ein Auge Lasern lassen aufgrund Überanstrengung (Müdigkeit). Welche werte sind ausschlaggebend.

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cobra919
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ein Auge Lasern lassen aufgrund Überanstrengung (Müdigkeit). Welche werte sind ausschlaggebend.

Beitrag von cobra919 »

Hallo,

Ich habe aktuell folgende Brillenwerte rechts +1,5 ohne Krümmung und Links 0,00 mit einer leichten Krümmung von 0,5.

Ich sehe mit beiden Augen sehr gut und bräuchte theoretisch keine Sehhilfe. Aber ich merke das ich mit dem Rechten Auge Probleme habe bzgl. überanstrengender Augen (müdigkeit etc..)
Deshalb möchte ich mein Rechtes Auge Lasern lassen und habe diesbezüglich unterschiedliche Werte. Zum einen habe ich den Wert +1,5. Aber mit Tropfen komme ich auf den Wert 2,75.
Ich habe zwar verstanden durch die Tropfen Akkommodation lahmgelegt und das dann meine Tatsächlichen Werte sind.
Aber so wie ich es verstanden habe sollen die Augen am OP tag nochmal ohne tropfen gemessen bzw. geprüft werden und anhand der Werte soll die OP dann stattfinden.

Nun zu meiner Frage. Wenn man mir jetzt eine Brille mit +2,75 geben würde würde ich definitiv schlechter sehen, als mit einer Brille von +1,5. Also was genau hat das dann alles zu bedeuten welche wären den Wichtiger ?

Ich Persönlich glaube das getropfte Werte Wichtiger sind und sich mein Auge irgendwann an den Wert anpassen würde und sich dadurch mein Auge weniger anstrengen müsste.

Ich benötige nur eine Erklärung diesbezüglich, damit ich das alles dann auch tatsächlich verstehe.
Barnie Geröllheimer
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Re: ein Auge Lasern lassen aufgrund Überanstrengung (Müdigkeit). Welche werte sind ausschlaggebend.

Beitrag von Barnie Geröllheimer »

cobra919 hat geschrieben: 08.02.21, 16:16 Hallo,
Ich habe aktuell folgende Brillenwerte rechts +1,5 ohne Krümmung und Links 0,00 mit einer leichten Krümmung von 0,5.
Ich sehe mit beiden Augen sehr gut und bräuchte theoretisch keine Sehhilfe.
Falsch! Durch den Dioptrienunterschied r/l sieht man bei einer solchen Konstellation immer nur mit 1 Auge richtig scharf, während das andere ein zunächst unscharfes Bild ans Sehzentrum im Gehirn liefert. Dann justiert das Auge nach, wodurch dummerweise das andere Auge fehlsichtig wird.
Evtl. kann auch die sog. Alterssichtigkeit solche Beschwerden verursachen.
cobra919 hat geschrieben: 08.02.21, 16:16 Aber ich merke das ich mit dem Rechten Auge Probleme habe bzgl. überanstrengender Augen (müdigkeit etc..)
Googeln Sie mal nach "Asthenopie". Ich wette, die Müdigkeit kommt schlicht davon.
cobra919 hat geschrieben: 08.02.21, 16:16 Deshalb möchte ich mein Rechtes Auge Lasern lassen und habe diesbezüglich unterschiedliche Werte. Zum einen habe ich den Wert +1,5. Aber mit Tropfen komme ich auf den Wert 2,75.
Ich habe zwar verstanden durch die Tropfen Akkommodation lahmgelegt und das dann meine Tatsächlichen Werte sind.

