Latentes Schielen - Diagnose beim Optikermeister und Kollegin mit Optometrie FH Ausbildung

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andy210779
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Latentes Schielen - Diagnose beim Optikermeister und Kollegin mit Optometrie FH Ausbildung

Beitrag von andy210779 »

Hallo.

Nach meiner LASIK vor gut 10 Jahren habe ich festgestellt, dass ich in der Nähe schlechter Sehe. Also war ich beim Augenarzt. Dieser gab mir ein Rezept mit und meinte, mit einer Korrektur der Kurzsichtigkeit, wäre mein Auge auch wieder in der Lage seine Akkommodation wieder in Weitsicht nutzen zu können.

Dann stellt der erste Optiker fest, dass diese vom Augenarzt angegebene Korrektur im + Dioptren Bereich nicht völlig ausreicht und eine Gleitsichtbrille besser wäre. Diese nutze allerdings nichts.

Also bin ich zu einem anderen Optiker gegangen. Dieser erst stellte fest, dass ich wohl Doppelbilder sehe. In einer sehr aufwendigen Untersuchung, teils mit 3D Bildern und abgebildeten Kreuzen diagnostizierte man, dass ich an einem Auge 1 Prisma und am anderen 2 Prismen benötigen würde. Ferner würde ich am linken Auge eine stark verzogene Hornhaut haben, die manchen Überblendungseffekt verursachen könnte. An einem Auge hätte ich ein vertikales Schielen, am anderen Auge ein horizontales Schielen.

Jetzt lese ich im Internet, dass ein Teil der Augenärzte vor Prismenbrillen warnen, weil ein Gewöhnungseffekt eintreten könne und man immer stärkere Brillen benötigen würde. Das wäre zumindest in meinem Fall des vertikalen Schielens nicht gegeben, meinte die Optikerin, weil der Körper diese Schielart nicht selbst ausgleichen könnte.

Rückfragen beim Augenarzt der Krankenkasse ergab ich solle einen Augenarzt aufsuchen, der eine Sehschule habe. Und der Begriff der Winkelfehlsichtigkeit sei eine Erfindung der Optiker.

Ich bin total verunsichert. Wurde ich doch bei einer Optikermeisterin betreut, die ja von Ihrer Optometristin FH unterstützt würde. Was wäre denn angeraten?

Jedenfalls leide ich schon lange an Schwindel, Nackenschmerzen und starker Blendempfindlichkeit.
Feuerblick
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Re: Latentes Schielen - Diagnose beim Optikermeister und Kollegin mit Optometrie FH Ausbildung

Beitrag von Feuerblick »

Ich schließe mich dem augenärztlichen Kollegen an: Suchen Sie sich einen Augenarzt mit Sehschule und lassen Sie eine Orthoptistin nachschauen.

Winkelfehlsichtigkeit ist ein Konstrukt, das auf extrem unnatürlichen Bedingungen beruht und damit im Alltag schlicht keine Relevanz hat. Auch wenn Optometristen und Optikermeister das anders sehen und sehr gerne Prismenbrillen empfehlen.
Ein Höhenschielen ist zudem so schwer zu kompensieren, dass Ihnen zugehörige echte Doppelbilder längst aufgefallen wären. Eben weil das Gehirn damit Probleme hätte. Dass man da etwas „Verstecktes“ findet ist schon alleine deshalb Quatsch. Da wäre nicht nur „Blendempfindlichkeit“ aufgetreten. Auch dieses „am einen Auge horizontal, am anderen Auge vertikal schielen“ ist physiologisch Unsinn.

Daher: Lassen Sie BITTE eine Fachfrau (aka Orthoptistin) draufschauen, die in ihrer Ausbildung ausführlich die Physiologie des Sehens, die Mechanik der Augenmuskeln und das Zusammenspiel des Gesamtsystems „Sehen“ gelernt hat.
Prismen sollten grundsätzlich nur nach orthoptischer Untersuchung (= in der Sehschule eines Augenarztes) und nur nach augenärztlicher Verordnung in eine Brille eingebaut werden - das ist die Faustregel. Und das setzt eine fachlich korrekte Diagnose voraus („Winkelfehlsichtigkeit“ ist keine!).
Mit allem anderen erkaufen Sie sich in den meisten Fällen Probleme (und sei es nur, dass sie teures Geld für unnötige Prismen zahlen).

Und wenn Sie schon dabei sind, lassen Sie doch mal eine Hornhauttopographie beim Augenarzt machen. Kann durchaus sein, dass durch die LASIK ein irregulärer Astigmatismus besteht, der Ihre Beschwerden erklärt. Das ist jedenfalls deutlich wahrscheinlicher als ein ominöses Schielen.
Bitte stellen Sie Ihre Fragen nur, wenn Sie die Antwort auch wirklich wissen wollen und nicht Dr. Google vorziehen. ;-)
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