Rosacea am Auge?

[Skygirl777]

Ich habe heftige Augenprobleme. Im vergangenen Jahr wurde ich bereits auf den Zusammenhang von Augenproblenen und Rosazea hingewiesen. Damals habe ich es ganz gut mit Ikervis und verschiedenen Methoden geachafft, dass die Trockenen Augen und Reizungen am Auge aufhörrten.

Nun hatte ich vor 5 Monaten wieder schlimme Augenprobleme. Die Lidränder sind entzündet und rot. Die Augen schmerzen und sind trocken. Zudem habe ich rote Stellen im Gesicht. Ich vermute eine Augen-Rosazea. Bin wirklich sehr fertig mit den Nerven aufgrund der anhaltenden Schmerzen.

Nun gehe ich nächste Woche zum Dermatologen und zur Uniklinik Düsseldorf / Augenheilkunde.

Kann man das langfristig in den Griff bekommen bzw eine Remission erreichen? Es beeinträchtigt total meine Lebensqualität.

[Feuerblick]

Ja, kann man. Aber nur mit viel Geduld und Konsequenz und unter der Voraussetzung, dass man die Therapie nicht komplett absetzt - auch wenn es irgendwann besser ist.
Die Augenklinik Düsseldorf ist eine gute Adresse für derartige Beschwerden.

[Skygirl777]

Herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung! Ich möchte mich bei diesem medizinischen Thema nicht mit halbseidenen Informationen von Dr. Google befassen.

Würden Sie für die Lidrandentzündung Lidrandpflege empfehlen? Und zur inneren Behandlung Doxycyclin?

Danke für den Hinweis mit der Augenkinik!

[Feuerblick]

Das muss sich der augenärztliche Kollege zusammen mit dem Dermatologen anschauen. Meistens ist Lidrandpflege hilfreich, ja.

[Skygirl777]

Darf ich nach dem Zusammenhang von Meibomdrüsendysfunktion und Rosazea fragen? Gibt es auch Gründe dafür, dass diese Drüsen absterben? Ich habe aufgrund des Beschwerdebildes schon mamchmal Angst, dass es nicht besser wird.

[Skygirl777]

Ich habe große Angst, dass meine Meibomdrüsen angestorben oder verkümmert sind. Weil die Beschwerden so zunehmen und therapietesistent zu sein scheinen. Kann man dann mit dieser Krankheit ein relativ normales Leben weiter führen?

Lassen sich verkümmerte Meibomdrüsen reaktiveren und wenn ja wie?

[Meluna]

Hallo zusammen,
Ich bin hier etwas spät dran, aber hoffe, dass jemand vielleicht noch Ideen hat. Bei mir wurde vor ca. 2 Monaten okuläre Rosacea diagnostiziert. Ich nehme seit über einem halben Jahr Ikervis und seit einem Monat Antibiotika und nichts davon hilft auch nur ansatzweise. Laut dem Arzt sind meine Meibomdrüsen verkümmert. Gibt es da irgendwie einen Weg raus? Ich habe jetzt seit über 3 Jahren eine akute Entzündung in den Augen und bereits Probeleme seit der Kindheit. Ich hab das Gefühl, ich hab schon alles ausprobiert, was es gibt und nichts hilft. Vielleicht hat ja jemand noch einen Geheimtipp.

[Skygirl777]

1,5 Jahre später und ich habe die Augenprobleme sehr stark. Ist das wirklich "nur" Augenrosazea oder doch ein Sjögren-Syndrom? Woher kommen die Schmerzen? Die Augen hatten sich letzten Sommer so gut erholt, kaum noch irgendwelche Beschwerden. Dann hab ich wieder den Fehler gemacht, alles abzusetzen. Ich denke das war total falsch. Jetzt fühle ich die Augenreizungen ständig und fühle mich hilflos. Ich verstehe diese Schwankungen nicht und warum ich das habe. Langfristig droht mir wohl Berufsunfähigkeit.

[Feuerblick]

Wenn Sie Ihre Therapie nicht absetzen (warum tun Sie das überhaupt??), dann droht auch keine Berufsunfähigkeit. Sie haben eine chronische Erkrankung, die wie jede andere chronische Erkrankung dauerhaft behandelt werden muss. Nur so funktioniert das.
Das ist wie mit dem Bluthochdruck. Da macht es auch überhaupt keinen Sinn, die blutdrucksenkenden Medikamente abzusetzen, weil der Blutdruck damit doch fein ist. Oder?

[Skygirl777]

Danke für Ihre einfühlsamen Worte!
Die Symptome waren z. T. auch unter der Therapie heftig und haben mich beim Arbeiten beeinträchtigt.

Die "Therapie", die ich anwende, ist zum größten Teil selbst zusammengestellt, weil ich einfach weder von dermatologischer noch von augen ärztlicher Seite einen Fachmann treffe. Auch nicht in Düsseldorf.

Bei meinem Glück ist es Sjögren-Syndrom, dass trotz drei negativer Bluttests einfach noch nicht gefunden wurde.

[Feuerblick]

Sie schreiben selbst, dass im Sommer kaum noch Probleme bestanden. Die Frage für mich ist halt, warum setzen Sie die Therapie (ja, ich weiß, dass Ikervis brennt) immer wieder ab, obwohl Sie wissen, dass es dann wieder schlecht wird? Es ist halt für den Arzt auch ein Problem, wenn Patienten das tun und dann klagen, dass die Erkrankung sich verschlechtert hat. Und da bin ich einfach ein Freund klarer Worte. Das mag nicht jedem gefallen…

Es ist übrigens völlig egal, ob es eine Rosazea am Auge ist oder ein Sjögren-Syndrom. Die Behandlung wird sich nicht ändern. Auch das Sjögren-Syndrom kann man im Bezug auf das Auge nicht kausal behandeln. Sogar noch schlechter als die Rosazea. Auch da werden Sie dauerhaft tropfen müssen. Insofern ist es nicht zielführend, immer und immer wieder testen zu lassen. Egal, wie das „Kind“ nun heißt, es ändert nichts.

Also: Tropfen, was das Zeug hält und niemals, wirklich niemals einfach absetzen.
Ich bin mir übrigens sicher, dass Sie Fachleute getroffen haben. Aber die Therapie des trockenen Auges ist nun einmal Ausprobieren… es gibt kein „One fits all“ in der Therapie. Jedes Auge ist anders. Das liegt aber nicht am Augenarzt.

[Skygirl777]

Vielen Dank für Ihre Antwort und die ausführliche Darstellung der Zusammenhänge. Ich habe wohl die Chronizität der Erkrankung unterschätzt und es als ausgeheilt betrachtet. Ich verstehe halt diese Schwankungen nicht, warum es dann über einen längeren Zeitraum richtig gut ist, so als wäre die Erkrankung verschwunden.

Dass die Dauerbehandlung auf die Psyche gehen kann, bin ich bestimmt kein Einzelfall.

Für mich spielt es schon eine Rolle, ob Rosazea oder Sjögren-Syndrom. Weil die zweite Erkrankung ja übergreifend Drüsen betrifft.