Da kriege ich als Augenoptiker Bauchkrämpfe, wenn ich sowas lese. Wieso sind das dann die "tatsächlichen" Werte? Kaufen Sie auch Schuhe mit gelähmten Beinen?
cobra919 hat geschrieben: 08.02.21, 16:16Aber so wie ich es verstanden habe sollen die Augen am OP tag nochmal ohne tropfen gemessen bzw. geprüft werden und anhand der Werte soll die OP dann stattfinden.
Sie haben tatsächlich jemanden gefunden, der sowas lasert??
Immerhin macht man sich die Mühe, eine g´scheite Refraktion durchzuführen und keine Zyklo-Werte zu "korrigieren".
cobra919 hat geschrieben: 08.02.21, 16:16 Nun zu meiner Frage. Wenn man mir jetzt eine Brille mit +2,75 geben würde würde ich definitiv schlechter sehen, als mit einer Brille von +1,5.
....aber sowas von garantiert!!
cobra919 hat geschrieben: 08.02.21, 16:16 Also was genau hat das dann alles zu bedeuten welche wären den Wichtiger ?
Am wichtigsten wären verlässliche Werte zur Fehlsichtigkeit, erhoben durch eine korrekt durchgeführte subj. Refraktion und ohne jede Manipulation des Auges.
cobra919 hat geschrieben: 08.02.21, 16:16 Ich Persönlich glaube das getropfte Werte Wichtiger sind und sich mein Auge irgendwann an den Wert anpassen würde und sich dadurch mein Auge weniger anstrengen müsste.
Völliger Quatsch.
cobra919 hat geschrieben: 08.02.21, 16:16 Ich benötige nur eine Erklärung diesbezüglich, damit ich das alles dann auch tatsächlich verstehe.
Wenn Sie was von der Materie verstünden, dann würden Sie blitzartig solche absurden Absichten verwerfen. Aber wir können hier nicht die Grundlagen physikalischer, physiologischer und anatomischer Umstände mit 3 Sätzen erklären, damit auch ein Laie nachvollziehen kann, warum man welche Meinung vertritt.
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Re: ein Auge Lasern lassen aufgrund Überanstrengung (Müdigkeit). Welche werte sind ausschlaggebend.

Beitrag von cobra919 »

Hallo,

Vielen Dank für ihre Antwort, das hilft mir schon einmal definitiv weiter.

Sie haben recht es ist eine Asthenopie das Stimmt.

Mein Problem ist allerdings das ich mit meinem Rechten Auge Akkomodiere (Aussage von 2 Augenärtzen). Wenn ich mein Linkes Auge zudecke kann ich mit meinem Rechten Auge dann genau sogut sehen (Ich bin 26).
Was kann ich also tun um meine Tatsächlichen Werte zu bestimmen ohne das mein Auge anfängt zu schummeln. Haben Sie da einen Rat für mich ? Bisher habe ich nur über Reihenmessung gelesen, aber das finde ich ebenfalls nicht sicher.
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Re: ein Auge Lasern lassen aufgrund Überanstrengung (Müdigkeit). Welche werte sind ausschlaggebend.

Beitrag von Humungus »

Cobra, nehmen Sie die Aussagen von Barnie nicht ganz ernst. Er ist Optiker und hat einen Hass auf die Zyklolat-Refraktion - weil er das nämlich nicht DARF.

Selbstverständlich ist bei Hyperopie und noch möglicher Akkomodation eine Zyklolat-Refraktion Pflicht, und die Werte MÜSSEN berücksichtigt werden. Behandelt man ein Auge, ohne die Werte in Zykloplegie zu wissen, zwingt man das Auge weiterhin zum Akkomodieren. Folge: Brille oder Laser - und trotzdem bestehen noch Beschwerden, wenn ach in geringerem Maße. Der Sehunterschied beider Augen wird dann mit steigendem Alter wieder zunehmen, da die Akkomodation zurückgeht und die volle Hyperopie - die, die man mit Zyklolat misst, wenn man kein Optiker ist - wieder herauskommen.

Heißt: für eine Entscheidung, wieviel "gelasert" wird, sind beide Werte, mit und ohne Zyklo, wichtig. Man wird die Zyklolat-Refraktion NICHT voll ausgleichen, sondern eine halbe oder dreiviertel Dioptrie "übrig lassen", damit eben kein Vernebelungseffekt eintritt. In eine Brille oder den Laser gehört also wahrscheinlich +2,0 oder +2,25. Letztendlich entscheiden das die Behandler.
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Re: ein Auge Lasern lassen aufgrund Überanstrengung (Müdigkeit). Welche werte sind ausschlaggebend.

Beitrag von cobra919 »

Humungus hat geschrieben: 10.02.21, 06:38 Cobra, nehmen Sie die Aussagen von Barnie nicht ganz ernst. Er ist Optiker und hat einen Hass auf die Zyklolat-Refraktion - weil er das nämlich nicht DARF.

