen eine gute Nahsicht. Somit bräuchte ich keine Brille. Bisher habe ich auch keine Brille getragen.
Eine Frage ist auch wie es mit der Altersweitsichtigkeit ist. (Bin 60 Jahre alt) Wenn die Linse eingesetzt ist kann es dann noch zur Verschlechterung kommen ? Und sollte ich evtl. noch warten. Momentan kann ich eigentlich mit den Verhältnissen gut leben.
Vielen Dank schon mal vorab für Eure Antworten.
Re: Grauer Star. Unterschiedliche Linsen für rechtes und linkes Auge, Ein Auge Nah- anderes Fernssicht.
1. Nach dem Einsetzen einer Monofokallinse ist die Alterssichtigkeit (bitte NICHT "weit") natürlich maximal.
2. Es ist möglich ein Auge auf 0 und das andere myop einzustellen (beispielsweise -2,0), so eine Anisometropie ist aber gewöhnungsbedürftig, wenn sie nicht auch vorher schon bestand. Außerdem hat man in Ferne und Nähe dann nur ein einäugiges Sehen, was auch Nachteile mit sich bringt. Zumindest zum Autofahren ist eine Brille unerlässlich.
3. Diese "Monovisionskonzepte" sind für mich immer ein Kompromiss, der nicht alles löst. Ihr Vorteil ist, dass sie mit Standardlinsen funktionieren.
2. Es ist möglich ein Auge auf 0 und das andere myop einzustellen (beispielsweise -2,0), so eine Anisometropie ist aber gewöhnungsbedürftig, wenn sie nicht auch vorher schon bestand. Außerdem hat man in Ferne und Nähe dann nur ein einäugiges Sehen, was auch Nachteile mit sich bringt. Zumindest zum Autofahren ist eine Brille unerlässlich.
3. Diese "Monovisionskonzepte" sind für mich immer ein Kompromiss, der nicht alles löst. Ihr Vorteil ist, dass sie mit Standardlinsen funktionieren.
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Re: Grauer Star. Unterschiedliche Linsen für rechtes und linkes Auge, Ein Auge Nah- anderes Fernssicht.
Erstmal vielen Dank für die schnelle und präzise Antwort. Leider habe ich als Laie nicht alles ganz verstanden. Hauptsächlich ob es nach den einsetzen der Linsen noch zu einer Alterssichtigkeit, also Verschlechterung der Sehkraft kommen kann. Dann wäre es m.E. sinnvoll mit der OP noch zu warten.
Re: Grauer Star. Unterschiedliche Linsen für rechtes und linkes Auge, Ein Auge Nah- anderes Fernssicht.
Weil die Linse starr ist, sind Sie nach der OP automatisch alterssichtig! Der Unterschied zu einem 60-Jährigen mit eigener Linse ist allerdings gering. Es ist aber möglich, dass das zu operierende Auge im Moment kurzsichtig ist, dann wäre zu überlegen wie man die Kunstlinse wählt.
Allgemein gesagt sollten Sie eine Situation, mit der Sie zufrieden sind, nicht ändern, bloß damit die zweite OP auch stattgefunden hat. Sie sind noch jung, Sie können sich auch in einigen Jahren operieren lassen bzw. wenn der Star ausgeprägter ist.
Allgemein gesagt sollten Sie eine Situation, mit der Sie zufrieden sind, nicht ändern, bloß damit die zweite OP auch stattgefunden hat. Sie sind noch jung, Sie können sich auch in einigen Jahren operieren lassen bzw. wenn der Star ausgeprägter ist.
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Re: Grauer Star. Unterschiedliche Linsen für rechtes und linkes Auge, Ein Auge Nah- anderes Fernssicht.
Ich möchte die Frage nocheinmal aufgreifen.
Ich habe auch bereits eine graue Star OP hinter mir und vor 2,5 Monaten eine Monofokallinse eingesetzt bekommen.
Mit dieser sehe ich in in einem Bereich von ca. 3-8m scharf.
In den ersten Wochen konnte ich die Veränderungen gut mit meinem linken Auge kompensieren, was aber zunehmend schwieriger wird, da sich nun auch in diesem Auge rapide die Sehfähigkeit durch die Linsentrübung verschlechtert.
