Hallo zusammen.
ich bin wohl im Nachhinein betrachtet mein ganzes Leben schon versteckt weitsichtig (oft Kopfschmerzen als Kind/Jugendlicher), aber wie so oft hatte ich damals trotzdem 125% Sehschärfe dank bester Akkomodation. Mit 19/20 hatte ich dann während des Studiums so große Probleme, dass ich beim Augenarzt war und das erste mal getropft wurde (ich erinnere mich nicht mehr genau, aber meine damals kam schon eine Weitsichtigkeit von ca. 1 Dpt. beidseitig raus). Die Refraktion fand aber ohne Zykoplegie statt und dementsprechend hatte ich nur sehr schwache Gläser (0.25) und eine schwache Hornhautverkrümmung. Hatte dann zwischendurch eine Brille mit leicht stärkeren Gläsern und jetzt seit 2 Monaten mit 27 Jahren meine 3. Brille, weil ich mit der vorherigen auch in die Ferne nicht mehr scharf sehen konnte. Hier hatte sich wohl die Hornhautverkrümmung nochmal deutlich geändert (v.a. Achse rechts von 010 auf 040). In der aktuellen Brille habe ich jetzt:
Re. 0,25 -1,0 040
Li 0,25 -0,5 165
Obwohl die Werte alles andere als stark sind hatte ich hier schon 3 Wochen gebraucht, um mich daran zu gewöhnen, weil alles schief war (Änderung der Achse). Bin da also ziemlich empfindlich. Mit dieser Brille sehe ich in die Ferne eigentlich top. Allerdings habe ich das Gefühl, dass mit in der Nähe die Unterstützung fehlt, weil ich abends sehr oft sehr müde Augen habe und auch Kopfschmerzen (muss sehr viel lesen tagsüber). Wenn die Augen dann erstmal müde sind, sehe ich auch in die Ferne nicht mehr wirklich gut.
Ich war jetzt noch beim Augenarzt und wurde dort mit Cyclo getropft und dann wurde eine subjektive Refraktion mit einer der in der Praxis angestellten Augenoptikermeisterinnen durchgeführt. Hier kam dann raus:
RE 1,25 -1,25 25
Li 1,0 -1,0 160
Die Sph. unterscheidet sich also deutlich. In der Hornhautverkrümmung sind gewisse Abweichungen da. (Achse rechts und Stärke links). Habe dann auch wohlwissend des Problems, dass ich wahrscheinlich eine Brille mit den Gläsern nicht tragen werden kann, gefragt was ich da jetzt am besten machen soll. Daraufhin wurde auch nach Rücksprache mit dem Arzt mir geraten etwas von den Werten runter zu gehen (0.25 - 0.5) und dass die Werte mit Vorsicht zu genießen sind wegen der geweiteten Pupille.
Mein Plan war mir jetzt beim Optiker mal Re 0.75 und Li 0.5 (beides also -0.5 Dpt.) in eine Messbrille einsetzen zu lassen und das eine Weile zu testen, ggf. dann auch Gläser so zu bestellen und schauen ob sich meine Augen genug entspannen können, um die Gläser anzunehmen. Aber was mache ich mit der Hornhautverkrümmung? Laut meiner Recherche lässt man die eigentlich so wie bestimmt unter Zykloplegie?
Ist leider alles etwas komplizierter bei mir, obwohl die Werte gar nicht sooo stark sind, macht es sich für mich subjektiv extrem bemerkbar, grade wenn sich das viele Lesen über die Woche "summiert". Dass man dann hier Werte so ins Blaue hinein "raten" musst, ist ein etwas komisches Gefühl. Ich hab hier viel hilfreiches von Humungus und Feuerblick gelesen, vielleicht könnt ihr mich hier mit eurer Erfahrung etwas beraten.
Danke!
Brillenwerte versteckte Weitsichtigkeit
Moderator: DMF-Team
Re: Brillenwerte versteckte Weitsichtigkeit
1. Der gemessene Astigmatismus sollte auch in die Brille kommen, weil auch unkorrigierter Astigmatismus erhebliche Probleme in der Nähe und am Computer verursachen kann.
2. Es muss unbedingt geprüft werden wie gut die Akkomodation noch ist. Sowohl Akkomodationsdefizite als auch physiologische Alterung kann dazu führen, dass man Ferne und Nähe getrennt korrigiert, um in der Nähe eine Entspannung zu erzeugen. Wer stundenlang liest sollte sich übrigens überlegen sich eine separate Lesebrille zuzulegen. Damit sieht man zwar in der Ferne nix, kann aber sehr entspannt und mit einem großen Gesichtsfeld (anders als bei Brillen mit Glaskombinationen) lesen.
2. Es muss unbedingt geprüft werden wie gut die Akkomodation noch ist. Sowohl Akkomodationsdefizite als auch physiologische Alterung kann dazu führen, dass man Ferne und Nähe getrennt korrigiert, um in der Nähe eine Entspannung zu erzeugen. Wer stundenlang liest sollte sich übrigens überlegen sich eine separate Lesebrille zuzulegen. Damit sieht man zwar in der Ferne nix, kann aber sehr entspannt und mit einem großen Gesichtsfeld (anders als bei Brillen mit Glaskombinationen) lesen.
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Re: Brillenwerte versteckte Weitsichtigkeit
Das ist klar, wenn der nicht korrigiert wird, komme ich auch null klar. Mein Problem ist nur die Werte aus der Refraktion unter Zykloplegie oder die Werte der "normalen" Refraktion?
Das mit der Lesebrille ist eine sehr gute Idee, zudem ich sowieso immer die Brille zwischen Büro und Labor wechsle.Humungus hat geschrieben: ↑01.07.22, 08:21 2. Es muss unbedingt geprüft werden wie gut die Akkomodation noch ist. Sowohl Akkomodationsdefizite als auch physiologische Alterung kann dazu führen, dass man Ferne und Nähe getrennt korrigiert, um in der Nähe eine Entspannung zu erzeugen. Wer stundenlang liest sollte sich übrigens überlegen sich eine separate Lesebrille zuzulegen. Damit sieht man zwar in der Ferne nix, kann aber sehr entspannt und mit einem großen Gesichtsfeld (anders als bei Brillen mit Glaskombinationen) lesen.
Hier noch einmal Bezug nehmend: Ist das aus Ihrer Sicht die richtige Strategie?Aeffle95 hat geschrieben: ↑30.06.22, 10:48 Mein Plan war mir jetzt beim Optiker mal Re 0.75 und Li 0.5 (beides also -0.5 Dpt.) in eine Messbrille einsetzen zu lassen und das eine Weile zu testen, ggf. dann auch Gläser so zu bestellen und schauen ob sich meine Augen genug entspannen können, um die Gläser anzunehmen.
Re: Brillenwerte versteckte Weitsichtigkeit
Ich würde mich an die Zyklo-Werte halten. Akkomodation kann auch einen gewissen Astigmatismus auslösen, allerdings nicht viel. Probebrille mit +0,75/-1,0/30 und +0,5/-1,0/160, bei Problemen Sphäre um 0,25 reduzieren (auf +0,5 rechts und 0,25 links).
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