Selbstverständlich ist bei Hyperopie und noch möglicher Akkomodation eine Zyklolat-Refraktion Pflicht, und die Werte MÜSSEN berücksichtigt werden. Behandelt man ein Auge, ohne die Werte in Zykloplegie zu wissen, zwingt man das Auge weiterhin zum Akkomodieren. Folge: Brille oder Laser - und trotzdem bestehen noch Beschwerden, wenn ach in geringerem Maße. Der Sehunterschied beider Augen wird dann mit steigendem Alter wieder zunehmen, da die Akkomodation zurückgeht und die volle Hyperopie - die, die man mit Zyklolat misst, wenn man kein Optiker ist - wieder herauskommen.

Heißt: für eine Entscheidung, wieviel "gelasert" wird, sind beide Werte, mit und ohne Zyklo, wichtig. Man wird die Zyklolat-Refraktion NICHT voll ausgleichen, sondern eine halbe oder dreiviertel Dioptrie "übrig lassen", damit eben kein Vernebelungseffekt eintritt. In eine Brille oder den Laser gehört also wahrscheinlich +2,0 oder +2,25. Letztendlich entscheiden das die Behandler.

Vielen Dank :thanksalot

Ich bin ja letztendlich deshalb so verunsichert, weil im Internet nicht einheitliches steht und jeder was anderes behauptet. Entweder ist es so oder nicht unabhängig davon ob jemand etwas darf oder nicht. Deshalb hab ich einfach die ganze Problematik nicht verstanden.
Humungus
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Re: ein Auge Lasern lassen aufgrund Überanstrengung (Müdigkeit). Welche werte sind ausschlaggebend.

Beitrag von Humungus »

Die Problematik bei Ihnen ist, dass Sie jung sind...;)

das heißt, Sie können akkomodieren. Bei Weitsichtigkeit heißt das, dass ein Teil (oder sogar alles) der Fehlsichtigkeit durch Anspannung des Ziliarmuskels und dadurch bedingte Verdickung der Augenlinse kompensiert wird. Das kann gut gehen, löst aber bei größeren Weitsichtigkeiten, einseitiger Weitsichtigkeit und Akkomodationsbedarf in der Nähe Probleme aus: Kopfschmerzen, Müdkeit, Brennen und Tränen der Augen, Schielen, schnelle Ermüdung. Ein Weitsichtiger kann zwar in der Ferne (eigentlich in der "ÜberUnendlichkeit" gut sehen, muss aber seine Augen immer ein wenig anstrengen. Je älter man wird, je größer die Weitsichtigkeit, je einseitiger, desto problematischer.

Bei alten Patienten ist die Akkomodation eingeschränkt oder ganz weg, da ist die Refraktion dann kein Problem mehr. Bei jungen Patienten aber muss man verhindern, dass trotz Brille/CL/Laser zu viel Akkomodation nötig ist, sonst verschwinden die Beschwerden nicht ganz. Andererseits darf man nicht zu "hart" ausgleichen, weil man den Patienten sonst vernebelt. Ein kleiner Rest Akkomodation darf weiterhin abverlangt werden, bei Schielen weniger, bei Nicht-Schielen mehr. Es gibt auch Verfahren, die Akkomodation "auszutricksen" (das kann dann der Optiker), diese sind aber wesentlich ungenauer und aufwändiger als die Zyklolat-Refraktion. Wie ich aus Ihren Beiträgen gelesen habe, stoße ich aber ins gleiche Horn wie Ihre Augenärzte: Zyklolat-Refraktion und dann Ausgleich - aber nicht das Maximum.

Übrigens: mit Barnie habe ich in Hinsicht Zyklolat nicht nur einen Strauß ausgefochten. Ich bin mir sicher: wenn er dürfte, würde er auch tropfen...wir wissen, was wir aneinander haben, auch wenn manchmal die Fetzen fliegen.
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Re: ein Auge Lasern lassen aufgrund Überanstrengung (Müdigkeit). Welche werte sind ausschlaggebend.