Eine Gleitsichtbrille hat zwar Verbesserungen in der Ferne und im Lesenahbereich gebracht, aber in einem Bildschirmbereich von ca. 1m Entfernung sehe ich nur einen Bereich von ca. 2-3cm im Durchmesser scharf, was leider der Nebeneffekt dieser Alltagsbrille ist.
Für den Arbeitsbereich brauche ich jetzt also noch eine Arbeitsplatzbrille.
Soviel zur Vorgeschichte.
Da die OP jetzt dieses Jahr wohl noch ansteht stellt sich mir jetzt die Frage ob ich mir im linken Auge eine Multifokallinse einsetzen lasse und somit dann wieder ohne Brille am Bildschirm arbeiten und im Nahbereich lesen kann.
Kann dieser Effekt durch eine multifokale auf einem und eine monofokale Linse auf dem anderen Auge erreicht werden und wie gut kommt das Gehirn damit zurecht.
Ist eine derartige Konstellation schon bekannt?
Ich würde mich über objektive Antworten freuen.
Ich habe auch bereits eine graue Star OP hinter mir und vor 2,5 Monaten eine Monofokallinse eingesetzt bekommen.
Mit dieser sehe ich in in einem Bereich von ca. 3-8m scharf.
In den ersten Wochen konnte ich die Veränderungen gut mit meinem linken Auge kompensieren, was aber zunehmend schwieriger wird, da sich nun auch in diesem Auge rapide die Sehfähigkeit durch die Linsentrübung verschlechtert.
Eine Gleitsichtbrille hat zwar Verbesserungen in der Ferne und im Lesenahbereich gebracht, aber in einem Bildschirmbereich von ca. 1m Entfernung sehe ich nur einen Bereich von ca. 2-3cm im Durchmesser scharf, was leider der Nebeneffekt dieser Alltagsbrille ist.
Für den Arbeitsbereich brauche ich jetzt also noch eine Arbeitsplatzbrille.
Soviel zur Vorgeschichte.
Da die OP jetzt dieses Jahr wohl noch ansteht stellt sich mir jetzt die Frage ob ich mir im linken Auge eine Multifokallinse einsetzen lasse und somit dann wieder ohne Brille am Bildschirm arbeiten und im Nahbereich lesen kann.
Kann dieser Effekt durch eine multifokale auf einem und eine monofokale Linse auf dem anderen Auge erreicht werden und wie gut kommt das Gehirn damit zurecht.
Ist eine derartige Konstellation schon bekannt?
Ich würde mich über objektive Antworten freuen.
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Re: Grauer Star. Unterschiedliche Linsen für rechtes und linkes Auge, Ein Auge Nah- anderes Fernssicht.
Ich halte es für utopisch, mit einer Multifokallinse am Bildschirm und im Nahbereich störungsfrei ohne Brille zu arbeiten. Multifokallinsen erreichen niemals den gleichen Kontrast und die gleiche Sehschärfe wie Monofokallinsen mit entsprechender Brillenversorgung. Dazu kommen die Nebenwirkungen von Multifokallinsen (gerade bei Blendung, Dämmerung, Dunkelheit). Das in Kombination mit einer gänzlich anderen Linse am anderen Auge halte ich für sehr gewagt.
Ein nicht ganz unbekannter Refraktivchirurg hat überspitzt mal gesagt: „Multifokallinsen sind gut für Rentner, die allenfalls bei gutem Licht ihre Tageszeitung lesen und ansonsten im Garten arbeiten oder Golf spielen wollen, keine Ansprüche an ihre Sehschärfe haben und denen für den Rest des Tages eine Sehschärfe von maximal 80% ausreicht, weil ihnen Brillenfreiheit wichtiger ist. Menschen mit Sehansprüchen und dem Wunsch, Auto fahren zu können, sollte man keine Multifokallinsen anbieten.“
Das ist überspitzt, aber sehr wahr.
Mein Rat: Monofokallinse und vernünftige Brillenlösung. Notfalls auch mit Arbeitsplatzbrille.