Beitrag von Barnie Geröllheimer »

Cobra, übernehmen Sie....selbst die Verantwortung für Ihre Augen.
Jedes Cyclophlegikum wirkt auch pupillenerweiternd. Schon dadurch kann ein Messwert unter Zyklo nicht so einfach übernommen werden, selbst wenn man Pi mal Daumen eine halbe, vielleicht auch mal eine 3/4-Dioptrie abzieht. Pluswerte sind bei geweiteter Pupille stets zu niedrig, Minuswerte zu hoch, Astigmatismen verfälscht.
Darüber hinaus ist sich die Optikerschaft weitgehend einig, dass das Gesamtsystem Auge, dessen Abb.-Fehler es zu messen und zu korrigieren gilt, die ja NICHT UNTER ZYKLO-BEDINGUNGEN auftreten, auch nicht unter Zyklobedingungen ermittelt werden dürfen. Zumindest ich habe die Ärzteschaft nie um ihre fragwürdige Konzession der Zyklo beneidet und bin doch auch bis fast in die Rente damit gekommen, ohne mir täglich fehlrefraktionierte Brillen vor den Latz knallen lassen zu müssen.
An meinem Arbeitsplatz refraktioniere ich täglich bis zu 20 Personen und bediene mich dabei der Möglichkeiten, die mir im Studium vermittelt wurden und die im realen Leben vertieft habe. Inzwischen seit 47 Jahren.
Dazu gehört auch, "die Augenlinse auszutricksen". Und zwar so, dass nachprüfbar nicht mehr akkommodiert wird. Dennoch nimmt das Auge noch am Sehprozess teil, was es ja später, nach einer evtl. Laserbehandlung, auch wieder tun soll. Und zwar OHNE ZYKLO!!

Ich habe bewusst geschrieben, dass man eine KORREKTE subjektive Refraktion durchführen müsste. Ich bestreite, dass diese "wesentlich ungenauer" sein würde als nach der Lahmlegung des halben Abbildungssystems des Auges. Zeitaufwändiger stimmt, genau deshalb greift man bei Ärzten nur allzu oft auf diese bequeme und zeitsparende Form der Stärkenbestimmung zurück. Der Optikermeister dagegen hat und nimmt sich i.d.R. die nötige Zeit. Natürlich gibt es auch bei uns Pfeifen und Abzocker, aber deren Fehlleistungen wären wenigstens reversibel. Mal falsch gelasert, dann ist Schicht im Schacht.
Bitte aber sicherstellen, dass sich ein Meister oder gleichgestellter Ausbildungsgrad um die Problemstellung kümmert.

Jetzt mal die Zyklo beiseite gelassen: ein solches "Problem" lasern lassen zu wollen, ist mir unbegreiflich. Dass es dann offensichtlich auch noch Laserinstitute gibt, die sowas machen, bezeichnet die Gewissenlosigkeit, mit der man heute Lifestyle-OPs annimmt und durchführt.
Ihr Auge wird sich stets verändern. Was dann? Nochmals lasern? Oder doch Brille tragen?
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Re: ein Auge Lasern lassen aufgrund Überanstrengung (Müdigkeit). Welche werte sind ausschlaggebend.

Beitrag von cobra919 »

Sehr geehrter Herr Geröllheimer,

ich trage bereits eine Brille am Arbeitsplatz, dennoch habe ich Schwierigkeiten mit meinem Rechten Auge.
Vermutlich liegt es auch daran, dass ich die Brille nicht nonstop trage, aber die Subjektiven Werte sind korrekt, diese habe ich bei verschiedenen Optikern bereits messen lassen (seit mindestens 4 Jahren gleiche Werte)
Im Prinzip sehe ich Persönlich nur noch die Möglichkeit nur am Rechten Auge jeden Tag eine Linse zu tragen oder sich Lasern zu lassen, da sonst meine Beschwerden die ich schon seit vielen Jahren habe nie verschwinden werden.

Des weiteren habe ich zwar mit und ohne Tropfen beim Augenarzt messen lassen, aber die Messung wurde von einer Optikermeisterin durchgeführt und nicht vom Arzt selbst.
Ich Persönlich sehe da keine andere Möglichkeit auch wenn es sich nur um Werte von ca +1,5-+2,00 Dioptrien handelt. Ich lasse sie nicht wegen der Dioptrien zahl lasern, sondern damit die Augen endlich gleich sind (wie vorher erwähnt Linkes Auge liegt bei 0,0).
Mir wurde schon vor Jahren von Optikern und Ärtzen eine Brille empfohlen mit der Begründung ja sie müssen sie nur am Arbeitsplatz tragen, sonst sehen sie ja gut, aber die Beschwerden sind nur abgeschwächt und nie verschwunden, deshalb auch diese Entscheidung.
Barnie Geröllheimer
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Re: ein Auge Lasern lassen aufgrund Überanstrengung (Müdigkeit). Welche werte sind ausschlaggebend.

Beitrag von Barnie Geröllheimer »

Ja, das habe ich durchaus alles verstanden.
Aber wo bitte ist der optische Unterschied, eine Korrektionslinse auf ´s/vor ´s Auge zu setzen vs. ein Korrektionslinse in die Hornhaut schnitzen zu lassen??
Wissen Sie denn, was man "beim Lasern" (LASIK) macht?
In Kurzform: es wird mittels Laserstrahl eine Lasche in die Hornhaut geschnitten, wobei Eiweißfasern der Hornhaut, die für die Brillanz beim Sehen sorgen, beschädigt werden und die Anordnung (Stichwort: Beugungsgitter) zerstört wird. Dann wird die Lasche nach vorn geklappt und wiederum mittels Laser Ihre Hornhaut so bearbeitet, dass eine Korrektionslinsenform aus Ihrer Hornhaut entsteht. Die Lasche wird danach einfach zurückgeklappt und wächst nie wieder an.
Darf es auch ein bisschen weniger brachial sein?
Wie wäre es denn z.B. mit einer Zusatzlinse, die Sie sich ins Auge implantieren lassen (phake IOL), wenn schon unbedingt operiert sein muss?

Ich wiederhole: das Auge ist ein lebender Teil des Körpers und Veränderungen unterworfen.

Aber an der Stelle werde ich mich hier jetzt ausklinken
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Re: ein Auge Lasern lassen aufgrund Überanstrengung (Müdigkeit). Welche werte sind ausschlaggebend.

Beitrag von Feuerblick »

Bernie, Sie wollen nicht ernsthaft einen intraokularen Eingriff mit Eröffnung des Augapfels (!) als weniger gefährlich als einen Lasereingriff empfehlen? Warum? Weil es eleganter ist, sich eine Endophthalmitis zu holen als eine Keratitis (für Laien: Entzündung des Augeninneren durch Bakterien statt Entzündung der Hornhaut)?

Mal abgesehen davon, dass die „Brillianz“ des Sehens bei LASIK und Co. (es gibt noch ein paar mehr Techniken als die beschriebene) nicht leidet. Zumindest dann nicht, wenn es nicht zu Komplikationen kommt.

Und ja, bei jungen hyperopen Menschen ist eine Zyklo fester und sinnvoller Bestandteil der Refraktionsbestimmung vor einem refraktiven Eingriff. Nicht, weil man einem 24jährigen diese Werte auf die Nase setzen möchte, sondern um abschätzen zu können, was sich an Hyperopie noch so versteckt. Da können schon mal 1-2 dpt. zusammenkommen, die man selbst mit der schönsten Vernebelung in der subjektiven Refra nicht findet. Das erspart dem Operateur doofe Überraschungen nach dem Eingriff und lässt die Aufklärung und Abschätzung des Erfolgs sehr viel seriöser werden.

KINDER im Vorschul- bis Grundschulalter gleicht man übrigens mit sehr gutem Erfolg ausschließlich über Zyklorefra (sphärisch, den Zylinder schaut man sich bei spielender Pupille an) aus. Aus gutem Grund, denn Kinder stecken problemlos in der subjektiven Refraktion 6 dpt. Plus weg. Hilft bei Schielern also auch dann nicht, wenn das Kind in der Lage ist, die Refraktionsbestimmung zu verstehen. Man muss es halt können und möglichst das Skiaskop in die Hand nehmen, dann passen die Werte auch perfekt. Und man muss auch die Grenzen der Methode kennen.