Ein nicht ganz unbekannter Refraktivchirurg hat überspitzt mal gesagt: „Multifokallinsen sind gut für Rentner, die allenfalls bei gutem Licht ihre Tageszeitung lesen und ansonsten im Garten arbeiten oder Golf spielen wollen, keine Ansprüche an ihre Sehschärfe haben und denen für den Rest des Tages eine Sehschärfe von maximal 80% ausreicht, weil ihnen Brillenfreiheit wichtiger ist. Menschen mit Sehansprüchen und dem Wunsch, Auto fahren zu können, sollte man keine Multifokallinsen anbieten.“
Das ist überspitzt, aber sehr wahr.
Mein Rat: Monofokallinse und vernünftige Brillenlösung. Notfalls auch mit Arbeitsplatzbrille.
Bitte stellen Sie Ihre Fragen nur, wenn Sie die Antwort auch wirklich wissen wollen und nicht Dr. Google vorziehen. ;-)
Re: Grauer Star. Unterschiedliche Linsen für rechtes und linkes Auge, Ein Auge Nah- anderes Fernssicht.
Der Arzt, der bei einer vorbestehenden Monofokallinse zu einer Multifokallinse auf dem zweiten Auge rät, ist entweder völlig gedankenlos oder ein skrupelloser Abzocker. Die Seheindrücke beider Augen sind dermaßen verschieden, dass diese Konstellation zwangsläufig Ärger geben MUSS.
@Feuerblick: die Diskussion, für wen MIOLS sinnvoll sind, ist endlos. Ich würde gerade Rentnern von solchen Linsen abraten (habe einen Fall in der Familie, der damit auf die Nase gefallen ist). Für mich einzige Zielgruppe sind Leute, die ums Verrecken keine Brille tragen wollen und die jede Widrigkeit deshalb ertragen wollen. Auf gut deutsch: maximal 0,1% aller Patienten. Wie sagt mein Onkel so treffend? Es gibt eines, das kann man nicht besiegen, und das nennt sich Physik. Wer Licht bricht, und auch noch mehrfach, muss immer die Folgen tragen.
@Feuerblick: die Diskussion, für wen MIOLS sinnvoll sind, ist endlos. Ich würde gerade Rentnern von solchen Linsen abraten (habe einen Fall in der Familie, der damit auf die Nase gefallen ist). Für mich einzige Zielgruppe sind Leute, die ums Verrecken keine Brille tragen wollen und die jede Widrigkeit deshalb ertragen wollen. Auf gut deutsch: maximal 0,1% aller Patienten. Wie sagt mein Onkel so treffend? Es gibt eines, das kann man nicht besiegen, und das nennt sich Physik. Wer Licht bricht, und auch noch mehrfach, muss immer die Folgen tragen.
Augenarzt? Flatrate. Für nur 18 Euro all you can (tr)eat, ein ganzes Quartal lang! DAS ist heutige Gesundheitspolitik.
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Re: Grauer Star. Unterschiedliche Linsen für rechtes und linkes Auge, Ein Auge Nah- anderes Fernssicht.
Oh ja… die Physik…
Ich kenne einige Rentner, die sich mit einem mäßigen Visus zufrieden geben, damit sie bei Gartenarbeit und Co keine lästige Brille brauchen. Hauptsache, morgens beim Frühstück kann man die Tageszeitung lesen. Auto fährt man sowieso nicht mehr und überhaupt.
Letztlich bin ich aber sehr dafür, jeden einzelnen Fall genau anzuschauen und zu beleuchten.

Ich kenne einige Rentner, die sich mit einem mäßigen Visus zufrieden geben, damit sie bei Gartenarbeit und Co keine lästige Brille brauchen. Hauptsache, morgens beim Frühstück kann man die Tageszeitung lesen. Auto fährt man sowieso nicht mehr und überhaupt.
Letztlich bin ich aber sehr dafür, jeden einzelnen Fall genau anzuschauen und zu beleuchten.
Bitte stellen Sie Ihre Fragen nur, wenn Sie die Antwort auch wirklich wissen wollen und nicht Dr. Google vorziehen. ;-)
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