Dieses „das ist totaler Unsinn“ ist fachlich einfach falsch.
Ich will hier nicht in eine erneute Diskussion über Refraktionsbestimmungen einsteigen und werde auf entsprechende Versuche auch nicht eingehen. :D Das hatten wir schon ausreichend. Ich war nur der Meinung, dass zu diesem komplexen Thema auch mal eine augenfachärztliche (und orthoptische) Stellungnahme abgegeben werden sollte.

@TE: Ich persönlich würde übrigens zu einer Kontaktlinse für das weitsichtige Auge raten. Auch als Test, ob das Gehirn damit klarkommt, wenn die Anisometropie (also der Unterschied zwischen den Werten der beiden Augen) plötzlich weg ist. Das kann nämlich unter Umständen auch Probleme machen. Das menschliche Gehirn ist ein Gewohnheitstier und kann bei veränderten visuellen Eindrücken schon mal beleidigt reagieren. Zu bedenken wäre auch, dass Lasereingriffen an weitsichtigen Augen in der Regel zwar gute, aber eben nicht perfekte Ergebnisse liefern. Das muss git überlegt sein. Auch, weil es sich natürlich um eine Operation handelt, bei der zwar selten Komplikationen auftreten, aber bei der Komplikationen fast immer sehr unangenehm sind und schon mal schlecht ausgehen können.
Sollte der Augenarzt unbedingt eine OP empfehlen, wäre ich vorsichtig und würde eine zweite Meinung einholen.
Welcher „Wert“ am Ende der richtige für die OP ist, muss man in sorgfältigen Untersuchungen herausfinden. Vermutlich liegt die wahre Korrektur irgendwo zwischen den genannten Werten. Menschen und ihre Augen sind individuell. Daher muss man sich die gemessenen Werte individuell anschauen. Und weil diese ganze Sache nicht ganz so einfach ist, sollte man auch nicht bei irgendwelchen Niedrigpreis-Angeboten für LASIK und Co zugreifen sondern sich einen Arzt suchen, der seinen Job sorgfältig erledigt.
Bitte stellen Sie Ihre Fragen nur, wenn Sie die Antwort auch wirklich wissen wollen und nicht Dr. Google vorziehen. ;-)
Humungus
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Re: ein Auge Lasern lassen aufgrund Überanstrengung (Müdigkeit). Welche werte sind ausschlaggebend.

Beitrag von Humungus »

@Barnie: wenn in Zykloplegie zu wenig Plus gemessen würde, dann wäre eine Brille, in der man 0,75 abzieht, noch immer zu schwach und würde zu Beschwerden führen. Außerdem wollen Sie mir nicht ernsthaft erzählen, dass Sie mit allen Tricks mehr Plus messen als in Zykloplegie. Das geht nämlich physikalisch gar nicht. In Zykloplegie ist die Gesamtbrechkraft des Linsensystems minimal, daran ändert dann auch die Mydriasis nichts. Die macht dann zwar mehr Aberration, aber das wars dann auch. Vielleicht lesen Sie nochmal Ihre Literatur. Haben Sie da einen Zahlendreher?

@Feuerblick: vorübergehendes Tragen einer CL wäre sicher sinnvoll. Man kann den Effekt des Laserns einschätzen. Und vielleicht kommt der Patient auf den Geschmack und bleibt dabei. Ein offenes Wort zur Lasik: ich sehe ja - anders als viele Kollegen in der Klinik - meine Patienten teilweise über zig Jahre. Und ich habe mittlerweile so manchen Patienten gesehen, bei dem der Lasik-Eingriff nach einigen Jahren wieder seine Wirkung verlor. Obwohl vorher die Refraktion stabil war. Hyperope, die sich lasern ließen allerdings, habe ich noch keinen einzigen gesehen. Die häufigste Langzeit-Nebenwirkung ist ein trockenes Auge, das ich auch noch über Monate und Jahre sehen kann, wenn auch sehr selten.
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Re: ein Auge Lasern lassen aufgrund Überanstrengung (Müdigkeit). Welche werte sind ausschlaggebend.

Beitrag von cobra919 »

Zunächst einmal Vielen dank an Humungus :thanksalot Herr Gerröllheimer :thanksalot und Feuerblick :thanksalot

mir war garnicht bewusst das dies so ein heikles Thema ist.

@Feuerblick die idee mit der Kontaktlinse ist sehr gut. Ich wusste Garnichts das das Gehirn damit Probleme haben könnte. Allerdings habe ich zur Anfangszeit 2 Wochen lang die Brille nonstop aufgehabt, da ich mich daran gewöhnen musste und ich so sonst trotzdem Kopfschmerzen hatte quasi vor 4-5 Jahren. Meinen Sie vielleicht so etwas in der Art ? Wenn ich die Brille 2 Wochen Lang nonstop aufsetze habe ich keine Probleme damit gehabt im Gegenteil es wurde besser oder kann ich das nicht mit einer Kontaktlinse vergleichen ?


Aufgrund meiner geringen Werte wurde mir anstelle von Femto Lasik die Smart Surf variante empfohlen, aber ganz so nachvollziehen kann ich das leider nicht, das hat wohl eher was mit der Erfahrung des Operateurs zutun.

Als größtes Risiko sehe ich das ich meine Augen dann täglich tropfen muss. Aber Grundsätzlich müsste ich sowieso eine Brille tragen, dementsprechend wären mir regelmäßiges Tropfen deutlich lieber.
Des weiteren habe ich anscheinend sehr gute Werte wie z.B. eine überdurchschnittliche Hornhaut dicke unsw. (wurde von 2 Unterschiedlichen Ärtzen kontrolliert). Das Irgendwie Komplikationen auftreten könnten das ist mir ebenfalls bewusst, aber ich kenne absolut niemanden der wiederum jemanden kennt der Komplikationen hatte. Diese sind so gering das ich es riskieren möchte.
Das mit dem Gehirn wusste ich aber nicht, das müsste ich erst einmal Prüfen.
Selbst wenn aus irgendeinem Grund meine Werte sich verschlechtern ,dann ist es natürlich Schade, aber dann habe ich wenigstens keine +1,5-2,00 Dioptrin Unterschied zwischen den beiden Augen.

Ich sollte vielleicht auch Erwähnen das ich Berufsbedingt meine Augen auch sehr Strapaziere.
Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher das ich vermutlich die unterschiede gar nicht stark registrieren würde, wenn ich eine andere Tätigkeit wie z.B. Gärtner ausüben würde. Ich würde vermutlich nicht mal auf die Idee kommen zu Lasern geschweige den eine Brille zu tragen.
Aber da ich die Brille z.B. beim Sport, Autofahren oder dergleichen absetze kann ich Dioptrinunterschiede deutlich besser Wahrnehmen, als andere.

Das ist natürlich reine Spekulation von mir, deshalb würde mich eure Fachliche Meinung dazu interessieren.
Feuerblick
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Re: ein Auge Lasern lassen aufgrund Überanstrengung (Müdigkeit). Welche werte sind ausschlaggebend.

Beitrag von Feuerblick »

@Humungus: Das mit der nachlassenden Wirkung (bzw. wieder zunehmenden Refraktionsfehlern im Verlauf) kann ich bestätigen. Das passiert nicht selten - auch wenn vorher über Jahre alles stabil war.
Hyperope nach refraktivem Laser habe ich einige gesehen. Ein paar waren gut, ein paar waren okay, einige waren extrem unzufrieden. Ist ein eher schwieriges Gebiet für die LASIK, wenn man ehrlich ist.

@TE: Ja, solche Beschwerden wie mit der Brille. Nur dauerhaft und eben nicht mehr so einfach zu beheben. Wenn sie viel am Computer arbeiten, sollten Sie das trockene Auge auch nicht unterschätzen.
Probieren Sie das mit der Kontaktlinse doch mal aus und nehmen sie gleich ein paar Tränenersatzmittel mit in den Test rein. Ständiges Tropfen, weil sonst die Augen brennen, müdes sind und man unscharf sieht, kann wirklich nervig sein.
Bitte stellen Sie Ihre Fragen nur, wenn Sie die Antwort auch wirklich wissen wollen und nicht Dr. Google vorziehen. ;-)
cobra919
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Re: ein Auge Lasern lassen aufgrund Überanstrengung (Müdigkeit). Welche werte sind ausschlaggebend.

Beitrag von cobra919 »

Hallo,

Die Kurze Fassung: Eine Brille von L 0,0 und R+1,5 war in meinem fall nicht geeignet, deshalb ist die Thematik überhaupt entstanden (mehr in der Langen Fassung),

Lange Fassung:

Ich wurde vor 2 Wochen am rechten Auge gelasert (Trans PRK) und wollte euch und vielleicht jemanden der in Zukunft dasselbe Problem haben könnte ein Feedback dazu abgeben.
Der Richtwert, den sie mir gelasert haben ist der nicht getropfte Wert von 1,5. Aber bei der Methode bildet sich ein Teil vom gelaserten Wert über ca. 6-12 Monate wieder zurück, deshalb muss erst einmal Über korrigiert werden. Aktuell habe ich einen Wert von -0,5 (wird mit der Zeit besser, aber bin jetzt schon sehr zufrieden könnte nur minimal besser sein).

Aktuell (kann sich noch ändern) muss ich sagen das es bisher die beste Entscheidung meines Lebens war. Ich Arbeite ca. 9 Stunden am Computer und kann mich zum ersten Mal in meinem Leben so lange ohne Probleme fokussieren, obwohl ich beim Arbeiten immer eine angepasste Brille an hatte. Ich bin vom Typ her Sportlich und gut gebaut, aber hatte das Gefühl als hätte ich trotzdem immer ein Stein von 5-10Kg dabei und das ist jetzt einfach weg.

Das bringt mich zum Folgenden Entschluss.

Ein Augenwert von L 0,0 und R +1,5 mit allgemein guter Sehleistung unabhängig vom wert selbst ist vermutlich so ähnlich wie wenn man ein Unterschied von 3 oder mehr Dioptrien mit 2 fehlsichtigen Augen z.B. L+2,0 und R+5,0 hat. Da wäre es dann kein Problem, denn da hätte jeder gute Arzt & Optiker gesagt das eine Brille hierfür nicht geeignet wäre.

Die Brille war also von vornherein für mich nicht geeignet, dahaben sowohl die Optiker, als auch die Augenärzte versagt.
Vermutlich hätte man mir eine Kontaktlinse geben müssen, anstelle von weiteren Tropfen und Co, aber da ich von der Materie keine Ahnung hatte konnte ich nur feststellen, dass etwas nicht Stimmt und mich vom Arzt und Optiker behandeln lassen.

Das Lasern wurde ebenfalls von einigen Augenärzten nicht empfohlen, die meinten ebenfalls das 1,5 nicht viel wäre und ich vermutlich was anderes hätte, wie z.B. verstecktes schielen etc.

Laut Dr. Google finde ich kaum bis keine Beiträge die das gleiche Problem wie ich hatten. Vermutlich wissen viele Garnichts davon und denen wurde dann Ads oder sonst was Diagnostiziert (das mein ich ERNST !).

Achjaa ich bin jetzt auf einmal weniger Lichtempfindlich, sogar mit dem Rechten Auge, obwohl ich eigentlich erwartet hatte das ich jetzt erst recht Lichtempfindlich wäre.

Das ist zwar nicht das eigentliche Thema das ich gestartet hatte, aber ich fand es trotzdem wichtig das mal zu schreiben.

Die Diskussion von getropft und ungetropften werten hätte ich niemals gestartet, wenn ich gewusst hätte das die Brille selbst dafür ungeeignet war.

@Barnie die "Gewissenlose Life Style OP" scheint bisher mein leben um einiges zu verbessern, sie können sich gar nicht vorstellen wie angenehm das für mich ist.

PS: ich nutze bewusst keine Fachbegriffe, damit man nicht alles erst Googeln muss, sowie ich am anfang :mrgreen:
Feuerblick
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Re: ein Auge Lasern lassen aufgrund Überanstrengung (Müdigkeit). Welche werte sind ausschlaggebend.

Beitrag von Feuerblick »

SEHR seltsam, dass Augenärzte, die Lasern empfehlen, das Problem nicht kennen und nie eine Kontaktlinse angeboten haben. Das ist kein so seltenes Problem und mit Kontaktlinse so oft zu beheben, dass das nur schwer vorstellbar ist..
Aber nun ja... schön, dass es funktioniert hat und daraus keine Probleme entstanden sind.
Bitte stellen Sie Ihre Fragen nur, wenn Sie die Antwort auch wirklich wissen wollen und nicht Dr. Google vorziehen. ;-)
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